Höchstanzahl an Steckverbindungen in 1 Strang?

Hallo!

Dass mehrere Mehrfachsteckdose nicht hintereinander gesteckt werden dürfen/sollen, ist ja bekannt. Aber wie sähe es aus, wenn man beispielsweise mehrere Verlängerungsleitungen hintereinander betreibt? Gibt es da irgendwo auch eine Regelung? Sonst dürfte man ja mal eben zig kurze Verlängerungsleitungen hintereinader gesteckt benutzen und hintendran eine Mehrfachsteckdose stecken.

Des weiteren gibt es ja inzwischen auch diverse Zwischensteckgeräte (Funksteckdosen, Zeitschaltuhren, einfache Schaltzwischenstecker, Dimmer, Dämmerungsschalter etc.).
Darf man rein VDE-mäßig beliebig viele davon hintereinander stecken?

Dann könnte man sich ja folgendes zusammenbasteln: In die Wandsteckdose kommt eine Zeitschaltuhr. Daran schließen sich fünf 2-m-Verlängerungsleitungen an, weil eben keine einzelne lange zur Hand war. Nun folgt ein Dämmerungsschalter und nochmal eine Verlängerung. Um am Rattenschwanzende nochmals manuell schalten zu können, steckt der ‚DANIEL‘ (dümmster anzunehmender nicht informierter elektrotechnischer Laie) noch einen Schaltzwischenstecker dran und gleich im Anschluss noch einen „Schnur-Dimmer“, um die daran via Mehrfachsteckdose angeschlossenen Lämplein zu betreiben.

Wäre diese haarsträubende Konstellation trotz unzähliger nicht überblickbarer Kontaktwiderstände ordnungsgemäß?

MfG Marius

Moin,

Gibt es da irgendwo auch eine
Regelung?

irgendwann geht die Spannung arg in den Keller.

Bei der Feuerwehr in NW soll/darf man zwei 50-m-Kabel hintereinander betreiben, also rund 100 m.
Wie hoch dann der Spannungsabfall ist, werden Dir Elektriker sicher berechnen können.

Werden mehrere kürzere Verlängerungen hintereinander gesteckt, sollte das auch nicht so gut sein, weil bei den Steckern auch Verluste auftreten.

Gandalf

Hallo,

Dann könnte man sich ja folgendes zusammenbasteln: In die
Wandsteckdose kommt eine Zeitschaltuhr. Daran schließen sich
fünf 2-m-Verlängerungsleitungen an, weil eben keine einzelne
lange zur Hand war. Nun folgt ein Dämmerungsschalter und
nochmal eine Verlängerung. Um am Rattenschwanzende nochmals
manuell schalten zu können, steckt der ‚DANIEL‘ (dümmster
anzunehmender nicht informierter elektrotechnischer Laie) noch
einen Schaltzwischenstecker dran und gleich im Anschluss noch
einen „Schnur-Dimmer“, um die daran via Mehrfachsteckdose
angeschlossenen Lämplein zu betreiben.
Wäre diese haarsträubende Konstellation trotz unzähliger nicht
überblickbarer Kontaktwiderstände ordnungsgemäß?

Da jede einzelne Steckverbindung kein generelles
Sicherheitsrisiko darstellt, ist auch die mehrfache
Reihenschaltung nicht generell gefährlich oder übermäßig
problematisch.

Allerdings sollte man dabei noch die konkreten
Randbedingungen beachten. Jede Steckverbindung verursacht
einen zusätzlichen kleinen Reihenwiderstand.
Bei geringer Last (max. paar hundert Watt) werden diese
zusätzlichen Widerstände kaum messbaren Spannungsabfall
verursachen und auch Leitungslängen sind recht unkritisch.

Falls die Qualität der Kontakte aber mies ist, kann jeder
einzelne Steckkontakt zum akuten Problem werden, nämlich
wenn dir Sache anfängt heiß zu werden und im schlimmsten
Fall einen Brand verursacht. Das kann aber auch schon bei
einem einzigen Steckkontakt und auch bei fester Verdrahtung
z.B. in einem Klemmkasten passieren. Hauptsächlich ist aber
auch dieser Fall stark von der Last abhängig.

Ein Heizgerät mit 10…15A (2,5…3,5kW) wirkt da ganz
anders, als 10 Kleinverbraucher, die in Summe kein kW
zusammenbringen.
Man beachte auch, dass dich die Verlustleistung nicht
linear mit dem Laststrom erhöht, sondern üblicherweise
quadratisch.

