Hochleistungsrelais für Dauerbetrieb geeignet?

Bei unserer 13 mtr Segelyacht werden von der Hitachi 155-20 LIMA die Starterbatterie und nach Anlaufen der Maschine die die erste Servicebatterie mit einem serienmässigen 75 Apmp Bosch-Relais (20 Jahre alt) geladen. Soweit Standard. Alle Batterien haben einen guten Pflegezustand.

Eine vor einiger Zeit neu hinzugefügte Bug-Batterie nur für ein Bugstrahlruder - als die dritte Batterie - sollte nun auch während der Fahrt geladen werden, was bisher nicht der Fall war; sie wurde nur über Landstrom wieder geladen, was dumm war wenn man mit Bugstrahlruder ablegt und dann 20 -30 % der Kapa fehlt, unterwegst getraust du dich das Bugstrahruder nicht zu benutzen um Strom zu sparen für das Anlegemanöver was evtl unter Starkwind gefahren werden muss und du dich auf die Bugstrahltechnik verlassen musst.

Vorgeschichte OK

So habe ich durch echten Kroatischen Fachelektriker diese dritte Batterie mit einem Hochleistungsrelais von Conrad Type: „896H Song Chuan 896H-1CH-C1 12V DC 12 V/DC 1 Wechsler 14 V/50 A / 28 V/20 A 14/28 V/DC“ an die LIMA Ladung lassen anbinden analog bzw parallel zu der serienmässsigen Version der Servicebatterie. Die LIMA leistet 30 AMP bei normaler Marschfahrt (3000 rpm) (wohl bis 55 Amp bei voll 6000 was aber nie gefahren wird im Boot. Das neue Ladekabel ist mit im übrigen mit 40 Amp abgesichert, sicher ist sicher!

Die Frage ist nun aber: ist das verwendete „Hochleistungsrelais“ für das Dauerschliessen geeigenet.

Der Strom der fliesst ist sicher eher geringer ich denke nie über 20 A, und die Ladezeit wird auch nicht über 2 Stunden laufen im übrigen die Sicherung unf 30 A.
Normalerweise läuft der Spannungsregeler nach 1 bis 2 Stunden Fahrt schon auf 14.4 Volt auf, soll heissen dass dann die bisherigen Batterien (Starter und Servicebatterie) voll geladen waren.

Was meint ein Fachmann dazu, kann das realis > 10 Stunden anziehen aushalten?

Ulrich Höhberger

Hallo.
Erst einmal sind Lade- und Entladezyklus zu unterscheiden. Daher hat ein PKW einen Magnetschalter (Funtion wie ein Relais) zum Anlasser. Dieser Schalter hat Kavelanschlüsse, die mit 10er Schlüssel befeatigt werden. Hier geht Leistung drüber. Der Ladestrom ist dagegen deutlich geringer, dementsprechend auch die Relais filigraner.
Wenn Sie über das gleiche Relais laden und entnehmen muss die Dimension stimmen. Wenn ich das richtig lese, haben Sie über 100% Reserve (20/50A). Das ist ausreichend. Die Kontakte sind entsprechend gross, da ist ein Verkleben wie bei einer Schweisselektrode unwarscheinlich. Dem Dauerbetrieb steht nichts entgegen, solange das Teil genügend Luft bekommt. Also in Auspuff- oder Heizungsnähe bzw. unter Isolierungen etc. sollte es nicht verbaut werden.
Als Empfehlung meinerseits: Das Relais auf einen passenden Stecksockel stecken, den sollte es auch bei Conrad geben oder im PKW-Zubehör. Die Kontakte sind besser und es ist leicht austauschbar. Bei 2€ würde ich mir auch ein oder zwei Reserven bereitlegen.
Was ich nicht beurteilen kann wäre die Leistung der Lima und des Ladereglers. Beide Teile haben ihre Leistungsgrenzen.

  • das dauerschliessen hällt das relais problemlos aus, auch bei 10h und mehr. es wird höchstens heiss
  • den ladesrom kannst du nicht „schätzen“. er kann stark variieren.
  • da die schaltung anscheinend funktioniert würde ich nichts ändern, ansonsten melde dich nochmals bei mir.

gruß

Ein Relais ist nichts anders als ein Schalter. Die kontakte sind so ausgelegt das sie kurzzeitig einen hohen Strom von über 50 A ziehen können. Wenn deine Lima nur 30 A Ladespannung zur Verfügung stellt, liegt die Dauerleistungsaufnahme für das Relais bei etwa 60%.
Wenn alles ordnungsgemäß Verdrahte ist (Querschnitte beachtet) gibt es keine bedenken.

hallo ulrich,

ja, das relais kann das.
strom ist radikal, wenn er zuschlägt, dann sofort und kompromisslos. ausserdem bekommt das relais weniger, als auf dem typenschild steht, ist also unbedenklich.

ich hoffe, ich konnte helfen und freue mich über ihre bewertung.

mfg, ratlos

Hallo,
meiner Meinung nach sollten Relais im KFZ- Bereich bzw. im Bootsbau auch lange Einschaltphasen durchhalten, dafür wurden sie schließlich ausgelegt. Falls auf dem Relais nicht extra auf eine Kurzbelastung ( z. B. KB 30 min. ) hingewiesen wird, sollte das Teil zu 100 % eingeschaltet sein können.
MfG Hartmut Krause

Hi,

laut Datenblatt läßt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten.
Jedoch könnte ich mir vorstellen das bei einer Dauerbelastung von 15-20A eine gewisse Wärme an den Kontakten entsteht die ein „Verschmelzen“ begünstigen könnte.

