Holz biegen

Hallo,
ich habe in einem Katalog Holzwandregale gesehen, die mir sehr gefallen haben.
Da sie mir etwas zu teuer sind würde ich sie gerne selbst bauen. Das Problem
dabei ist, dass die Regalbretter leicht gebogen sind. Kann mir jemand sagen, wie
man das Holz bearbeiten muß, um es biegbar zu machen, bzw. welche Holzsorten
sich eignen? Die Bretter sollten dann natürlich in der gebogenen Position
verbleiben.
Danke im Vorraus für Interesse und ev. Antworten

John

Hallo John,

solche Bretter werden in speziellen Pressen gefertigt, die das Budget auch eines sehr ambitionierten Heimwerkers deutlich übersteigt.
Die Bretter werden mit Dampf ‚gefügig‘ gemacht und dann in Form gepresst.

Gandalf

Hallo John,

das ganze geht mit gewissem aufwand schon. wichtig ist, dass du als heimwerker nur in eine richtung biegen kannst, also keine „kugel“.
du musst dir nur eine schablone bauen (matrize und patrize), in die du dann die holzschichten einspannst.
die holzschichten werden miteinander oder nacheineander eingeleimt und mit eingespannt.
wichtig ist auch, dass es immer eine ungerade anzahl an schichten sein sollen (also 3 oder 5 oder 7 usw.).
zum biegen eignen sich langporige hölzer wie esche oder birke, im baumarkt wirds oft nur fichte oder kiefer geben. funktioniert auch…
für leicht gebogene sachen gibt es aber auch einen sog. schiffshobel, mit dem man entsprchenden dimensioniertes material zurechthobeln kann.

gruß

markus

Hallo John,

vor ein paar Tagen sah ich im TV einen Film über das Leben in einem afrikanischen Fischerdorf, u. a. wurde die Herstellung eines Bootes gezeigt. Dabei wurden Holzbalken zwei Stunden gekocht, und dann hieß es, sie müssen jetzt schnell gebogen werden, um die als Spanten benötigte Form anzunehmen.

Fazit: Da Bootsspanten stark gebogen werden müssen, dein Regalbrett aber wohl weniger, genügt vermutlich kürzere Kochzeit. Fragt sich nur, ob du einen Topf in der benötigten Größe hast. :smile:

Welche Holzart es war, die die Bootsbauer benutzen, wurde meiner Erinnerung nach nicht gesagt. Du hast hier aber dazu schon von anderen Anregungen erhalten. Ich würde an deiner Stelle, falls du einen Kochtopf der benötigten Größe improvisieren kannst, mir vorab einige Holzreste vom Tischler oder Baumarkt besorgen und in einem normalen Topf probekochen und -biegen.

Gruß
Peter

PS In meiner Kinderzeit hatten Wohnhäuser im Keller eine „Waschküche“ mit einem großen Kessel für die Kochwäsche. Wenn so etwas in deinem Umfeld noch existiert, hst du gewonnen! (in meinem Haus haben wir den beim Erwerb vor 21 Jahren entfernt)

Hi,

die beiden Möglichkeiten habne McLoed und Gandalf schon erwähnt:
Entweder aus Furnierschichten zusammenkleben, oder das Holz wärme/feuchte-behandeln und biegen.

Beide Techniken werden ausführlich in dem Buch von Tage Frid ‚Tage Frid teaches woodworking‘ erklärt. In English, z.b. bei amazon erhältlich :
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/1561580686/qid…

Die Erklärungen klingen plausuble und machbar, habs aber leider noch nicht versucht, da es doch mit einigem Aufwand verbunden ist.

Viel Erfolg,
Hans

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

oder im baumarkt
hi,

egal, welches holz ich mir dort kaufe, ob dachlatten, bretter, leisten, die sind alle schon verbogen:wink:

gruss,

jens

*grins*