Hallo Zusammen
Habe kürzlich eine Doku über Hitler und den Nationalsozialismus gesehen. Doch jetzt stelle ich mir die Frage, wie Hitler das Volk und die Elite kontrollieren konnte, damit niemand aus der Reihe tanzt
Freundliche Grüsse
Hallo Zusammen
Habe kürzlich eine Doku über Hitler und den Nationalsozialismus gesehen. Doch jetzt stelle ich mir die Frage, wie Hitler das Volk und die Elite kontrollieren konnte, damit niemand aus der Reihe tanzt
Freundliche Grüsse
Hallo
Habe kürzlich eine Doku über Hitler und den Nationalsozialismus gesehen. Doch jetzt stelle ich mir die Frage, wie Hitler das Volk und die Elite kontrollieren konnte, damit niemand aus der Reihe tanzt
Erstens hat er anscheinend seinen engsten Getreuen schon vor seiner Machtergreifung einen Treueid auf Lebenszeit abgenommen, an den die sich wohl stärker gebunden gefühlt haben als man das sich vorstellen kann (Himmler weniger, aber die anderen). Außerdem wurden wohl fast alle - zumindestens die Soldaten, aber ich glaube, auch die HJler und BDMler, auf Hitler vereidigt. Am Eid nicht teilnehmen ging nicht, aber einen Eid brechen, das ging für viele auch nicht, obwohl der ja erzwungen war.
Zweitens haben die, kaum dass sie an der Macht waren, direkt alle funktionierenden Behörden mehr oder weniger kaputt gemacht, indem sie Fachleute durch hundertfünfigprozentige Parteigenossen ersetzt haben. Vor allen Dingen die obersten Richter wurden ersetzt.
Drittens hatten die wohl ein System, wo jeder Angst vorm anderen hatte, und keiner wusste, was wohl passiert, wenn man vor den anwesenden Leuten seine Meinung sagt, oder eventuell darüber nachdenkt, nicht zu machen, was von einem verlangt wird; ob man dann nicht vielleicht nächtlichen Besuch von der Gestapo bekommt und dann ein paar Monate lang oder für immer verschwunden ist.
Dazu kam allerdings, dass vermutlich viele meinten, das wäre jetzt die Lösung aller Probleme, und es wird jetzt immer besser, wenn alle an einem Strang ziehen. Deutschland war ja in einer ziemlich schlechten Situation nach dem verlorenen ersten Weltkrieg.
Das wären ein paar Maßnahmen, die mir so auf die Schnelle einfallen.
Die ‚Elite‘, also die Industriellen (oder wen meinst du?), die schienen teilweise persönlich interessiert gewesen zu sein, weil sie sich gut bereichern konnten. Haben sie doch billig alles aufkaufen können, was vorher den Juden gehört hatte, und äußerst preiswerte Arbeitskräfte gekriegt. Dafür haben sie halt sehr intensiv weggeguckt.
Viele Grüße
Hallo,
ein großer Teil der Folgsamkeit liegt im damals in Deutschland noch herrschenden „Untertanen-Geist“…
Die Masse des Volkes war es gewohnt Befehle von „Oben“ ohne Murren auszuführen.
Dazu kam dann noch der verlorene Krieg,den viele als „Schande“ auch für sich ansahen.
Hitler verstand es perfekt,mit diesen unterschwelligen Meinungen der Massen zu arbeiten und sie somit zu manipulieren.
So auch der „Schlaue“ Schachzug mit dem Eid auf ihn als Person…
Was man sich heutzutage nicht mehr vorstellen kann,aber damals hatten solche „ideellen“ Dinge noch sehr viel Gewicht.
Spätestens ab 1941 war den meisten Deutschen klar,das da „Sc******“ lief…aber ein Bruch des Eides hätte auch ihre eigenen Wertvorstellungen vernichtet.
Guten Abend!
Pöstchen, materielle Vorteile, soziale Leistungen und ein Feindbild sind die Zutaten, die überall funktionieren, um genügend Mitmacher und Mitläufer zu sichern. Götz Aly beschreibt in „Hitlers Volksstaat“ ISBN 978-3100004208 Buch anschauen die Funktionsweise des Apparats.
