Höhenkrankheit, Bergwandern in großer Höhe

Hallo,

wir planen einen Urlaub in Peru.
Was sollten wir beachten und mitnehmen gegen Höhenkrankheit.

vielen Dank, Martin.

Hallo Martin,

das Thema ist relativ komplex, und zur Vorbereitung würde ich Dir schon etwas weitergehende, einschlägige Literatur empfehlen - sehr empfehlenswert ist „Höhentrekking und Höhenbergsteigen“ von Klaus Mees aus dem Bruckmann Verlag.

Das eine Hauptprobleme beim Höhenbergsteigen ist die zunehmende „Dicke“ des Blutes (es werden in der Höhe mehr „feste Bestandteile“ in Form von roten Blutkörperchen gebildet um einen besseren Sauerstofftransport im Körper zu gewährleisten). Letzterer Effekt ist zwar in gewisser Weise erwünscht, kann jedoch zu Problemen führen, wenn das Blut zu „dick“ ist und feine Gefäße verstopft werden (Gefahr einer Art Schlaganfall). Deshalb gilt besonders in großer Höhe (ab 2500-3000 Metern): viel (nicht übermäßig !)trinken (kein Alkohol !) um das Blut flüssig zu halten.

Die andere große Gefahr ist das Höhenlungenödem. Es kommt hierbei durch sinkenden Luftdruck zu Wasseraustritt und -ansammlungen in Lungen und Gehirn. Frühzeichen sind Atemnot, Kopfschmerzen, Husten, Schlaflosigkeit. Wenn diese Zeichen auftreten sollte man auf keinen Fall weiter aufsteigen. Wenn sich die Symptome nach 1-2 Tagen nicht bessern, muss man auf die letzte Höhe absteigen, bei der es einem noch gut ging…

Um all diese Probleme zu vermeiden ist eine schrittweise Anpassung an große Höhe nötig. Wer nicht berggewohnt ist, sollte daher über einer Höhe von 3000 Metern nicht mehr als 300 Meter pro Tag aufsteigen, dann wieder eine Nacht rasten etc…

Entwässernde Medikamente zur Bekämpfung der Symptome des Höhenlungenödems sind (zumindest in der Hand von Laien) umstritten und für Euch nicht ratsam. Vom in den Anden verbreiteten kauen von Coca-Blättern gegen Höhenkrankheit rate ich dringend ab: Es kann die Symptome einer echten Höhenkrankheit verschleiern und die Situation kann eher eskalieren.

Hoffe, ich konnte Euch helfen

Alexander