Hallo,
ich möchte in einem Teflonschlauch ein Netzwerkkabel CAT 6 im Kamin, in dem die Heizung angeschlossen ist, verlegen. Kann ich hierfür ein ganz gewöhnliches Netzwerkkabel einsetzen oder muss ich eines mit einer sehr hohen Hitzebeständigkeit auswählen? Reduziert der Teflonschlauch die Hitze?
Hallo,
wenn an dem Kamin eine Heizung angeschlossen ist, an dem auch regelmäßig gefegt wird, dann darf dort drin keine Leitung oder irgendetwas anderes verlegt werden. Spätestens bei der nächsten Feuerstättenschau durch den Bezirksschornsteinfeger kommt die Mängelmeldung und im schlimmsten Fall die Stillegung der Heizung, bis der Kamin wieder abgenommen ist.
Nein, tut er nicht.
Er verzögert nur den Wärmeübergang zum Kabel.
Da aber keine Abfuhr der zugeführten Wärme erfolgt, wird das innenliegende Kabel irgendwann genau so heiß wie ohne Wärmeisolation.
Teflon leitet die Wärme mit 0,25W/(mK) sogar besser als PVC (0,14W/(mK)). Es ist nur hitzebeständiger.
In dem Kamin befinden sich bereits seit einigen Jahren die Leitungen für die Solarthermie. Aber wahrscheinlich ist das erlaubt und ein Netzwerkkabel in einem Teflonschlauch nicht…
Schreib hier nicht so einen Unsinn! Wenn der Kaminzug noch in Verwendung für die Heizung ist, dann darf da keinerlei sonstige Leitung rein. Kann es sein, dass dein Schornstein mehrzügig ist, und die Leitungen in einem Zug liegen, der nicht anderweitig genutzt wird? Das geht u.U. Habe bei mir einen drei Züge gehabt, von denen ein Zug erst im DG zu den anderen stieß um dann in einem gemeinsamen Schornstein zu münden. Als ich das DG ausgebaut habe, habe ich diesen ungenutzten Zug dann bis OK Rohboden DG abgerissen, da wir ohnehin einen neuen Schornsteinkopf brauchten, und dann auch als Kabelschacht genutzt. Das ist einerseits problemlos, solange man den Brandschutz dahingehend berücksichtigt, dass man bei höheren Gebäuden die Ein- und Ausführungen der Kabel brandsicher gestaltet. Andererseits verstößt man je nach Gebäudehöhe gegen die VDE 0100-520, die bei senkrechter Verlegung eine Befestigung mindestens alle 5m vorschreibt, die bei PVC-Leitungen verhindern soll, dass sich das PVC am eigenen Gewicht zerreißt. Das ist aber ehrlich gesagt reine Theorie. Ich habe genug NYM-Leitungen gesehen, die über Jahrzehnte so in größeren Häusern problemlos hingen.
Oder ist der Schacht ggf. für einen Brennwertkessel nachträglich verrohrt und laufen die Solarkabel in dem Zwischenraum zwischen Rohr und Kaminwand? Das fällt dann zwar dem Schornsteinfeger nicht auf, aber je nach Anlage muss man da trotzdem mit der Temperatur der Abgase und dem Material der Kabelummantelung aufpassen und natürlich auch da wieder an den Brandschutz denken.
Danke erstmal für eure Antworten. Die haben mich weitergebracht. Ich konnte in der Zwischenzeit herausfinden, dass wir ein Luft-Abgas-System haben welches an der Brennwertheizung angeschlossen ist. In der Luftzufuhr sind die Kabel der Solarthermie geführt. Ein Netzwerkkabel kann bis 60 Grad und ein PUR Kabel bis 90 Grad ab. Das sollte in einem Teflonschlauch gut verpackt sein.
Wenn du damit einen Aufbau meinst, bei dem der Zug nachträglich verrohrt wurde und die Zuluft im Spalt zwischen Rohr und den Wänden des Zugs geführt wird, dann mag das praktisch ggf. funktionieren, erlaubt ist es trotzdem nicht, und das Thema Brandschutz besteht auch.
Würde ich bei einer Heizungswartung darauf aufmerksam werden, dann bekäme der Schornsteinfeger einen Anruf von mir und die Heizung würde bis zum entfernen der Leitungen ausser Betrieb genommen.