Homöopathische Tropfen für Babys

Hallo

Ich habe heute Homöopathische Tropfen für mein Baby bekommen. Meine Heilpraktikerin ist sehr gut und ich vertraue ihr. Meine Tochter hat Neurodermitis und bekommt jetzt Milchsäurebakterien in form von Tropfen. Meine Frage
Ist der Alkoholgehalt in den Tropfen bedenklich ?
Wie gesagt, die Heilprakrikerin ist sehr gewissenhaft.
Vielen Dank

Hi,

ich lasse meine persönliche Meinung zur Homöopathie mal außen vor und gebe dir den Link zu einem interessanten Artikel: http://www.babyundgesundheit.de/expertenforum/kinder…

Darin beschreibt ein Kinder- und Jugendarzt, dass man einen Arzt, Apotheker oder - wenn es denn sein muss - den Heilpraktiker um Altenativen bitten sollte, die keinen Alkohol enthalten. Als grobe Alterseinschätzung sollte vor der Konfirmation Alkohol in jeglicher Form vermieden werden.
Wenn du jetzt gar nicht darauf verzichten möchtest, halte ich den Tipp, die Tropfen vorher in heißen Tee (> 80°C) zu geben, ihn abkühlen zu lassen und ihn erst dann dem Kind zu geben, für sinnvoll und praktikabel.

Grüße
Liete

Hi

Und dann? Dann sind die Bakterien wahrscheinlich tot, denn auf bisher jedem Präparat dieser Art (ich muss die leider oft nehmen) steht drauf, dass sie nicht über 37°C/40°C heiß werden dürfen, sprich Körpertemperatur und nicht mehr.

@UP
in jedem Fall solltest du nochmal mit der Dame drüber sprechen. Alkohol für Kinder geht gar nicht, schon gar nicht für so kleine und das sollte sie verdammt nochmal wissen, denn Alkohol ist primär immernoch ein Gift.
Es gibt genug Alternativen um Milchsäurebakterien ohne die Kombination mit Alkohol zu verabreichen. Ich bin mir sehr sicher das 90% aller Milchsäurebakterienpräparate ohne auskommen.

lg
Kate

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Wie gesagt, die Heilprakrikerin ist sehr gewissenhaft.

Weshalb fragst du dann die gewissenhafte Heilpraktikerin nicht?

Huhu!

Der Kinder- und Jugendarzt schreibt da aber auch, das der Alkoholabbau bei Kindern ziemlich gut funktioniert.
Und das Obsäfte und Kefir auch Alkohol enthalten.
Ebenso wie Bananen und Brot.
Und zwar durchaus in Mengen, die ähnlich hoch sind, wie Medikamentedosen.

Das mit dem Tee bei 80°C ist, wie soll man es ausdrücken, kreativ.

Ethanol hat zwar einen Siedepunkt von 78°C, das heißt aber nicht, das er auf magische Weise aus einer Lösung entfernt wird, wenn die über 78°C warm ist. Vor allem nicht so geringe Mengen. Kleine Mengen sind auch mit richtiger Destilation kaum zu entfernen, da braucht man entweder Chemie oder ne gute Laborausstattung zu.

Also, mein Rat an den UP ist dem Kind das Medikament zu geben und sich keine Sorgen zu machen, oder auch darauf zu verzichten, ihm Obst, Fruchtsaft, Hefeteig und Yogurth zu geben.

Viele Grüße!
Ph.

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Und wenn das Kind mal Lust auf ein Glas Rotwein hat, immer nur rein damit, denn der Abbau funktioniert so hervorragend. Was aber passiert zwischen Aufnahme und Abbau?
Mal im Ernst: Der Nutzen von Obst, Fruchtsäften, Joghurt etc. geht meiner Meinung über den Schaden, den der darin enthaltene Alkohol enthält, weit hinaus. Bei diesen Tropfen hingegen könnte man gut komplett auf den Alkohol (selbst in der geringen Dosierung) verzichten.

