Moin Wolkenstein,
N’angenehmen Nachmittag Marion !
Die SS-Leute tun niemandem mehr was, die liegen zu 90% längst
unter der Erde. Vor denen muss keiner mehr Angst haben.
Weiß ich, weiß ich. Ich hab oder besser gesagt hatte acht Parteimitglieder in meiner Verwandtschaft, zwei davon waren beim „schwarzen Orden“. Mein Großvater hatte mir mal erzählt, dass sie ihn wegen 2cm nicht genommen haben. Ich hab mir des öfteren gedacht: „Gut, dass er zu klein war. Ihn haben die Russen erwischt und in die Gefangenschaft verschleppt. Die gefangenen SSler haben sie meist gleich an Ort und Stelle erschossen“.
Ob jedoch irgend einem Iraki die Vorstellung hilft, dass es
mal irgendwann in Deutschland welche gab, die noch viel viel
schlimmer waren ?
Nein, sicher nicht. Obwohl grad die europäische Geschichte von Leuten wimmelt, die erheblich schlimmer waren. Aber: die Beantwortung der Frage „gabs denn jemals Schlimmeres?“ hilft einem gegenwärtig von Gewalt Betroffenen sowieso nicht.
Ist es nicht auch eine Verharmlosung zu sagen: aber so schlimm
wie „DIE DA waren“, sind sie noch nicht ?
Sicher. War aber nicht mein Punkt. Imo liegt ein Teil der SS-Brutalität in der Ideologie. Das war und ist nicht neu. Ein weiterer Teil liegt im Menschen. Menschen sind hin und wieder unter bestimmten Bedingungen brutal. Auch nicht neu, schon gar nicht einmalig. Der Teil der Brutalität, auf den ich anspielte, war der hohe Organisationsgrad, mit dem sie umgesetzt wurde. Dafür gibts in der Geschichte wenig Vergleichbares.
Was muss man sich in letzter Zeit nicht alles anhören von Leuten, die
Völkerrechtsbrüche, Angriffskriege, Folter und Staatsterror zu
rechtfertigen versuchen.
Stimmt.
„Das Volk wird durch Namen betrogen, nicht durch Dinge.“
(James Harrington)
Ide Olog (entlehnt bei Paul Watzlawick) lässt grüßen.
Gruß
lieben Gruß zurück
Marion
Klaus (der Wolkensteiner)