Holzschutzmittel

Hallo,

für mein altes Fachwerkhaus benötige ich ein Holzschutzmittel gegen Holzwürmer. Ich bin auf das Mittel „Wood Bliss“ gestoßen. Es wird als umweltfreundlich, ungiftig usw. angepriesen, ist aber ziemlich teuer. Hat schon jemand Erfahrungen damit gemacht?

Gruss

Iru

Hallo!
Aus deinem Beitrag geht nicht heraus ob es innen oder außen gestrichen werden soll, laut Technisches Merkblatt ist das Material ja nur für innen vorgesehen.

Sepp.

Hallo Sepp.

es soll nur im Innenbereich (dort wo die Holzwürmer vorzugsweise „arbeiten“) verwandt werden.

Gruss

Iru

Holzschutzmittel sind etwas für Fachleute:
Es gibt inzwischen genug Menschen, die schwer geschädigt worden
oder qualvoll gestorben sind.
Mittlerweile kann eine falsche Anwendung strafrechtliche Konsequenzen haben. Das bekommt man im Baumarkt aber nicht gesagt.

Es gibt keine unschädlichen Holzschutzmittel:
Alle sind entweder unterschiedlich schädlich auch für Menschen oder nicht wirklich wirksam!

Ein kostenloser Anwendungsfahrplan für Holzschutzmittel, der inzwischen auch in vielen Kammern für Meisterschulungen verwendet wird findet sich hier:
http://www.tischler-ole-welzel.de/Holzschutz/2)%20%D…%2520%25DCbersicht%2520Arbeitsplanung%2520chemischer%2520Holzschutz.pdf)

Mir ist aus dem Beitrag zu vieles noch nicht klar geworden:

  1. Soll ein IV-Holzschutzmittel (Insekten-Vorbeugend) oder ein Ib-Holzschutzmittel (Insekten-bekämpfend) gefunden werden?
    Insektenbekämpfung mit Anstrichmitteln ist z.B. nach Erkenntnissen der früheren Bundesanstalt für Forst- und Holzwirtschaft ziemlich wirkungslos.

  2. Aus welcher Holzart und wie alt sind die Balken?
    —> Widerstandsfähigkeit der Holzart ermitteln
    (Eiche-Kernholz hat z.B. Klasse 3, mindestens 60 Jahre altes Holz gilt als widerstandsfähig gegen Insekten.

  3. Welche Holzfeuchten werden erreicht (Verwendungsbereich innen oder außen) --> Gefährdungsklasse ermitteln

Zu dem angesprochenen Mittel:
Es kann z.B. schlüpfende Larven des Hausbocks abtöten,
nicht aber Eier oder den Hausbock selbst.

Wird das Mittel aufgestrichen, dringt es günstigstenfalls 1-2mm in das Holz ein. Die Larven und Maden sitzen aber tiefer im Holz. Neue Eier werden über Risse trotzdem (und tiefer) gelegt, weil arbeitende Balken Risse haben. Das Mittel erreicht die Schädlinge also nicht.

Das Mittel hat im Merkblatt keine bauaufsichtlich vorgeschriebenen Merkmale angegeben. Das macht mich skeptisch.

Nähere Infos (aus Platzgründen) —>http://www.tischler-ole-welzel.de/Holschutz

Der letzte Link hatte einen Fehler.
Bitte hier versuchen:
http://www.tischler-ole-welzel.de/Holzschutz/Holzsch…

Hallo,

  1. Soll ein IV-Holzschutzmittel (Insekten-Vorbeugend) oder ein
    Ib-Holzschutzmittel (Insekten-bekämpfend) gefunden werden?
    Insektenbekämpfung mit Anstrichmitteln ist z.B. nach
    Erkenntnissen der früheren Bundesanstalt für Forst- und
    Holzwirtschaft ziemlich wirkungslos.

Insektenvorbeugend. Befallenes Holz wurde ausgetauscht und ging durch den Ofen.

  1. Aus welcher Holzart und wie alt sind die Balken?

Fi/Ta, ca. 150 Jahre alt und älter.

  1. Welche Holzfeuchten werden erreicht (Verwendungsbereich
    innen oder außen) --> Gefährdungsklasse ermitteln

Trockenes Holz, nur Innenbereich.

Die Larven und Maden sitzen aber tiefer
im Holz. Neue Eier werden über Risse trotzdem (und tiefer)
gelegt, weil arbeitende Balken Risse haben. Das Mittel
erreicht die Schädlinge also nicht.

dann dürfte doch kein oberflächlich aufgetragenes Mittel wirksam sein, sondern nur unter Druck eingebrachtes, oder?

Gruss

Iru

Hallo,

dann dürfte doch kein oberflächlich aufgetragenes Mittel
wirksam sein, sondern nur unter Druck eingebrachtes, oder?

auch kesseldruckimpägniertes Holz ist nicht bis zum Kern mit dem HSM durchdrungen. Je nach Präparat dringen diese auch hier nur in die ersten ganz wenigen mm ein.

