Holzpellets als alternative zu Gas oder Öl?

Liebe Community,

Ein Kollege hat mich auf die Webseite seines regionalen Pelletlieferanten aufmerksam gemacht.
Wir hatten eine ziemlich lange Diskussion darüber, ob Pellets im Allgemeinen günstiger als Gas oder Heizöl sind.

Mein Kollege und ich besitzen im Moment eine Gasheizung. Jedoch möchte er vielleicht auf Pellets umsteigen.

Heizöl und Gas werden durch die Knappheit immer teurer, wobei Holzpellets von diesem Phänomen ausgeschlossen sind.
Jedoch frag ich mich, ob es jetzt schon Sinn macht auf Pellets umzusteigen.

Rentiert sich ein Umstieg bereits jetzt oder erst zu einem späteren Zeitpunkt?
Und wie sieht es mit dem Umweltschutz aus?

Freue mich auf Eure Antworten!
LG Ralph

[Beitrag editiert - www Team]

Gas ist von der Knappheit lange nicht so betroffen wie Öl.
Wenn deine Gastherme noch ok ist und nicht unbedingt ersetzt werden muss würde ich Sie persönlich nicht ersetzen.
Wenn Sie mehrere Kreisläufe hat würde ich lieber daran überlegen Warmwasserzellen (Solar) aufs Dach zu packen die die Gastherme unterstützen. Leider ist das nicht immer möglich.

Die Variante mit Pellets hat mir persönlich auch schon in der Nase gesteckt.
Allerdings gibt es auch einiges zu beachten.
Du brauchst gute 15-20.000€

  • Lagermöglichkeiten
    -evtl. ein Pelletbunker mit Förderschnecke (oder ähnlichem Pelletzulauf)

Das System sollte ja auch möglichst selbstständig laufen ohne das du alle 3 tage den „Ofen“ füttern musst.

Die Variante mir Solar Unterstützung (oben dargestellt) kostet dich um die 3000€. Bei mir hat dies eine Energieersparnis von gut 30% erbracht (In Strom und Gas).

Hallo!

Bei Holzpellets ist entgegen der von Interessengruppen gerne verbreiteten Meinung durchaus mit Verknappung und entsprechendem Preisanstieg zu rechnen. Wir haben in D nicht genug Holz, um einen nennenswerten Marktanteil der Heizungen damit zu betreiben. Außerdem wird für Spanplatten und Holzpellets der gleiche Rohstoff verwendet.

Wer eine Tischlerei betreibt oder aus eigenem Wald selbst Hackschnitzel erzeugt, kann dauerhaft günstig mit Holz heizen. Aber außerhalb solcher Nischen halte ich Holz für keinen Brennstoff, von dem man annehmen kann, der Verknappung entgehen zu können.

Gruß
Wolfgang

Moin,

Das würde ich mir genauer überlegen. Pellets erscheinen ja als der Stern am Ökohimmel, aber die Entwicklungen sehen nicht gut aus. Früher war das Abfall, den man günstig entsorgen konnte, heute istr es ein Rohstoff, von dem anscheinend mehr geschlagen wird als nachwachsen kann. Siehe dazu auch die Welt: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article153440851/Die-naive-Sorglosigkeit-der-Holzpellets-Heizer.html

Wie in der Medizin, so gilt
auch beim Heizen mit Holz der Grundsatz, dass die Dosis das Gift macht.
Solange nur verhältnismäßig wenige Menschen ihr Eigenheim mit einer
Holzpelletheizung beheizen und der dafür notwendige Brennstoff ein
Abfallprodukt aus Sägewerken ist, wo schlicht das anfallende Sägemehl zu
Pellets verpresst wird, ist diese Heizform eine sehr ökologische. Wenn
aber Übertreibungen stattfinden und für deutsche, französische und
britische Pelletheizungen und -kraftwerke riesige Waldgebiete in Nord-
und Osteuropa sowie Nordamerika abgeholzt und nur unzureichend wieder
aufgeforstet werden, sind Holzpellets alles andere als ein nachhaltiger
Energieträger. Und genau das geschieht seit einiger Zeit.

Ulrich

Hallo!

Ich schließe mich den anderen an.

Eine Pellet-Heizung ist ungleich komplexer wie die anderen, und damit teurer in der Anschaffung. Und wie beim Öl braucht man einen Kellerraum zum Bunkern.
Asche fällt natürlich auch an, die muß man auch dann uns wann entsorgen. Eine webseite schreibt, die Aschemenge sei vergleichsweise gering. Naja, vielleicht gegenüber Holz, aber Öl produziert sicher weniger Asche, und Gas so gut wie keine.
Apropos: Ruß entsteht auch jede Menge, daher muß der Schornsteinfeger zwei mal im Jahr kommen (per Gesetz).

Pellets sind zur Zeit günstiger als Gas und Öl, wenngleich die Grafik auf der o.g. Webseite dazu zeigt, daß Öl grade günstiger ist, das ändert sich wieder.
Pellets sind aber nur deshalb günstig, weil dazu Sägemehl etc. aus der Holzindustrie benutzt wird, quasi ein Abfallprodukt. Wenn jetzt aber immer mehr Menschen eine Pellet-Heizung installieren, muß man irgendwann Holz für Pellets schlagen. Dann ist das kein Abfallprodukt mehr, und dann gehen die Kosten hoch.
Der zukünftige Pellet-Preis ist damit recht spekulativ, und wird eher steigen. Es wird halt interessant, wie sich das zum Öl- und Gas-Preis verhält.

Wo?

wobei Holzpellets von diesem Phänomen ausgeschlossen sind.

sagt wer?

Großabnehmer (Industrie, z.B. Zementwerk, Schiffe, Kraftwerke) brauchen Energie in großen Mengen, da ist der Technikaufwand relativ egal. Bezahlt wird quasi (Energiekosten - Abfallkosten).

Hi,

Sägemehl ist leider schon lange kein Abfallprodukt mehr. Ich war lange Jahre im Reitverein Mitglied. Vor 10 bis 15 Jahren bekam man das Sägemehl tatsächlich noch kostenlos von den Sägewerken. Die waren froh wenn man es abgeholt hat. Seit gut 8 Jahren ist das aber auch nicht mehr der Fall. Da zahlt man richtig gut Geld für den Kubikmeter Sägemehl.

Grüßle
Frank K.