Moin Gandalf,
Antisemitismus (…) gabs, speziell in Wien und Östereich schon sehr
ausgeprägt und ‚kultiviert‘, als er noch Kind war und aschon
früher.
Ich erinnere mich, als ich nur paar Worte auf Deutsch konnte, fuhr ich mit dem „Inter-Rail“ u.a. nach Wien. Dort war ich mit meinen 21 oder 22 Jahren zum rsten mal. Wie der Zufall so will, so lernte ich ein extrem freundliches, älteres Ehepaar, Urururwiener (eigene Aussage), die mich 5 Tage lang, durch das 1. Bezirk führte und dabei erklärten was wir sahen, die Bedeutung, etc… Ein Traum, wirklich!
Einmal kamen wir an eine Straßenecke und blieben dort stehen. Es wunderte mich zwar, aber ich wartete. An diese Ecke war eindeutig nichts was aussergewöhnlich wäre. Da liessen sie mich ein Hochhaus (in Erinnerung habe ich das als Gebäude mit 4-5 Etagen) beschreiben. Es war für mich sehr komisch, denn es gab wirklich nichts. Vllt. nur, dass am Eingang, noch auf der Straße 1 oder 2 Stufen zur Tür gab. Man konnte Gardinen sehen an den Fenstern,… ein ganz normales Mehrparteien-Haus, eben.
Nein, hies es dann: Das ist kein „Mehrparteien-Haus“, sondern eine Synagoge!!!. Dort gingen die damaligen Juden zum Gebet. Nur die Habsburger hatten verboten, dass dieses Gebäude, nach aussen hin, überhaupt als Synagoge zu erkennen wäre. Es gab keine 4 oder 5 Stockwerke, sondern es war nur eine sehr hohe Decke und die Wände hatten eben Fenster bekommen, um die auflage der Herrschern zu genügen. Die Stufen davor wären auch nicht nötig gewesen. Nur es ging darum, Juden zu erschweren, ihre Religion und deren Sitten auszuüben. Das hat mich damals sehr beeindruckt.
Damals verstand ich das als ein Zeichen der Judenhass auf allerhöchsten Ebene. Und als solche ist mir in Erinnerung geblieben.
Leider habe ich das Haus nie wieder entdeckt und ich habe keine Ahnung wo das ist.
Seinen Hass auf Juden auf einen einzelnen Grund zurückzuführen
halte ich für eine fragwürdige Herangehensweise.
Der Meinung bin ich auch.
Schöne Grüße,
Helena
SCNR