Hormontherapie bei Prostatakrebs nach radikaler OP

Moin aus dem kalten Norden. Mein Mann hatte eine radikale Prostata OP, jetzt PSA-Anstieg, keine Bestrahlung mehr möglich, Metastasen im kleinen Becken. Es wird eine Hormontherapie vorgeschlagen. Wer weiß etwas darüber? Wann sollte man damit anfangen, welcher Wert ist ausschlaggebend, altersbedingt (75 J)

Ich hatte mit 60 Jahren (werde bald 70) einen PSA Wert von 15, radikale OP, Bestrahlung, Hifu und dann Hormon-Entzugstherapie.
Die Hormon-Entzugstherapie erfolgte intermetierend, also nach einem Jahr wurde eine Pauseeingelegt. Ich bekam vierteljährlich Spritzen und ich sprach nach Ansicht des Urologen gut darauf an. Die Nebenwirkungen waren einestarke Gewichtszunahme und Schwitzen. Also ähnliche Symphtome wie bei Frauen in den Wechseljahren. Nach einer Pause von ca. 18 Monaten betrug der PSA-Wert 7,53 und ich machte eine Hormon-Entzugstherapie auf Tablettenbasis. (eine Tablette Bicalutamid 150 mg täglich)
Professor Roth in Wuppertal empfahl mir, mit der Hrmon-Entzugstherapie bei einem PSA-Wert zwischen 5 und 10 zu beginnen.
Nach einem Jahr setzte ich die Therapie ab und der PSA-Wert steigt sehr stark an. Jetzt muss untersucht werden, ob Metastasen existieren, was zu befürchten ist. Es ist dann keine lokale, sondern nur eine ganzheitliche Behandlung möglich. Prof. Heuser aus Solingen hat mir vorgeschlagen, eine Therapie mit Spritzen und Tabletten zu versuchen.
Mit dieser Therapie habe ich noch nicht egonnen, weil erst eine Diegnose mit Hilfe MRT abgewartet werden muß.

Meinen Leidensweg habe ich chronologisch festgehalten und im Anhang übermittle ich Ihnen diese Liste.

Mit freundlichen Grüßen

Herbert Deisenhofer
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Hier die Liste

14.01.02 bis 30.01.02 Klinikum Leverkusen,
15.01.02 OP, laparoskopische radikale Prostatektomie mit Lymphadenektomie beidseits
04.02.04 CT-Abdomen
24.02.04 MR-Becken nativ
10.02.04 bis 02.04.04 Bestrahlungen 40 x 72 Gy (50,4 Gy und 21,6 Gy)
02.12.2006 PET-CT Ganzkörperuntersuchung Gemeinschaftspraxis Leßmann, Leverkusen
17.03.08 bis 21.03.08 Klinikum Harlaching 18.03.08 HIFU Klinikum Harlaching
25.06.09 Skelettszintigramm in Wermelskirchen ohne Befund (wahrscheinlich)
1.7./2.7./3.7.09 3 x Brust-Bestrahlung 4 Gy Gesundheitshaus Radiologisches Netzwerk Rheinl.