LG Barbara

Oberflächlich aufgetragene Holzschutzmittel sind in der Tat ziemlich unwirksam.

Wie nachfolgend zutreffend geschrieben, sind kesseldruckimprägnierte Hölzer unterschiedlich. Aber nur mit diesem Verfahren werden größtmögliche Tiefen erreicht. Leider werden dabei auch Holzschutzmittel verwendet, die zum Teil [sehr freundlich gesagt] für Innenräume nicht geeignet sind.

Ein 3. Verfahren -vor dem Einbau- ist das sogenannte Tauchen oder Tränken. Das geht ca. 1 - 1,2cm tief.

Im Innenraum lehre ich auf Holzschutzmittel ganz zu verzichten.
In meinem kostenlosen online-Fachbuch gibt es im Bereich Holzschutz das Kapitel „konstruktiver Holzschutz“. Da geht es darum, mit welchen Maßnahmen man auf Holzschutzmittel verzichten kann.

Allerdings ist besonders Fichte anfällig.

Ich muss nun wissen:
a) Sind die Räume zentralbeheizt / bewohnt?
b) Sind die Hölzer tragende Balken oder mehr Deko auf der Innenseite?

Auch würde ich gern die Ursache des vorhergehenden Befalls wissen:
c) War das Haus länger unbeheizt/unbewohnt?
d) waren es kleine Löcher (1-2mm Durchmesser)?
e) waren es große ovale Löcher: 8-12mm und das Holz unter der Oberfläche größräumig ausgehöhlt?
f) waren es kreisrunde Löcher ca. 10mm?

Ein Bilder an meine Mailadresse wären hilfreich.

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Hallo,

Im Innenraum lehre ich auf Holzschutzmittel ganz zu
verzichten.

na ja, aber da genau saßen die Würmer.

a) Sind die Räume zentralbeheizt / bewohnt?

Das haus wurde ursprünglich mit zwei kachelöfen beheizt, zukünftig wird es ein Specksteinofen und eine Holzvergaserheizung sein.

b) Sind die Hölzer tragende Balken oder mehr Deko auf der
Innenseite?

Tragende Balken.

c) War das Haus länger unbeheizt/unbewohnt?

ja, ca. drei Jahre.

e) waren es große ovale Löcher: 8-12mm und das Holz unter der
Oberfläche größräumig ausgehöhlt?

genau so. Die Würmer waren ca. 20 mm lang und 5 bis 8 mm dick (alle Maße geschätzt, da ich sie nicht vermessen habe). Sie hatten die Holzträger teils ganz schön geschädigt.

Ein Bilder an meine Mailadresse wären hilfreich.

Gibt es nicht mehr, da das Holz verfeuert wurde.

Gruss

Iru

Dann war es die wahrscheinlich die Hausbocklarve.
Sie befällt Holz normalerweise in unbeheizten Dachböden, die nur als Speicher benutzt werden.
Die 3 Jahre Leerstand können es ihr gemütlich gemacht haben.

Bei kreisrunden Löchern wäre es die Holzwespe gewesen, die Holz im Sägewerk befällt, nach dem Verpuppen schlüpft und nicht wiederkommt.

In gleichmäßig beheizten Wohnräumen ist es Insekten aber zu trocken (Holzfeuchte 6-8%).

Nach DIN EN 335 hat man dann die Gefährdungsklasse 0,
was nach DIN EN 350-2 bedeutet, dass kein Holzschutzmittel erforderlich ist.

Konstruktiver Holzschutz heißt:
Holz muss überwiegend trocken bleiben (keine stehende Nässe).

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Holzschutzmittel Prozeß PCP Lindan
Hallo,

kann nur dringenst empfehlen Fachleute heranzuziehen, denn meine Mutter litt Jahrelang unter den PCB und Lindanbelastungen einer ausdünstenden Holzpaneeldecke in einer ehemaligen von uns bemieteten Wohnung.

Ex-Nachbarn von uns in Speyer-Nord haben Ende der 70er ein Haus gebaut, dieses ist faktisch unverkäuflich, im Winter wegen der bei geschlossenen Fenstern durch Heizungswärme ausdünstenden Gase unbewohnbar.

Mein Vater wiederum hatte Glück und evtl. auch etwas Sachverstand, er kaufte 1979 beim Hausbau das „teurere“ ungiftige Holzschutzmittel, als er das Haus in Holzständerbauweise mit offenen Holz-Balken und Decken baute.

http://www.biomess.de/pcp_und_lindan.html

http://www.toxcenter.de/stoff-infos/l/lindan.pdf

http://www.cbgnetwork.org/Ubersicht/Zeitschrift_SWB/…

http://www.spiegel.de/suche/index.html?suchbegriff=P…

MfG