Hobbys verbieten?

Hallo,

würdet ihr eurer Tochter/eurem Sohn ein Hobby verbieten, das gegen eure moralischen Vorstellungen verstößt, gesellschaftlich allerdings vollkommen legitim ist? Vorausgesetzt es handelt sich nicht nur um eine Phase oder ums Ausprobieren sondern eurer Kind hat sich fest dazu entschlossen. Würdet ihr es verbieten oder unter welchen Umständen würdet ihr euch darauf einlassen?
Beispielsweise eure zehnjährige Tochter möchte modeln und Schönheitswettbewerbe gewinnen? Oder eurer Sohn präpariert gern Tiere und ist Sportschütze. Was wären legale Hobbys, die ihr gar nicht tolerieren würdet?

Vielen Dank für eure Antworten!

Hallo,

das lässt sich so aus dem Ärmel nicht sagen, da kommt es auch auf die Kindessituation an:

So bin ich absoluter Gegner aller Kampfsportarten, würde es aber für ein Kind mit mangelndem Selbstbewusstsein für einen geeigneten Aufbau halten.

Ebenso mag ich keine Hunde und will sie nicht im Haus, aber warum nicht doch so ne Fiepe, wenn das Kind damit sinnvoll umgehen kann…

Ein No-Go gibt es bei mir: Tatoos und Piercings!! Damit sollen sie schön warten, bis sie 18 sind, und da hatte sich Gottseidank bei meinen Kindern das Thema mangels Interesse von selbst erledigt.

Gruß
Hummel

Was wären legale Hobbys, die
ihr gar nicht tolerieren würdet?

Fernsehn.

Dann erübrigen sich die anderen bescheuerten „Hobbies“ eh von selbst.

Gruß,
M.

Hallo

Was wären legale Hobbys, die ihr gar nicht tolerieren würdet?

Fällt mir keins ein. Die schlimmsten Hobbys für Kinder fände ich die, für die man nichts machen muss und sich mit niemanden auseinandersetzen muss.

Viele Grüße

PS
Sich piercen oder tätowieren lassen sind doch keine Hobbys? Das würde ich nämlich verbieten.

Abend,

So bin ich absoluter Gegner aller Kampfsportarten, würde es
aber für ein Kind mit mangelndem Selbstbewusstsein für einen
geeigneten Aufbau halten.

warum nur für solce Kinder. Judo z.B. ist extrem gut für Kinder um die Beweglichkeit zu steigern und auch das sichere Fallen zu lernen. Also eigentlich für alle Kinder der beste Sport.

RS99

Hallo,

ich würde grundsätzlich nichts verbieten, würde aber sämtliche mütterlichen Überzeugungskräfte mobilisieren, sollte mein Kind in die rechte Ecke abdriften.

Grüße

Billi

Was wären legale Hobbys, die
ihr gar nicht tolerieren würdet?

Fernsehn.

Warum? Wobei ich fernsehen nicht als Hobby bezeichnen würde.

Dann erübrigen sich die anderen bescheuerten „Hobbies“ eh von
selbst.

Warum sollte das so sein? Meinst du die können nicht mit anderen
Kinder kommunizieren? Was sind denn bitte bescheuerte Hobbies?

Der Plem

Hai!

So bin ich absoluter Gegner aller Kampfsportarten

Das zeugt davon das du leider sehr wenig weißt über Kampfsport. Alle
Kinder die hier im Kampfsport aktiv sind fallen eigentlich nie durch
körperliche Gewalt auf, ganz im Gegensatz zu den möchtegern Bruce
Lees.

Die Kontrolle über den eigenen Körper und auch die strikte
Disziplin hat die Kinder nur selbstbewußter gemacht.

Ebenso mag ich keine Hunde und will sie nicht im Haus, aber
warum nicht doch so ne Fiepe, wenn das Kind damit sinnvoll
umgehen kann…

Never ever, nie im Leben käm mir so ein Viech ins Haus.

Ein No-Go gibt es bei mir: Tatoos und Piercings!! Damit
sollen sie schön warten, bis sie 18 sind

Volle Zustimmung.

Der Plem

Hai!

Beispielsweise eure zehnjährige Tochter möchte modeln und
Schönheitswettbewerbe gewinnen?

Kein Problem für mich, warum auch? Was spricht dagegen?

Oder eurer Sohn präpariert gern Tiere und ist Sportschütze.

Erstes gar kein Problem, zweiteres nur unter genauen, strengen
Regeln.

