Guten Tag,
Und wenn das Kind mal Lust auf ein Glas Rotwein hat, immer nur
rein damit, denn der Abbau funktioniert so hervorragend. Was
aber passiert zwischen Aufnahme und Abbau?
Niemand hat von einem ganzen Glas Wein gesprochen. Vor allem, weil der Alkoholgehalt in einem Glas Wein weit über der toxischen Dosis liegt.
Gehen wir von einem Wein, der einen Alkoholgehalt von 10% hat, aus, und gehen davon aus, das „ein Glas Wein“ ungefähr 0,1l hat, sind das 10 ml Alkohol. Das sind knapp 8 g.
Gehen wir ferner davon aus, das ein Kind 20 Tropfen eines Homöpathischen Mittels mit 50 Vol.% bekommt.
Ein Tropfen sind vielleicht 0,03 ml. D.h. ungefähr 0,6 ml Flüßigkeit insgesamt. Also 0,24 g Alkohol.
Die werden im Körper des Kindes in 10 Minuten abgebaut.
Eine reife Banane enthält ungefähr die zehnfache Menge.
Nochmal ganz langsam: 100 ml und 0,6 ml Flüssigkeit sind ein großer Unterschied.
Man kann das ausprobieren, in dem man sie sich über den Kopf schüttet. 0,6 ml fallen kaum auf, 100 ml ruinieren die Frisur.
Wenn der UP keine Alternativen angeboten werden, um auf die
alkoholische Komponente zu verzichten, sie sich aber
entschließt, dass sie sie trotzdem geben möchte, weil sie der
Heilpraktikerin vertraut, halte ich die Teelösung für die
eleganteste Methode, dem Kind keinen Schaden zuzufügen. Mag
sein, dass man es dann genauso gut sein lassen könnte, aber
wenigstens verschlimmert man dadurch nichts.
OK, nochmal ganz langsam: Die Teelösung hat nicht den geringsten Effekt in Bezug auf die aufgenommene Alkoholmenge.
Der Alkohol verdampft nicht aus der Lösung, da Mischungen andere Siedepunkte haben als Reinstoffe.
Klar, wenn man unbedingt möchte, kann man das so machen.
Das ist dann aber nur ein wirkungsloses Ritual.
Fürs Kind ist das bestimmt auch toll, weil es Aufmerksamkeit kriegt, für die Mutter, weil sie denken kann, sie hätte sich eine besonders schlaue Lösung für ein Problem einfallen lassen.
Viele Grüße!
Ph.