Oberste Maxime der Medizin ist es, keinen Schaden anzurichten („primum non nocere“)! Erst danach kann über die Wirksamkeit von Präparaten diskutiert werden.
Wenn der UP keine Alternativen angeboten werden, um auf die alkoholische Komponente zu verzichten, sie sich aber entschließt, dass sie sie trotzdem geben möchte, weil sie der Heilpraktikerin vertraut, halte ich die Teelösung für die eleganteste Methode, dem Kind keinen Schaden zuzufügen. Mag sein, dass man es dann genauso gut sein lassen könnte, aber wenigstens verschlimmert man dadurch nichts.

Grüße
Liete

Und wenn das Kind mal Lust auf ein Glas Rotwein hat, immer nur
rein damit, denn der Abbau funktioniert so hervorragend. Was
aber passiert zwischen Aufnahme und Abbau?

Das hat doch niemand gesagt, übertreib doch nicht so hemmungslos.

Mal im Ernst: Der Nutzen von Obst, Fruchtsäften, Joghurt etc.
geht meiner Meinung über den Schaden, den der darin enthaltene
Alkohol enthält, weit hinaus. Bei diesen Tropfen hingegen
könnte man gut komplett auf den Alkohol (selbst in der
geringen Dosierung) verzichten.

Insofern kann ich dir recht geben: da Homöopathie nachgewiesenermaßen nicht hilft, kann man die Tropfen natürlich gleich weglassen.
Aber 10 Tropfen, die Alkohol enthalten (also wieviel dann?) ist weniger als natürlicherweise in den Dingen vorkommt, die Scrabz genannt hat.
Man muss doch auch mal die Kirche im Dorf lassen.

Gruß
Elke

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Guten Tag,

Und wenn das Kind mal Lust auf ein Glas Rotwein hat, immer nur
rein damit, denn der Abbau funktioniert so hervorragend. Was
aber passiert zwischen Aufnahme und Abbau?

Niemand hat von einem ganzen Glas Wein gesprochen. Vor allem, weil der Alkoholgehalt in einem Glas Wein weit über der toxischen Dosis liegt.

Gehen wir von einem Wein, der einen Alkoholgehalt von 10% hat, aus, und gehen davon aus, das „ein Glas Wein“ ungefähr 0,1l hat, sind das 10 ml Alkohol. Das sind knapp 8 g.
Gehen wir ferner davon aus, das ein Kind 20 Tropfen eines Homöpathischen Mittels mit 50 Vol.% bekommt.
Ein Tropfen sind vielleicht 0,03 ml. D.h. ungefähr 0,6 ml Flüßigkeit insgesamt. Also 0,24 g Alkohol.

Die werden im Körper des Kindes in 10 Minuten abgebaut.

Eine reife Banane enthält ungefähr die zehnfache Menge.

Nochmal ganz langsam: 100 ml und 0,6 ml Flüssigkeit sind ein großer Unterschied.
Man kann das ausprobieren, in dem man sie sich über den Kopf schüttet. 0,6 ml fallen kaum auf, 100 ml ruinieren die Frisur.

Wenn der UP keine Alternativen angeboten werden, um auf die
alkoholische Komponente zu verzichten, sie sich aber
entschließt, dass sie sie trotzdem geben möchte, weil sie der
Heilpraktikerin vertraut, halte ich die Teelösung für die
eleganteste Methode, dem Kind keinen Schaden zuzufügen. Mag
sein, dass man es dann genauso gut sein lassen könnte, aber
wenigstens verschlimmert man dadurch nichts.

OK, nochmal ganz langsam: Die Teelösung hat nicht den geringsten Effekt in Bezug auf die aufgenommene Alkoholmenge.
Der Alkohol verdampft nicht aus der Lösung, da Mischungen andere Siedepunkte haben als Reinstoffe.

Klar, wenn man unbedingt möchte, kann man das so machen.
Das ist dann aber nur ein wirkungsloses Ritual.

Fürs Kind ist das bestimmt auch toll, weil es Aufmerksamkeit kriegt, für die Mutter, weil sie denken kann, sie hätte sich eine besonders schlaue Lösung für ein Problem einfallen lassen.

Viele Grüße!
Ph.