… wie Hitler das Volk und die Elite kontrollieren konnte …
Die Vorstellung, ein einzelner Bösewicht oder eine kleine Gruppe zwingt und unterjocht ein ganzes Volk, ist bequem und wurde in den ersten Nachkriegsjahrzehnten gepflegt. Ähnlich schräge und die tatsächlichen Verhältnissen ignorierende Legenden sind überall beliebt, nachdem ein politischer und/oder gesellschaftlicher Irrweg endete. Dann werden ein paar Symbolfiguren hingehängt und Millionen Jubler, Sympathisanten, Mittäter und Nutznießer stellen sich als Unbeteiligte, als still Leidende, heimliche Widerständler, als nur auf Befehl Handelnde oder ihre Pflicht Erfüllende dar.
Die Methode funktionierte nach dem Ende des Dritten Reichs besonders problemlos, weil über lange Zeit in der Hauptsache Verfolgung und Massenmord u. a. an Juden thematisiert wurde. Rein gar nichts gemerkt zu haben, war die regelmäßig gelogene Standardausrede. Sicherlich wussten nicht alle Bürger, wie ein Vernichtungslager von innen aussieht, dass aber mit Minderheiten und Abweichlern menschenverachtend umgegangen wurde, konnte niemandem entgangen sein.
Ein großes Glück für alle Deutschen war, dass weltweit Krieg als solcher, auch Angriffs- und Eroberungskriege, nicht als Verbrechen galten. Andere Länder zum Ausrauben zu überfallen, hielt man (und halten etliche Leute bis heute) für das Recht souveräner Staaten. So hörte ich in den 50er und 60er Jahren meine Lehrer erzählen, sie hätten als ehrlich kämpfende Soldaten ihre Pflicht fürs Vaterland erfüllt. Auf die Frage, was sie überhaupt in anderen Ländern zu suchen hatten, fiel ihnen allerdings nichts ein (eine der Ursachen für einen tiefgreifenden Generationenkonflikt etwa ab Mitte der 60er Jahre).
Jedes Regime braucht einen nennenswerten Anteil an der Gesamtbevölkerung, der mitmacht, sympathisiert oder duldet. Ohne den durch breite Bevölkerungsschichten reichenden Hirnriss wäre jeder Diktator oder Kriegsherr in jedem beliebigen Land nur eine einsame Witzfigur. Die Kunst eines jeden Regimes besteht darin, vorhandene Strömungen zu nutzen. Dann ist der Kontroll- und Unterdrückungsaufwand für die paar unbequemen Zeitgenossen überschaubar.
Heute sind Angriffskriege nicht mehr ganz so selbstverständlich und populär, aber sie finden immer noch statt. Die Verantwortlichen sind auch heute nicht nur einzelne Staatschefs und Befehlshaber, sondern immer auch breite Bevölkerungsschichten, die mitmachen oder mindestens dulden. Herr Struck fabulierte von der Verteidigung unserer Freiheit am Hindukusch, die Herren Schröder und Fischer setzten staatstragende Mienen auf und eine Mehrheit des Bundestags stimmte der Entsendung der Bundeswehr zu. Dass die Begründung an den Haaren herbei gezogen war, ist an dieser Stelle nicht wichtig. Ich möchte darauf hinaus, dass die gleichen Parteien und Abgeordneten, die den Militäreinsatz beschlossen, nicht etwa vom Wahlvolk zum Teufel geschickt, sondern inzwischen mehrmals wiedergewählt wurden. Krieg oder nicht, ist (zu) vielen Bürgern, solange sie nicht unmittelbar selbst betroffen sind, offensichtlich völlig wurscht. Ein bisschen mehr Rente hier, Arbeitsplätze da und alles ist gut. Das war 1933 nicht anders.
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Danke für diese notwendigen Bemerkungen. Die Annahme, ein einziger Mann habe das Volk und seine Eliten „kontrolliert“ ist natürlich absurd. Auch Leute mit nahezu absoluter Macht nehmen ihre Position nicht einzig aus eigener Kraft ein. Zunächst einmal repräsentieren sie eine breite Strömung in der Bevölkerung; sie greifen deren Bedürfnisse und Empfindungen auf - und manipulieren ggf. ihre Ressentiments. Und dann handeln sie natürlich nicht alleine, sondern sie stehen an der Spitze einer Gruppe, die sich zur Wahrung eigener Interessen und zur Karriereförderung verbindet - sog. Seilschaften - und die natürlich auch die Interessen von Eliten wahrnimmt, die selbst lieber in Hintergrund bleiben aber ihre Repräsentanten natürlich unterstützen.