Was wären legale Hobbys, die
ihr gar nicht tolerieren würdet?

Fällt mir im Moment keins ein, soll aber nicht heißen das es nicht
etwas gibt was ich nicht dulden würde.

Der Plem

Moin,

So bin ich absoluter Gegner aller Kampfsportarten,

hm, ziehst Du diese Abneigung durch die Kenntniss von diversen (billigen) Kampfsportfilmen, oder hast Du selber mal Budo praktiziert.

Von wenigen, in der Szene verpönten Ausnahmen abgesehen sind die Kampfkünste gewaltarm und propagieren ein eher defensives Auftreten.
Gerade das ist für Kinder, speziell problematische eine gute Schule.

Ich kann Dir aus eigenem Praktizieren versichern, daß Kampfkunst (Budo) alles ist, nur nicht gewalttätig.

Gandalf

Hallo,

würdet ihr eurer Tochter/eurem Sohn ein Hobby verbieten, das
gegen eure moralischen Vorstellungen verstößt,
gesellschaftlich allerdings vollkommen legitim ist?

Mir fällt eigentlich kein Beispiel ein, das meinen moralischen Vorstellungen entgegenspricht und gleichzeitig gesellschaftlich legitim ist.

Vorausgesetzt es handelt sich nicht nur um eine Phase oder ums
Ausprobieren sondern eurer Kind hat sich fest dazu
entschlossen.

Ich bleibe mal bei Deinen genannten 10 Jahren - da sind die Kinder, die „dabei“ bleiben (ohne gutes Zureden der Eltern) eher die Ausnahme als die Regel.

Würdet ihr es verbieten oder unter welchen

Umständen würdet ihr euch darauf einlassen?
Beispielsweise eure zehnjährige Tochter möchte modeln und
Schönheitswettbewerbe gewinnen? Oder eurer Sohn präpariert
gern Tiere und ist Sportschütze. Was wären legale Hobbys, die
ihr gar nicht tolerieren würdet?

Mit zehn Jahren darf man nicht in den Schützenverein - das Beispiel fällt also somit aus. Tiere präparieren? Keine Ahnung - das ist eine „höhere Kunst“ die ich einem 10-jährigem Kind nicht zutraue. Wo sollen denn auch die Kadaver herkommen wenn die Eltern nicht dabei behilflich sind. Das entsprechende Equipment ist auch nicht gerade ungünstig.
Was das Modeln betrifft - auch hier geht gar nichts ohne die Zustimmung der Eltern darf ein Kind an keinem Wettbewerb teilnehmen. Wenn ich eine Tochter hätte, die das unbedingt machen möchte, dann würde ich sie in sämtlichen Kateisets aufnehmen lassen (Werbung, Schauspielagenturen) - wenn sie dann für die Wochenend- und Abendaufnahmen gebucht wird, dann ist die eigenynamische Lust in schneller als einen Monat erledigt. „Modeln“ ist kein Hobby - es ist ein Job - auch für Kinder ein verdammt knallharter Job. Kinder, die Modeln kenne ich nicht, dafür aber Schauspieler und Synchronsprecher - und das geht in den allermeisten Fällen von den Eltern aus und nicht von den Kindern.

Deine Beispiele sind Exoten und zum Teil auch eben gar nicht erlaubt.

Fallen Dir vielleicht noch andere (realistischere) Beispiele ein bzw. was ist Dein konkretes Anliegen mit Deiner Frage?

Viele Grüße

an die Kampfsportbefürworter
Hallo
möglicherweise habe ich meine Abneigung gegen Kampfsport einfach daher übergestülpt, dass meine eigenen Beobachtungen sehr einseitig gepägt wurden:

Das fing schon als Kind an, als in unserem Allgemeinen Sportverein die Judogruppe aufgelöst wurde mangels Nachfrage, später dann waren es in dem Stadteil ausnahmslos Loser und Underdogs, die ihre spärlichen „Künste“ überall anbringen wollten, und jetzt wohne ich in der Nähe eines "Sport"studios, das überwiegend von obskuren Typen besucht wird, weil hier regelmäßig Freefight angeboten wird…

Ein Kommilitone nahm mich einst sogar mal mit zum Boxtraining - da hatte mich beeindruckt , dass ein Boxer sehr lange und intensiv trainieren muss, um überhaupt einmal einen Sparringspartner vor die Fäuste zu bekommen…und die Boxer, die ich dort kennenlernte, hatten alle mehr die Komplettheit des Trainings als Grund für ihr Kommen, und das Kämpfen war eigentlich ein Abfallprodukt…

Ich will also nicht ausschliessen, dass es Kampfsportarten gibt, wo das Training und die Meditation über den Sinn die allerbesten Absichten beinhaltet - ich hätte nur bei meinen Kindern nicht gewusst, wo ich diese Tempel finde…

Gruß

Hummel

Hallo

Mit zehn Jahren darf man nicht in den Schützenverein - das Beispiel fällt also somit aus.

