Holzfliesen zuschneiden

Hallo Leute,

auf meinem Balkon will ich die Holzfliesen von IKEA (Format 30 cm x 30 cm) verlegen. Leider ist mein Balkon nicht nur sehr lang, sondern auch ungleichmäßig breit (trapezförmig). Das heißt, das ich die ganze letzte Reihe (20 Fliesen) zuschneiden muss. Und leider hat mein Balkon kein Geländer, sondern eine gemauerte Brüstung, ich kann also nicht einfach die letzte Fliese anlegen, anzeichnen, was übersteht und dann abschneiden. Gibt es außer der Möglichkeit, den Abstand zwischen der vorletzten Reihe und der Brüstung an zwei Stellen zu messen, auf die Fliese zu übertragen, einen Strich zu ziehen und dann daran langzuschneiden eine einfachere und sicherere Variante? Zum Beispiel die Fliese umzudrehen, an die Brüstung zu schieben und das, was dann noch auf der vorletzten Reihe liegt, anzuzeichnen und abzuschneiden? Oder einen anderen Trick?

Mein Kollege meinte, ich sei mit einer guten Stichsäge (habe ich) am besten bedient, Kreissägen seien für den Balkon zu laut und für einem DAU wie mich zu gefährlich (in der Tat habe ich großen Respekt vor den Dingern). Dummerweise besteht so eine Fliese aus 12 einzelnen Brettchen, 3 in jedem Quadranten, und sind nur über den Kunststoffunterbau miteinander verbunden. Im Quadranten links oben liegen die Brettchen waagerecht, in den benachbarten senkrecht und im letzten wieder waagerecht, so dass ich bei jedem Schnitt quer durch 3 Brettchen muss (was nicht das Problem sein sollte) und sehr schräg durch die anderen 3. Hat da noch jemand einen Tipp für mich, wie ich da sauber durchkomme?

Grüße, Thomas

Hallo Thomas

auf meinem Balkon will ich die Holzfliesen von IKEA (Format 30 cm x 30 cm) verlegen. Leider ist mein Balkon … ungleichmäßig breit (trapezförmig). Das heißt, das ich die ganze letzte Reihe (20 Fliesen) zuschneiden muss.
Gibt es außer der Möglichkeit, den Abstand zwischen der vorletzten Reihe und der Brüstung an zwei Stellen zu messen,… eine einfachere und sicherere Variante? Zum Beispiel die Fliese umzudrehen, an die Brüstung zu schieben und das, was dann noch auf der vorletzten Reihe liegt, anzuzeichnen und abzuschneiden?..

Das hätte ich Dir auch vorgeschlagen.

Mein Kollege meinte, ich sei mit einer guten Stichsäge (habe ich) am besten bedient, Kreissägen seien für den Balkon zu laut…

Auch nicht lauter als ein Benzinrasenmäher, wie ihn mein Nachbar durch den Garten schiebt, wenn ich entspannt in der Hängematte liege.

Du musst einen sauberen, exakt geraden Schnitt machen. Dafür sind Kreissägen wesentlich besser geeignet als Stichsägen.

… und für einem DAU wie mich zu gefährlich (in der Tat habe ich großen Respekt vor den Dingern).

Was ist ein DAU? Ich kenne nur einen DUA ( D ämlicher U ngeschickter A nfänger)

Jeder ist irgendwann mal ein Anfänger, und gesunder Respekt ist schon mal eine gute Voraussetzung für das unfallfreie Arbeiten mit einer Werkzeugmaschine.

Dummerweise besteht so eine Fliese aus 12 einzelnen Brettchen, 3 in jedem Quadranten, und sind nur über den Kunststoffunterbau miteinander verbunden. Im Quadranten links oben liegen die Brettchen waagerecht, in den benachbarten senkrecht und im letzten wieder waagerecht, so dass ich bei jedem Schnitt quer durch 3 Brettchen muss (was nicht das Problem sein sollte) und sehr schräg durch die anderen 3. Hat da noch jemand einen Tipp für mich, wie ich da sauber durchkomme?