Da ich das Relais nicht kenne und keine Erfahrungswerte im regulären Einsatz habe, kann ich zu dieser Frage leider keine klare und eindeutige Antwort geben.

Es ist gut möglich das es funktioniert , jedoch auch gut möglich das sie danach eine Dauerverbindung haben.

Tut mir leid das ich ihnen in diesem Fall nicht weiterhelfen kann.

Gruß
D.Kuntz

Hallo Ulrich,
so wie du das Relais beschrieben hast, kann es bei einer Spannung bis 14 Volt eine Dauerleistung von 50 Ampere ab, selbst wenn die Lichtmaschine kurzfristig bis 16 Volt rausbringt, sollte immer noch ca. 40 Ampere Belastung keine Probleme bringen. In der Regel sind bei den Angaben auch noch 10 - 15 % Sicherheitsreserve vorgesehen, sodaß auch eine Belastung von z.B. 55 Ampere keine Schäden verursachen sollte. Ggf. zum Überprüfen mal provisorisch ein Amperemeter in Reihe zur Batterie schalten und den Ladestrom mal beobachten.

Gruß

Gerd

Guten Tag Herr Höhberger,

um Ihnen qualifiziert antworten zu können wäre es gut zu wissen welche Ah-Stundenzahl die Starter- und die Servicebatterie hat.

Ich glaube, dass die Frage weniger die Einschaltdauer des Conrad-Relais ist, als vielmehr die Leistungsdaten der Lichtmaschine. Denn die muss ja nun bei gleichbleibender Drehzahl eine Batterie mehr laden. Da sie aber bei 3000 Undrehungen nur 30 A leistet, werden die sich auf 3 Batterien, entsprechend ihrer Leistungsdaten aufteilen. Es kann also sein, dass wenn die Laufzeit des Motors (Segeljacht) nicht ausreichend lang ist die Ladezeit nicht ausreicht.

Wie gesagt das Relais meine ich ist weniger das Problem. Denn ein Relais leidet bei DC nur beim Schaltprozess selbst (Funkenbildung) die längere Ansprechzeit sollte nichts ausmachen.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Krampe

Hi Ulrich, ich kenne solch ein Teil als Batterietrennrelais, so wie sie auch in Wohnmobilen verwendet werden. Die haben 100% Einschaltdauer. Zur Sicherheit kannst Du ja mal jede Stunde am Relais die Temperatur fühlen.

Gruß Didi

Hallo Ulrich,

ich habe mir mal das Datenblatt von dem angegebenen Relais angeschaut, es sieht meiner Meinung nach geeignet aus. Es ist für einen Nennstrom von 50 A bei 14 V am NO-Kontakt ausgelegt - Nennstrom bedeutet, dass es diesen Strom dauerhaft führen kann (und 100.000 mal schalten). Du kannst ja auch vielleicht mal prüfen, ob es ungewöhnlich heiß wird, wenn hoher Ladestrom fließt - sollte nicht der Fall sein.
Zu beachten ist allerdings, dass der NC-Kontakt nur 30 A schalten kann, der wird bei deiner Anwendung aber nicht verwendet, oder?
Sofern dein „kroatischer Fachelektriker“ tatsächlich Fachmann ist, wird er auch die Leitungsquerschnitte ausreichend dimensioniert haben (ich würde 10 mm² empfehlen) und die Klemmstellen richtig ausgeführt haben - bei 50 A darf man da nicht pfuschen!

Gruß
Tobias

Das dürfte für das Relais kein Problem darstellen.
Wenn es durch thermische Probleme doch kaputt gehen sollte (sehr unwahrscheinlich) kannst du es immer noch gegen einen größeren Magnetschalter ersetzen.

hallo
die Spule hält das leicht im Dauerbetrieb. Ein Relais wird nur am Kontakt im Moment des Abschaltens stark belastet. dabei wird eine Funkenstrecke gebildet die an den Kontakten abbrennt.

Ohne bedenken!

Hallo,

das sollte eigentlich kein Problem sein, ich könnte mir eher vorstellen, das es kaputt geht, wenn viele Schaltvorgänge kommen.
Dauerbelastung ist eigentlich normal.

Stell deine Frage doch mal bei Conrad.de

Gruß Steffen

Hallo Ulrich
Das Relais kann allemal 10 Stunden angezogen sein. Interessanter ist der Strom der über die Kontakte fliesst. Und dann auch noch nicht einmal der Dauerstrom, sonder die Schaltspiele. Das kann man im Datenblatt erfahren und je weniger das sind um so schlechter die Lebensdauer des Relais.

Gruß Erhard