Hollandrad bei Glatteis?

Hallo,
ich überlege schon seit ein paar Tagen, ob ich mir ein Hollandrad kaufen soll.
Da die Reifen von dem Hollandrad sehr dünn sind, frage ich mich, ob ich damit auch gut auf Glatteis oder Schnee fahren kann oder sofort, auch wenn ich langsam fahre, ausrutschen werde.
Hat jemand von euch Erfahrung damit?

Danke :smile:

LG Tina

Hallo,

ich überlege schon seit ein paar Tagen, ob ich mir ein
Hollandrad kaufen soll.
Da die Reifen von dem Hollandrad sehr dünn sind, frage ich
mich, ob ich damit auch gut auf Glatteis oder Schnee fahren
kann oder sofort, auch wenn ich langsam fahre, ausrutschen
werde.
Hat jemand von euch Erfahrung damit?

Ich weiss nicht, was Du mit „sehr dünn“ meinst. In der Tat wird das Fahren mit schmalen Reifen bei tiefem Schnee sehr mühsam, da lohnen breitere Reifen.

Es spricht in der Regel wenig dagegen, auf Rad breitere Reifen aufzuziehen (sofern der Rahmen etwas Platz lässt). Du bist also in der Regel nicht zeitlebens auf die „schmale“ Reifenbreite festgelegt.

Für oder vielmehr gegen Glatteis sind Spikes das wirksamste Hilfsmittel. Ich wechsele meine Reifen bei nahendem Winter auf Spike-Reifen (42 mm Breite, Continental Nordic Spike) und bin damit sehr zufrieden. Ob sich der Aufwand für Dich lohnt, musst Du entscheiden, ich möchte die „Winterreifen“ nicht mehr missen: die letzten Jahre waren die Strassenverhältnisse hier (Großstadt in Norddeutschland) alles andere als gut, ich bin den ganzen Winter durchgefahren, wenn nötig eben auch mit Kinderanhänger.

Wenn Du keine Spikes nutzen möchtest sollte ein breiterer, gut profilierter Reifen das Fahren bei Schnee deutlich erleichtern.

Gruß,

Sebastian

Moin Moin
Ich weiss noch, früher haben wir als Kinder immer Paketband um die Reifen gewickelt, dass gab ordentlich Grip.
Wenn ich heutzutage im Winter mal aufs Fahrrad angewießen bin, hab ich noch ein altes Mtb im Keller stehen.
Wäre doch schade um das neue. (Salz,Wasser,Dreck).
Ersma.

Aloha, Tina!
Als eingefleischter Allwetterfahrer kann ich Dir aus Erfahrung sagen, dass es bei Glatteis kaum eine Rolle spielt um welchen Typ Rad es sich handelt, ich lag im Winter bei Lenkbewegungen auf Glatteis mit Cityrad (28"), Rennrad und MTB auf dem Hintern! Beim MTB habe ich bei längerer Extremwitterung schon Rifen mit „Spikes“ gefahren was zwar zu mehr Grip verhilft, jedoch einen enormen Kraftaufwand, sowie hohe Abnutzung auf „geräumten“ Streckenabschnitten bedeutet!
Auf meinem Cityrad fahre ganzjährig den Klassiker SCHWALBE MARATHON, diesen Reifen erhältst Du in verschiedensten Breiten, wobei beim NL-Rad optisch 1,5 bis 1,75 gut passt! Bei normaler witterung fährst Du diesen Reifen je nach Komfortbedürfnis und „Zuladung“ mit 3-4 Bar wobei er nur eine geringe Auflagefläche und somit geringen Rollwiderstand hat. Bei Schnee und Schneematsch lässt Du etwas Luft ab, so dass Du bei ca 2,5 Bar liegst und dem Reifen eine größere Auflagefläche verleihst (2,5 ist ein Orientierungswert, Du solltest so breit wie möglich mit dem Reifen aufliegen, jedoch genug Luft im selben haben, dass es bei Stößen, etc. nicht zum durchschlagen des Reifen zum Felgenrand kommt! Es gibt im Übrigen auch diverse 28"-Bereifungen, die zB in der Mitte eine durchgehende Lauffläche und an den Rändern ein feines bis grobes Stollenprofil haben! Solltest Du jedoch ein „echtes“ NL-Rad mit 635mm Bereifung haben („Standard-28er“ haben 622mm), fällt die Auswahl sehr bescheiden aus, zumindest erhältst Du aber auch dafür den erwähnten Marathon!
TIPP 1: Falls Dein Holländer über Rockschutz und geschlossenem Kettenschutz verfügt, lass dir Beim Händler nicht erzählen, ein Reifenwechsel wäre aufgrund der Demontage und Montage dieser Teile beim Ausbau des Hinterrades besonders kostspielig, ein guter NL-Rad-Monteur verfügt über ein Spezialwerkzeug welches beim Schlauch- und Reifenwechsel diese Arbeiten sowie den Ausbau des HR erspart!
TIPP 2: Falls Du Reifen mit Weiß-Wand angeboten bekommst (welche sich ja an Holländern und Nostalgikern besonders hübsch machen, achte darauf, dass die Weiss-Wand nur „aufgemalt“ ist und der Reifen nicht aus zwei versch. Gummimischungen besteht, meine erfahrung zeigt, dass letztgenannte im Bereich der Weiß-Wand oftmals nach einem Sommer versprödet sind und gefährliche Risse aufweisen!
TIPP 2a: Den Marathon am besten mit Pannenschutzgewebe für ein paar Taler mehr erstehen, der kann auch locker mal die kleinen Glasbruchstückchen ab, welche allzugerne nach Unfällen an den Straßenrand, exakt in den Radfahrerbereich gefegt werden!
Solltest Du noch wach sein, seien dir auch noch zum Vergleich diverse Reifentest auf den Web-Seiten einschlägiger Radmagazine, sowie des ADFC empfohlen…
Als dann, immer gute Fahrt und bei Extrem-Glatteising das Hinterteil und Deine Haftpflicht schonen und den Hobel mal zuhause lassen.