Du benötigst für das Arbeiten mit der Kreissäge eine solche mit einem scharfen feinzähnigen Sägeblatt (hartmetallbestückt wäre natürlich snobby), ein absolut gerades Kantholz als Führungsschiene, um mit der Säge daran entlang zu fahren, einen stabilen Arbeitstisch sowie zwei Schraubzwingen, mit denen Du Führungsschiene und Fliese zum Sägen auf dem Tisch feststannen kannst.

Und fang mit der breitesten Fliese an. Wenn Du da einen Fehler machst, hast Du immer noch die Chance, aus dem verschnittenen Teil eine schmalere Fliese zu machen.

Gruß merimies

Hallo,

ich würde mir zunächst mal Gedanken machen, wie die Brettchen auf der Unterlage befestigt sind. Nicht alles, was da zur Befestigung möglich wäre, wäre auch gut für ein Sägeblatt/deine Gesundheit. Kreissäge und Metallklammern/Schrauben/Nägel könnte böse ins Auge gehen. Faseriges Material als Unterlage kann auch schnell mal für eine teure Reparatur einer Säge sorgen. Flächig eingesetzter und nicht wirklich fest ausgehärteter Klebstoff ebenso.

Dann stellt sich die Frage, ob die beschnittene Fliese noch in jedem Fall auch in sich dann noch halten wird. Jedes Brettchen muss ja weiterhin mindestens an zwei Punkten auf der Unterlage befestigt sein.

Was das Maß angeht, so würde ich tatsächlich einfach nur messen, und ein wenig Reserve einkalkulieren. Eine 1A durchgängige Schnittkante wirst Du über diverse Fliesen ohnehin so nicht hinbekommen. Besser eine passende Leiste organisieren, die dann zum Schluss als Abschluss auf den Rand kommt.

Gruß vom Wiz

Hi.

Perfekte Antwort, dem ist m.E. fast nichts hinzuzufügen.

Nur noch aufbauend darauf eine Idee: Vielleicht findest Du ja wetterfeste Bodendielen o.ä. (z.B. Douglasie) in passender Stärke, die Du quasi als Rahmen um die Holzfliesen legen kannst (ggf. nochmal mit einer Lasur zur farblichen Angleichung drübergehen).
Mit diesen kannst Du dann vielleicht auch die Schrägen ausgleichen bzw. ohne Gefahr mit einer Stichsäge oder besser (Hand)Kreissaäge jeweils mit Führungsschiene zuschneiden. Vielleicht haste ja nen Bekannten, der eine Kreissäge und Erfahrung damit hat…

Grüße,
Grünblatt

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Hallo Leute,

danke für die hilfreichen Tipps. Eigentlich wollte ich ja eine solide Konstruktion aus Ban-Ki-Rai (wenn man das so schreibt) oder anderem wetterfesten Holz - sauber mit einer Unterkonstruktion, die dann beplankt wird. Aber ich habe mir dann überlegt, dass es eine Menge Arbeit ist, die in einer Mietwohnung ohne Werkraum kaum zu leisten ist (wo soll ich z.B. das Holz zwischen den beiden Anstrichen lagern). Außerdem kann ich es beim Umzug kaum mitnehmen, oder nur, wenn ich Glück habe - und dafür war mir die Aktion dann doch zu teuer.

Deshalb sind es nur die IKEA-Fliesen geworden. Sollte ich nochmal umziehen, kann ich die aufnehmen, ggf. ein paar dazukaufen und woanders neu verlegen.

Aber eine Abschlussleiste sollte noch zu leisten sein.

@ merimies: Ein DAU ist ein in Anlehnung an den GAU gebildetes Akronym und beschreibt den Dümmsten Anzunehmenden User. Vielleicht wäre DAH (Dümmster Anzunehmender Heimwerker besser gewesen).

Danke nochmal und Grüße, Thomas

Hallo Thomas,

für 20 Schnitte a > 30cm braucht man doch keine (Tisch-) Kreissäge.
Insbesondere weil du ja wohl sowie ungenau schneiden darfst da du
in der Dehnungsfuge bist und somit die Sockelleiste das abdeckt.
Also reicht m.E. die Stichsäge.