Die Tochter ist 10. Wenn es keine Zwillinge sind, ist der Sohn wahrscheinlich nicht 10. Da er Sportschütze ist, wird er älter als 10 sein.

Wo sollen denn auch die Kadaver herkommen wenn die Eltern nicht dabei behilflich sind.

Vielleicht präpariert er die Haustiere … Spinnen, Fliegen, Mehlmotten, Hamster, Katzen, Hunde …
Nicht ernst gemeint. Ich denk ja, dass es bei den Sportschützen auch Jäger gibt, die hie und da irgendwelche Kadaver übrig haben.

… dann ist die eigenynamische Lust in schneller als einen Monat erledigt.

Warum würdest du ihr denn den Spaß daran verderben wollen? Ich denke, dass er auch vergeht, ohne dass die Eltern was dazutun, und wenn nicht, dann ist es eben so.
Bei einem Modelwettbewerb muss man natürlich von vornherein das Kind auf den Fall vorbereiten, dass es evtl. nicht gewinnt, und dass das keine Katastrophe ist, sondern dass ganz viele Kinder nicht gewinnen, sogar die meisten, obwohl sie (vermutlich) alle sehr hübsch sind.

Viele Grüße

Hallo,

ich würde meinem Kind nicht erlauben extremen Gruppen aus dem religiösen oder politischen Segment beizutreten.

Wie z.B. Jugendgruppen der Pius Bruderschaft oder Nationalen Jugendverbänden des rechten Randgebiets.

Unter keinen Umständen würde ich mich darauf einlassen.

Es grüßt
Yvisa

Hallo,

Mit zehn Jahren darf man nicht in den Schützenverein - das Beispiel fällt also somit aus.

Die Tochter ist 10. Wenn es keine Zwillinge sind, ist der Sohn
wahrscheinlich nicht 10. Da er Sportschütze ist, wird er älter
als 10 sein.

Ich habe das mit den 10 Jahren als Beispiel gelesen (quasi für beide Geschlechter) und habe das nicht so verstanden, dass sie zwei Kinder hat, also einen Sohn der gerne tote Tiere präpariert und eine Tochter, die gerne modeln will - das wäre ja auch beides sehr skuril…

Vielleicht präpariert er die Haustiere … Spinnen, Fliegen,
Mehlmotten, Hamster, Katzen, Hunde …
Nicht ernst gemeint. Ich denk ja, dass es bei den
Sportschützen auch Jäger gibt, die hie und da irgendwelche
Kadaver übrig haben.

Ja, aber auch bei den Jägern wird das Präparieren (auch wenn man darunter nur das Häuten des Fells versteht) von den Erfahrenen durchgeführt.

Warum würdest du ihr denn den Spaß daran verderben wollen? Ich
denke, dass er auch vergeht, ohne dass die Eltern was dazutun,
und wenn nicht, dann ist es eben so.

Ja, hey das meine ich doch - modeln scheint so glamourös - wenn man das aber als Eltern nicht forciert (mit dem Essen, der Kleidung, Ernährung und Frisur), sondern das Kind aktiv werden muss damit es klappt, dann wird es seinen Reiz verlieren.

Bei einem Modelwettbewerb muss man natürlich von vornherein
das Kind auf den Fall vorbereiten, dass es evtl. nicht
gewinnt, und dass das keine Katastrophe ist, sondern dass ganz
viele Kinder nicht gewinnen, sogar die meisten, obwohl sie
(vermutlich) alle sehr hübsch sind.

Ja, das Auffangen nach einer Niederlage ist natürlich ganz wichtig und muss auch passieren auch wenn man das Ganze eh doof findet - so Sätze wie „hab ich’s ja gesagt“ sind da natürlich völlig deplatziert.

Viele Grüße

Hallo!

Vielen Dank für Deine Antwort, dann will ich mal auf Deine Fragen eingehen:

Ich bleibe mal bei Deinen genannten 10 Jahren - da sind die
Kinder, die „dabei“ bleiben (ohne gutes Zureden der Eltern)
eher die Ausnahme als die Regel.

