Homeoffice von Steuer absetzen?

Hallo,

habe gerade gelesen, dass man das Homeoffice absetzen kann. Bin aber unschlüssig. Wenn ich mir dieses Jahr noch etwas einrichte, muss ich das dann in der Steuererklärung für 2021 berücksichtigen? Was wenn ich erst nächstes Jahr im Januar alles eingerichtet habe und dann erst auf die 1000€ komme? Könnte man für das Homeoffice auch einen neuen TFT und Maus und Tastatur absetzen? Müsste ich dafür alles noch in 2021 kaufen?

Wie weiß man das als Student nach wie viel Zeit man im Homeoffice verbringt? Gerade auch in Hinblick ich erst zum WS dieses Jahr angefangen habe, da war alles in Präsenz. Jetzt ist vieles aber wieder nur online möglich und wird wahrscheinlich auch so bleiben bis nächstes Jahr.

Lohnt sich der Aufwand? Was heißt eigentlich „absetzen“? Bedeutet das dass ich einen Teil der gezahlten MwSt. zurückerstattet bekomme? Hatte gelesen beim Homeoffice max. 600€…

Außerdem bin ich aktuell dabei mich nebenbei Selbstständig zu machen. Kann man das vielleicht darüber nachträglich absetzen? Gewerbe habe ich noch nicht angemeldet oder sonst irgendwie aktiv geworden, dass geht erst nächstes Jahr los bei mir.

Hi!

Du setzt das in der Steuererklärung für das Jahr ab, in dem du es bezahlt hast…
Wenn du dir allerdings nen Laptop für 1500€ zulegst, kannst du den nicht auf einen Schlag absetzen, sondern über die nächsten 3(?) Jahre verteilt.

Und die 1000€ gelten für Werbungskosten (s.u.). Im Bachelor-Studium sind studienbedingte Kosten aber Sonderausgaben, keine Werbungskosten.

Das sind keine Dinge für’s Homeoffice, sondern generell Arbeitsmittel - wenngleich die eher permanent in einem Büro stehen. Aber die kannst du absetzen. Aber du kannst z.B. auch einen Laptop absetzen, wenn du ihn auf der Arbeit brauchst und selbst angeschafft hast - dazu braucht es kein Homeoffice.

Nee. Du hast Einkommen aus nem Job? Darauf hast du automatisch Einkommensteuer gezahlt. Wenn du jetzt was absetzt, wird das von deinem Einkommen abgezogen, und dann die Einkommensteuer erneut berechnet. Die Differenz in der Einkommensteuer bekommst du zurück.
Allerdings wird automatisch davon ausgegangen, dass du 1000€ an Werbungskosten (eigentlich alles, was mit dem Job zu tun hat) hattest, und du zahlst von anfang an deshalb etwas weniger Steuern. Erst, wenn du nachweisen kannst, dass du mehr als 1000€ ausgegeben hast, lohnt sich das Absetzen. Wie gesagt, Sonderausgaben sind ein eigener Posten.

Apropos Job: Wenn du die erste Jahreshälfte normal gearbeitet hast, dann hast du jeden Monat so viel Steuern gezahlt, als hättest du das ganze Jahr so gearbeitet. Wenn du die zweite Jahreshälfte ohne Einkommen studiert hast, hast du unterm Strich ja nur das halbe Einkommen erreicht, und hast auch nur halb so viel Steuern gezahlt. ABER: Die Einkommensteuer ist progressiv, das heißt, wenn du nur die Hälfte verdient hast, dann zahlst nur deutlich weniger als halb so viele Steuern. Alleine deshalb lohnt sich ne Steuererkärung für Studenten, die z.B. in den Semesterferien viel arbeiten, in der Vorlesungszeit aber nicht.

Pro Homeoffice-Tag 5€, insgesamt maximal 600€. Das ist aber ne spezielle Corona-Regel.

Tja… am besten macht man sich ne Strichliste…

Nachträglich eher nicht, aber spästestens da sind wir an ner Stelle, an der der Rat, ggf. zu nem Steuerberater oder Lohnsteherhilfeverrein zu gehen, sinnvoll wird.

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Hi,

mich würde erstmal interessieren, warum du meinst, als Student eine Steuererklärung abgeben zu müssen.

Gruß

Christa

Nein:

Das wird deutlich wenn du meinen zweiten Thread liest (ist mir dann bei der weiteren Recherche ein bzw. aufgefallen), dass ich in Kurzarbeit war Anfang 2020. Hatte nicht auf dem Schirm, dass es da eine Frist gibt und jetzt frage ich mich, wie ich am Besten angehe ohne eine Strafe zu zahlen.