Hündchen frisst Pferdemist etc

Hallo!
Unser Welpe (4 Monate) ist ganz scharf auf Pferdemist - er frisst aber auch Hundehäufchen und sogar Hinterlassenschaften von Katzen, Vögeln (!) und Kindern (die immer mal wieder im Park hinter die Hecke machen…) Ich finde das eklig, der Hund natürlich nicht. Gibt es außer dem Ekelfaktor noch einen Grund ihm das Sch…fressen zu verbieten? Fehlen ihm vielleicht irgendwelche Mineralien, die darin sind?
Danke schon mal, Monika

Hallo Monika,


Ich finde das eklig, der Hund
natürlich nicht. Gibt es außer dem Ekelfaktor noch einen Grund
ihm das Sch…fressen zu verbieten? Fehlen ihm vielleicht
irgendwelche Mineralien, die darin sind?

der Hund findet es lecker. Schädlich ist es im Prinzip für den Hund nicht, der eine verträgt es besser, der andere kann sich schon mal die Darmflora etwas verderben. Aus hygienischen Gründen sollte man hin und wieder entwurmen, v. a. wenn Kleinkinder sehr engen Kontakt zum Hund haben.
Auf eine Mangelsituation deutet es nicht hin. Laut Prof. Dr. Ellen Kienzle/ Uni München ist es in unseren Breiten gar nicht möglich, einen Hund, der mit normalem Hundefutter (egal, welcher Marke) ernährt wird, in eine Mangelsituation zu füttern.
Wenn man versucht den Hunden den „Dreck“ abzunehmen, schlingen sie ihn meist umso schneller hinunter um ihn nicht zu verlieren.

Gute Chancen das Dreckfressen einzudämmen hat man durch Einüben von Futterspielen.
Ein Beispiel:
Man legt ein Trockenfutterteil auf den Boden, wenn der Hund es aufnehmen will, deckt man es schnell mit der flachen Hand ab und sagt ein kurzes, klares „Nein“. Man lässt den Hund nicht an den Brocken. Sobald er keine Anstalten mehr macht das Futter zu bekommen reicht man ihm schnell mit der anderen Hand was besonders Leckeres aus der Tasche (Käse, Wurst, …).
Der Hund lernt sehr schnell, dass er etwas weit Besseres bekommt, wenn er das Futter am Boden liegen lässt. Die Übung lässt sich steigern, indem man das Futter auf dem Boden nicht mehr mit der Hand abdeckt, sondern nur noch „Nein“ sagt, wenn der Hund es aufnehmen will. Später vergrößert man die Distanz zum Futterbrocken. Wichtig ist es, dass a) der Hund immer sofort mit besonderen Leckerbissen belohnt wird, wenn er das am Boden liegende Futter meidet und b) man den Lockfutterbrocken schnell wegräumt, während die Belohnung verzehrt wird.
Im Idealfall zeigt später der Hund solche „Fundsachen“ im Freien ähnlich wie ein Vorstehhund an, in der Hoffnung einen besonderen Leckerbissen zu erhaschen (was natürlich auch hin u. wieder der Fall sein muss).

Viel Spaß beim Üben, Futterspiele sind überhaupt eine schöne Möglichkeit Hunde geistig zu fordern (ein Großteil der Probleme, die im Zusammenleben zwischen Hund und Mensch entstehen können, resultieren in Unterbeschäftigung der Tiere).

Gruß

Johnny

Hallo Monika!

Auch unsere Hündin (5 Monate) ist auf Pferdeäpfel ganz versessen, frisst allerdings keine anderen Hinterlassenschaften. Von Hundehaltern aus der Nachbarschaft hörte ich zwar, dass Pferdemist nicht bedenklich ist, habe ich es dennoch strikt unterbunden. Ich möchte nicht, dass der Hund alles frisst was ihm vor die Schnautze kommt, könnte ja schließlich auch mal Rattengift o.ä. sein.

Andere „Häufchen“ können durchaus Krankheiten übertragen. Denk nur mal an die Würmer, denn nicht jeder Hund bekommt regelmäßig Wurmkuren verpasst. Wenn du ganz sicher gehen willst, frag mal den Tierarzt. Mir persönlich würde allerdings schon der Ekelfaktor reichen, spätestens wenn Hundi mir übers Gesicht schleckt würde mir schlecht werden.

