Hund 4Monate stubenrein bekommen

Hallo
ich habe vor einer Woche einen ca.4 Monate alten Hund aus dem Tierheim in Rumänien übernommen. Sie ist eine ganz liebe Hündin. Nur habe ich ein Problem sie stubenrein zu bekommnen. Ich habe schon alles probiert, alle 2-3Std. raus gehen, nach dem Fressen und nach dem Aufstehen. Wenn sie sich einen Platz in der Wohnung sucht um zu machen, sofort raus gehen. Doch sie hält es so lange an bis wir wieder in der Wohnung sind. Ich kann so lange drausen bleiben wie ich will (bis zu 2,5Std) sie hält es an bis wir in der Wohnung sind. Es dauert keine Minute da macht sie ihr Geschäft. Habe sie schon dabei unterbrochen und raus gebracht und über eine Stunde gewartet, alles ohne Erfolg sie mach erst wieder in der Wohnung. Bis jetzt hat sie nie drausen gemacht. Also kann ich sie ja auch nicht dafür loben, oder bestätigen wie empfohlen. Bin für jeden Tipp dankbar.

Hallo Tom,

ok, dass was du bis jetzt gemacht hast, ist super und schon mal der richtige Weg. Bei Hunden vom Tierschutz aber nicht immer hilfreich. Ich habe selber zwei vom Tierschutz und auch regelmäßig mit Hunden aus anderen Ländern, die von der Straße kommen, zu tun.

Wichtig ist, dass du erstmal so weiter machst, wie jetzt. Nicht schimpfen wenn es in der Wohnung passiert, sondern weiterhin kommentarlos nach draußen bringen. Bitte niemals die Nase des Hundes in das Geschäft drücken.

Wo gibst du denn dem Hund die Möglichkeit sein Geschäft zu machen?
Nicht jeder Hund kennt Rasen. Mein Rüde hat z.B. am Anfang immer nur sein Geschäft im Sand gemacht, was er auch nach 6 Jahren immer noch bevorzugt. Das kannte er und hat es sofort akzeptiert, wir haben einen Sandhaufen für ihn hinterm Haus. Ein Fall war auch mal, dass ein Hund immer nur auf Beton und Steine sein Geschäft gemacht hat. Ich würde hier dem Hund verschiedene Orte anbieten und gucken was passiert. Falls du nähere Infos hast, wie dein Hund die ersten Wochen verbracht hast, kannst du damit arbeiten, sonst einfach ausprobieren. Wenn du es so erstmal erreicht hast, dass sie draußen macht, lernt sie auch ganz schnell, dass sie es nur da soll, wenn du sie dann ausgiebig lobst.
Ggf. kannst du auch an verschiedenen Stellen ihre Duftnote verteilen.

Es nimmt manchmal etwas mehr Kraft in Anspruch einen Hund vom Tierschutz zu nehmen. Aber er wird es dir ganz sicher danken und wenn ihr ein richtig gut eingespieltes Team seid, dann ist auch ganz schnell alles vergessen :smile:.

LG Melanie

Das Märchen vom dankbaren Hund
Hallo,

Nicht schimpfen wenn es in der Wohnung passiert, sondern weiterhin kommentarlos nach draußen bringen.

Wie soll der Hund verstehen, dass er drin nicht machen soll, wenn ihm das keiner sagt? Vor allem dann, wenn der Hund nicht mehr macht, nachdem er rausgebracht wurde, kann er überhaupt keinen Zusammenhang herstellen.

Aber er wird es dir ganz sicher danken

Nein, das wird er nicht. Er ist ein Hund, kein Mensch. Und die Bestrebung, ihn als Hund zu vermenschlichen, ist im Tierschutz zwar sehr beliebt, aber mitnichten tiergerecht.

Viele Straßenhunde - explizit die aus Osteuropa (aber durchaus nicht nur) sind lebenslang nicht „dankbar“. Oft sind sie aufgrund fehlender Prägung niemals in der Lage, eine Bindung zum Menschen aufzubauen oder sich normal im gesellschaftlichen Umfeld bewegen zu können.

Damit kann man als Besitzer durchaus umgehen - das fällt aber leichter, wenn man rechtzeitig weiß, worauf man sich einlässt und nicht auf das Geschwätz vom „dankbaren“ Hund aus dem Tierschutz hereingefallen ist. Dann nämlich ist die Enttäuschung vorprogrammiert, und der Hund landet - wie ich vielfach erlebt habe - letzten Endes wieder im Tierheim.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo,

das Problem kommt daher, dass der Hund bislang in einem Umfeld gelebt hat, in dem er machen konnte, wo er wollte. Sein Dreck blieb liegen oder wurde kommentarlos entfernt.