PS: Welche Zauberworte muß man denn bei Ikea.de eingeben um da deine quadratischen Holz-Fliesen mal anschauen zu können?
Du willst die ggfs. „später“ wieder aufnehmen? Also keine verleimtes Nut- und Federsystem.
Wie hält es denn dann am Boden?

Oder liegt der Belag nur auf und die mit elastischem Material
verfüllten Dehnungsfugen verhindern ein Verrutschen der Fliesen?

Gruß
Reinhard

hi,

PS: Welche Zauberworte muß man denn bei Ikea.de eingeben um da
deine quadratischen Holz-Fliesen mal anschauen zu können?
Du willst die ggfs. „später“ wieder aufnehmen? Also keine
verleimtes Nut- und Federsystem.

Stecksystem.

Platta Bodenrost

grüße
lipi

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PS: Welche Zauberworte muß man denn bei Ikea.de eingeben um da
deine quadratischen Holz-Fliesen mal anschauen zu können?
Du willst die ggfs. „später“ wieder aufnehmen? Also keine
verleimtes Nut- und Federsystem.

Stecksystem.
Platta Bodenrost

Hallo lipi,

aha, danke, also Bodenrost war das Zauberwort :smile:

So wie mir das erscheint braucht man da wohl keine Dehnungsfugen.
Okay, neuer Plan.

Der Anfrager legt eine Fliesenreihe. Verbindet sie mit Klebeband
was spurenlos wieder abgeht aber gut hält.
Pro Fliese eine fortlaufende Nr. auf das Klebeband schreiben.

Dann muß er halt so genau wie möglich anzeichen wo da der Schnitt geschehen soll.
Kann aufwendig werden wenn da die gemauerte Brüstung sehr wellig ist,
aber machbar.

Die Fliesen wieder trennen und mit der Stichsäge bearbeiten.

Das eben erwähnte Klebeband diente nur zur Nummerierung.
Um das Rausreißen von Holzmaterial an der Schnittkante zu vermidern sollte man dort wo man anzeichnen wird vorher Klebeband aufkleben.
Oder aber, die Fliesen an der Unterseite durchsägen.

Gruß
Reinhard

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Hallo Reinhard,

href="http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/20165486/… Bodenrost

ein Dank an littlepinguin, ich wusste das schon nicht mehr. IKEA hat ja immer so schöne Namen. Erinnert mich an die Site „Swedis für Fortgesrittenen“.

So wie mir das erscheint braucht man da wohl keine
Dehnungsfugen.

Die Unterlage ist ein Kunststoffdiagonalkreuzgitter mit Füßen, damit das Wasser ablaufen kann. Wie die durch ca. 2 mm Luft getrennten einzelnen Brettchen daran befestigt sind, habe ich noch nicht nachgesehen. Im Zweifel getackert. An zwei Seiten ragt der Kunststoffrost über die Seiten der Fliese hinaus und hat dort Ringe oder passende Stopfen. Man sollte also nicht die falsche Seite absägen :wink:

Der Anfrager legt eine Fliesenreihe. Verbindet sie mit
Klebeband
was spurenlos wieder abgeht aber gut hält.
Pro Fliese eine fortlaufende Nr. auf das Klebeband schreiben.

Dann muß er halt so genau wie möglich anzeichen wo da der
Schnitt geschehen soll.
Kann aufwendig werden wenn da die gemauerte Brüstung sehr
wellig ist,
aber machbar.

Die Fliesen wieder trennen und mit der Stichsäge bearbeiten.

Die Idee ist gut, aber vielleicht überflüssig: Wenn ich die ganze Fliesenreihe hinlege und den fehlenden Abstand übertrage, muss ich das sowieso auf jeder Fliese einzeln tun. Ich kann ja die Fliesenreihe wegen der Brüstung nicht wie bei einem Geländer am Stück nach vorne schieben und dann eine lange Linie für das, was übersteht, machen. Ich wollte erst mal ablegen, was geht, damit ich genau anzeichnen kann, was noch fehlt und sehe, welchen Abstand die Fliesen haben, wenn man sie verbindet. Dann wollte ich jede Fliese einzeln anzeichnen. Ggf. kann man einen Kompromiß zwischen dem Maß der letzten und dem gerade nötigen finden. Zur Not muss eine Abdeckleiste her, wenn es zu grottig geworden ist.

