Guten Abend!
Ich (23) bin seit Anfang des Jahres mit meinem Freund verlobt, nächstes Jahr wollen wir heiraten.
In meiner Berufsschule habe ich nun einen Mann kennen gelernt. Dieser Mann entfacht ein „Prickeln“ in mir, das man beim Flirten empfindet. Nun bin ich sehr verunsichert, weil ich mir sehr sicher bin, dass ich meinen Verlobten über alles liebe und ihn auch heiraten will. Es tut nur so unglaublich gut, auch von anderen Männern bemerkt zu werden, ich genieße seine Blicke. Sind solche Gefühle normal? Ab wann wird es kritisch? Ist flirten erlaubt?
Spiel des Lebens
Hallo Pusteblume,
tja… das ist ein Thema, dass jedem immer wieder mal wiederfahren wird.
Hier setzt dann Dein eigenes ICH im Denken ein. Willst Du es zulassen? Wehret den Anfängen oder Spiel mit dem Feuer?
Wenn ich mich an meine Berufschulzeit zurückerinnere: da gab es ein Mädel… irgendwann saßen wir zusammen und diskutierten etwas. In einer „Pause“ sahen wir uns an und wir beide wären am liebsten übereinander hergefallen. Sie schüttelte nur den Kopf und ich sagte: hast recht: wir sind beide prinzipiell glücklich vergeben und wir kennen uns zuwenig, dass wir das jeweils aufs Spiel setzen wollen…
Sie ging mir jahrelang nicht aus dem Kopf und ihr ging es genauso. (wir hatten uns am 10-jährigen mal getroffen).
Wer will jetzt sagen, ob es falsch oder richtig war?
Hör auf Dich und Deinen Kopf, Deine Ziele und Deine Emotionen. Bist Du unsicher: Dein Verlobter wird nicht der Letzte sein, den es auf Erden gibt und weder Ehe noch Kinder sind kein Garant für eine LIEBE, die zumindest für eine verdammt lange Zeit hält.
Ich war damals nicht wirklich offen zu meiner Freundin/später Frau. Hatte es ihr aber dennoch Jahre später (vor der Ehe) erzählt und diskutiert… (das war kein Fehler!)
LG
Ce
Wenn er der Richtige ist, dann KEINE Flirterei
Hallo Pusteblume!
Dieser andere Mann bringt dich ja ganz schön durcheinander!
Wenn du noch einmal überprüfen willst, ob dein Verlobter WIRKLICH der Richtige ist, dann mach das.
Es gibt drei wichtige Punkte, in denen ihr die gleiche Meinung haben solltet:
-
grundsätzliche Weltanschauung
-
Kinder
-
Geld
Wenn ihr da jetzt schon abweichende Ansichten habt, wird das mit der Zeit nicht besser sondern nur schlechter; und der Streit um genau diese Dinge hat schon viele Paare auseinander gebracht.
Was sollte sonst noch übereinstimmen?
Der Humor.
Wenn ihr an den selben Dingen Spaß habt, ist das viel wert.
Hobbies.
Eine Sache, in die ihr euch beide mit Leidenschaft reinhängen könnt, am besten noch etwas, das mit Arbeit verbunden ist (also nicht unbedingt Fernsehen oder Lesen). Gemeinsame Arbeit schweißt mehr zusammen als sonstwas, deshalb verlassen so viele Chefs ihre Ehefrauen für die Sekretärin.
Eure sportlichen Vorlieben gehören aber auch dazu. Wenn ein Stubenhocker eine Sportlerin heiratet, werden sie bald kaum noch gemeinsame Zeit verbringen.
Interessen.
Zur Zeit geht euch der Gesprächsstoff nicht aus, klar.
Aber über was werdet ihr in zehn, zwanzig oder vierzig Jahren noch reden? Wenn ihr keine gemeinsamen Interessen habt, über die ihr euch gleichermaßen ereifern könnt, wird bald das große Schweigen der Dritte in eurem Bunde sein.
So, das sind mal die ersten Gedanken, die mir so einfallen.
Überprüf doch gerade mal diese Punkte jetzt noch.
Und wenn du feststellst, ihr beide passt zusammen, ihr stimmt in diesen wesentlichen Punkten überein, dann folgt mein nächster Rat:
Erlaube dir nicht, mit wem anderen zu flirten!
Ich weiß, ich stehe allein mit meiner Meinung da, aber das Spiel mit dem Feuer ist wahnsinnsgefährlich! Echt! Wenn dir was an deinem Partner liegt, dann wirst du dich nicht in Situationen begeben, die eurer Beziehung in irgendeiner Weise gefährlich werden könnten.
Zu schnell ist dann was passiert, weil man nicht mehr die Widerstandskraft gegen die Versuchung aufbringt.
Und hinterher ist das Geheule groß.
Deshalb: Finger weg von brenzligen Situationen! Mach dir immer bewusst, dass du einen Partner hast, der in allen wesentlichen Punkten zu dir passt! Das ist ein unglaubliches Glück, willst du das wirklich aufs Spiel setzen?