Mein erstes Sezierbesteck bekam ich mit zehn Jahren geschenkt (meine Eltern sind beide im medizinischen Bereich tätig und hatten davon noch genug). Mit zwölf kam ich auf die Idee geforene Futtertiere in der Zoohandlung zu bestellen und auszustopfen. Meine Eltern überredeten mich sie zu entsorgen als sie anfingen zu verwesen (damals war ich noch nicht so gut wie jetzt :smile: Aber ich bin dabei geblieben.
Als Kind hatte ich eine achtjährige Freundin, die unbedingt modeln wollte und auch Photos für Kindermode gemacht hat, dadurch extrem arrogant wurde und anfing ihr Essverhalten anzupassen. Der Kontakt ist allerdings abgebrochen.

Deine Beispiele sind Exoten und zum Teil auch eben gar nicht
erlaubt.
Fallen Dir vielleicht noch andere (realistischere) Beispiele
ein bzw. was ist Dein konkretes Anliegen mit Deiner Frage?

Okay eigentlich geht es um meine kleine vierzehnjährige Schwester, die zur Zeit mit ihrem ein Jahr jüngeren Freund ihre SM-Vorlieben entdeckt. So taucht sie mal mit Hämatomen auf, die ihre Oberschenkel bedecken oder lässt sich von ihrem Freund, den sie seit Beginn ihrer mittlerweile zweijährigen Beziehung bittet sich auf diese SM-Spiele einzulassen, mit einer abgekochten Nadel ihren Mund zunähen. Nun hat sie sich auch noch in den Kopf gesetzt per induzierter Laktation Milch zu produzieren (Sei verflucht Internet!!!).
Und der elfjährige Sohn meines Onkels, den ich regelmäßig babysitte, gibt sein Taschengeld für allerlei Insekten, Spinnen und dergleichen aus um sie dann dabei zu filmen wie sie sich gegenseitig auffressen. Das ist übrigens insofern gesellschaftlich legitim, dass wirbellose Tiere in dieser Hinsicht nicht vom Tierschutzgesetz erfasst werden (daher dürfen sie auch als Lebendfutter verkauft werden) und die Auseinandersetzungen zudem ihren „natürlichen Jagdverhalten“ entspricht.

Hallo,

ist ja echt cool!
Früher gab es The Addams Family und die wirkte harmloser als deine Familie, habt ihr auch ein eiskaltes Händchen?
http://www.fernsehserien.de/addams-family

Okay eigentlich geht es um meine kleine vierzehnjährige
Schwester, die zur Zeit mit ihrem ein Jahr jüngeren Freund
ihre SM-Vorlieben entdeckt. So taucht sie mal mit Hämatomen
auf, die ihre Oberschenkel bedecken oder lässt sich von ihrem
Freund, den sie seit Beginn ihrer mittlerweile zweijährigen
Beziehung bittet sich auf diese SM-Spiele einzulassen, mit
einer abgekochten Nadel ihren Mund zunähen. Nun hat sie sich
auch noch in den Kopf gesetzt per induzierter Laktation Milch
zu produzieren (Sei verflucht Internet!!!).

Das ist für dich/deine Eltern ein erlaubtes Hobby?

Hallo,

kommt sehr auf den Charakter des Kindes und die Ausmaße, Intensität des Hobbys an.
Wenn ein zehnjähriges Mädchen Kalorien zählt, weil es modeln will, ist das nicht gut - aber mit Verboten kommt man da oft auch nicht weit.
Wenn eine Zehnjährige sich aus Tüchern, Stoffen etc. selbst Kleidung bastelt um zu modeln oder übt, gute Fotos von sich zu machen sehe ich kein Problem.
Wenn ein Junge eine Computerspielphase hat, finde ich das auch nicht unbedingt dramatisch, würde aber die am Comuter verbrachte Zeit einschränken und ihm auf keinen Fall einen eigenen Computer kaufen.

Es kommt sehr darauf an, ob die Kinder einigemaßen zufrieden sind mit ihrem Leben. Wer insgesamt gut drauf ist, verfällt nicht so leicht in Extreme, egal ob Hobbys, Sekten oder politische Eigenartigkeiten.

Man sollte die Kinder jedenfalls immer ernst nehmen, ihre Wünsche erstmal überdenken und die Konsequenzen mit ihnen fair diskutieren - ohne Rechthaberei, nur mit sachlichen Argumenten und ohne Aufregung - auch Vertrauen und Verständniss sollten dabei sein.

Gruß, Paran