Hat ein Kontakt einen miesen Übergangswiderstand von
angenommen 1 Ohm, dann ist die Verlustleistung bei
1A auch nur 1 Watt. Das kann man bemerken, ist aber
ungefährlich.

Bei 10A hat man aber auch die zehnfache Spannung und die
Verlustleistung steigt auf 100W. Das hält kein Stecker aus
und es schmort mit Sicherheit alles weg, bis es lichterloh
brennt! Im günstigen Fall gibt es wegen weggebrannter
Isolierung einen Kurzschluss und die Sicherung beendet
das Drama. Darauf Vertrauen darf man aber nicht.

Durch die Hitze wird der Kontakt dann noch schlechter
und fast die gesamte Leistung im Stromkreis wird dann
nur noch in diesem Stecker umgesetzt, solange der
Stromkreis nicht irgendwo unterbrochen wird.
Gruß Uwi

Hallo Gandalf,

Bei der Feuerwehr in NW soll/darf man zwei 50-m-Kabel
hintereinander betreiben, also rund 100 m.

Das habe ich auch schon gelesen und es kam mir arg viel vor…

Wie hoch dann der Spannungsabfall ist, werden Dir Elektriker
sicher berechnen können.

Das kann ich auch. Bei 16 A sind es für 1,5 mm² schon 16 % der Nennspannung, also kommen nur noch ca. 195 V am Ende an! Für 2,5 mm² wären es immernoch stattliche 9,46 %.
Da die Feuerwehr die entsprechende Leitung i.d.R. direkt bei sich am Aggregat anstecken wird, wäre es also mit 2,5 mm² gerade noch im Rahmen des für provisorische Versorgungen zulässigen. (Hier sind meines Wissens 10 % Spannungsfall gestattet.)

Werden mehrere kürzere Verlängerungen hintereinander gesteckt,
sollte das auch nicht so gut sein, weil bei den Steckern auch
Verluste auftreten.

Soviel ist klar. Also scheint es diesbezüglich aber keine direkte Norm o.ä. zu geben? Das wundert mich schon fast.

MfG Marius

hallo,

auf die Feinheiten in deinem ausführlich beschriebenen Super-Gau möchte ich gar nicht eingehen.
Die Frage ist ja, ob es eine Vorschrift gegen das hintereinanderstecken von Leisten und Verlängerungen gibt. Es gibt keine

Das Problem ist auch nicht das Hintereinanderstecken, sondern der Querschnitt.
Und genau DAS ist die einzige Gesetzeslücke im deutschen Vorschriftenwerk
Wären die Kabel alle als Querschnitt 1,5qmm ausgeführt, würde es deswegen keine Brände geben, denn dann wären sie von der Sicherung 16 Ampere geschützt und KÖNNTEN vom User gar nicht gefährlich überlastet werden

aber das ist bekanntlich nicht so. Die meisten Mehrfachleisten haben einen geringeren Kabelquerschnitt und sind von der Sicherung nicht geschützt.

Das verlängern von Verlängerungen ist dagegen nicht bedenklich. Es kommt halt am Ende nicht mehr viel Spannung/Leistung an. Aber passieren kann dabei nichts. Dazu gibt es auch keine Vorschrift.

S.

Morgen’s,

also fassen wir zusammen: Das einzige, was in dieser Kategorie laut VDE verboten ist, sind hintereinander gesteckte Mehrfachsteckdosen. Auf dem Weg zum Verbraucher darf also nur einmal fliegend vervielfacht werden. Davor und danach kann aber beliebig verlängert werden.

So korrekt?

Dann wäre die Sache mit den 2x50 m bei der Feuerwehr aber auch wieder nicht zulässig. Denn ein Leitungsroller hat eigentlich immer mehrere Steckdosen. Somit ist er doch auch als verlängernde Mehrfachsteckdose zu betrachten!?

Mich wundert auch die Bedenkenlosigkeit vieler zum Thema hoher längenbedingter Leitungswiderstand ohne Querschnittsunterschreitung (von 1,5 mm²). Es gibt noch genug Stromkreise ohne FI. Dort muss eine Schleifenimpedanz unter 2,875 Ohm in jedem Fall gewährleistet sein, ansonsten kann im Körperschlussfall die Spannung eventuell nicht in der geforderten Zeit vom Gehäuse getrennt werden.

MfG Marius

Mag ja alles sein was ihr schreibt. Bei den Mehrfachverlängerungen ist zu beachten, das die ERSTE die volle Leistung von max. 3600 Watt verträgt. Bei jeder weiteren muss gerechnet werden.

lg Uwe