Letzten Endes machst du derzeit das Gleiche: Du sagt dem Hund nicht, dass das Machen in der Wohnung nicht erwünscht ist.

Mein Tipp: Füttere den Hund draußen und bleib anschließend mit ihm draußen. Nach dem Fressen müssen Hunde in diesem Alter meist und wenn sie quasi „ohne Unterbrechung“ ihr Geschäft erledigen kann, hast du vielleicht Erfolg und kannst sie ausgiebig loben.

Eine Rolle kann auch spielen, dass sie möglicherweise draußen angeleint ist. Wenn ja, gib ihr die Möglichkeit, frei zu laufen.

Macht sie trotzdem nicht, bring sie rein, lass sie angeleint und lass sie nicht aus den Augen. Sobald sie auch nur daran denkt, sich hinzusetzen, lass ein lautes „NEIN!!“ erschallen, heb sie hoch, trag sie raus und beachte sie dort nicht weiter.

Also nicht auf sie einreden, das ist kontraproduktiv. Sie versteht eh nicht, was du sagst, lernt aber, dass sie draußen jede Menge Zuwendung für nichts kriegt.

Wenn du wachsam genug bist, wird es dir sicher gelingen, sie entweder am Machen zu hindern oder sie zumindest in flagranti zu erwischen und dann auch ein entsprechendes Donnerwetter loszulassen.

Zeitlich bist du durchaus noch im Rahmen: Bis zu 6 Monaten sind durchaus normal in der Stubenreinheitserziehung :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,
das mit dem füttern draußen wird wohl nichts bringen.
Sie muss nicht nach dem füttern. Meist geht sie erst 2-3 Stunden danach. Es ist überhaupt erstaunlich, sie macht nur 3 max.4 mal am Tag. Und in der Nacht hält sie ca.8Std. aus. Das macht es schwer abzuschätzen wann sie muss.

LG Tom

Hallo,
aber wie soll ich ihr klar machen, ohne sie zu schimpfen das sie nicht in der Wohnung machen soll?

LG Tom

Hallo Jule,

ich gebe dir hinsichtlich der Emotionen weitestgehend Recht.
Hunde haben diese menschlich implizierten „Gefühle“ wie Dankbarkeit, Treue, Eifersucht… in menschlichem Sinne nicht.

Ist es denn aber nicht dennoch vergleichbar, wenn sich ein Hund in klaren sozialen Verhältnissen befindet?

Dankbarkeit: Es gibt gesichertes Fressen, einen sicheren Platz, ein bekanntes Rudel
Treue: Mein Rudel ist zuverlässig
Eifersucht: Ein neues Rudelmitglied kommt hinzu -> Rangklärung

Ich hatte einen Hund aus einem deutschen Tierheim, der gut sozialisiert war. Ausgesetzt wegen Trächtigkeit und nur kurz im Tierheim. Diese Hündin hat all diese Gefühle vermittelt.

Ich hatte einen „Spanier“ in Pflege, dem war das alles egal, gelernter Einzelkämpfer. Der ist immer wieder auf Tour gegangen.

Es kommt vielleicht auf den Hund an, ob er „dankbar“ ist, wird. Soweit ich mich mit Hunden auskenne, lieben sie es, wenn einfach alles möglichst immer gleich, berechenbar, abläuft.

Zum UP wurde alles Wichtige schon gesagt.

Liebe Grüße

Liebe Jule,

Nicht schimpfen wenn es in der Wohnung passiert, sondern weiterhin kommentarlos nach draußen bringen.

Wie soll der Hund verstehen, dass er drin nicht machen soll,
wenn ihm das keiner sagt? Vor allem dann, wenn der Hund nicht
mehr macht, nachdem er rausgebracht wurde, kann er überhaupt
keinen Zusammenhang herstellen.

Wenn der Hund kein Nein oder Pfui kennt kann er in diesem Zusammenhang auch nichts damit anfangen. Ebenfalls kommt es vor, dass Hunde vom Tierschutz schon echt einiges erlebt haben. Sie saßen in Tötungsstationen oder mussten Schmerzen erfahren etc. Hier ist es sehr kontraproduktiv den Hund mit lauten Stimmen zu maßregeln. Dadurch kann eher ein ängstlicher Hund entstehen, der nicht mal weiß was er gemacht hat, also so wie auch schon vor dem Einzg bei seinem Herrchen.
Richtig ist, dass sich so ein Hund auch nur schwer an sein neues Herrchen binden wird, da er mit ihm gleich auch noch die schlimmen Erfahrungen verknüpft.

