Hündin nach OP - traurig

Ich bin mit den Nerven am Ende - vor drei Tagen habe ich meine 1 1/2 jährige Airedale Hündin kastrieren lassen. Die OP (Eierstöcke) verlief gut, kein Fieber, keine großen Schmerzen, kein Lecken an der Wunde, frisst schon wieder ein bisschen, trinkt, pieselt , alles okay. Aber: Der Hund ignoriert mich komplett. Sie liegt an ihrem Platz, geht ab und zu in den Garten, legt sich wieder hin.Wenn ich zu ihr gehe, dreht sie den Kopf weg, streichele ich sie, steht sie auf. Rufe ich ihren Namen, hört sie nicht mal hin.
Wir Hundebesitzer vermenschlichen ja ganz gerne… WAS IST LOS MIT IHR??? Ist sie sauer, depressiv??? Sie ist schon immer ein Seelchen gewesen, ist nach Meckern immer gern mal mucksch (beleidigt) Aber was soll ich jetzt machen?? Ich habe mich sogar, bescheuert wie ich bin, schon „entschuldigt“

Wie kann ich die Bindung wieder aufbauen? ICH LIEBE MEINEN HUND!!!
*heul*

Hmmm… ein Hundepsychologe bin ich nun wahrlich nicht, aber ich vermute, dass der Hund die „Nachwehen“ noch spürt. Damit meine ich, das der Hund die Schmerzen der Narbe etc. spürt und sich deswegen einfach noch nicht normal verhält (ist ja auch ein Sensibelchen, oder?). Ich bin mir sicher, dass dieses Verhalten mit der Zeit verschwindet, wenn auch die Schmerzen (wenn es denn welche sind, Vielleicht ist es ja auch einfach nur ein Unwohlsein oder sowas)wieder vorbei sind.

Gruß
M.Rödiger

Hallo…

… drei Tage ist der Eingriff her?

Hast Du selbst schon mal was vergleichbares mitmachen müssen? Deiner Hündin geht es mit Sicherheit einfach hundsmiserabel schlecht :wink:

Ich habe alle meine Hündinnen kastrieren lassen und ich weiß, wie sehr Du leidest. Ich habe wirklich flennend über meinen Hunden gesessen und mich gefragt, ob ich dieses Recht überhaupt hatte… Aber ich habe auch schon viele Hündinnen elend am Gebärmutterkrebs leiden sehen. Von daher bin ich in diesem Punkt wieder zu mir selbst gekommen.

Ich denke - nach drei Tagen, wenn sie ohnehin eine kleine Mimose ist - gib ihr Zeit. Und entschuldige Dich nicht, rufe sie nicht, gehe nicht zu ihr, wenn Du sie ohne OP nicht aufsuchen würdest… Also: Sei normal (wenn einem das überhaupt möglich ist - ich weiß!) und behandele sie so, wie Du sie ohne OP auch behandeln würdest. Und fange in ein paar Tagen einfach an, sie aktiv zu locken (Leckerchen, Spielzeug?) … also lasse sie zu Dir kommen, wenn sie es mag. Und wenn nicht… dann eben nicht.

Aber … meine letzte Hündin (auch so ein kleines Mimöschen) hat sich über die Kastration wirklich auch im Wesen verändert. Früher die Knutschkugel hoch drei … jetzt eine kleine „Rühr-mich-nicht-an“. SIE bestimmt jetzt, wenn sie geknutscht werden möchte. Und das ist doch ok. Das muss man auch in Kauf nehmen, wenn man einen solchen Eingriff vornehmen lässt.

Gute Besserung für Deine Süße … und Dir nicht so viele Zweifel…

Alles Gute :smile:

Monika

Hallo Tlnschi,

ich würde deiner Hündin noch ein klein wenig Zeit geben, daß sie den Kopf wegdreht würde ich genauso wie du interpretieren: Sie möchte Ruhe haben, allerdings glaube ich nicht daß sie dir die OP persönlich übel nimmt. Aber kein Hund „schmollt“ auf Dauer, sollte der Zustand anhalten, würde ich raten den Tierarzt aufzusuchen.
Vielleicht hat sie auch ganz simpel Schmerzen nach der OP. Würde ich abklären, daß ist der einzige Rat den ich dir geben kann.

