Hoffnung für Gorleben

Moin!

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Atommüll-Endlager: Gabriel will Konzept schnell vorlegen

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) will bis zum Sommer ein Konzept für die Endlagerung von Atommüll vorlegen. Das sagte der Minister bei seinem Antrittsbesuch beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter. Zuvor müssten aber noch einige Gutachten geprüft und die für Anfang März erwartete Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg über die Endlagerung im Schacht Konrad in Salzgitter abgewartet werden, so Gabriel weiter. Erst wenn diese Fragen geklärt seien, könne entschieden werden, ob man an dem einen Endlagerkonzept festhalten werde.

Entscheidung für Gorleben noch nicht gefallen

Eine Entscheidung für den Salzstock Gorleben sei damit noch nicht gefallen, betonte Gabriel. Es sollten auch Politiker, die jetzt die Verschiebung des Atomausstiegs fordern, Vorschläge für Standorte in ihren Bundesländern machen. Es komme nicht darauf an, ein geeignetes Endlager, sondern das geeignetste Endlager zu finden, so der Minister.

Ausgleichszahlungen von anderen Ländern gefordert

Der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) hatte am Donnerstag angekündigt, von anderen Bundesländern Ausgleichszahlungen zu fordern, sofern das Oberverwaltungsgericht Lüneburg das Atomendlager Schacht Konrad genehmigt. Länder ohne Endlager sollten den Regionen Salzgitter und der Gegend um den Salzstock in Gorleben einen Ausgleich zahlen, wenn dort Atommüll endgelagert wird, sagte der FDP-Politiker der „tageszeitung“. Dabei denke er an Gelder „im mehrstelligen Millionenbereich“. Mit dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts dürfte der Streit aber noch nicht endgültig entschieden werden. Der Verlierer wird voraussichtlich als letzte Instanz das Bundesverwaltungsgericht anrufen.

Endlager-Frage noch nicht geklärt

Radioaktiver Abfall soll zunächst in zwölf Zwischenlagern in der Nähe der Atomkraftwerke gelagert werden, einige davon sind noch im Bau. Die Entscheidung über die Einrichtung eines Endlagers ist weiterhin offen. Über einen Gesetzentwurf, den der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin im Juni 2005 vorlegte, konnte der Bundestag wegen der verkürzten Wahlperiode nicht mehr entscheiden. Das Ziel der neuen schwarz-roten Bundesregierung ist nach Angaben des Umweltministeriums, bis 2030 ein betriebsbereites Endlager einzurichten. Kritiker gehen aber davon aus, dass dieser Zeitplan nicht einzuhalten ist. Als mögliche Standorte für ein Endlager gelten unter anderem Gorleben und Schacht Konrad in Niedersachsen. Die bundesweite Suche soll aber ergebnisoffen durchgeführt werden.

Ich bin froh, dass Sigmar Gabriel neuer Umweltminister ist. Von ihm stammt das Zitat: „Das Geld in den Süden, den Atommüll in den Norden“, was die Politik von Kohl, Stoiber, Teufel oder Öttinger auf den Punkt bringt. Es ist unglaublich, wie immer wieder aus dem Süden Stimmen für eine Weiterführung der Atomkraft zu hören sind, und die selben Leute sich für ein Endlager in Norddeutschland stark machen. Es ist nämlich davon auszugehen, dass Granit-Bergwerke (z.B. in Bayern) auf Dauer viel geeigneter sind als der Salzstock.

Viele Grüße,

Axel

Granit oder Salz oder was ganz anderes???
Desgleichen
hallo Axel…

Es ist nämlich davon
auszugehen, dass Granit-Bergwerke (z.B. in Bayern) auf Dauer
viel geeigneter sind als der Salzstock.

Hättest Du interesse, die Feinheiten der geologischen Probleme der Endlagerung radioaktiver Stoffe im Brett „Geowissenschaften-Erdkunde“ zu dikutieren.
Ich möchte gleich vorausschicken, dass ich deine Ansichten zur Sicherheit von Granitstöcken zur Lagerung von radioaktivem Material nicht teile, mich deine Argumente aber sehr stark interessieren würden.
nachdem das allerdings keine politische Frage ist…

Gruß
Mike

Hättest Du interesse, die Feinheiten der geologischen Probleme
der Endlagerung radioaktiver Stoffe im Brett
„Geowissenschaften-Erdkunde“ zu dikutieren.

Nein, denn ich bin kein Geologe, sondern greife nur auf Erkenntnisse Dritter zurück, zum Beispiel: http://www.br-online.de/bayern-heute/thema/atommuell… oder http://www.geocities.com/gunnar_ries/endlager.html

Hier (http://www.nabu.de/m07/m07_05/00391.html) steht: „Verfolgt man die Diskussion um die Endlagerung in Deutschland, so bekommt man den Eindruck, als handele es sich lediglich um den politischen Streit um den richtigen Standort.“ Man kann sagen, Gorleben wird nicht deshalb als Standort erwogen, weil es für die Endlagerung am geeignetsten ist, sondern weil es in Norddeutschland liegt.

