Hallo Münchnerin,
wenn dieser Zustand quasi lebenslang bestand und organische Ursachen ausgeschlossen werden, bleiben in meinen Augen nur zwei Möglichkeiten:
- Die Hündin hat nie wirklich gelernt, stubenrein zu werden.
- Sie hat eine gravierende Verhaltensstörung.
Das Erstgenannte kommt gar nicht so selten vor. Gerade Kleinhunde lernen in ihren Zuchtstätten oft, ein Katzenklo zu benutzen oder auf ausgelegte Zeitungen zu machen. Somit wird die Erziehung zur Stubenreinheit beim zukünftigen Besitzer nicht mehr zu einer Festigung bereits angebahnten Verhaltens, sondern zu einem kompletten Umlernen.
Dieses funktioniert oft nicht umfassend genug - oft auch deswegen, weil der Besitzer gar nicht weiß, was der Welpe bisher gelernt hat. Bereits ganz junge Welpen versuchen, sich von ihrem Liegeplatz wegzubewegen, um sich zu lösen. Wenn sie älter werden, unterstützt die Mutterhündin das, indem sie sich mit ihnen vom Nest entfernt. Welpen, welche beim Züchter bereits Zugang zum Garten oder zumindest viel Platz außerhalb der Wurfkiste haben, nutzen diesen auch. Muss die Wurfkiste als Bewegungsraum ausreichen, können sie nicht anders, als sich weiterhin in unmittelbarer Nähe des Liegeplatzes zu lösen. Bei Kleinhunden ist das aufgrund des geringeren Platzbedarfs oft der Fall. Ist dies die Ursache hilft nur ein komplettes Stubenreinheitstraining.
Wenn man eine Verhaltensstörung in Betracht ziehen will, muss man die Umstände kennen. Gerade bei Unsauberkeit sind häufig Störungen der Rangebeziehung zu erkennen. Für eine solche Störung spricht der Umstand, dass die Hündin auch das Sofa bepinkelt. Für mich wäre der erste Schritt, ihr diesen Liegeplatz fortan zu verbieten.
Schöne Grüße,
Jule