Hobbies für Kind am Papa-Wochenende

Hallo,

meine Ex und ich sind drei Jahren getrennt und haben eine 5 jährige Tochter. Zu Beginn war meine Tochter alle zwei Wochen von Freitagmittag bis Sonntagabend bei mir. Innerhalb des ersten Jahres hat es sich dann dahingehend verändert, dass ich sie Freitags aus der Kita abhole und am Montag wieder zur Kita bringe. Zusätzlich habe ich sie einmal unter der Woche für vier Stunden.

Zu allen Kindergeburtstagen, Auftritten im Tanzverein und sogar dem Geburtstag der Mutter meiner Ex habe ich meine Tochter hingefahren und sie auch wieder abgeholt bzw. bin da geblieben. Je nach Veranstaltung.

Nun kam meine Ex und fragte mich, ob ich mit unserer Tochter an meinen Wochenenden immer Samstagvormittag zum Reiterhof fahre, weil sie da etwas wie ein Pflegepferd hat. Die Zeit inkl. Hin-und Rückfahrt beträgt ca. 3,5 - 4h. Zudem sind es mal eben 50km Gesamtstrecke. Ich habe dem zugestimmt, mit dem Wissen, dass der Samstagvormittag für mich verplant ist und ich diese Zeit für mich und meine Tochter nicht mehr frei planen kann. Wenn sie daran Spaß hat, mache ich das natürlich gern.

Jetzt kam die Mutter zusätzlich damit an, dass am Freitagnachmittag zusätzlich Tanztraining ist. Dieses nimmt ebenfalls ca 2,5 in Anspruch. Ich habe dazu gesagt, dass ich das nicht in Ordnung finde und mit meiner Tochter nicht jedes Wochenende dorthin fahren werde.

Ich verstehe die Argumente, dass das Kind sich in die Gruppe integrieren und die Tänze lernen muss etc. Allerdings wurde ich im Vorfeld nicht gefragt, ob das für mich in Ordnung ist. Mir wurde dieser Termin quasi in mein Wochenende reingedrückt.

Sowohl der Freitagnachmittag, wie auch der Samstagvormittag sind nun für mich nicht mehr frei planbar, sondern fremdbestimmt. Die Mutter gibt quasi vor, was wir bis Samstagmittag zu machen haben (ja, ich weiß, dem Reiterhof habe ich zugestimmt). Für mich ist es vollkommen in Ordnung, dass wir am Samstagvormittag zum Reiterhof fahren (zumal unsere Tochter Pferde liebt), ich sehe es aber nicht ein, auch den Freitagnachmittag von außen verplant zu bekommen.

Ein regelmäßiges Hobbie, was an meinem/unserem Wochenende stattfindet, finde ich okay. Aber zwei? Mir stehen quasi nur noch 1,5 statt 2,5 Tage an unserem Wochenende zur freien Verfügung?
Da der Reiterhof viel Geld kostet, sehe ich das als festen Termin an, aber der zusätzliche Freitag ist für mich schon grenzwertig.

Wie seht ihr das? Mich würden die Meinungen sowohl von der einen, wie auch von der anderen Seite interessieren.

Eine Verschiebung der Umgangszeiten ist nicht möglich. Der Mittwoch wird mir quasi nur gestattet, weil es der Mutter in den Kram passt, da sie länger arbeiten muss, als unsere Tochter in der Kita betreut ist. Ein anderer Tag wird mir nicht gestattet. Auf die Frage ob sie von Mittwoch auf Donnerstag bei mir übernachten könnte und das quasi der Ausgleich für den Freitag wäre, kam ein klares „nein“. Auf meinem Geburtstag, der dieses Jahr auf einen Mittwoch fiel, durfte sie AUSNAHMSWEISE mal bei mir schlafen …

Danke für eure Antworten
Testfahrer

Ich finde das Verhalten Deiner Ex genauso wenig o.k. wie Du aber:
wie wurden Deine Tochterzeiten geregelt, mündlich, so ungefähr: das regeln wir einvernehmlich, schriftlich, dito auch so?
Wenn schriftlich sieht´s nicht gut aus.
Du müßtest ab sofort darüber genau Buch führen um Deine Ex, notfalls sogar gerichtlich, dazu zu bringen sich wirklich „einvernehmlich“ zu verhalten.
ramses90

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Schaffe eine klare, überprüfbare Vereinbarung wie @ramses90 sie schon anspricht.