Gute Besserung

Inge

Hallo!

Es tut mir leid, aber da kann ich keinen Rat geben - hab selbst einen Rüden. Das Einzige, was mir da einfällt, ist, dem Hund noch ein bissl Zeit zu geben - habe mal gehört, dass Hündinnen eine Zeit lang etwas „komisch“ drauf sein können, nach der Kastration.

lg
Christin

Hallo, ihr zwei Ärmsten!
Also, das hört sich sehr tragisch an, ich fühle mit euch beiden. Ich habe damit keine Erfahrung, mein Hund war schon kastriert, als ich ihn aus dem Tierheim geholt habe, und er wurde sonst nie operiert.
Ich meine, mit Vermenschlichen hat das nichts zu tun. Auch unsere Tiere haben Gefühle. Es kann sein, dass sie eine Verbindung zwischen dir und dem Schmerz herstellt, also sozusagen kein richtiges Vertrauen mehr hat zu dir. Ich würde sagen, das beste ist, ihr nihct nachlassend zu zeigen, dass du sie liebst. Vielleicht mag sie nicht mehr spielen, weil sie die Narbe zwickt. Vielleicht hat sie die hormonelle Unstellung noch nicht gepackt (das ist hormonell so ähnlich wie Schwangerschaftdepression, passiert ja fats das Gleiche im Körper). Lass sie eher zu dir kommen, als dass du zu ihr hingehst. Wenn du ihr hinterherrennst, dann hat sie nie den Anreiz, selber aus ihrem Körbchen rauszukommen (auch im übertragenen Sinn gesprochen).Wenn sie in Ruhe gelassen werden will, dann respektiere das, auch wenn es furchtbar traurig ist.
Kennst du den Film „Pferdeflüsterer“? Guck dir den mal an, auch wenns Kitsch ist, ist eine gute Inspiration. Der lässt die kaputten Pferde auch eher zu sich kommen, als umgekehrt. Und es funktioniert. Habe schon gehört, das ist auch in Echt so.
Ich wünsch euch beiden alles Gute! Hab Geduld!! Am Ende setzt sich Liebe immer durch, aber man muss akzeptieren, dass das Leben vielleicht eine andere Form findet als vorher.
Sei herzlich gegrüßt!
Christina

Hallo Tinschi,

mach Dich rar(er) und schau, dass keine anderen Personen sich einmischen. Vergiss nicht: Du bist der Chef; von dir kommt die Nahrung - und diese kannst Du ruhig ein paar Mal ausfallen lassen! Wirst sehen, wie Du mit Aufmerksamkeit begruesst wirst wenn Hunger ein wenig plagt. Sei stark und konsequent!
Das alles natuerlich nur bei gesundem Hund.
Viel Glueck dabei.

hallo Ihr Lieben, erstmal vielen DANK für die aufmunternden Antworten. Mein Hund ist noch immer total verstört. Ich koche mittlerweile ihr Lieblingsessen, sie frisst ein bisschen und geht wieder auf ihren Platz. Ich könnte mich schlagen, dass ich diese OP habe machen lassen. Ein wahres Trauerspiel. Da bringst Du ein gesunden, fröhlichen und vertrauensvollen Hund zum Tierarzt und holst ein nervliches Wrack ab. Damit muss ich jetzt erstmal klarkommen.
Wie kann ich die Vertrauensbindung wieder aufbauen? Ist das überhaupt möglich, oder hasst sie mich jetzt ihr ganzes Hundeleben lang. Mein Mann sagt, dass Hunde schnell vergessen.
Hat der Recht (wie immer…)?