Danke für die Tipps :smile:
Ich werd beim Fahrradkauf mal drauf achten :wink:

Glatteis: keine Chance
Hi!
Das kann ich nur unterstreichen: Auf einer Eisplatte (Pfütze, Eisregen etc.) hast Du -egal mit welcher Bereifung überhaupt keine Chance. Dir zieht es das Rad weg, so schnell guckst Du gar nicht…

Im Schnee mag die Reifenbreite eine Rolle spielen, das ist ja ähnlich wie offroad im Schlamm. Deshalb wäre ich auch im Schnee froh über ein Fahrrad, dass ich so richtig im Griff habe, mit breitem graden Lenker und so. Die „Sesselstellung“ auf einem Hollandrad wäre mir da zu unkontrolliert.

Im tiefen Schnee gibt es beim Radeln noch andere limitierende Faktoren: Schnee, der sich zwischen Schutzblech, Bremsen und Reifen festsetzt und schleift oder an der Kette. Normaler Dynamo ist natürlich auch Essig. Einmal hatte ich in tiefem, nassen Schnee das Problem, dass ich den Schnee mit der Pedale nicht weit genug komprimieren konnte, um rundum zu treten - ich musste schieben.

Bei Eis könnten Mäntel mit Spikes helfen (auf Austauschrädern für den schnellen Wechsel), habe aber keine praktischen Erfahrungen damit.

Grüße
kernig

Hallo Tina,

ich bin Ganzjahres-Allwetterradler und habe für den Winter mein altes Rad mit Spikes ausgerüstet.

Solltes Du tatsächslich bei Schnee und Glatteis mit dem Rad fahren wollen, ist alles andere als Spikesreifen lebensgefährlich. Tatsächlich kann man aber damit prima über spiegelglatte Eisflächen fahren, so lange man sich nicht zu sehr in die Kurve legt.

Je breiter die Reifen sind, desto weniger graben sie sich in den Schnee ein. Also als Winterreifen möglichst breite Spikesreifen. Auf Asphalt rollen die aber wirklich schwerer und ich bin froh, wenn ich wieder normale Reifen fahren kann.

Hals & Beinbruch
Uli

Hallo,

Das kann ich nur unterstreichen: Auf einer Eisplatte (Pfütze,
Eisregen etc.) hast Du -egal mit welcher Bereifung überhaupt
keine Chance.

Doch, mit Spikes hast Du eine Chance und zwar eine recht gute :smile:

Die letzten Winter waren die Wege hier oft so vereist, dass es als Fußgänger sehr mühsam war, sich auf den Beinen zu halten, als Radfahrer mit Spikes war es deutlich einfacher. Die Blicke der Leute, die sich kaum auf den Beinen halten können und einen Radfahrer sehen, der recht zügig über die Wege fährt sind recht unterhaltsam.

Der tückischste Moment ist dann immer das Absteigen: man hat sich auf den guten Grip der Spikes angepasst, beachtet aber nicht, daß der Fuß, den man auf den Boden setzt eben keine Spikes hat. Und fällt praktisch im Stehen um.

Da kann man nur hoffen, das das nicht die Leute gesehen haben, denen man gerade eben noch mühelos die flotte Fahrt auf dem Eis vorgeführt hat …

Gruß,

Sebastian

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Hallo,

ich will nicht entmutigend klingen. Aber ich kenne kaum jemanden der bei Glatteis noch nie ausgerutscht ist, ganz egal ob mit oder ohne Hollandrad.

ich will nicht entmutigend klingen. Aber ich kenne kaum
jemanden der bei Glatteis noch nie ausgerutscht ist, ganz egal
ob mit oder ohne Hollandrad.

Ich kenne auch kaum jemanden, der mit em Auto im Winternoch nicht gerutscht ist. Weder mit einem Cabrio noch mit einem Geländewagen.

Gruß,

Sebastian

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