höhere gehaltsvorstellung im vorstellungsgespäch

Hallo,

ich würde gerne eure Meinung zu folgendem wissen:

Ich habe mich bei einem Unternehmen beworben und im Anschreiben meine Gehaltsvorstellung (45T€) angegeben. Nun hatte ich ein Telefoninterview und es stellte sich heraus, dass die Anforderungen doch höher sind als ich dachte. Das Thema Gehalt wurde hier aber nicht angesprochen.

Ein Freund arbeitet schon bei dem Unternehmen und könnte intern auf die gleiche Stelle wechseln (es sind 4 Stellen frei). Mein Freund ist Techniker, ich Dipl.-Ing. Durch ihn weiß ich, dass Dipl.-Ing mit gut 50T€ rechnen können, er mit 42T€.

Nun möchte ich mich natürlich nicht unter Wert verkaufen. Ich überlege, im persönlichen Vorstellungsgespräch beim Thema Gehalt die erhöhten Anforderungen anzusprechen/zu untermauern und darauf meine Gehaltsvorstellung auf 49T€ anzuheben.

Wie ist eure Meinung dazu? Befördert mich das eher ins aus oder ist es aufgrund der Anforderungen angemessen?

Gruß,
Fred

Hallo Fred,

Ich habe mich bei einem Unternehmen beworben und im
Anschreiben meine Gehaltsvorstellung (45T€) angegeben. Nun
hatte ich ein Telefoninterview und es stellte sich heraus,
dass die Anforderungen doch höher sind als ich dachte. Das
Thema Gehalt wurde hier aber nicht angesprochen.

Warum sollte hier das Gehalt nochmal angesprochen werden? Du hast doch bereits genannt, wieviel du haben willst.

Ein Freund arbeitet schon bei dem Unternehmen und könnte
intern auf die gleiche Stelle wechseln (es sind 4 Stellen
frei). Mein Freund ist Techniker, ich Dipl.-Ing. Durch ihn
weiß ich, dass Dipl.-Ing mit gut 50T€ rechnen können, er mit
42T€.

Ich frage mich, was man von dieser Aussage halten kann? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Unternehmen heutzutage jemandem, für die gleiche Tätigkeit und Leistung, freiwillig mehr bezahlt, nur weil er Dipl.-Ing ist.

Nun möchte ich mich natürlich nicht unter Wert verkaufen. Ich
überlege, im persönlichen Vorstellungsgespräch beim Thema
Gehalt die erhöhten Anforderungen anzusprechen/zu untermauern
und darauf meine Gehaltsvorstellung auf 49T€ anzuheben.

Falls du überhaupt eingeladen wirst, zähle ich die nachträgliche Anhebung des Gehaltswunsches als absolutes No-Go, was Dich sofort disqualifizieren würde. War Deine Bewerbung nur ein Lockangebot?

Wie ist eure Meinung dazu? Befördert mich das eher ins aus
oder ist es aufgrund der Anforderungen angemessen?

Erfüllst du überhaupt die Anforderungen? Ich vermute, du hast noch keine einschlägige Berufserfahrung nach dem Studium gesammelt. Wenn dem so ist, muss man Dich erstmal einarbeiten. Glaub mir - du wirst Dich sehr bald fragen, warum man für den Job überhaupt studiert haben muss. Ich sehe keinen Mehrwert gegenüber dem bereits erfahrenen Techniker. Dementsprechend gehe ich davon aus, dass du Dich auf jeden Fall ins Abseits beförderst, falls du den Gehaltswunsch änderst.

MfG
Stephan

Falls du überhaupt eingeladen wirst, zähle ich die
nachträgliche Anhebung des Gehaltswunsches als absolutes
No-Go, was Dich sofort disqualifizieren würde. War Deine
Bewerbung nur ein Lockangebot?

Hallo,

der UP schrieb doch, dass die an ihn gestellten Anforderungen letztlich höher ausfallen, als nach der Ausschreibeung erweartet. Da ist die beabsichtigte Anhebung der Gehaltsforderung doch wohl gerechtfertigt, wenn die erwartete Leistung in der Ausschreibung tatsächlich falsch oder zweifelhaft kommuniziert wurde.

Ich würde mich nicht ohne Not zu einem Preis kaufen lassen, den ich nicht für angemessen hielte.

LG
sine

Moin,

Nun
hatte ich ein Telefoninterview und es stellte sich heraus,
dass die Anforderungen doch höher sind als ich dachte.

wenn die Bedingungen von Seiten des AG geändert wurden, da nn hast Du natürlich die (thoretische) Möglichkeit, Deine Forderungen zu verändern. Soweit so richtig, aber ob er darauf eingeht, ist dahingestellt.
Versuchen kannst Du es sicher, aber darauf verlassen würde ich mich nicht.

Gandalf

Hallo Fred,

danke erstmal für dieses wundervolle Beispiel, warum man im Anschreiben - wenn überhaupt - allenfalls nen Bereich angbit :smile:

Ich habe mich bei einem Unternehmen beworben und im
Anschreiben meine Gehaltsvorstellung (45T€) angegeben. Nun
hatte ich ein Telefoninterview und es stellte sich heraus,
dass die Anforderungen doch höher sind als ich dachte.

