Hochwasser und Heizung

Hallo, Wir hatten auch mit Hochwasser zu kämpfen und der Keller ist vollgelaufen. Vor 1 1/2 Jahren haben wir uns eine Pelletheizung eingebaut.
Dabei handelt es sich um eine Atmos Pelletkessel-Set D15 P mit einem Atmos Brenner A25 und einer Förderschnecke. In wie weit ist die Anlage zu reparieren oder sollte sie komplett getauscht werden.
Wasserstand im Keller ca. 1,60m.

Moin!
Schätzungsweise werden alle elektrischen und elektronischen Bauteile hinüber sein. Inwieweit die mechanischen Bauteile betroffen sind und sich instandsetzen lassen sollte ein Fachmann vor Ort klären und dabei gleich feststellen, ob es nicht günstiger ist, komplett zu erneuern. Denn zerlegt werden muß das Ganze ja ohnehin, um z.B. durchnäßtes Dämm-Material (was warscheinlich ebenfalls hinfällig ist) zu entfernen.
Alles Gute!
Walter

Hallo Walter!

Schätzungsweise werden alle elektrischen und elektronischen
Bauteile hinüber sein.

Sofern die Heizung bei Überflutung stromlos war, kann ich nicht einsehen, warum und wodurch Elektronik kaputt gehen sollte. Es muß alles geöffnet, zerlegt, gereinigt und getrocknet werden. Gekapselte, aber eben nicht wasserdichte Teile, wie z. B. Relais, erfordern besondere Sorgfalt.

Das Isoliermaterial des Kessels wird naß sein. Kann man austauschen, wenngleich es arbeitsintensiv ist. Förderschnecke - was soll daran kaputt gegangen sein? Der Antrieb mag keinen Tauchgang, läßt sich aber wieder trocknen.

Es handelt sich um eine beinahe neuwertige Anlage und ein Pellettskessel mit Fördereinrichtung ist nicht eben billig. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, warum man solche Ankage entsorgen sollte. Man darf nur nicht den Fehler einer voreiligen Inbetriebnahme machen. Erst alles zerlegen, reinigen und trocknen. Damit ist man ein paar Tage beschäftigt, aber im Vergleich mit Neuanschaffung kommt man auf einen königlichen Stundenlohn.

Gruß
Wolfgang

Moin Wolfgang!
Wer sagt denn „Totalverlust“?
Sicher: Trocknen u. Prüfen ob ddie Bauteile noch funktionsfähig sind.
Viele (gerade elektrische oder elektronische) Bauteile können gar nicht geöffnet werden, ohne sie zu zerstören, bzw. das Zerlegen und trocknen würde soviel (Monteurs-)Zeit in Anspruch nehmen, dass es sich finanziell nicht lohnt.
Gerade wenn die Versicherung (ich hoffe, es ist so) für die Kosten aufkommt, wäre es empfehlernswert, die komplette Anlage zu tauschen.
Denn wer bezahlt, wenn Spätfolgen an wichtigen und teuren Bauteilen in ein, zwei Jahren teure Reparaturen notwendig machen?
Die Versicherung? Nein!
Der Hertsteller? Nein!
Die Firma, die das Ganze instandgesetzt hat? Nein! Die werden sich hütendarauf Gewährleistung zu geben u7nd diese bereits vor Ausführung der Arbeiten ausschließen!
Bleiben nur noch Du oder der Fragesteller…und nu?
Gruß Walter

Hallo!

Viele (gerade elektrische oder elektronische) Bauteile können
gar nicht geöffnet werden…

Öffnen elektronischer Bauelemente empfiehlt sich nicht, weil sie danach nämlich garantiert hinüber sind. Ist auch nicht erforderlich, weil elektronische Teile i. d. R. dicht umpresst bzw. vergossen sind. Sowas ist wasch- und wasserfest. Kritisch sind elektromechanische Teile wie Relais und Schalter, jedenfalls die an Steuerungen für Hausheizungsanlagen übliche Qualität. Viele elektromechanische Teile lassen sich mit vertretbarem Aufwand nicht öffnen. Wenn verdrecktes Wasser in solche Teile gerät, muß man sie austauschen.

Mit Reinigung/Waschen elektronischer Baugruppen sollte man nicht wochenlang zuwarten, andernfalls würden alle möglichen Kontakte, z. B. an Steckberbindern und am Display (falls vorhanden) vergammeln. Ansonsten ist Wasser, auch gerne mit Dreck und Schlamm, für Elektronik nicht weiter schlimm. Wird gewaschen, getrocknet und gut ist’s.

Gerade wenn die Versicherung (ich hoffe, es ist so) für die
Kosten aufkommt…

Natürlich muß man für eine Entscheidung über die sinnvolle Vorgehensweise alle Randbedingungen kennen. So auch, ob es eine Versicherung gibt und was von dieser bezahlt wird.

Für den Fall, daß es keine Versicherung gibt, sehe ich aber weder Probleme noch Risiken beim Zerlegen, Reinigen, Trocknen und Zusammenbau eines Heizungskessels. Man muß wissen, was man tut, aber so ein Kessel mit ein bißchen Mechanik für den Ascheaustrag, Steuerung, Zündeinrichtung, ein paar Sensoren und Transportschnecke ist im Grunde ein simples Ding. Richtig gemacht, ist die Anlage hinterher praktisch neuwertig.

Denn wer bezahlt, wenn Spätfolgen…

Was denn für Spätfolgen … eine überschaubare und leicht durchschaubare Anlage birgt keine Risiken. Das wäre anders bei einem alten Kessel mit der Gefahr von Durchrostungen wasserführender Teile. In solchem Fall würde man die Überflutung zum Anlaß nehmen, einen neuen Kessel samt neuer Steuerung einzubauen.

Ansonsten aber halte ich es für lohnenswert, einen fast neuen Kessel nach sorgfältiger Reinigung und Trocknung wieder in Betrieb zu nehmen. Für einen versierten, umsichtigen Handwerker sehe ich kein Problem.

Bleiben nur noch Du oder der Fragesteller…und nu?

Ich würde die Frage gar nicht erst stellen, würde klären, ob und was eine Versicherung übernimmt und falls nichts versichert ist, wäre ich sehr bald dabei, die Anlage zu zerlegen :smile:

Gruß
Wolfgang

Guten Tag,

Danke euch erstmal für die antworten und Vorschläge. Ich werde mir einen Heizungsbauer kommen lassen der sich die Anlage mal ansehen kann. Alleine werde ich die Heizung nicht öffnen damit die Garantie nicht erlischt. Ich habe da auch mein Problem mit den Spätfolgen, die sich wohl kaum nach 1-2 Jahren als Hochwasserschaden anzeigen lassen.Ihr habt den Versicherungsschutz angesprochen. Ja der besteht.
Nun hoffe ich das die Mühlen nicht als zu langsam malen, damit ich wieder das Wasser mit der Heizung und nicht mit Strom erwärmen kann.

Gruß Silvio