Wenn Du dem allen , im Interesse deiner Tochter, immer zustimmst, wie soll es denn dann einmal werden, wenn Deine Ex einen neuen Partner findet?

Für mich als Außenstehenden scheint es so, dass Du gern eine Konfrontation vermeiden möchtest, die durch ein Nein Deinerseits entstehen würde.

Auf Dauer wird das voraussichtlich nicht funktionieren. Deine Ex arbeitet mit der vielfach bewährten Salamitechnik.

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Hallo,

fangen wir mal ganz grundsätzlich an: Termine für die Veranstaltungen, an denen Kinder gerne teilnehmen möchten, werden in der Regel nur an bestimmten Wochentagen und zu bestimmten Uhrzeiten angeboten. Dass die Termine für Tanzen und Reiten nun in Deiner Zeit liegen, ist zwar aus Deiner Sicht ungünstig, aber im Zweifel keine Nickligkeit, sondern ein Ergebnis des Wunsches Deines Kindes, zu tanzen und zu reiten.

Nun kann man natürlich unterstellen, stehe der Mutter den Rest der Woche frei zur Verfügung stünde. Im Zweifel nimmt es doch auch unter der Wochen an Kursen, AGs oder anderen Veranstaltungen teil und trifft sich zudem noch mit anderen Kindern.

Will sagen: Deine Sicht auf die Dinge, nach der Dir das Kind nun netto weniger zur Verfügung steht, ist zwar nicht falsch, aber wenn ich Dich richtig verstehe hast Du sie von Freitagmittag bis Montagmorgen (also 2,5 Tage) und an einem zusätzlichen halben Tag. Macht in Summe drei von sieben möglichen Tagen. Das sieht mir nach einem leidlich ausgewogenen Anteil aus.

Wenn Du für die entgangenen Stunden (also den halben Samstag und den halben Freitag) einen Ausgleich verlangst, verschiebt sich das Verhältnis auf vier von sieben, während die Mutter nun gleichzeitig einwenden kann, dass die beiden halben Tage ja auch keine Zeit für sie mit dem Kind darstellen. Zudem kann sie einwenden, dass die anderen Aktivitäten unter der Woche ja - der gleichen Argumentation folgend - auch keine Zeit für sie darstellen.

Ganz grundsätzlich ist es so, dass die Freizeitaktivitäten des Kindes zu dessen Alltag gehören und nicht einzusehen ist, dass der Vater daran nicht in einem ähnlichen Maße damit „behelligt“ wird wie die Mutter. Sollte es tatsächlich so sein, dass in die Zeit der Mutter keinerlei Aktivitäten fallen, wird man die Zeiten sicherlich anders aufteilen müssen. Sofern aber auch die Mutter unter der Woche mit Aktivitäten teilen muss, dann ist das auch Dir zuzumuten. Nicht zuletzt deshalb, weil Du die ja an sich wertvolleren Wochenende komplett mit Deiner Tochter verbringst, während Deiner ehemaligen Partnerin nur die etwas weniger wertvollen Nachmittage und Abende in der Woche bleiben.

Die vorgeschlagene schriftliche Fixierung der Zeiten ist sicherlich sinnvoll. Schreibt aber da am besten direkt rein, dass diese anzupassen sind, wenn sich die Freizeitaktivitäten ändern und sich aufgrund der wohl nächstes Jahr beginnenden Schule sowieso alle Tagesabläufe neu gestalten.

Gruß
C.

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Noch ein Nachtrag: abgewogen werden das Kindswohl und die Rechte der Beteiligten. Wenn Du das Kind seltener sähest (also bspw. nur jedes zweite WE), wäre die Beurteilung eine ganz andere. Dann müsste das Kind zum Beispiel die gelegentliche Teilnahme an Sportturnieren o.ä. am WE absagen bzw. die Wochenenden des Vaters müssten nachgeholt werden, falls die Termine kollidieren.

Die Rechnung ist natürlich Quatsch. Von der Gesamtzeit muss man noch die fünf halben Tage im Kindergarten abziehen. Also hast Du sie 3,0 von 4,5 möglichen Tagen, während die Mutter das Kind nur an vier Nachmittagen sieht.

Das bringt mich umso mehr noch einmal zu der Frage, ob es wirklich stimmt, dass Du sie jedes Wochenende hast und zusätzlich einen Nachmittag unter der Woche.