Tja, das ist ein klassischer Fall von „dumm gelaufen“. Will sagen: entweder war deren Ausschreibung völlig unklar formuliert oder Du hast Dich nicht richtig infomiert. Bei erstem würde ich mir überlegen, ob ich in so einer Firma überhaupt arbeiten wollte - und aus zweitem könntest für die Zukunft lernen :wink:

weiß ich, dass Dipl.-Ing mit gut 50T€ rechnen können, er mit
42T€.

Also ich wäre immer höchst vorsichtig, wenn mir Leute erzählen, was andere - angeblich - bekommen :smile:

Gehalt die erhöhten Anforderungen anzusprechen/zu untermauern
und darauf meine Gehaltsvorstellung auf 49T€ anzuheben.

Naja, probieren kannst das natürlich. Aber dann musst Du mit mehr als „mein Freund hat aber gesagt, dass die Intsche x Euro kriegen“ argumentieren… Wenn es sich um Deinen ersten Job handelt und/oder Du in einen für Dich fremnden Bereich wechselst, kannst auch versuchen zu verhandeln, x Euro für 3 bis 6 Monate, danach autmoatisch Erhöhung auf x+y Euro.

Achja, das hängt natürlich auch ein bisserl davon ab, wie dringend Du den Job willst (Traumjob? sonst arbeitslos? oder „nur mal so zum Test beworben“?).

*wink*

Petzi

Hallo,

Ich
überlege, im persönlichen Vorstellungsgespräch beim Thema
Gehalt die erhöhten Anforderungen anzusprechen/zu untermauern
und darauf meine Gehaltsvorstellung auf 49T€ anzuheben.

also mal grundsätzlich ist das eine und das andere viel Geld. Ich frage mich z.B., ob eine Firma, die (offenbar) soviel zahlt, nicht mit Tarifen arbeitet. Wenn ja, hättest du auf jeden Fall einen Anhaltspunkt, für welche Gruppe du geeignet bist.

Allerdings… wenn du all zu sehr auf dem Gehalt rumreitest, bessert das deine Position nicht unbedingt. Mit 45K hast du dich sicher nicht unter Wert verkauft und wenn du nicht erstklassige Studienergebnisse, Auslandsaufenthalte, renommierte Praktika etc. hast, dann kann man auch (meiner Meinung nach) nicht einfach 50.000 Euro verlangen. Anders siehts (wie bei deinem Freund) beim internen Wechsel aus. Da fließen Informationen, da herrschen Connections - dort kann man pokern, denn den einen Job hat man ja.

Also ich an deiner Stelle wäre da vorsichtig. Wenn der Jobinhalt Spaß macht, das Klima passt (kann dein Freund sicher berichten) und sonstige Rahmenbedingungen (Stadt, …) in Ordnung sind, würd ichs mir nicht wegen läppischen 4K im Jahr verscherzen. Wenn die Firma groß ist (und bei dem Gehalt gehe ich davon aus), werden sicher ab und an interne Stellen umbesetzt; dann sind deine Chancen wesentlich höher.

Gruß, Leebo

Hallo,

der UP schrieb doch, dass die an ihn gestellten Anforderungen
letztlich höher ausfallen, als nach der Ausschreibeung
erweartet. Da ist die beabsichtigte Anhebung der
Gehaltsforderung doch wohl gerechtfertigt, wenn die erwartete
Leistung in der Ausschreibung tatsächlich falsch oder
zweifelhaft kommuniziert wurde.

dem muss ich ganz klar widersprechen. Ich vermute eher der UP hat, aufgrund mangelnder Erfahrung, gar nicht wissen können was auf ihn zukommt. Bitte nicht vergessen, dass bei Neueinstellung die Bezahlung nicht von der Person, sondern in erster Linie von der Tätigkeit abhängt. Wenn die erwartete Arbeitsleistung auch von jemandem erbracht werden kann, der den Job auch für weniger Geld macht, gibt es da nicht viel zu verhandeln.

Ich würde mich nicht ohne Not zu einem Preis kaufen lassen,
den ich nicht für angemessen hielte.

Wer würde das schon freiwillig tun?

Leider haben aber viele Berufsanfänger, die gerade von der Uni kommen, vollkommen falsche Vorstellungen. Damit meine ich nicht nur die Gehaltsvorstellungen, sondern auch die Vorstellungen was ihren zukünftigen Job angeht. Mir ging es damals auch nicht anders. Im ersten richtigen Job nach der Uni stellt man erstmal fest, dass man das meiste Gelernte überhaupt nicht braucht bzw. anwenden kann. Man muss sich erstmal selbst auf den Job anlernen. Dann kommt ziemlich schnell die Erkenntnis, dass man den Job eigentlich auch mit einem Nicht-Akademiker besetzen könnte. Bis zum Ledersessel und eigener Sekretärin ist es aber ein weiter und steiniger Weg. Insbesondere in den ersten Monaten wird man nicht besonders produktiv sein. Da Lehrjahre keine Herrenjahre sind, sollte man die Gehaltsvorstellung entsprechend realistisch ansetzen, sonst wird es nämlich nichts mit dem Job.

MfG
Stephan