Humperdinck - Hänsel und Gretel

Liebe Experten,

mich würde interessieren, ob „Ein Männlein steht im Walde“, das in Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ vorkommt, von Humperdinck komponiert wurde oder schon vorher als Volkslied existierte. Im Netz habe ich dazu widersprüchliche Aussagen gefunden. Wie ist das mit den anderen Volksliedern, die er in dieser Oper verarbeitet hat?

Vielen Dank im Voraus,

Matthias

Fallerleben
Hallo Matthias,

ich kenne zwar Humperdincks Oper nicht, aber „Ein Männlein steht im Walde“ - so wie ich das kenne - geht wie so viele andere Volkslieder auch auf Hoffmann von Fallersleben zurück. Siehe
http://www.von-fallersleben.de/cms/modules.php?name=…
Wieweit Hoffmann selbst vorhandene Melodien nutzte, ist ein anderes Thema.

Bernhard

Hallo Matthias,

„Die meisten Themen in ‚Hänsel und Gretel‘ hält man für originale Volksweisen, in Wirklichkeit hat aber Humperdinck nur drei Volkslieder in seiner Oper verwertet (‚Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh?‘; ‚Ein Männlein steht im Walde‘; ‚Schwesterlein, hüt‘ dich fein!’).“
aus: Rudolf Kloiber, Handbuch der Oper, Auflage 1985

Bernhards Hinweis auf Hoffmann von Fallersleben ist absolut korrekt. Näheres dazu:

„Auf eine seit 1800 überlieferte Melodie unbekannter Herkunft dichtete Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1843 für seine Kinderlieder diese bekannten Verse, die Engelbert Humperdinck 1893 in seine Oper Hänsel und Gretel aufnahm. […]“
aus: Heinz Rölleke (Hrsg.), Das Volksliederbuch, ISBN 3462022946 Buch anschauen

Grüße
Wolfgang