Homosexualität

Hallo,

ich hätte mal ne Frage zu homosexuellen Beziehungen.
bei welchen Völkern und Kulturen und in welchen Epochen war Homosexualität verpönt? und wie änderte sich das im Laufe der Zeit?
Im alten Rom war Homosexualität ja nichts obszönes. Im Dritten Reich kam man deshalb ins KZ.
Besonders interessant wäre für mich natürlich das „Ansehen“ der Homosexualität im 19. und 20. Jhd in Europa.
Inhaftiert wurde man ja deswegen eigentlich nur bei den Nazis, oder?
lg und danke für Antworten!

Inhaftiert wurde man ja deswegen eigentlich nur bei den Nazis,
oder?
lg und danke für Antworten!

Nein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oscar_Wilde#Skandal.2C_…

Hi,
§175!
Bis 10 Jahre Zuchthaus für „Kimmenöler“.
Strafbewehrungsende BRD 1994.
lg O

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Hi,

Zwei homosexuelle Männer wurden in Saudi-Arabien zu je 7.000 Peitschenschlägen verurteilt, weil sie gleichgeschlechtlichen Sex vollzogen hatten. Die beiden Männer verbüßen ihre Stafe in Al-Baha, einer Stadt im Süden des Landes.

In der Nacht auf Mittwoch haben Gefängniswärter begonnen, das Urteil zu vollstrecken. Die insgesamt 14.000 Peitschenhiebe werden über mehrere Tage hinweg vollstreckt.

Das strenge Urteil ist auf der Scharia, dem islamischen Recht, begründet. Sie verbietet Männern und Frauen den Geschlechtsverkehr, homo- oder heterosexuell, vor der Ehe.

hier nachzulesen:
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=684623

nicki

Hi

In China war Bisexualität häufig, wegen der Konfuzianischen Ordnung musste Geheiratet werden, wegen des Ahnenkults musste ein Sohn gezeugt werden. Gleichzeitig wurde die einzige gleichberechtigte der fünf Beziehungen: Freund - Freund, manchmal etwas überbetont :wink:

Es hat sich niemand dran gestört wenn ein Mann mit einem Mann in einer Hütte seine Ruhe haben wollte.
Zeitweise wurde Femininität auch geschätzt und Männer schminkten sich sehr und achteten auf ihre Metrosexualität, dies hatte viel mit dem Favoritentum am Hof zu tun.

Dies nahm dann wieder ab, geschminkt wurden nur noch Schauspieler (extrem schlechter Ruf), Favoriten und männliche Prostituierte.

Mit der Song Dynastie wurde es ganz schlimm, die bescheuerten Neo Konfuzianer (die für den Großteil dessen verantwortlich sind, was aus heutiger humanistischer Sicht in der chinesischen Kultur schieflief) schoben dem ganzen nämlich einen Riegel vor und diskriminierten nicht nur Schwule heftigst, sondern auch den Verkehr mit Männern an sich, es gab auch richtige Verfolgungen.

Später ebnete sich der Hof, aber relativ offen wie früher wurde es nie. Grundsätzlich kratzt es in China aber keinen Schwanz was jemand tut, wenn er in seinen eigenen Vier Wänden ist. Das Eigenheim ist heilig. Nur auf öffentlichen PLätzen… das ist ein großes Problem.

Dann kam der Westen.
Und der Westen kam im 19. Jh. auf die glorreiche Idee den Chinesen einzureden, Homosexualität sei eine Geisteskrankheit, worauf es wieder zur Verfolgung kam. Rat mal wer schuld dran war, kleiner Tip: Den Oscar Wilde Beitrag weiter unten lesen.

Die wurde mit den Kommunisten besonders fies, hier hieß es aber plötzlich es habe NIE Homosexualität in China gegeben und der böse böse Westen habe diese Geisteskrankheit eingeschleppt.

Vorgestern sollte die erste Mr. Gay Wahl in China stattfinden. Sie wurde trotz Genehmigung in letzter Sekunde von der Polizei unterbunden: Eben zu öffentlich.