Gruß - auch an das Hundekind,
Manuela

Hallo Monika!

Gibt es außer dem Ekelfaktor noch einen Grund
ihm das Sch…fressen zu verbieten?

Aber natürlich!
Er kann sich wunderbar anstecken mit Würmern, Einzellern, Bakterien, dem ganzen Viehzeug halt, das so ein Tier oder Mensch in seinem Kot haben kann. Schlimmstenfalls steckt er Dich danach auch noch mit an.
Junge Hunde fressen oft jeglichen Dreck, einfach weil sie ihn lecker finden. Ob ihm Mineralien etc. fehlen, kann ich nicht beurteilen, möglich wäre es, aber dann gehen die Tiere oft eher an Erde oder an kalkhaltige Wandfarbe. Ich denke eher, es ist eine Unart.
Du solltest seinen Kot auf jeden Fall beim Tierarzt auf Würmer und Kokzidien (Einzeller, die Durchfall verursachen) untersuchen lassen, sowas holt er sich ratzfatz. Kostet nicht die Welt, aber dann kanst Du das Zeug gezielt bekämpfen.
In Zukunft hilft dann nur konsequentes Aufpassen und ermahnen, damit er sich nicht weiter an solchen Häufchen bedient.

Liebe Grüsse
Bine :smile:

Hallo Monika,

hatte auch nen Junghund der das gemacht hat. Habe einen Tip bekommen und ihm dann Welpenkalk unters Futter gemischt. Der hat keinen Kot mehr gefressen. Vielleicht hilft das ja!?
Wegen der Würmer würd ich auch aufpassen. Okay, man geht eigentlich davon aus das Hundebesitzer ihre Hunde regelmäßig entwurmen, aber auch dann läuft man Gefahr sich selbst anzustecken. Mein Ex hatte ne Hündin (Welpe), regelmäßig entwurmt und hat uns öfter übers Gesicht geschleckt, wir mußten zum Arzt - Würmer!
Also aufpassen.
Im übrigen finde ich den Vorschlag von Johnny auch sehr gut.

Viele liebe Grüße

Yvonne

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Hallo!
Es ist normal, dass Hunde in dem Alter Kot fressen. Das ist ähnlich der oralen Phase beim Menschen. Scheiße ist in dem Alter einfach toll…
Meist legt sich das von allein, irgendwann hört der Hund damit einfach auf, sobald er älter ist.
Ansonsten würde ich mich Johnny anschließen, und die Futterübungen machen. Mach dir aber keine Sorgen! Alle meine Hunde haben bisher Kot gefressen, wenn sie noch klein waren. Immer kriegt man es ja doch nicht mit… Keiner wurde davon krank und auch ich habe mich noch nie mit irgendwas angesteckt. Der Mensch ist in der Regel kein natürlicher Wirt für die Parasiten, von denen der Hund befallen wird. Eine Übertragung von Krankheiten ist äußerst gering.
Ein ausreichender Impf- und Wurmschutz sollte natürlich immer bestehen!
Galli

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Liebe Tierfreundin
Pferdemist ist nicht so heikel, viele Hunde «lieben» ihn, vorallem frisch.
Anderer Kot, namentlich Wildtierkot, Fuchs- Dachs- oder Marderkot kann
problematisch sein. Deshalb sollte ein Hund auf Abruf gehorchen und die Aufnahme
sofort einstellen lernen (es gibt leider auch gefährliche, ausgestreute «Köder»
von Hundehassern!)
Alles was gesagt wurde ist brauchbar, Futterspiele und Training sind am
wirkunsvollsten. Oft hilft ((mit) ein vergrämen durch Pfefferstreuen auf ein
solches Häufchen. Eine weitere Hilfe kann Pansen oder getrockneter Fisch sein, um
die «Gelüste» der Hunde nach stark schmeckenden Leckereien etwas zu dämpfen.
Periodisches Entwurmen ist nötig bei diesen sogen. «Staubsaugern». Und - wenn es
nicht anders geht, zB. durch ein Gebiet mit möglichen Wildtierwechseln, oder eine
Wiese mit «appentittlichen» Kuhfladen - an die Leine.
Mit tierfreundlichen Grüssen
Marc