Aber er wird es dir ganz sicher danken

Nein, das wird er nicht. Er ist ein Hund, kein Mensch. Und die
Bestrebung, ihn als Hund zu vermenschlichen, ist im Tierschutz
zwar sehr beliebt, aber mitnichten tiergerecht.

Da ich in der Regel meistens "Problem"Hunde bei mir aufnehme, die sich weder binden wollen noch irgendetwas kennen, noch den Kontakt zum Menschen wollen, konnte ich grade in diesem Bereich ausreichend Erfahrungen in den letzten Jahren sammeln.
Wenn dann irgendwann der Tag kommt, der Hund kommt, beherrscht die wichtigsten Dinge, legt seinen Kopf auf meinem Schoß und lässt sich hinter den Ohren kraulen, obwohl er sich vorher nicht mal anfassen lassen hat. Dann entschädigt mich allein dieses für die ganze Mühe die ich mir gemacht habe.
Es ist etwas schwer das in Wort zu fassen, dieses Verhalten dann von dem Hund, aber um einem Menschen es zu beschreiben würde man es wohl „Dankbarkeit“ nennen. Dadurch vermenschliche ich den Hund nicht, ich erkläre nur einem anderen Menschen, wie ich dieses Verhalten aufnehme und empfinde.

Viele Straßenhunde - explizit die aus Osteuropa (aber durchaus
nicht nur) sind lebenslang nicht „dankbar“. Oft sind sie
aufgrund fehlender Prägung niemals in der Lage, eine Bindung
zum Menschen aufzubauen oder sich normal im gesellschaftlichen
Umfeld bewegen zu können.

Leider erreichst du aber mit solchen Worten nicht das, was du vielleicht erreichen möchtest. Hier kommen dann schneller Zweifel auf und der Hund wird wieder abgegeben, als dass ausreichend versucht wird.

Keiner bekommt einen „Fertigen“ Hund, egal ob dieser vom Tierschutz oder Züchter ist.
In jedem Hund steckt viel Arbeit. Aber wenn man mehr als das kleine ein mal eins der Hundeerziehung kennt, kann man fast jeden Hund zu einem anhänglichen Hund bekommen.
Klar man muss den Arsch hochbekommen und darf nicht nur 24/7 vorm Internet sitzen und die Arbeit geht auch manchmal bis zur Erschöpfung.

Ich finde, man sollte hier Mut machen und nicht alle negativen Aspekte auf den Tisch legen, die evtl. unter Umständen auftreten könnten.

Wenn es leicht wäre könnte es ja jeder !

Die Frage war hier aber, wie man einen Hund stubenrein bekommt und nicht, „ich habe einen so ängstlichen Hund der sich nicht binden will“.
Der Hund ist 4 Monate alt und hat nicht 4 Jahre auf der Straße gelebt. Aber auch bei einem solchen Hund ist es möglich. Denn Zuneigung und zu wissen der Hund bekommt sein Essen und es ist eine beständige Person in seinem Leben. Klingt für dich wahrscheinlich wieder vermenschlicht, aber wie sollte ich es auch sonst beschreiben, dass du es verstehst.
Dieses wird der Hund durch sein Verhalten zum Ausdruck bringen.

Für mich hat sich diese Diskussion, mit dir, zu diesem Thema hiermit beendet.

Gruß

MOD: Off-Topic-Bemerkung gelöscht

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Hallo Tom,

ich gehe jetzt mal davon aus, dass du mit ihr geschimpft hast, wenn sie in die Wohnung gemacht hat? Klar.
Nur hat dieses nichts gebracht. Ich fragte mich in diesem Zusammenhang, ob sie
a) nicht versteht was „NEIN“ ist oder
b) dieses tut und dann die Aufmerksamkeit genißet.

Denn: Hunde vom Tierschutz sind aufgrund ihrer Erfahrungen oftmals ängstlich. Man sollte mit einem ängstlichen Hund, wenn man übt und trainiert so wenig wie möglich sprechen.
Ebenfalls strafst du sie mit Nichtachtung meistens etwas mehr.

Sie sollte nun erstmal verstehen, dass sie draußen machen soll. Bitte füttere den Hund nicht draußen und behalte ihn auch nicht im Haus an der Leine. Der Hund muss verstehen, dass es im Haus fressen gibt und sie sich frei bewegen darf. Draußen ist was anderes wie im Haus!!!