In Großstädten gibt es Schwulen Cáfes u.ä. schon, offen schwul sein können sich aber nur reiche Männer mit hohem Ansehen leisten. Viele sind noch im Schrank…
Aber vielleicht ändert sich das ab 2014, wenn 24 Millionen Chinesen ohne Frau auskommen müssen.
Heiraten und Kinderkriegen tun viele aber dennoch, wegen der Familienlinie, der Druck ist durch die Ein Kind Politik enorm.

Über Lesben weiß man in China fast nichts, Frauen waren nicht wichtig genug um beschrieben zu werden, und da sie ins Haus gesperrt wurden war auch kaum etwas bekannt, worüber geschrieben worden sein könnte.
Es gibt aber Notizen, dass so manche Dame eine Dienerin in Männerkleidern beschäftigte.

Auch im modernen China können sich nur junge, unabhängige Frauen leisten, lesbisch zu sein. Sie müssen keine Kinder kriegen, weil sie für die Ahnenlinie der Eltern nutzlos sind.
Aber diese unabhängigen, erfolgreichen Frauen sind ohnehin jene, die am Heiraten uninteressiert sind, ob lesbisch oder nicht.

lg
Kate

bei welchen Völkern und Kulturen und in welchen Epochen war
Homosexualität verpönt?

Wieso war? In weiten Teilen der heutigen Welt steht darauf heute noch so einiges, von Bußgeld, Auspeitschen bis Rübe ab.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetze_zur_Homosexuali…

Grüße Bellawa.

Hi,
weisst Du ob diese Strafe „uberlebbar“ war?

Das ist ja Wahnsinn.

Gruß
Nick

gar nicht
Um 7000 Peitschenhiebe zu überleben, müsste die Strafe nicht über mehrere Tage, sondern über mehrere Monate wenn nicht Jahre (mit entsprechenden Zwischenräumen zur medizinischen Behandlung und Rekonvaleszenz) hinaus vollstreckt werden. Es spielen natürlich viele Faktoren mit (körperliche Konstitution, „Geschick“ des Vollstreckers …), aber man kann davon ausgehen, dass 50 Peitschenhiebe, auf einmal vollstreckt, in der Regel tödlich sind.

7000 Peitschenhiebe bedeutet nichts anderes, als den Verurteilten zu Tode zu foltern - über einen langen Zeitraum hinweg. Die Todesstrafe für homosexuelle Handlungen ist in der Scharia als Höchststrafe durchaus auch vorgesehen. Im Iran ist man vergleichsweise ‚human‘ - homosexuelle Handlungen werden dort mit öffentlichem Erhängen geahndet.

Herr Westerwelle tut gut daran, Saudi Arabien nur unter dem Schutz diplomatischer Immunität zu besuchen.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hi,

Tach

weisst Du ob diese Strafe „uberlebbar“ war?

Ja. Wenn sie gemäß der Schar’ia durchgeführt werden dann wird die Strafe erstens mal aufgeteilt. Zweitens muss/soll der Henker einen Koran unter dem Arm halten, mit dem er die Peitsche führt, sodass die Wucht etwas vermindert wird. Drittens dürfen/sollten keine Narben zurückbleiben was ebenfalls bedeutet dass nicht mit voller Kraft zugeschlagen wird.

Die Vorstellung dass es sich hierbei um ein Blutbad handelt welches der Verurteilte nicht überleben kann ist also falsch. Natürlich nur unter der Prämisse dass die Vollstreckung ordnungsgemäß durchgeführt wird.

Gruß
Nick

Mfg
Christoph

Hallo Christoph,
klar, man nimmt schon Rücksicht. Wenn z.B. eine vergewaltigte Frau von der Vergewaltigung schwanger wird, lässt man sie erst ihr Kind austragen, bevor man sie wegen unehelichen Geschlechtsverkehrs auspeitscht. In der Regel 100 Schläge.

Der Richter, der die Strafe der Auspeitschung verhängt, entscheidet auch, wie sie ausgeführt wird. Im Einzelnen ist das die Anzahl der Peitschenhiebe, ob die Auspeitschung öffentlich oder nichtöffentlich (im Gefängnis) stattfindet und wieviel Peitschenhiebe auf einmal verabreicht werden. Männer erhalten in der Regel 50-60 Peitschenhiebe auf einmal, Frauen 10-30 (insoweit nehme ich meine Aussage zurück, die tödliche ‚Dosis‘ dürfte bei Männern eher bei 100 Hieben liegen). Das erlaubte Maximum sind 70. Zwischen den Auspeitschungen liegen 1-2 Wochen. Man kann unschwer ausrechnen, dass bei einem Strafmaß von 7000 Peitschenhieben der Delinquent etwa 3 Jahre lang wöchentlich ausgepeitscht wird - oder 6 Jahre lang alle zwei Wochen. Es ist äußerst fraglich, ob selbst ein Mann mit einer kräftigen Konstitution das übersteht. Und auch, ob er es überhaupt überstehen will.

