Hallo !
„Das Siezen der Eltern als Ausdruck einer Distanz begann erst im 18.Jahrhundert allgemein zu werden“
aus "Kultur und Alltag in der Frühen Neuzeit " Band 1 von Richard van Dülmen.
Also die Kinder siezten die Eltern.
Dieses ganz sicher aber nur in bürgerlichen Kreisen. Auf dem Land, wo man Dialekt sprach, gab es oft die Form des Siezens nicht. Viele Dialekte, z.B. das niederdeutsche Platt, kennt heute noch kein „Sie“.
Ein einheitliches Schulwesen gab es bis zum 18. Jahrhundert nicht. Elementarschulen waren meist einklassig. In ihnen lernten Jungen und Mädchen vor allem lesen, schreiben und rechnen. Und Religion! Diese Elementarschulen waren primitive Zuchtanstalten und die Schüler wurden ganz sicher nicht gesiezt.
Ganz anders war es bei großbürgerlichen und adeligen Kindern. Dies wurden meist von Hofmeistern unterrichtet und ab einem bestimmten Alter gesiezt.
Weitere Einzelheiten in den Bänden 1, 2 und 3 von „Kultur und Alltag in der Frühen Neuzeit“.
Grüße Max