Es fehlen hier leider einige Informationen: Geht es der Mutter hier deiner Meinung nach darum, sich selbst lästige Termine und Fahrerei vom Halse zu halten und legt sie deshalb Geschichten wie das Pferdethema mit der langen Strecke extra auf das Wochenende, und hat auch ein Tanztraining am Freitag organisiert, für welches es auch an einem anderen Wochentagen Alternativen gegeben hätte? Oder geht es ihr deiner Meinung nach darum, dass sie mit deiner Organisation der Wochenenden und den (nicht) stattfindenden Aktivitäten nicht einverstanden ist, und dafür (alternative) fixe, in ihren Augen bessere/notwendige Dinge plant? Denkst Du, dass sie Dir absichtlich die Zeit nehmen will, mit der Tochter frei entscheiden zu können, was ihr macht? War die Sache mit dem Termin im Reiterhof eine eher offene Frage, ob Du Dir das vorstellen könntest, oder war das bereits abgemacht und eingetütet und wurdest Du vor vollendete Tatsachen gestellt? Zumindest bzgl. des Tanztrainings klingt es so. Hast Du den Verdacht, dass Du da mit Absicht in eine Zwickmühle gebracht werden sollst, da Du jetzt schlecht gegenüber der Tochter Dinge absagen kannst, die die Mutter bereits auf ihren Wunsch hin angeleiert hat?

Oder sind das tatsächlich Dinge, die einerseits von der Tochter gewünscht sind/ausgehen, für die es andererseits keine zeitlichen Alternativen gibt?

Sicherlich sind beide Elternteile gefordert auch fixe Termine der Kinder zu organisieren und zu ermöglichen. Aber bei allem, was nicht echte Pflichtveranstaltung (Schule oder im Rahmen eines bereits aufgenommenen Engagements) ist, geht es nicht, dass ein Elternteil hierüber alleine zu Lasten des anderen Elternteils entscheidet, der dann erhebliche Fahrtzeiten und -kosten und weniger Zeit für selbst geplante Dinge mit dem Kind hat. Vielmehr muss der Weg immer der sein, dass vor irgendwelchen Zusagen gegenüber dem Kind immer zunächst mal Einvernehmen zwischen den Eltern herzustellen ist, damit beide notfalls dann auch gesichtswahrend und ohne Blaming des anderen Elternteils da wieder raus kommen, wenn man sich nicht einigen kann/es auf der anderen Seite unüberbrückbare Hindernisse gibt. Das gilt auch innerhalb einer Partnerschaft ganz genau so. Das ist für beiderseits berufstätige Eltern ein tagtägliches Thema: „Ja, klingt toll, ich kann Dich aber leider nicht fahren/begleiten da ich an dem Tag nicht so früh aus dem Büro kommen kann. Mal sehen ob Mama/Papa das schaffen kann?“ Das lässt sich dann in einem hohen Prozentsatz der Fälle zur Freude der Kinder lösen. Aber gelegentlich gibt es dann eben auch mal ein: „Schade, wäre schön gewesen, klappt aber leider nicht“, und dies ohne Fingerpointing auf Mama/Papa, weil es ja bei beiden nicht geklappt hat!

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Guten Morgen,

scheinbar habe ich mich nicht korrekt ausgedrückt oder auch die ein oder andere Sache vergessen. Daher nochmal etwas genauer und auch die Beantwortung der Fragen:
Ich hole meine Tochter nur alle 14 Tage am Wochenende zu mir, nicht jede Woche. Da habe ich mich falsch ausgedrückt.

Die Zeiten sind nirgends schriftlich festgehalten. Das wurde alles mündlich geklärt und funktioniert bisher auch sehr gut. Auch das verschieben/tauschen eines Wochenendes, egal von welcher Seite, klappt meistens problemlos.

Den neuen Partner hat sie bereits und auch ich habe eine neue Partnerin. Wir wohnen auch beide bereits mit dem/der neuen Partner/in zusammen.
Konfrontationen gehe ich in dem Fall immer gern aus dem Weg, da es für mich immer emotionalen und psychischen Druck bedeutet. Wie du sagst, würde ein „Nein“ das definitiv auslösen.

Wie bereits geschrieben, bin ich mit dem Reiten einverstanden, ich wurde ja auch im Vorfeld gefragt ob das für mich okay ist, mit ihr den Samstagvormittag dorthin zu fahren. Dem habe ich ja zugestimmt. Unserer Tochter hat bereits in einem Verein getanzt, der Trainingstag war Dienstag. Weil es der Mutter besser passt, wurde nun der Verein gewechselt und die trainieren freitags. Ob das für mich okay ist, würde nicht gefragt, sondern es wird vorausgesetzt, dass ich das wahrnehme. Wenn Turnier/Auftritte an einem Wochenende anfallen, an dem meine Tochter bei mir ist, fahre ich natürlich mit ihr dorthin, sofern es terminlich passt. Es geht mir nur darum, dass ich an JEDEM Wochenende, wenn meine Tochter bei mir, am Freitag zu diesem Training fahren soll.

