Hochzeit Moslem und Christ

Hallo Gernot

Du irrst: Der islamische Irr sinn äußert
sich z.B. durchaus auch in Zwangsheiraten, zu denen Schwule
verdonnert werden und auch in Ehrenmorden, die an
Männern begangen werden!

Wenn du deine eigene Quelle aufmerksam gelesen hättest, dann wäre dir z. B. aufgefallen, dass das sensationelle daran war, das hier zum Ersten mal ein Mann Opfer eines Ehrenmordes wurde. Wohlgemerkt in der Türkei. Wo du da vor dem Hintergrund dieses aufsehenerregenden Ausnahmefalls einen Irrtum in meiner Aussage entdeckst, müsstes du mir noch erklären. Außerdem sprach ich zu dem Fragesteller hier und nicht allgemein für alle Moslems weltweit.

Gruß
Werner

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Hallo ,

Selbst in islamischen Ländern wird Apostasie nur in seltenen Fällen
geahndet.

gerade in Afghanistan ist das aber durchaus der Fall:
http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1945481,00…

Hatte ich denn ausgeschlossen, dass sowas vorkommt? Was meinst du aber wieviele Menschen sich wohl jedes Jahr vom Islam abwenden und wie viele davon dann zur Todesstrafe verurteilt werden?

Gruß
Werner

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Hallo,

natürlich besteht die Möglichkeit, dass deine Partnerin nur nach einem moralisch gerechtfertigten Ausstieg aus der Beziehung sucht. Mindestens genau so wahrscheinlich scheint mir, dass sie in der Annäherung an den ernsthaften Schritt eure Beziehung zu legalisieren auf tief internalisierte Verhaltensmuster und Werte gestoßen ist, die in ihrem sonstigen Lebensvollzug - auch mit dir - einfach nicht abgerufen wurden, nun aber unausweichlich die Auseinandersetzung fordern. Das macht ihr wahrscheinlich Angst.
Von daher würde ich „Vorwürfe“ gar nicht machen, so verständlich die Reaktion ist. Damit lädst du nur deine Frustration zusätzlich auf ihre Seele ohne Lösungswege zu eröffnen. (Ich wage hier einfach mal diesen Rat).

Sie darf ihren Glauben nicht wechseln und sie würde es auch
nicht tun.

Das erste ist natürlich nur unter der Prämisse gültig, dass sie diesem Glauben Gewicht bei misst, oder würde sie sonst bedroht?

Vermutlich wird es jetzt 2 Variationen geben:

  1. diese Verbindung wird komplett aufgelöst
  2. sie muss mit Ihrem Gewissen vereinbaren, dass es nur eine
    standesamtliche Trauung geben wird und keine kirchliche
    vor Gott, was natürlich auch zur Folge hat, dass sich
    vermutlich die restlichen Angehörigen, die noch leben, aber
    auf der ganzen Welt verteilt sind evtl von Ihr abwenden.

Es gäbe natürlich noch einige Möglichkeiten mehr.
3. ihr lebt einfach so weiter zusammen.
4. sie erkennt, dass ein Glauben, der seine Anhänger mit solch sinnentleerten Verhaltensmaßregeln in unauflösliche Situationen bringt, sich im Grunde selbst widerlegt
5. man findet irgendeinen „Reform-Imam“ der die Verbindung trotzdem schließt (würde natürlich von der Mehrheit der Moslems nicht anerkannt)
6. du konvertierst eben nicht nur auf dem Papier
7. ihr holt euch die Zustimmung ihrer Familie und haltet euch ansonsten von muslimischen Kreisen fern, die evtl. Anstoß nehmen könnten.
Vielleicht ist die Liste noch unvollständig.

Ich habe aus deinen Ausführungen entnommen, dass ihr offen miteinander sprechen könnt. Darum wage ich noch zwei weitere Ratschläge ohne damit eine Lösung anbieten zu können.

Um jeder für sich selbst und auch in der gegenseitigen Wahrnehmung Klarheit zu schaffen, könntet ihr alle Optionen, auch die die ihr eigentlich von vorn herein ausschließt, aufschreiben und dann bewerten.
D. h. daneben schreiben, was jeweils dafür und dagegen spricht und diese Gründe dann gewichten. Dem also etwa einen Wert zwischen 1 und 10 geben. Wenn ihr es noch komplexer machen wollt könnt ihr das gleiche auch noch jeweils im Blick auf den Anderen machen.

Das könnt ihr dann natürlich nicht rechnerisch lösen, aber ihr könnt damit identifizieren wo und in etwa welchem Umfang das Problem für jeden von euch liegt. Im Moment seid ihr euch darüber vielleicht noch für euch selbst klar, wobei auch das in einer so emotionalen Situation zweifelhaft ist. Vom jeweils anderen nehmt ihr sicher schon weniger wahr.
Sowas kann man dann auch unter Anleitung auswerten. Das wäre sozusagen ein weiterer halber Ratschlag, eine Beratung bei einer Paarberatung oder einem Psychologen o. ä. in Anspruch zu nehmen.

Zum Zweiten gehe ich einfach mal davon aus, dass tatsächlich eher familiäre und Gründe traditioneller Wertvorstellungen deine Partnerin in den Konflikt mit ihren Gefühlen gestürzt hat. Wäre es echte Frömmigkeit, dann hätte sie ja schon früher einbrechen müssen.
Sowas hängt meistens, wie ich schon früher schrieb, wesentlich von der öffentlichen Wahrnehmung ab. Wie wird es also vor allem ihre Verwandschaft aufnehmen? Das fragt sie sich und hat für sich vielleicht schon eine negative Antwort gefunden. Vielleicht hat sie damit ja auch recht und wenn sie dann nicht in der Verachtung ihrer Familie und Freunde leben kann/will, dann fallen viele Optionen weg.
Es kann ja aber auch sein, dass diese Leute gar nicht so drauf sind und sich viel mehr für ihre „alte“ Nichte/Tante/Cousine/Freundin freuen, dass sie noch mal ein Glück für sich gefunden hat und dann über „kirchenrechtliche“ Probleme hinwegsehen. Das müsste deine Partnerin dann nur erfahren und du wahrscheinlich auch.

Ob und wie man eine Begegnung mit ihrer Familie organisieren kann müsste sie natürlich wissen und sich dazu trauen. Ob man da mit den Kindern anfangen würde, oder lieber mit den vielleicht vorhandenen „grauen Eminenzen“ der Sippe, wage ich nicht zu beurteilen. In solchen Dinge sind nach meiner Wahrnehmung auch in patriarchalen Systemen Frauen sehr mächtige Faktoren, wenn also etwa die Tanten das ganz in Ordnung fänden, wäre schon viel gewonnen. Wenn du von ihrer Familie akzeptiert und vielleicht sogar gemocht wirst, dann kann Theologie auf einmal auch ganz unwichtig werden. Natürlich kann das auch voll in die Hose gehen und so eine versteckte „Körung“ scheint mir mindestens ganz schön anstrengend auch für dich. Nur wo lägen sonst noch Chancen?

Soviel wage ich hier mal.
Alles Gute im neuen Jahr.

Werner