09.11.01 14,00 Beuteführ Hausarzt
21.11.01 14,00 Urologe Ufer/Terpe Gleason-Score 7 (3 + 4)
14.01.02 15,1 Klinikum Lev. pT2b, pNO, RO, Gleason-Score 8
20.01.02 8,62 Klinikum Lev.
20.02.02 2,45 Bad Nauheim Reha
11.03.02 2,72 Bad Nauheim Reha
08.04.02 1,00 XXXX nach OP niedrigster Wert
08.07.02 1,59
08.10.02 1,59
24.01.03 1,3
04.08.03 2,07
13.01.04 2,08 Bestrahlung vom 10.02.04 bis 02.04.04 Lev.-Opladen ( 40 x 72 Gy)
03.06.04 1,04
15.09.04 0,6
28.12.04 0,59
31.03.05 0,4
02.01.06 0,33 XXXX nach Bestrahlung niedrigster Wert
12.05.06 0,8
13.09.06 1,39
16.10.06 2,45 / 0,9 / Ca 2,34 Felde Hausärztin
04.12.06 Urologe Ufer 1. Spritze, davor Tabletten zur Vorbereitung
02.03.07 0,6 Felde
05.03.07 0,36 Urologe Ufer 2. Spritze
05.06.07 0,14 Urologe Ufer 3. Spritze XXXXX niedrigster Wert
05.09.07 0,32 Ufer 4. Spritze
03.01.08 0,38 Felde Hausärztin
17.03.08 0,51 Gleason-Score 4 + 5 Klinikum München-Harlaching 18.03.08 HIFU
13.05.08 0,46 (CMIA, Abbott) Testosteron (CMIA) - 0,84 Boogen Lab. Felde Haus
10.09.08 1,13 (CMIA, Abbott) Testosteron (CMIA) 2,82 Boogen Felde
04.12.08 2,5 (CMIA, Abbott) Testosteron (CMIA) 6,19 Boogen Felde
05.03.09 2,98 (CMIA; Abbott) Testosteron (CMIA) 4,95 Boogen Felde
03.06.09 7,53 (CMIA; Abott) CEA 0,9Testosteron (CMIA) 6,69 Boogen Felde CA 2
04.07.09 1. Tablette Bicalutamid 150 mg täglich eine Tablette
27.07.09 4,7 Urologe Ufer
19.10.09 3,58 (CMIA, Abott) Testosteron (CMIA) 7,10 Boogen Felde
22.12.09 3,9 (CMIA, Abott) Felde-Rosenstock letzten 10 Tage ohne Bicalutamid
03.05.10 3,24 (CMIA, Abott) Boogen Felde-Rosenstock
31.10.10 letzte Einnahme von Bicalutamid
02.11.10 8,11 (CMIA, Abott) Boogen Felde-Rosenstock
10.01.11 25,579 (CMIA, Abott Boogen Felde-Rosenstock

Hallo Anita,
ich denke bei dem Vornamen liege ich richtig,
schönen guten Abend zu Euch vom kalten Süden in den kalten Norden.
Ich 66 Jahre alt hatte Ende 2002 eine radikale OP. Vor der OP lag mein PSA-Wert bei 21,4, nach der OP bei 0, 002, doch nach 6 Manaten stieg dieser PSA-Wert wieder auf O,36. Danach bekam ich 37 Bestrahlung. Wieder fiel der PSA-Wert, um nach weiteren 6 Monaten wieder anzusteigen. Mein Urologe entschied sich nun zur Hormonbehandlung mit Trenantone und siehe da, der PSA-Wert senkte sich bis auf 0,001. Diese Spritzen bekomme ich allerdings regelmäßig alle drei Monate. Dein Mann kann und sollte diese Hormonbehandlung ohne Bedenken machen.
Grüßle
Rudolf

die Geschichte ist ein wenig komplizierter, das heißt die Parameter die wichtig sind:
Wo Metastasen und welcher Art (Knochen oder Weichteile, wie groß, symptome?)
„Metastasen im kleinen Becken“ ist leider ungenau

Der PSA-Wert als Zahl ist eigentlich kaum hilfreich, was wichtiger ist, ist dass der Wert immer im gleichen Labor gemessen wird, da die Messmethoden Schwankungen hervorrufen. Es ist viel wichtiger zu wissen, wie war der Wert bei Diagnose, im Verlauf, nach der OP und wie verändert er sich. Die Werte können 10-100fach über dem Grenzwert liegen, ohne dass das jetzt direkt Dir irgendwie hilft, denn die Anzahl der Absiedelungen macht natürlich Schwankungen.

Es gibt verschiedene Hormontherapien, die dann was bringen, wenn die TUmorzellen hormonabhängig sind. Dies ist in verschiedenen Ausprägungen möglich (gar nicht abhängig, dann machts wenig sinn, oder stark abhängig, dann ist das eine sehr gute Sache).