Vor jeder Auspeitschung untersucht ein Arzt den Delinquenten - das ist heutzutage bei professionellen Folterungen internationaler Standard, selbst bei illegalen. Das führt dazu, dass die Delinquenten relativ selten bei oder unmittelbar nach der Auspeitschung sterben, dafür jedoch häufig an dadurch herbeigeführten Komplikationen.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Servus Ralf

Das ist alles richtig. Die Fragestellung war ja ob man so eine Strafe überleben kann. Und da man das meiner Meinung nach nicht völlig ausschließen kann habe ich das mit dem Verweis auf eine ordnungsgemäße Durchführung auch so geschrieben.
Wie groß die Überlebenschance letztendlich ist steht auf einem anderen Blatt, aber wie du selber schreibst dürfte sie nicht wirklich hoch sein. Dass die Strafe selbst im Falle des Überlebens unvorstellbare Schmerzen über einen langen Zeitraum bedeutet ist auch klar.

Mfg

Christoph

Vor jeder Auspeitschung untersucht ein Arzt den Delinquenten -
das ist heutzutage bei professionellen Folterungen
internationaler Standard, selbst bei illegalen.

In welchem Land ist die Folterung eines Menschen legal?
Sogar die USA, das Land der „unlimited impossibilities“ gilt Folterung als illegal, obwohl sie in Guantanamo… lassen wir’s.

Das führt
dazu, dass die Delinquenten relativ selten bei oder
unmittelbar nach der Auspeitschung sterben,

Wie schön für den Gefolterten!

Hallo,

In welchem Land ist die Folterung eines Menschen legal?

Ist eine Frage der Definition. Die 7000 Peitschenhiebe sind legal - nach saudiarabischem Gesetz. Wurde von einem Richter nach geltenden Gesetzen als Urteil gesprochen.
Würdest du das nicht Folterung nennen?

Gruß
Elke

Hallo Christoph,
o.k. - das klang ein wenig nach Relativierung / Beschönigung, was mich aus Deiner Richtung ohnehin etwas überrascht hatte. Geht nur ums rein Faktische - akzeptiert. Dass das Barbarei pur und eine Kulturschande ist, da sind wir uns ja dann wohl doch einig.

Freundliche Geüße,
Ralf

In welchem Land ist die Folterung eines Menschen legal?

Zum Beispiel in England (ja, das in Europa), da hat man nämlich mit der Legalisierung von Korangerichten als „Alternative“ zu ordentlichen Gerichten dafür gesorgt, dass sich Muslime untereinander behandeln können, wie sie wollen. Frei nach dem Motto „Was der Staat nicht sieht, das gibt es nicht“ kann hier also frei nach der Sharia geurteilt werden.

Gruß Andreas

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bullshit
Das ist schlicht und einfach Blödsinn.

Es gibt in England außergerichtliche Schlichtungsstellen, die zivilrechtliche Streitfälle außergerichtlich nach der Scharia regeln.Auf freiwilliger Basis, versteht sich. Das mit strafrechtlichen und gerichtlichen Verfahren in einen Topf zu werfen, ist unredlich. Gar zu behaupten, damit wäre in England Folter legalisiert, ist Lüge und Volksverhetzung.

Es gab im letzten Jahr Vorschläge von Bischof Rowan Williams (Oberhaupt der Anglikanischen Kirche) und Lord Nicholas Addison Phillips (dem Obersten Richter von England und Wales), diese Scharia-Schiedsstellen in das englische Rechtssystem zu integrieren - und zwar in Familiensachen. Sprich: vor allem bei Ehescheidungen, da zivilrechtliche Scheidungen nach muslimischem Rechtsverständnis nicht rechtsgültig sind. Darüber kann man geteilter Meinung sein. Vergleichbares wird in England allerdings schon seit langem orthodoxen Juden mit ihren Beth-Din-Rabbi-Gerichten für Ehe-Angelegenheiten zugestanden.

