Hallo Tanja,
ohne den Fall näher zu kennen, ist es schwer eine Therapie zu empfehlen.
Wichtig wäre zu wissen, warum der Femurkopf luxiert ist - z. B. unfallbedingt oder Folge einer Hüftgelenksdysplasie?
Auch das Alter der Katze, ihr allgemeiner Gesundheitszustand und letztendlich die finanziellen Möglichkeiten der Tierbesitzer spielen eine Rolle bei der Entscheidung, welchen Behandlungsweg man einschlägt.
Luxationen des Oberschenkelkopfes haben ohne Behandlung meist eine bleibende Behinderung der Katze zur Folge, mit der sie allerdings lebensfähig ist. Beim Klettern und Springen wird die Einschränkung am deutlichsten, was für Freigänger zum Problem werden kann (z. B. auf der Flucht vor Feinden, im Straßenverkehr, …).
Handelt es sich um eine relativ frische unfallbedingte Luxation, kann man - nach Röntgenkontrolle - versuchen das Gelenk wieder zu reponieren.
Sowohl zum korrekteren Röntgen als auch zum „Einrenken“ ist eine Sedation des Tieres nötig. Gelingt dieses Unterfangen, sind 2-3 Wochen massive Bewegungseinschränkung (Käfigruhe) und Anabolikagaben zur Bänderfestigung dringend zu empfehlen. Mit etwas Glück festigt sich der Kapsel- und Bandapparat des Hüftgelenkes so weit, dass der Femurkopf nicht wieder herausspringt.
Bei einer Femurkopfluxation auf Grund einer Hüftgelenksdysplasie bzw. falls der reponierte Oberschenkelkopf wieder aus der Pfanne springt, empfiehlt sich die Resektion des Femurkopfes. An Stelle des eigentlichen Hüftgelenkes bildet sich eine Pseudoarthrose (Scheingelenk), mit der die Katzen i. d. R. nach kurzer Zeit beschwerdefrei laufen und klettern können.
Gruß
Johnny