Weiterhin ist in dem Alter von 75 Jahren entscheidend wie agressiv der Tumor ist, denn man kann durchaus eine Variante haben, die streut, aber mit der man noch einge Jahre ganz gut klar kommt. Entscheidend ist ja ob der Tumor vor Ort oder die Absiedelungen auf irgendwas lebenswichtiges drücken.
Ansonsten muss man immer im Hinterkopf haben, das ältere Menschen nicht unbedingt an diesem Tumor sterben, sondern vielleicht auch am Herzen oder durch Schlaganfall.

Jetzt keine Panik bekommmen, sondern mit einem Zentrum (Uniklinik oder Spezialklinik) Kontakt aufnehmen und beraten lassen. Die Behandlung macht dann der niedergelassene Urologe.
Was immer eine Frage auch sein sollte bei Skelettabsiedelungen (sehr schmerzhaft), ob nicht eine Therapie mit Bisphosphonaten begonnen werden sollte. Die hemmen die Ausbreitung der Tumorzellen im Knochen.

Grüße,

Helmut

Lieber Herbert, vielen Dank für die schnelle Antwort. Wir konnten uns dadurch im Vergleich mit vorliegenden Daten etwas schlau machen. Gestern wurde eine Hormonbehandlung angefangen: Vierteljahresspritze und 14 Tage lang Bicalutamid 150 mg. Jetzt warten wir ab, mehr können wir im Moment ja nicht tun.

Dir alles Liebe und weiterhin viel Erfolg.

Lieber Rudolf, ganz lieben Dank für Deine Mail. Bei meinem Mann liegen bzw. lagen die Werte ähnlich. Man kann nicht zum zweitenmal bestrahlen. Gestern wurde eine Hormonbehandlung angefangen mit Eligard 22.5 MG vierteljährlich und 14 Tage Bicalutamid Tbl. Müssen abwarten. Ab Du hast uns Mut gemacht.

Dir weiterhin alles erdenklich Gute
AnitaDieter

Sehr geehrter Herr Dr. Ahrens, vielen Dank für Ihre Benachrichtigung. Daraus konnten wir einiges entnehmen und auch vergleichen. Die erste Bestrahlung (36 x) war nicht großflächig genug, eine zweite ist nicht möglich. Daher Hormontherapie mit Eligard 22.5MG vierteljährlich und 14 Tage lang 1 x Bicalutamid 150 mg. Jetzt heißt es abwarten.

Alles Gute und lb Gruß
Anita Dieter

Anita, es wird alles gut… glaube mir.
lg
rudolf

Moin,Moin aus dem Süden: Ihr Mann sollte seinen Urologen befragen und danach handeln. Bei Metastasen ist meines Wissens eine Hormontherapie die beste Lösung.
Ich erhielt bei einem PSA-Wert von 26 eine Bestrahlung, danach ein Jahr lang zur Sicherheit (unentdeckte Mikrometastasen?) eine Hormontherapie. Ende der Hormontherapie: vor zwei Jahren. PSA liegt jetzt bei 0,29 (Prostata ist nach der Bestrahlung ja noch vorhanden!). PSA wird 1/4 jährl. kontrolliert. Der Urologe meint, ab PSA von 4-6 solte die Hormontherapie wieder aufgegriffen werden. Ich hoffe, dass das noch etwas Zeit hat. Ich bin 75 Jahre alt.
In Ihrem Fall: Nichts übereilen, den Urologen Ihres Vertrauens befragen und Geduld bewahren!! Die Geschwindigkeit des PSA-Anstiegs ist entscheidend, und nicht der absolute Wert.

Viele Grüße,
Karl Brack
(Dipl.-Physiker, Dr.-Ing.)

Moin aus dem kalten Norden. Mein Mann hatte eine radikale
Prostata OP, jetzt PSA-Anstieg,Metastasen im kleinen Becken. Es wird eine Hormontherapie vorgeschlagen. Wer weiß etwas darüber?

Moin, vielen Dank für die Beantwortung. Wir haben uns jetzt zu einer Hormontherapie entschlossen, 1/4 jährlich Spritze über 1 Jahr, dann evtl. aussetzen, abwarten und weitersehen.

Alles Liebe für die Zukunft
Anita

kann ich leider nichts zu sagen, da mein Mann keine Hormontherapie verordnet bekommen hat.