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Hallo zusammen,

vielen dank für die auskünfte und links:smile:. lg

Es gibt in England außergerichtliche
Schlichtungsstellen, die zivilrechtliche
Streitfälle außergerichtlich nach der Scharia regeln.

Ja, das ist die offizielle"Zielsetzung", um die Gerichte zu entlasten. Ändert aber nichts daran, dass es regelmäßig dazu kommt, dass diese „Gerichte“ auch in Strafsachen „entscheiden“, schlicht, weil hier in einer Subkultur eine offizielle anerkannte Entscheidungsinstanz staatlicherseits implementiert wurde, die dann von den (Sub)Gesellschaftsmitgliedern anerkannt wird. Und die sind eben nicht immer in der Lage (oder Willens) sind zwischen Straf- oder Zivilsachen zu entscheiden.

Auf freiwilliger Basis, versteht sich.

Selbstverständlich, und Phänomene wie Gruppenzwang und sonstige soziologischen Erkenntnisse der Wikung gesellschafrtlicher Forderungen an individuen ignorieren wir mal. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Das mit strafrechtlichen und gerichtlichen Verfahren in
einen Topf zu werfen, ist unredlich.

Völlig egal, wie du das siehst oder wie du das empfindest - es ist Realität - übrigens eine Realität, die von der englischen Politik größtenteils ignoriert wird.

Gar zu behaupten, damit wäre in England Folter legalisiert, ist Lüge :und Volksverhetzung.

In doppeltem Sinne: *lol*
Eventuell noch mal nachschlagen, was Volksverhetzung ist? :wink:

Es gab im letzten Jahr Vorschläge von Bischof Rowan Williams
(Oberhaupt der Anglikanischen Kirche) und Lord Nicholas
Addison Phillips (dem Obersten Richter von England und Wales),
diese Scharia-Schiedsstellen in das englische Rechtssystem zu
integrieren - und zwar in Familiensachen.

Es ist völlig egal, was irgendjemand vor hat oder nicht. Fakt ist: der englische Staat hat zugelassen, dass in einer Subkultur eigene Gerichte implementiert wurden - wenn auch an sich auf ein paar wenige Bereiche beschränkt - und die werden in Teilen dieser Subkultur jetzt auch vollumfänglich in allen Rechtsbereichen anerkannt und genutzt - völlig egal, was der Staat davon hält (der aber eh bisher die ganze Entwickung verschlafen hat oder ignoriert).

Gruß Andreas

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Ändert aber nichts daran, dass es
regelmäßig dazu kommt, dass diese „Gerichte“ auch in
Strafsachen „entscheiden“,

Ach ja - und dürfen dann Körperstrafen verhängen, z.B. einem Dieb die Hand abhacken oder eine Ehebrecherin steinigen, das ist in England legal. Jedenfalls nach Deiner Aussage

In welchem Land ist die Folterung eines Menschen legal?

Zum Beispiel in England (ja, das in Europa), da hat man nämlich mit
der Legalisierung von Korangerichten als „Alternative“ zu ordentlichen
Gerichten

Zum Betreff: http://www.youtube.com/watch?v=lSbI8MtuBN0

Freundliche Grüße,
Ralf

Ach ja - und dürfen dann Körperstrafen verhängen, z.B. einem
Dieb die Hand abhacken oder eine Ehebrecherin steinigen, das
ist in England legal. Jedenfalls nach Deiner Aussage

Meine Aussage war das genaue Gegenteil. :wink: Sie dürfen es natürlich nicht, was aber eben irrelevant ist, weil es eine Subkultur gibt, die sich in Teilen in allen Belangen selbst reglementiert und der Staat hierbei durch die Implementierung der Gerichte Vorschub geleistet hat.

Und eine quasi-Legasisierung des ganzen findet dadurch statt, dass staatliche Stellen diese Entwicklungen angeschoben haben, jetzt ignorieren und dulden. Und solches Handeln wird dann international regelmäßig dem Staat zugeschrieben, der es zulässt.

Gruß Andreas

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