Ich denke nicht, dass sie mir/uns absichtlich die Zeit nehmen will, wenn sie aber von vornherein gewisse Teile unseres Wochenendes fest verplanen kannt, stört es sie nicht. Die Sache mit dem Reiten war so eine Sache … in gewisser Weise eine offene Frage, aber eigentlich schon mit dem Hintergrund, dass ich das auf jeden Fall wahrnehmen muss. Hätte ich dazu nein gesagt, wäre ich sicherlich der Buhmann gewesen. Aber wie gesagt, ich habe dem zugestimmt und damit auch einverstanden.
Bei dem Tanztraining wurde ich definitiv vor vollendete Tatsachen gestellt.

Und genau das Gefühl habe ich, ohne es bestätigen oder nachweisen zu können. Wenn ich mal nein sage, dann habe ich das Gefühl, dass unserer Tochter erzählt wird, dass Papa es nicht will/nicht einrichten kann oder was auch immer …

Ich hoffe ich konnte die Fragen alle beantworten. Nochmal: Mir geht es darum, dass zwei feste Aktivitiäten für das Wochenende vorgesehen sind.

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Hi

du wirst mit deiner Ex reden müssen um eine einvernehmliche Regelung zu treffen.

Nun ist es ja auch so, dass sie mit eurer Tochter quasi unter der Woche auch nur wenig „Qualitytime“ (zu zweit alleine) hat, weil es einerseits immer nur halbe Tage sind (wegen der Schule) und dann Aktionen wie Tanztraining etc. auch noch Zeit davon wegnehmen. Außerdem ist es wesentlich anstrengender unter der Woche, wenn man arbeiten war, danach auch noch Programm mit dem Kind zu machen als am Wochenende

Du siehst dein Wochenende als WOCHENENDE - also ganze Tage und für dich freie und frei verplanbare Zeit mit eurer Tochter.

Stell dir das in umgekehrter Verteilung vor: du hast euere Tochter nur unter der Woche (für den täglichen Alltag mit Schule, Hausaufgaben, Mahlzeiten …) und deine Frau hätte sie am Wochenende (Spaßprogramm) - auf welche Tage würdest du Tanztraining und Reitstunden legen wollen?

Gruß h.

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Das ist eine Nummer, die so natürlich nicht geht. Denn hier wird natürlich eine Belastung einfach mal einseitig auf den anderen Elternteil verschoben. Das muss jetzt, wenn ich mir den Rest deines Posting durchlese, keine böse Absicht gewesen sein. Aber so geht es trotzdem nicht, und dies solltest Du auch ganz sachlich thematisieren. Wenn der Mutter der Dienstag nicht passt, dann kann sie an den Nachmittagen, an denen sie für die Tochter zuständig ist, da durchaus alleine über Alternativen entscheiden. Wenn es aber darum geht, so einen Dauertermin in die Zeit deiner Zuständigkeit zu verlegen, dann muss man darüber vorher sprechen und Einvernehmen erzielen, bevor da Nägel mit Köpfen gemacht werden und Du dann auch keine Chance mehr hast aus der Nummer raus zu kommen, ohne dann der Buhmann zu sein.

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Dann spreche doch mit der Tochter altersgerecht darüber! Kinder kopieren sowas deutlich besser, als viele Erwachsene meinen.

Ich würde ihr sagen, dass Du das gerne für sie machst, aber dadurch weniger spontane Dinge umgesetzt werden können. Und wenn sie das lieber an anderen Tagen weitermachen möchte, ihr das zu Dritt miteinander besprechen könnt.

Letzteres ist ist ein gutes Mittel, dass beiden Elternteilen ein Großteil der Manipulationsmöglichkeiten genommen wird und sie dem Kind auch Argumente nennen müssen. „Alle Beteiligten an ein Tisch“ hat noch mehr Vorteile.

Ganz wichtig dabei: Die neuen Partner sollten nicht dabei sein … auch nicht in ei er passiven Rolle.

Damit hat die Ex dich dann aber im Griff. Wenn sie unter Ausnutzung diesen Umstands ihren Willen durchsetzt, wird mit der Zeit auch psychischer Druck ausgelöst.

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