Trauriges Frauchen

Hallo Tinschi,
da kann ich leider nicht helfen.
md50pp

Hallo, habe Deine Anfrage leider eben erst gelesen, hoffe, dass es Tinschi wieder gut geht, ich hätte Dir auch geraten, Dich einfach noch etwas zu gedulden und ihr die Zeit zu geben, die sie braucht um den Eingriff zu verarbeiten, beib dran, zeig Deinem Hund einfach, dass sie sich auf Dich verlassen kann, und quäle Dich nicht mit schlechtem Gewissen (würde sie auch nicht tun )
Lieben Gruß auch hundeseits 99

Hallo Tinschi,
Deine Hündin wird sich Dir nähern, wenn nicht schon passiert.
Auch wenn wir’s nicht merken, nach einer solchen OP haben auch Hunde Schmerzen. Die zeigens nur nicht so. Also einfach abwarten, kümmern und alles wird gut.
Jetzt ist ca. ne Woche seit der OP vergangen. Versuchs mal mit was Besonderem. Leckerli, Spiel, andere Tierkumpels. Mach Dich einfach interessant.
Schreib mal ob’s besser geworden ist.

Grüße Apollo

Hallo, mein Hund bessert sich. SIe frisst sogar schon Leckerli aus meiner Hand. Hoffetlich erholt sie sich weiter - leider kam jetzt noch eine Blasentzündung dazu, klasse…

Entschuldigung, daß ich erst jetzt antworte. Ich war ein paar Tage verreist und habe eben erst die Anfrage gelesen.
Schön, daß die OP gut verlaufen ist.
Was jedoch mit ihrem Verhalten ist, kann ich leider nicht beantworten. Es hört sich tatsächlich danach an, als ob sie beleidigt wäre. Aber es wohl eher Verunsicherung.
Die Bindung wieder aufzubauen, dürfte nicht schwer sein. Ich würde behaupten, daß es von ganz alleine wieder kommt. Seien Sie ganz normal, damit sie die Sicherheit in Ihrem Verhalten merkt. Ich würde ihr keine andere Fürsorge angedeihen lassen, als ob alles normal wäre. Wenn Sie sich ihr mit übertriebener Aufmerksamkeit widmen, wird sie dieses als normal annehmen und wird unter Umständen sehr Anspruchsvoll werden.
Ich erinnere mich daran, als meine Hündin wegen einer OP nicht aufstehen konnte. Ich brachte ihr natürlich den Wassernapf an ihr Körbchen und nahm sie auf den Arm um mit ihr nach draußen zu gehen. Sie meinte dann, das müsse auch nach der Genesung so sein und weigerte sich, selber die Treppen hinunter zu steigen und bettelte vom Körbchen aus um Wasser und Futter. Natürlich ist das lustig und putzig, aber eben nicht richtig.
Seien Sie wie immer, halten sie Ihre „Rituale“ bei, verbringen Ihren Tag wie immer, ohne zu viel Aufmerksamkeit für den Hund. Das wird das Problem von alleine beseitigen.
Und ein schlechtes Gewissen müssen Sie schon überhaupt nicht haben: die OP war zum Besten des Hundes!
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und halten Sie mich auf dem Laufenden!

GvlG
Bernadette Gansen

Hallo Hundfreundin, ich wurde als Expertin für Deine Frage ausgewählt, kann halt aber nur von meinen Erfahrungen von meiner Hündin sprechen. Auch sie ein Sensibelchen und immer gleich beleidigt. Ich behalte in so einer Situation die Ruhe und bleibe weiter freundlich und aufmerksam. Mit der Zeit legt sich dann ihr Verhalten und wird wieder normal.
Ein Hund den ich öfters zum Spazieren mit uns mitnehme wurde kürzlich auch kastriert, er war gute 2 Monate nicht „im Schuss“ rannte kaum oder wurde sehr schnell müde obwohl er sonst ein sehr lebendiger Hund war.
Wünsche Dir und Deiner Hündin alles Gute
Jane