HNO: Mandeln nicht totzukriegen

Hallo!

Nach dem (fruchtlosen) Besuch diverser HNO-Ärzte möchte ich mich heute mal an Euch wenden:
Ich habe mir vor 7 Jahren die Mandeln rausnehmen lassen, weil die dick geschwollen waren und dauernd diese kleinen weißen übelriechenden „Stippchen“ produziert haben.
4 Wochen nach der OP waren die Symptome aber wieder da. Diagnose: Ist halt ein Stück der Mandel nicht entfernt worden. Nachdem es mich jahrelang genervt hab, hab ich dann dieses Jahr nochmal den Mandel-Rest operativ entfernen lassen. Wieder das gleiche Spiel: Nach ein paar Wochen gings wieder los. Diesmal sind die Probleme allerdings schlimmer geworden: Dauerentzündung und Dauerhalsschmerzen, häufige Infektionen. Es hat sich zusätzlich eine Art Tasche gebildet in der sich vermutlich kleine Nahrungsreste ansammeln und dann auch Entzündungen verursachen.
Kurz: So gehts nicht weiter. Weißt Du was hier los ist? Bilden sich die Mandeln jedesmal nach ein paar Wochen neu? Gibts einen anderen Weg die Sache in den Griff zu bekommen als zum dritten Mal eine Woche Krankenhaus?
Wenn Du etwas weißt, oder auch schon mal das Problem hattest, wäre ich Dir für eine Antwort sehr dankbar. So langsam gehen mir die Dinger ja auf den Keks… :smile:

Viele Grüße,
Thorsten

Seitenstrangangina
Hallo Thorsten,

das klingt nach einer Seitenstrangangina:

Seitenstrang = der Lymphstrang beidseits im Tubenwulst (Plica salpingopalatina ) des Rachens. Entzündung der Stränge mit Rachenwandschwellung tritt als Teilerscheinung der Angina auf bzw. - bei Tonsillektomierten (Mandelentfernung) - als deren Sonderform = Angina lateralis
(Seitenstrangangina, -pharyngitis).

In ca. 40% »Regenerat« durch vor allem vom Zungenrand einwanderndes »Zwischenmandelgewebe«.

Pschyrembelauszug:

Form der akuten Pharyngitis (Rachenentzündung), bei der die Seitenstränge als gerötete und nicht selten mit Stippchen versehene Wülste hervortreten; besonders häufig bei tonsillektomierten Patienten, infolge einer trockenen Rachenenthzündung.

Symptome: Schluckbeschwerden, Trockenheit und Kratzen im Hals, Hustenreiz, in die Ohren ausstrahlende Schmerzen, druckschmerzhafte Lymphknoten am Kieferwinkel.

Therapie: warme Halswickel, ölige Nasentropfen, Lutschtabletten, Rauch- und Alkoholverbot, Antibiotika nur bei schweren Verlaufsformen und nach Keimbestimmung. (Zitatende)

Das in der Apotheke erhältliche „CHLORHEXAMED-FLUID“ ist ein ausgezeichnetes Antiseptikum bei bakteriellen Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Man benutzt es nur zweimal täglich, morgens und abends nach dem Essen. Mit der angegebenen Menge (15 ml) muss eine Minute gegurgelt werden! Hilft m. E. besser als Lutschtabletten.

Auszug HNO-Klinik Marburg:

Seitenstrangangina

Definition: Entzündung der Rachenhinterwand
Äthiologie: Vielfach auftretend nach erfolgter Tonsillektomie (Mandelentfernung) als Ausdruck veränderter Abwehrmechanismen des lymphatischen Gewebes
Klinik: bds. an der lateralen Pharynxhinterwand vertikal ausgerichtete Stränge, meist stark gerötet
Therapie: Rachenspülungen mit desinfizierenden Lösungen,
teilweise antibiotisch bei V. a. bakterielle Genese.

Gute Besserung wünscht

Renate

Hallo!