Alles Liebe!
Hanna
ich wollte keinen Kommentar schreiben…
aber kein anderer tut es! Also muss ich doch
Hallo Hanna,
prinzipiell gebe ich Dir recht. Alles Rahmenbedingungen, die für das Unternehmen Ehe wichtig sind und die mit zunehmenden Alter immer offensichtlicher werden, je mehr Lebenserfahrung man hat.
Nur ist m.M.n. vollkommen außer Acht gelassen: Hormone, Liebe, Gefühl, Seele…
Also hilft das der Blume? Ok, ich finde es auch zu früh, vor Ausbildungsende und auf eignen Füßen stehend zu ehelichen, aber das ist ein anderes Blatt.
Jetzt aber: genau die Menschen (Männlein wie Weiblein), die dermassen auf Rahmenbedingungen setzen, stellen im Laufe des Lebens fest, dass die Liebe fehlt, dass sie was versäumt haben, dass Nebenbuhler Tür und Tor geöffnet wissen, an diesem mächtigsten der Paarbindung zu rütteln.
Manche schaffen es ins hohe Alter, das zu unterdrücken und sich an der blühenden Fassade des Unternehmens zu erquicken. Meiner erfahrung nach bleiben sie zwar weitgehendst ohne Streit und Zoff aber auch ohne tiefe Zuneigung (habe da das Bild meiner Eltern vor Augen)
Wie sich jetzt jeder entscheidet, welchen Weg er gehen mag - mit Liebe oder (übertrieben) mit Geld - ist auch auf Grund von Erlebnissen und eignen Vorstellungen seiner selbst überlassen.
Klar bleibt: Die Chemie stimmt und Deine Punkte passen auch (nur wer hat das schon?)
LG
Ce
Tja, …
wenn Pusteblume nicht geschrieben hätte
… weil ich mir sehr sicher bin, dass ich meinen Verlobten
über alles liebe und ihn auch heiraten will …
hätte ich natürlich auch noch auf genau die von dir genannten Dinge hingewiesen (Hormone, Liebe, Gefühl, Seele…)
Jetzt aber: genau die Menschen (Männlein wie Weiblein), die
dermassen auf Rahmenbedingungen setzen, stellen im Laufe des
Lebens fest, dass die Liebe fehlt, dass sie was versäumt
haben, dass Nebenbuhler Tür und Tor geöffnet wissen, an diesem
mächtigsten der Paarbindung zu rütteln.
Ich habe keinen allgemeinen Eheratgeber geschrieben sondern bin auf einen Teilaspekt eingegangen.
Du hast natürlich vollkommen recht mit deiner Argumentation, nur trifft sie nicht auf Pusteblumes Situation zu!
Wie sich jetzt jeder entscheidet, welchen Weg er gehen mag -
mit Liebe oder (übertrieben) mit Geld - ist auch auf Grund von
Erlebnissen und eignen Vorstellungen seiner selbst überlassen.
Das ist auch das Thema von unzähligen Fernsehfilmen: Eine junge Frau ist mit einem Mann, bei dem die Rahmenbedingungen stimmen, verlobt. Dann begegnet sie einem Abenteurer, der ihr so richtig das Kribbeln macht - und die nächsten 90 Filmminuten ist sie damit beschäftigt, sich zwischen Herz und Hirn zu entscheiden.
Klar bleibt: Die Chemie stimmt und Deine Punkte passen auch
(nur wer hat das schon?)
Ich bin bei Pusteblume davon ausgegangen, dass die Chemie stimmt.
Hanna
sie ist 23…
wenn man das Gesamtkonzept ihrer Äußerungen zusammenführt komme ich zu der inhaltlichen Frage:
Ist meine Liebe zum Verlobten unerschütterlich?
Finde aber doch, dass Du einen Ehetauglichkeitsratgeber geschrieben hattest. Schließlich sind genau Deine geschilderten Punkte essentiell für eine halbwegige Garantie, dass die Ehe nicht bei der ersten brenzligen Situation scheitern wird.
Wir kennen beide nicht, wie unser Blümchen tickt. Ist sie stark genug gegen etwaiges Kribbeln anzukämpfen? Wenn ja, wie lange?
Warum sollte es nicht auf jeden Menschen zutreffen? Für meinen Teil dachte ich, fühlte ich, dass es nur eine einzige Liebe in meinem Leben gab und geben würde… stimmte 15 jahre lang und keine hatte eine Chance, dazwischen zu funken. Selbst nach über 10 Jahre Trennung empfinde ich viel für sie, aber sexuell ist das Feuer erloschen und andere haben bei ihr früher, bei mir später den Platz eingenommen…
Sicher ist anzunehmen, dass die Chemie stimmt… zu 50%, 60, 70, 80… aber 100%? Dann würde sie nicht hier gepostet haben sondern es gäbe keine Wolken am blauen Himmel…
Wir wissen noch nicht einmal, wie lange sie den Verlobten kennt und was bereits alles für Tiefen da waren. Solange gehe ich davon aus, dass es zu rosa gesehen wird.