Das eben erwähnte Klebeband diente nur zur Nummerierung.
Um das Rausreißen von Holzmaterial an der Schnittkante zu
vermidern sollte man dort wo man anzeichnen wird vorher
Klebeband aufkleben.
Oder aber, die Fliesen an der Unterseite durchsägen.

Wenn ich mich richtig erinnere, wird das Sägeblatt so eingeführt, dass die spitze Seite der einzelnen Zähne nach oben zeigt. Und wenn man dann sägt, muss die gute Seite der Fliese nach unten, damit die Splitterbildung, wenn überhaupt, auf der Unterseite der Fliese (die beim Sägen oben liegt) erfolgt. Ist das so richtig? Und sollte man zur Sicherheit doch noch Klebeband auf die gute Seite kleben? Reicht dafür Malerkrepp oder Paketband?

Bevor das noch mehr Fragen werden, höre ich lieber auf. Herzlichen Dank jedenfalls schon mal.

Grüße, Thomas

Servus Thomas !

Und wenn man dann sägt, muss die gute Seite der
Fliese nach unten,

Ich kenne das jedenfalls so bei Küchenarbeitsplatten. Das Sägeblatt „reißt“ nach oben, d.h. wenn Du ein beschichtetes / foliertes Werkstück hast, würde z.B. die Folie einer o. a. Arbeitsplatte ausfransen. --> d.h.: „Gute Seite“ nach unten. Je nach Materialstärke eher ein fein gezahntes Sägeblatt nehmen.
Ob Du Klebeband brauchst, würde ich, wie weiter unten schon empfohlen, einmal an einer Fliese ausprobieren, die im Endzustand schmal ein soll. Testweise einen kleinen „Streifen“ absägen und schauen, ob die Ränder auf der „guten Seite“ glatt sind. Abkleben kannst Du dann im „Ernstfall“ immer noch.
Eine Klebeband-Empfehlung kann ich Dir leider nicht geben, allerdings sollte nicht zu viel Kleber auf dem Band sein (dann hält es natürlich etwas schlechter), da Du sonst den Kleber vom Band evtl. mit der Säge auf die Kanten schmierst; --> Sägeblatt wird heiß, Kleber „flüssig“.

Viel Erfolg und
Grüße aus Wien
Helmut

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Hallo Leute,

herzlichen Dank für die vielen hilfreichen Antworten. Ich bin jetzt fertig und es sieht halbwegs gut aus. Diese Holzbodenfliesen lassen sich sehr schnell verlegen. Nur das schräge Abschneiden war problematisch, weil die einzelnen Holzstäbchen mit je 2 Schrauben am Kunststoffgitter befestigt waren. Das führt dazu, dass man den Schnitt anzeichnen muss, schauen muss, ob das eine Schraube im Weg ist und diese dann für den Schnitt entfernen muss. Mit einer guten Stichsäge mit einem scharfen Sägeblatt waren auch sehr schräge Anschnitte problemlos möglich, auch die Brettchen, die nur noch an einer Schraube hingen, ließen sich gut schneiden. Dumm ist, wenn der Schnitt so erfolgen muss, dass der Rest eines Brettchens gar nicht mehr durch Schrauben mit dem Gitter verbunden ist. Ist der Rest größer, kann man zwei Nägelchen zum Befestigen des Brettchens durch den Kunststoff jagen, ansonsten wird der Schnitt sehr stufig. Außerdem muss man von oben sägen, weil man den Schnitt auf dem Kunststoffgitter nicht anzeichnen kann. Dadurch splittert das Holz am Schnitt leicht aus. Aber da kommt noch eine Abschlussleiste drüber.

Fazit: Schnelle Methode, um eine Holzoberfläche auf einen rechteckigen (!) Balkon zu bringen.

Grüße, Thomas