Humanes Schlachten?

Hallo liebe AllesWisser,
Ich habe vor einigen Tagen einen Artikel über die Zustände in den deutschen Schlachthöfen gelesen, die Qualen der Tiere und die Gleichgültigkeit der Politiker haben mich sehr erschüttert (von den psychischen Defiziten bzw. Abweichungen der Schlächter will ich garnicht erst anfangen).
Es ist nicht so, dass ich das Töten der Lebewesen (Menschen eingeschlossen) zur Nahrungsgewinnung ablehne, Nein! Es ist natürlich und unumgänglich, aber auch die Art des Tötens sollte deshalb „natürlich“ vonstatten gehen, d.h. ohne unnötiges körperliches UND seelisches Leiden der Tiere. Die krebserregende Wirkung der tierischen Stresshormone ist uns ja schon seit langem bekannt.

Hier ist also meine Fragen:
Kennt jemand vielleicht eine Möglichkeit Fleisch- oder Milchprodukte aus einer „humanen“ Viehhaltung und Schlachtung zu beziehen?
Gibt es überhaupt noch Fleischer, die Wert darauf legen, dass das Nutztier auch mal einige Tage in seinem Leben glücklich war?

Meine Suche im Internet blieb bisher ohne Erfolg, ich hoffe ich bin mit meiner Meinung nicht alleine…

P/S Das geschriebene gilt natürlich für alle anderen tierischen Produkte wie Eier, Milch, usw.

Danke!

Hallo,

Es ist nicht so, dass ich das Töten der Lebewesen (Menschen
eingeschlossen)
zur Nahrungsgewinnung ablehne,

hey, wie bist Du denn drauf?!

Die
krebserregende Wirkung der tierischen Stresshormone ist uns ja
schon seit langem bekannt.

Hast Du dazu bitte seriöse Quellen?

Hier ist also meine Fragen:
Kennt jemand vielleicht eine Möglichkeit Fleisch- oder
Milchprodukte aus einer „humanen“ Viehhaltung und Schlachtung
zu beziehen?

Wenn ‚Demeter‘ oder ‚Bioland‘ drauf stehen, sollte Deine Vorgabe erfüllt sein.

Gibt es überhaupt noch Fleischer, die Wert darauf legen, dass
das Nutztier auch mal einige Tage in seinem Leben glücklich
war?

Siehe oben.

Meine Suche im Internet blieb bisher ohne Erfolg, ich hoffe
ich bin mit meiner Meinung nicht alleine…

Nun ja, die Reformbewegung ist nun gute hundert Jahre alt, sooo neu ist das also alles nicht.

Gandalf

Hallo!

Es ist nicht so, dass ich das Töten der Lebewesen (Menschen
eingeschlossen)
zur Nahrungsgewinnung ablehne,

hey, wie bist Du denn drauf?!

Ersetze ‚der‘ durch ‚durch‘. Ich bin auch zuerst drauf reingefallen, konnte aber meinen Trollvorwurf noch schnell löschen.
Gruß M.

Hallo irgendeinname,

ich glaube nicht, dass tierische Streßhormone Krebs auslösen. Das Problem ist vielmehr, dass Tiertransporte für Tiere riesigen Streß bedeuten. Besonders Schweine neigen zum Herzinfarkt vor Aufregung. Sie sterben gewißermaßen eines natürlichen Todes. Weil aber Tiere, die nicht geschlachtet werden sondern die Arbeit des Sterbens selbst übernehmen nicht zum Verzehr freigegeben werden dürfen, stopft man sie vor dem Abtransport mit Betablockern voll. Die sind meiner Meinung nach das größere Problem.
Deutsche Schlachthöfe haben übrigens sehr strenge Auflagen und schlachten „human“.
Ich möchte Dir empfehlen, die Metzger bei Dir vor Ort direkt anzusprechen und zu fragen, wo genau ihr Fleisch herkommt und ob sie die Bezugsquellen auch manchmal persönlich aufsuchen. Der Metzger meines Vertrauens veranstaltet mit seinen drei zuliefernden Bauern regelmäßig Hoffeste und lädt die Kunden dazu ein. Allerdings hat das wirklich seinen Preis.
Je nachdem wo Du wohnst findest Du sicherlich auch jemand, wo Du die Eier direkt beziehen kannst.
Nur bei Milch weiß ich selber nicht so genau, wo man die am besten und fairsten bezieht, weil ich frische Milch haße. Wenn Du dieses Problem nicht hast, kannst Du sie sicher auch direkt beziehen (vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe Hofläden).
Alleine bist Du mit Deinen Ansichten sicher nicht, nur muss man ehrlich zugeben, dass bewußt konsumieren im Lebensmittelbereich anstrengend und teuer ist.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Nur bei Milch weiß ich selber nicht so genau, wo man die am
besten und fairsten bezieht, weil ich frische Milch haße.