(meine Meinung)
LG
Ce
Hallo!
Finde aber doch, dass Du einen Ehetauglichkeitsratgeber
geschrieben hattest. Schließlich sind genau Deine
geschilderten Punkte essentiell für eine halbwegige Garantie,
dass die Ehe nicht bei der ersten brenzligen Situation
scheitern wird.
Ja, natürlich. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass mein „Ratgeber“ unvollständig ist und nicht auf die Liebe und das Prickeln zwischen zwei Menschen eingeht, weil ich das ja bei Pusteblume als gegeben angenommen habe.
Deine anderen Argumente sind sehr interessant und überlegenswert, über die muss ich noch nachdenken, bevor ich mich hier äußern kann.
Hanna
…dass sie sich hier, wie man im Ruhrgebiet sagt, etwas in die Tasche lügt.
wenn Pusteblume nicht geschrieben hätte
… weil ich mir sehr sicher bin, dass ich meinen Verlobten
über alles liebe und ihn auch heiraten will …
Das Eine schließt das Andere aus!
Gefühlsmäßig.
Und Liebe ist nun mal Gefühlssache.
Hallo zusammen.
Und Tschüss!
PS.: Es fehlt bei der Aufzählung ganz offensichtlich die sexuelle Übereinstimmung. Sehr wichtig und an zweiter Stelle der Scheidungsgründe, gleich nach dem Geld.
Nun, ehrwürdiger Silberrücken, ich denke, du hast den Finger genau drauf.
Dieser Aspekt wird wohl zuoft nicht erkannt, mindergewertet oder nur unbewusst wahrgenommen.
Vielleicht weiß sie das erst, wenn sie von den Kirschen in Nachbars Garten probiert hat und sich bei der Rückkehr am Zaun den Rock zerrissen hat.
Schöne Grüße
To.i
Ich bin mir NICHT ziemlich sicher…
vielleicht ist der Verlobte ja der erste ernstzunehmende Kandidat und die anderen Kirschen waren vorher immer wurmstichig?
Ich denke mal mit zarten 23 ist die Welt der sexuellen Erfahrung nicht als ernstzunehmendes Problem in der Form anzusehen, dass Gelüste vermisst werden?!?!
Sowieso die Frage, ab welchen Alter die schönste Nebensache zur Pflichtübung verkümmert…
Außerdem bei „wahrer Liebe“ ist der Libidofaktor anzunehmenderweise in Ordnung.
LG
Ce
Ja, aber nichts genaues weiß man nicht und dass sich „liquid“ auf „frigid“ reimt, ist definitiv eine indogermanische Sprachlaune.
Der einzige, der eine Antwort weiß…
Hi!
Du solltest Deinen Freund fragen, was er toleriert und was nicht, bzw. eigentlich solltest du das selber abschätzen können.
Und ein Tipp: Ich würde nicht spielen damit, hinterher ist das Geheule groß.
Es tut nur so unglaublich gut,
auch von anderen Männern bemerkt zu werden, ich genieße seine
Blicke.
Wie nett - beachtet Dich Dein Bräutigam jetzt schon soooo wenig, dass Du das nötig hast?
Skeptisch
Grüße
kernig
Hallo Pusteblume,
Herzrasen, Kribbeln, Flirten – herrje, ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte das in 11 Beziehungsjahren nicht bei anderen Männern gehabt. Und ich weiß, dass es meinem Liebsten nicht anders geht. Wir sind eben nur Menschen. Man schöpft dadurch neue Energie und fühlt sich immer noch als attraktives Wesen.
Ob flirten erlaubt ist, musst du mit deinem Zukünftigen klären. Ich persönlich finde, dass es erlaubt sein sollte, denn wer das grundsätzlich verbietet, hegt i.d.R. einen gewissen Alleingeltungsanspruch. Das kippt schnell in Eifersucht und Besitzdenken um.
In der regel herrscht mit 23 oft noch die Vorstellung an den perfekten Partner, der alle Bedürfnisse in einer Person vereint. Das reguliert sich aber mit dem Alter.
Mein Liebster sagte mal, dass er es tolerieren könnte, wenn ich mir etwas außerhalb der Beziehung hole, das er mir nicht geben kann. Wenn es ein elementares Bedürfnis wäre. Ich weiß aber, dass ich umgekehrt ein gewisses Magengrummeln hätte. Liebe lässt sich eben nicht kontrollieren, indem man sich das Flirten verbietet. Aber man sollte sich bewusst sein, dass man unter Umständen seinem Partner sehr viel Schmerz zufügt.
Von daher: sich „inspirieren“ lassen und das genießen kann dir niemand verbieten. Die wichtigen Fragen lauten meiner Meinung nach:
Was würdest du aufgeben, wenn du nachgäbst?
Was ist dir deine Beziehung wert?
Wie steht der Partner zu einem Nachgeben?
Viele Grüße
sgw