Viele Grüße,

Axel

Hättest Du interesse, die Feinheiten der geologischen Probleme
der Endlagerung radioaktiver Stoffe im Brett
„Geowissenschaften-Erdkunde“ zu dikutieren.

Nein, denn ich bin kein Geologe, sondern greife nur auf
Erkenntnisse Dritter zurück, zum Beispiel:
http://www.br-online.de/bayern-heute/thema/atommuell…
oder http://www.geocities.com/gunnar_ries/endlager.html

Ja, dass ist halt immer das Problem…
Es ist nicht so einfach…
So ist beispielsweise der bayrische Wald im Gegensatz zu populären Ansichten anscheinedn alles andere als „tektonisch ruhig“ Es gibt da Gegenden, in der verschärft der verdacht besteht, dass dort auch noch vor wenigen 1000 jahren bruchtektonische Bewegungen stattgefunden haben, z.B. entlang der Donau oder der Cham-Further Senke. (Ich habe da selber höchst verdächtige Geländebefunde kartiert).
Die sache mit dem „Einschmelzen durch radioaktive Hitze“ (siehe Artikel bei Gunnar Ries) stösst auf einige hässliche Probleme:

  • dazu benötigt man eine Wiederaufarbeitungsanlage. Die ist derzeit politisch nicht durchsetzbar.
  • Das einschmelzen von superhochaktivem Müll würde bedeuten,m dass da innerhalb einen feinkristallinen Mantels eine hochaktive Strahelnquelle sitzt. In wie weir dies in der „Hülle“ Strahlenschäden verursacht, die dann im Laufe der Zeit zu Undichtigkeiten führt, ist völlig ungeklärt.
    gibt noch ein paar andere hässliche Problemchen, die gerne von den Granit-Befürwortern unter den Teppich gekehrt werden.

Zum Ausgleich nun die Probleme beim Salz:

  • Wandernde Hochsalinare Flüssigkeitseinschlüsse (Ungelöst)
  • Gefahr von Wassereinbrüchen und massiven Ablaugens des Salzstockes.
  • Verlagerung des Mülls aufgrund der Plastischen Reaktion von Salz.
    usw usfort…

Kurz gesagt: Es bleibt schwierig.

Hier (http://www.nabu.de/m07/m07_05/00391.html) steht:
„Verfolgt man die Diskussion um die Endlagerung in
Deutschland, so bekommt man den Eindruck, als handele es sich
lediglich um den politischen Streit um den richtigen
Standort.“ Man kann sagen, Gorleben wird nicht deshalb als
Standort erwogen, weil es für die Endlagerung am geeignetsten
ist, sondern weil es in Norddeutschland liegt.

Nun, in Fachkreisen wird diese Problematik immer wieder erörtert, aber irgendwie schafft es die Wissenschaft nicht in die Politik, bzw wird die Wissenschaft von „Intressierter Seite“ gerne als Steinbruch verwendet, um die entsprechenden Argumente für die eigene politische Ansicht herauszuholen.
(Hierbei nehme ich den NABU ausdrücklich nicht aus.)

Gruß
Mike

  • Wandernde Hochsalinare Flüssigkeitseinschlüsse (Ungelöst)

What’s that?

  • Wandernde Hochsalinare Flüssigkeitseinschlüsse (Ungelöst)

What’s that?

das ist eine hochgradig Innenpolitische Sache *grinsel*

Salz enthält immer Einschlüsse des ehemaligen Meerwassers. Diese stehen (logischerweise) in Gleichgewicht mit dem salz, enthalten also eine gesättigte Salzlösung.
Wenn man nun eine mehr oder weniger punktförmige Wärmequelle einbringt, dann gibt das einen Temperaturgradienten im Salz, und bei dem Flüssigkeitseinschluss ist die eine Wand ein bisschen wärmer als die andere. An der wärmeren Wand löst sich das Salz nun leichter als an der Kühleren, so dass an der wärmeren Wand mehr Salz gelöst wird, während sich an der kühleren Salz stärker abscheidet. und so wandert der Flüssigkeitseinschluss auf die Wärmequelle zu, und irgendwann einmal kann es passieren, dass die Stahlbehälter mit dem Atommüll in einer hochsalinaren Lösung stehen, die ziemlich korrosiv ist, und im Laufe relativ kurzer Zeit so ziemlich alles anlöst, was es so gibt.

Um wieder auf das Topic zurückzukommen:
Derartige Probleme werden aus politischen Gründen gerne entweder aufgebläht oder unter den Teppich gekehrt.
Eigentlich ist die Frage nach einem sicheren Atommüllendlager eine rein geowissenschaftliche Frage, in der die Politik erst mal die Klappe halten sollte.

Ich schlage vor, die näheren Probleme der Atommüllendlagerung im Geowissenschaftenbrett zu diskutieren

Gruß
Mike
@MOD: Ich weiss, aber ich hör auch schon auf…