Moin,

wenn man wirklich glückliche Tiere will, sollte man eigentlich gar keine Milch konsumieren, denn im Naturzustand haben Kühe nur dann Milch, wenn sie Kälber haben, so wie menschliche Frauen auch…

Do the Math, wie der Lateiner sagt…

Gruß,

Florian

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Hallo nochmal,
mit soo schnellen Antworten hätte ich nicht gerechnet.
Also, der Reihe nach.

Lieber Gandalf, ich bin fair „drauf“! Wenn ich es akzeptiere ein Lebewesen zu töten um es anschliessend zu essen, akzeptiere ich auch die Umkehrung dieser Aussage. Das ist natürlich leicht zu sagen, da ich im Moment keine Fressfeinde habe :smile:, naja keine, bis auf einige Krankheitserreger.

Jetzt zu den Quellen:
http://www.halal.de/wuf_s02.htm
Auf dieser Seite befindet sich nur eine kurze Zusammenfassung dessen, was ich in der letzten Zeit studiert habe. Ich hoffe dass,es für Dich seriös genug ist. Wenn Du seriösere Quellen liefern kannst, bitte posten, ich würde gerne auch andere Meinungen hören/sehen.

Zu der Reformbewegung:
Welche Reformbewegung meinst Du denn, die gab und gibt es doch zu fast jedem Thema.

Lieber Mettmann,
glücklicherweise erreichte mich Deine Troll-Bemerkung noch rechtzeitig :wink:! Du sollst die Antwort erfahren!
Troll im Sinne der WWW-Kultur - Nein, bin ich nicht.
Interessant ist aber Dein Bestreben mich sofort als „irgendwas“ zu klassifizieren, ohne vorher ein eigenes Statement zum Thema abzugeben.

Danke Euch für die Antworten.

1 Like

wenn man wirklich glückliche Tiere will, sollte man eigentlich
gar keine Milch konsumieren, denn im Naturzustand haben Kühe
nur dann Milch, wenn sie Kälber haben, so wie menschliche
Frauen auch…

Ähm, ich bin eine menschliche Frau, und ich sage Dir, dass die Milchproduktion sich am Konsum orientiert (Bsp. Mehrlingsgeburten). Ich habe „nur“ ein Kind geboren und gestillt, die Milch hätte aber auch für ein weiteres Kind gereicht, Stichwort - Amme.

Ich will was klarstellen, ich bin wirklich auf der Suche nach Info´s und Adressen (Demeter war übrigens ein guter Tipp, glaube ich).
Ich wollte nicht nur eine Disskussion starten.
Also, hat jemand noch was für mich?
Bitte!

Randbemerkung (leicht ot)
Hallo liebe irgendeinname,

ohne dir in irgendeiner Weise eine heimliche Missionierung unterstellen zu wollen…

jüdisch-orthodoxe Schächter verweigern nun also schon die Kennzeichnung ihrer aus grausamen, qualvollen Ritualen gewonnenen Produkte mit dem Hinweis darauf, dass die Dönerbuden unserer Mitbürger islamischen Glaubens dies ja auch nicht tun, natürlich nur, weil es für letztere in Deutschland nicht machbar sei?

Steht im letzten Absatz deiner seriösen Quelle. Mmh. Eigenartige Wortwahl. Schade eigentlich. Der Rest war so schön „wissenschaftlich“ mit all den fundiert aussahenden Fachtermini und dem Hinweis auf den akademisch ausgebildeten Verfasser der Studien hierzu.

Ich finde auch, dass viel zu viel Fleisch gegessen wird und die Auswüchse der industriellen Schlachtviehproduktion verursacht mir mittelschwere Übelkeit.

Bloß stöber ich meinerseits nicht unbedingt ausgerechnet auf religiösen Seiten nach stressfrei gewonnenen Fleisch rum (ich weiß, was „halal“ bedeutet, wie man sieht, ebenso respektiere ich aus vollster Überzeugung nämliche Ernährungsgebote).

Nix für ungut

Awful Annie

Hi,

Ähm, ich bin eine menschliche Frau, und ich sage Dir, dass die
Milchproduktion sich am Konsum orientiert (Bsp.
Mehrlingsgeburten). Ich habe „nur“ ein Kind geboren und
gestillt, die Milch hätte aber auch für ein weiteres Kind
gereicht, Stichwort - Amme.