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Wenn man irgendetwas sagt, das von der Allgemeinheit als arg überzogen angesehen wird und sofort im Anschluss einen Satz mit „Im Ernst“ beginnt, bedeutet das in aller Regel, dass es sich bei der ersten Aussage um einen Scherz gehandelt hat.
Falls das unverständlich war: Gebt euren Kindern bitte und auf gar keinen Fall Rotwein. Höchste Zeit für Warnaufkleber auf den Flaschen.

Im Klartext (auch noch mal ganz langsam): Ich würde meinem Kind keinen homöopathischen Kram unterjubeln, von dem ich nicht einmal weiß, ob er etwas bringt und der ganz klar auf einem Stoff basiert, der dafür bekannt ist, dass er insbesondere dem Baby schadet.
Bananen finde ich okay, weil sie Vitame und Nährstoffe enthalten, die für die Entwicklung des Kindes hilfreich sind (der Nutzen überwiegt hier das Risiko). Analoges weiß ich von Alkohol nicht, ihr?

Verdünnt man nun die Lösung abermals (wie zum Beispiel mit Tee) wird das Baby die Menge an Alkohol in längerer Zeit zu sich nehmen als die Tropfen in Reinform, sodass dem Körper die Chance gegeben wird, den Alkohol sofort (und nicht erst nach zehn Minuten) abzubauen. Wie schon Paracelsus wusste, macht die Dosis das Gift bzw. für die, die in ihrem Leben irgendwann mal einen Erste-Hilfe-Kurs besucht haben: oral aufgenommene Gifte werden als Gegenmaßnahme so gut wie immer verdünnt.

So würde ich mit dem Liebsten, was ich habe, verfahren; ihr könnt das selbstverständlich machen, was ihr wollt.

P.S.: Ich darf bezweifeln, dass es sich um eine „sehr gute“ und „gewissenhafte“ Heilpraktikerin handelt.

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Hallo Elke,

Du schreibst: „Insofern kann ich dir recht geben: da Homöopathie nachgewiesenermaßen nicht hilft…“

Wer hat das nachgewiesen und wie? Kannst Du mir Quellen nennen, wo ich darüber etwas nachlesen kann?

Danke im Voraus
Lea

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Bitte nicht…
Hallo!

Bitte nicht die 10.000te, ergebnislose Diskussion über die Wirksamkeit von Homöopathie vom Zaun brechen.

Wer meint, das hilft, der soll sie anwenden. Wer das Gegenteil glaubt, der soll es lassen. Solange es nicht schadet und wichtige andere Behandlung unterbleibt.

So, damit sind wir wieder beim enthaltenen Alkohol und um den ging es ja in der Ausgangsfrage.

Grüße
kernig

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Was mir bei der ganzen Diskussion zu kurz kommt: Möglicherweise ist der Alkohol tatsächlich in der zu verabreichenden Menge der Tropfen nicht wirklich schädlich. Was aber mit Sicherheit schädlich ist, ist die Gewöhnung eines Säuglings an den alkoholische Geschmack! Im Säuglings- und Kleinkindalter werden geschmackliche Vorlieben geprägt, durch die Nahrungsmittel, die die Kinder zu sich nehmen. Verabreicht man einem so kleinen Kind schon Alkohol in Form der Tropfen, entsteht daraus eine Prägung, die den Geschmack von Alkohol unterbewusst mit einer durch die Zuwendung der Eltern positiven Situation in Verbindung bringt und im Endeffekt vielleicht später beim Erwachsenen einen verhängnisvollen Kreislauf in Gang setzt.

Arzt.
Hallo,

Gerade bei Krankheiten, die schwer und/oder chronisch verlaufen können, sollte man auf jeden Fall mal bei einem Arzt der klassischen Medizin vorbeischaun.

Ansonsten würd ich nicht mal im Traum auf die Idee kommen, meinem Baby Alkohol in welcher Form auch immer ohne medizinische Notwendigkeit geben. Lieber nochmal einen zweiten Arzt um Rat fragen.

Falls Du keinen Artzt kennst, dem Du vertraust, dann kannst Du Dich auch an einen Apotheker wenden. Die müssen (glaub ich) bezüglich Medikamentenverträglichkeit ungefähr gleich viel lernen wie Ärzte.

Gruss, Marco