Liebe/-r Experte/-in,
ich habe jetzt schon einiges über verschiedene Techniken von Holzvergaserkesseln gelesen (und auch verstanden). Ein paar grundlegende Sachen fehlen mir aber noch.
Ganz kurz zu mir: Ich bin gelernter Kommunikationselektroniker, besitze drei Pferde, eine Brikettpresse und eine Holz-Zentralheizung (Viegas, 40kW).
Zur Zeit plane ich den Mist meiner Pferde in der Heizung zu verstochen. Das Pressen zu Briketts sollte mir keine Probleme bereiten. Allerdings muß der Mist vorher getrocknet werden.
Laut Internet bestehen die 50Kg Pferdemist, die ein Pferd am Tag produziert, aus 50 Prozent Wasser. Die restlichen 25Kg sollen einen besseren Brennwert als Holz haben.
Um den Mist zu trocknen möchte ich, außerhalb meines Hauses, einen großen Behälter, isoliert mit Steinwolle oder ähnlichem, bauen. In dem Behälter sind Roste au denen geshredeerter Pferdemist liegt. An dem Behälter möchte ich Lüfter anbringen, die den geschredderten Mist ständig mit heißer Luft durchströmen lassen.
Diese Trockenkammer soll eine Temperatur von etwa 100 Grad haben. Ab einer Luftfeuchtigkeit von (z.B.) 90 Prozent führe ich Frischluft zu. Steigt die Temperatur auf 110 Grad, so ist mein Mist trocken.
Zum Erhitzen der Luft möchte ich mir einen Feststoffofen komplett selber bauen. Aus Schamotte oder feuerfestem Beton.
Als Brennstoff sollen eben die Pferdemistbriketts dienen.
Um die Trocknung in einem angemessenen Zeitfenster hinzubekommen müßte dieser Ofen etwa 2-4KW Leistung haben.
Von der Bauart sollte es ein Kessel mit seitlichem Abbrand oder Sturzbrand sein. Diesen würde ich dann noch um eine automatische Brennstoffzuführung erweitern, damit ich ihn ausgehen lassen kann, wenn der zu trocknende Mist trocken genug ist.
Soweit meine Vorstellungen. Jetzt hätte ich ein paar Fragen, die Ihr mir hoffentlich beantworten könnt:
Wieviel Primärluft und wieviel Sekundärluft benötige ich etwa, wenn ich pro Stunde 1kg Holz in dem Ofen verbrennen möchte?
Bei vielen zu kaufenden Öfen steht etwas von Luftvorwärmung für die Primär- und Sekundärluft. Welche Temperaturen sind hier optimal? Je heißer, je besser?
Wie groß muß die Nachbrennkammer sein, bzw. wie lange müssen die Abgase darin verweilen, bis die Verbrennung komplett abgeschlossen ist?
Um die Energie von den Abgasen auf den Mist zu übertragen wollte ich einfach die Ofenrohre durch die Trockenkammer mit dem Mist führen. Kann jemand von Euch abschätzen wieviel Meter Ofenrohr ich dort verlegen muß?
(Anfang Abgasrohr 1200 Grad, Ende Abgasrohr 150 Grad, Umgebungsluft stark zirkulierend 100 Grad)
Mir ist schon klar, das ich bei diesem Projekt einen hohen Aufwand betreiben muß. Da ich aber beruflich SPS-programmierungen mache und auch handwerklich begabt bin, traue ich mir dieses zu.
Um künftig kein Holz mehr kaufen zu müssen und auch keine Entsorgung des Pferdemistes mehr bezahlen zu müssen sollte sich das aber schnell rentieren.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die gestellten Fragen beantworten könnten, soweit es Ihre Zeit zulässt.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Sauerland,
Achim Meyer