Ich weiß jetzt nicht, wie lange ein Kalb genau bei der Mutter trinkt, aber ich sage jetzt einfach mal, 6 monate, damit wir eine Zahl haben. Eine Kuh gebiert in der REgel ein Kalb, Zwillinge sind ähnlich selten wie bei menschen. Das Einzelkalb trinkt nun pro Tag Milchmenge x. Wenn Zwillinge da sind, wird mehr gesaugt, und wenn die Kälbchen Glück haben, kann die Mama die Nachfrage befriedigen, wenn nicht, dann stirbt eins.
In der Milchwirtschaft kriegt das Kälbchen aber nur die Biestmilch, also die erste Portion den REst kriegt die Melkmaschine. Wenn die Kuh genug Milch produziert, dass der Bauer zufrieden ist, ist alles gut. Wenn nciht, geht sie zum Schlachter.
Nach den (angenommenen) 6 Monaten muss das Kälbchen aber selber fressen, dafür sorgt die Natur in Form der Mama, die das Kälbchen wegschubst, in Form der nachlassenden Milchproduktion, und in Form von gesteigertem Appetit auf Grünes beim Kalb. Und das mit der nachlassenden Milchproduktion geschieht auch beim Milchbauern. Deswegen muss er zusehen, dass siene Milchkuh wieder tragend wird, sobald sie nach der Geburt ihres letzten Kalbes wieder empfängnisbereit ist. Punkt.
Ganz abgesehendavon, dass die Kühe noch extra hochgezüchtet sind, damit sie besonders viel Milch geben.

Ich trinke aber trotzdem milch, schmeckt lecker.

Die Franzi

Hallo!
Der bewusste Satz las sich für mich beim ersten Lesen wie das Gutheißen von Kannibalismus auch unter Menschen. Deswegen mein vorschneller Trollvorwurf.
Gruß M.

Hallo,

ich habe den Artikel gelesen und es scheint mir hier darum zu gehen, das betäubungslose Schächten zu dissen, nicht um den Otto Normalschlachthof in Dtl.!

In Schlachthöfen erfolgt vor der Schlachtung ZWINGEND eine Betäubung. Hier ist eine gute Beschreibung der Schlachtstraße http://de.wikipedia.org/wiki/Schlachtung. Weiterhin kannst Du bei Interesse die Tierschutzschlachtverordnung mal lesen. Die Einhaltung wird sehr kontrolliert.

Es gibt viele gute Gründe, sich beim Fleischkonsum sehr bewußt und zurückhaltend zu verhalten, aber die in dem Artikel genannten Gründen überzeugen mich persönlich nur sehr bedingt.

Ich plädiere weiterhin für einen vertrauenswürdigen Metzger als Quelle von gutem und ethisch vertretbaren Fleisch. Auch und gerade aus Gründen der Weiterverarbeitung.

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… geht aber nicht. Deswegen noch diese antwort :smile: (Hallo)

Ich konnte mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass die Threadstellerin in ihrem ersten Psoting was anderes erzählt als hier in dem Posting mit dem Link über / gegen das Schächten. Ich kenne das auch so, dass die Tiere im Schlachthof erst betäubt werden, afair durch einen Stromschlag, und dann erst läßt man sie ausbluten. D.h. die erste physische Verletzung geschieht bei bewusstlosigkeit, und wenn der Effekt des Stromschlags nachläßt, ist bereits der Blutverlust zu hoch, als dass das Tier wieder zu sich kommen könnte. Den Stromschlag gibt es auch schnell, die Tiere sind nicht lange eingesperrt und / oder isoliert.
Klar ist das Fleisch vom Bauern (hier bei mir auf dem Lande) besser, als das aus der Großmetzgerei, schon mal, weil die Tiere beim Bauern langsamer wachsen als in der Massenviehzucht. Sieht man in der Pfanne: das Fleisch aus dem Supermarkt enthält viel mehr wasser (das man ebenfalls für den Kilopreis des Fleisches kauft), dasin der Pfanne verschwindet. Passiert mit gutem und teurerem Fleisch vom Metzger nicht. Da kriegt man aber auch wirklich ein Kilo fleisch, und nciht ein Kilo fleisch mit Wasser drin (habs neulich selber getestet)

Die Franzi

Hallo,

dem müßte man in der Tat widersprechen. Schließlich soll sogar schon das Fleisch von Schweinen ungesund sein, weil sie eine ähnliche DNS wie Menschen haben. Da wäre der Verzehr von Fleisch mit einer artgleichen DNS bestimmt noch ungesünder.
Ansonsten müßte man natürlich noch unterscheiden, z.B. dürften Chinesen (zumindest grundsätzlich) gesünder sein als Amerikaner, wegen der unterschiedlichen Ernährung.

LG,
Markus