Mir hat ein Arzt mal gesagt, dass in unserer Gegend (meinte er
Süddeutschland, Deutschland, Mitteleuropa …?) es ziemlich
sinnlos sei, die Mandeln rauszunehmen, da sich das spezielle
Epithel auf den mandeln seitlich von ihnen auch noch fortsetze -
und das sei nicht operabel.
Tut mir leid für die schlechte Nachricht.
Aber eher angezeigt wäre doch die Stärkung des Immunsystems (mit
Zinkorotat oder so). Frag mal einen gescheiten Allgemeinarzt
(nicht die HNO-Schnippler).
Gute Besserung!
R.B

hi

Mein Tipp:Weniger Rauchen,weniger Alk,Verzehr milchhaltiger Lebensmittel einschränken.

Viel Glück

Hallo Thorsten,
dies kann ich nur bestätigen.
Nach einer Mandeloperation vor 6 Jahren hatte ich das gleiche Problem. Besser gesagt: ich hatte mehr Beschwerden als jemals vorher und die übelste Seitenstrangangina durchgemacht, die es je gegeben hat :wink:… Seither gurgele ich bei den kleinsten Kratzbeschwerden im Hals mit Chlorhexamed ( od. Chlorhexetidin) und alles ist gut, ( fast immer ).
Bye Gabi

Hallo,

… und was ist mit Drogen, Sex und Video??? :wink:

Scherz beiseite, aber ich hab nie geraucht, trinke höchstens alle Jubeljahre ein Bier und bin auch kein Übermäßiger Milchtrinker…

Aber Danke für die Hinweise und viele Grüße,
Thorsten

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Hallo Rudolf!

Der Ausdruck Schnippler scheint mir nach meinen Erfahrungen nur allzu gut zu passen! Allerdings sind gescheite Allgemein-Ärzte auch nicht so leicht zu finden, zu mindest bei uns in der Gegend… Aber den Tip in Richtung „allgemeine Stärkung des Immunsystems“ werde ich auf jeden Fall verfolgen. Ich glaube nämlich auch, daß das eine ganz große Rolle spielt. Mein Immunsystem liegt einfach auf der faulen Haut und wenn’s mal was tun soll kriegt es das nicht auf die Reihe… Hier muß ich mal was tun!

Vielen Dank und viele Grüße,
Thorsten

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Hallo Gabi!

Das ist aber mal beruhigend, jemanden zu finden der das gleiche erlebt hat! Der Witz ist: Bei mir hat der Hausarzt nachher noch gesagt: „Tja, da haste eben pech gehabt, das kann schonmal vorkommen.“ Aber nach der zweiten OP denke ich auch nicht das nochmal schnibbeln was helfen würde. Ist ja bald nicht mehr viel da, was noch zu entfernen wäre :smile:
Da ich im Moment auch eine Seitenstrangangina hab und die nach einwöchiger Penicillin-Einnahme eher noch schlimmer geworden ist, bin ich eben auch auf der Suche nach Alternativen.
Chlorhexamed scheint mir da wirklich erfolgversprechend, nach Deinen Erfahrungen!
Was kann ich denn Deiner Meinung nach noch tun: Hilft bei Dir auch Gurgeln, Salbeitee, Kamille, etc…?

Viele Grüße,
Thorsten

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Hallo Thorsten,
in der ganz schlimmen Phase habe ich zusätzlich feucht warme Halswickel gemacht. Das hat recht gut gewirkt und war angenehm dazu (mit schönem warmen Wasser angefeuchtetes Tuch um den Hals, trockenes Baumwolltuch darüber, wenn es unangenehm wird, weil es sich abkühlt, wieder aufwärmen)
Auch Kamilledampfbäder haben gut geholfen. Kamillenblüten gibt es für wenig Geld in der Apotheke.
Und um mein angeschlagenes Immunsystem wieder flott zu kriegen habe ich Echinacin-Tropfen geschluckt, ca. 5-6 Wochen, dann war ich okay.
Heute ist mein Immunsystem weitgehend stabil und das Gurgeln mit Chlorhexitidin reicht fast immer aus. Wenn nicht, dann greife ich nach wie vor zu den oben genannten Hausmittelchen.
Ich wünsche Dir gute Besserung :smile:
Bye Gabi

Hallo,
Bin auf dein Beitrag gestoßen… Beschreibst meinen aktuellen Stand. Wie ist es dir ergangen?