Das ist in der Geschichtswissenschaft eigentlich schon ein alter Hut und selbstverständlich keine Erscheinung der Neuzeit oder gar erst des 20. Jahrhunderts. Der große Historiker Ronald Syme hat diese Mechanismen beispielsweise exemplarisch an Kaiser Augustus aufgezeigt.
Freundliche Grüße,
Ralf
…so wie jeder beliebige andere Diktatur auch. Zum einen durch Medienkontrolle, Überwachungs- und Bespitzelungsmaßnahmen und Auslöschung, resp. „Unschädlichmachung“ „Andersdenkender“ und „möglicher ideologischer Gegner“, zum anderen natürlich auch durch rigorose und pausenlose Indoktrination (mit Schwerpunkt auf „die Jugend“). Und dann sollte auch nicht vergessen werden, daß sich Herr Schicklgruber und seine Paladine (die er nicht zuletzt dadurch „im Zaum hielt“, daß er dafür sorgte, daß sie sich ständig in internen Machtkämpfen „bekriegten“, in die er sich prinzipiell nicht einmischte) aufgrund vordergründiger „Verbesserungen der Lage des Volkes“ und propagandistisch hervorragend gemachter „Massenspektakel“ der tatsächlichen Zustimmung und Unterstützung breiter Schichten des Volkes erfreuen konnten sowie daß „nicht direkt Betroffene“ auch heute noch dazu tendieren, lieber wegzusehen, wenn „Ungereimtheiten“ oder „Mißstände“ auftreten, statt dagegen aktiv zu opponieren; hinzu kommt, daß „das deutsche Volk“ in seiner Masse bis etwa 1942 durchaus Grund hatte, an Herrn Schicklgrubers „Unfehlbarkeit“ und die „Richtigkeit seiner Ideologie“ zu glauben, zählte es doch in seiner Mehrheit direkt oder indirekt zu den „Profiteuren“. Eventuelle Opposition und „kritische Stimmen“ wurden, wie bereits vorhin erwähnt, ja bereits bei, bzw. kurz nach der Machtübernahme „beseitigt“.
Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt dabei auch die verzweifelte Suche der Deutschen nach Richtig und Falsch. Das klingt zunächst paradox. Wer aber aus dem Gefühl heraus Situationen nicht verläßlich bewerten kann, hält sich besonders stark an die von der Obrigkeit vorgegebenen Maßstäbe. Ein „Über-Ich“ ermahnt zur Pflichterfüllung, auch wenn das Gefühl für Richtig und Falsch eigentlich etwas anderes sagen würde.
Dazu kommt der Wunsch aller Menschen nach Anerkennung, die in einer Diktatur ebenfalls eine große Rolle für die Beeinflussung der Menschen spielt. So dürften sich auch im Schlechten stets ein paar Übereifrige gefunden haben. Die Fülle an Orden und Ehrenzeichen jener Zeit spricht für sich.
Zu guter Letzt spielt die Frage der Verantwortung eine Rolle. Zahlreiche Experimente in der Psychologie zeigen, daß der Mensch insbesondere dann zu Ungeheuerlichem bereit ist, wenn man weitestgehend die Verantwortung von ihm nimmt. Und das ist in einer umfänglich und straff organisierten Gesellschaft möglich. Ein Stempel unter einem Formular reicht oft auch heute noch aus…
Grüße,
Chrizz
Hallo Zusammen
Habe kürzlich eine Doku über Hitler und den
Nationalsozialismus gesehen. Doch jetzt stelle ich mir die
Frage, wie Hitler das Volk und die Elite kontrollieren konnte,
damit niemand aus der Reihe tanzt
Hitler war der arme Junge, der es nach ganz oben geschafft hat und das in und nach einer Wirtschaftskrise. Er hat Versprechen gehalten. Er schuf Arbeit für alle und Gemeinschaftsgefühl. Er machte aus der „schwachen“ Weimarer Republik ein starkes Reich. Siege haben ihn bestätigt. Die Probagandamaschine hat nur gute Sachen berichtet.
Hitler brauchte nicht alle zu kontrollieren. Genügend haben ihn gemocht und folgten der recht einfachen Ideologie des Deutschen perfekten Menschen. Es gab ja diese Klassengesellschaft nicht wirklich, sondern jeder war Teil des Reiches und konnte groß werden - so zumindest die Theorie.
Die, die nicht glauben wollten, was probagiert wurde und dies öffentlich zeigten, wurden weggebracht - nach Polen - mit dem Zug.