Hörsturz - wie lange und was tun?

Hallo,
ich bin grundsätzlich ziemlich lärmempfindlich, höre immer nur sehr leise Musik, das reicht mir. Am 1. Weihnachtstag (Mittwoch) war ich bei Bekannten zu Besuch, diese haben ein sehr lebhaftes Kind. Es war den ganzen Tag über sehr laut. Zwei Mal begann das Kind dermaßen laut zu kreischen, dass beim 2. Mal mein Ohr kurz „zu“ ging, ich zuckte zusammen, dann ging der Druck wieder weg und ich dachte mir, es sei nichts passiert. Tatsächlich lag ich dann Abends im Bett und bemerkte ein Konzert in meinen Ohren: Ein Hintergrundrauschen, links einen Pfeifton, rechts als würde jemand mit einem nassen Finger über den Rand eines Glases fahren.
Da es kaum besser wurde, war ich am folgenden Montag beim HNO. Er konnte keine Auffälligkeiten feststellen (Hörtest usw. wurden gemacht) und riet mir Prednison über 14 Tage einzunehmen (Beginn mit 75 mg). Es könne natürlich auch an Stress liegen, aber da die Symptome erst an dem Abend aufkamen, meinte der Arzt, er würde dies (auch wenn er von einem Lärmtrauma ausgeht) wie einen Hörsturz behandeln. Da es auch heute (Samstag, also 10 Tage später) immernoch in meinem Kopf rauscht und die Töne abends im Bett hörbar sind, habe ich mir heute noch Tebonin aus der Apotheke besorgt.
Meine größte Frage: Wie sind in einem solchen Fall die Erfolgsaussichten und wie lange kann ich den Ohren noch geben, bis sie sich beruhigen? Oder ist im Grunde jetzt schon Hopfen und Malz verloren? :frowning:

Aufgrund des Rauschens hatte ich auch die Befürchtung dies könne am hohen Blutdruck liegen. Aber mehrmalige Messungen zu Hause zeigten: Alles ok. Natürlich: Wenn man aufgrund der Geräusche nicht einschlafen kann und Angst hat als junger Mensch schon einen Tinnitus zu haben, steigert man sich in etwas hinein und so kommt es, dass ich mitten in der Nacht schon einmal einen Blutdruck von 130 zu 80 messe. Sonst aber eher 120 zu 70.

Was ich zusätzlich bemerke: Wenn ich leichten Druck auf den Kopf ausübe (zB beim Bücken oder Schluckauf), dröhnt es regelrecht in meinem Kopf. Ich habe auch den Eindruck nicht richtig und tief durchatmen zu können (keine Atemnot). Etwas schwindelig ist mir leider auch :frowning:  Ist das normal?

Besten Dank!

Moin

riet mir Prednison über 14 Tage
einzunehmen (Beginn mit 75 mg).

mir heute noch Tebonin aus der Apotheke besorgt.
Meine größte Frage: Wie sind in einem solchen Fall die
Erfolgsaussichten und wie lange kann ich den Ohren noch geben,
bis sie sich beruhigen? Oder ist im Grunde jetzt schon Hopfen
und Malz verloren? :frowning:

Hopfen und Malz wäre eher verloren, wenn du das Prednisolon nicht genommen hast und stattdessen nur die Selbstmedikation mit Tebonin durchgeführt hast.
Wichtig ist bei solchen Hörstürzen, dass man sofort mit Cortison usw. beginnt, so wie es dein HNO sagte.
Gruß,
B.

Grüss Gott,
Cortison und Tebonin sicherheitshalber nehmen. Auslöser könnte aber auch ein „verrutschter“ Halswirbel sein. Wenn der Hörtest beim HNO unauffällig war, kann das gegen den Hörsturz und für eine andere Ursache sprechen. Unbedingt auf eine 24h- Trinkmenge von mindestens 2 L achten, da normaler Blutdruck tags nicht gegen einen zu niedrigen nachts spricht, das kann für den Körper Stress bedeuten. Folge: Verengung der winzigen Innenohr-Gefäße mit Hörsturz, oder Hörsturz-ähnlichen Symptomen. Dann aber typischerweise nach dem Aufwachen. Auch eine Zahn-und oder Kiefergelenk-Problematik kann zu solchen Symptomen führen: bei Nichtbesserung, Zahnarzt/Kieferchirugen befragen.

Gruss
Waldschrat

Hallo Waldschrat,
vielen Dank für deine Antwort. Ich denke, dass nichts beim Hörtest herausgekommen ist, mein Arzt hätte das sicher erwähnt. Ggf. rufe ich nochmal in der Praxis an, aber ich gehe davon aus, dass er das im Gespräch erwähnt hätte.
„Unbedingt auf eine 24h- Trinkmenge von mindestens 2 L achten, da normaler Blutdruck tags nicht gegen einen zu niedrigen nachts spricht, das kann für den Körper Stress bedeuten“ Das verstehe ich nicht ganz. Kannst du mir das nochmal erläutern?

Sollte ich dann vielleicht nochmal meinen Hausarzt aufsuchen und ihm alles schildern? Oder direkt meinen Orthopäden und Zahnarzt zur Sicherheit aufsuchen, auch wenn dabei ggf. nichts raus kommt? Ich war erst vor 2 Wochen dort wegen anderer Beschwerden: Krone vom Zahnarzt bekommen, Schmerzen in der Schulter beim Orthopäden - letzterer hatte da auch die Halswirbel begutachtet und für in Ordnung befunden - aber das kann sich vermutlich von heute auf morgen ergeben?
Die hohen Töne kann ich seit gestern (knapp 10 Tage später) einigermaßen ausblenden, aber es bleibt ein Grundrauschen auf den Ohren und auch leichter Schwindel. Könnte das für den Wirbel sprechen? Müsste ich dann nicht aber auch Rückenschmerzen haben?

Vielen Dank und einen schönen Abend noch!