Wenn sie weiss das sie draußen machen soll (loben und lecker rein), dann kannst du ein „NEIN“ auch im Hause einsetzen, nur werde nicht zu laut.

Ein anderer Tipp: Besuch eine gute Hundeschule, die ohne Gewalt dir hilft deinen Hund zu erziehen.

Alles Gute für euch.

LG

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Hallo Melanie,

Wenn der Hund kein Nein oder Pfui kennt kann er in diesem Zusammenhang auch nichts damit anfangen.

Und wie gedenkst du, einem Hund die Bedeutung eines Wortes beizubringen, wenn nicht dadurch, dass du es verwendest? Das Wort ist übrigens dabei ohnehin schnuppe, der Hund reagiert primär auf den Tonfall.

Hier ist es sehr kontraproduktiv den Hund mit lauten Stimmen zu maßregeln. Dadurch kann eher ein ängstlicher Hund entstehen, der nicht mal weiß was er gemacht hat

Das passiert nur, wenn der Hund nicht korrekt verknüpfen kann, weil der Mensch Fehler macht. Und dann ist es völlig unerheblich, ob der Hund eine schwere Kindheit hatte oder in einem Daunenbettchen geboren wurde.

Richtig ist, dass sich so ein Hund auch nur schwer an sein neues Herrchen binden wird, da er mit ihm gleich auch noch die schlimmen Erfahrungen verknüpft.

Das ist - sorry - Unsinn. Der Hund sucht instinktiv nach den geltenden Regeln, weil er weiß, dass er nur überleben kann, wenn er diese beherrscht. Einen Hund erst mal zu verhätscheln, ihm ausreichend Zeit zu geben, sich Dinge anzugewöhnen, die man ihn dann wieder mühsam abgewöhnen muss, ist weder professionell noch tierfreundlich.

Dadurch vermenschliche ich den Hund nicht, ich erkläre nur einem anderen Menschen, wie ich dieses Verhalten aufnehme und empfinde.

Warum formulierst du es dann nicht einfach so? Für dich sieht es wie Dankbarkeit aus. Das ist völlig okay - und es macht durchaus einen Unterschied zur Behauptung, der Hund sei dankbar.

Hier kommen dann schneller Zweifel auf und der Hund wird wieder abgegeben, als dass ausreichend versucht wird.

Ich würde mir wünschen, dass die Leute ins Zweifeln kommen, BEVOR sie die Entscheidung treffen. Und ich finde es extrem unseriös, wenn Tierschutzorganisationen mit Begriffen wie „Dankbarkeit“ werben und ihre Hunde auf Mitleid erregendste Weise anpreisen. Kein seriöser Züchter würde das tun, aber im Tierschutz scheint nahezu jedes Mittel recht.

Und dann fallen die selben Tierschützer über diejenigen her, die an einem Hund verzweifeln, der sie völlig überfordert, weil ihnen niemand im Vorfeld gesagt, hat, was sie erwarten könnte. Dann wird ein Aushalten bis zur Selbstaufgabe gefordert, weil man sich schließlich für das Tier entschieden habe. Dass diese Entscheidung unter völlig falschen Voraussetzungen erfolgte, vergisst man dabei gerne.

Ich habe seit Jahrzehnten Tierschutzhunde, die nicht mehr vermittelt werden können. Viele von ihnen hatten Besitzer, die auf das Märchen von der Allmacht der Liebe hereingefallen sind, aber leider keine Ahnung von dem hatten, was die Hunde eigentlich gebraucht hätten. Und mit dem „kleinen Einmaleins“ ist es - gerade bei Auslandshunden - bei weitem meist nicht getan.

Das sind nämlich genau die Leute, die monatelang vergeblich an einem Hund rumdoktern, um schließlich festzustellen, dass der sich leider in keinster Weise so entwickelt, wie man ihnen vorgegaukelt hat. Dann landet er wieder im Tierheim, wird erneut angepriesen und das Spiel beginnt von vorn.

Genau deswegen bleibe ich diesbezüglich gern „berechenbar“. Wenn Leute mit den einfachsten Dingen, wie der Sauberkeitserziehung eines Welpen überfordert sind, kann man nur hoffen, dass dieser nicht Generationen von Straßen- und/oder Jagdhunden entstammt. Dann lässt sich nämlich ganz hervorragend „berechnen“, wie die Entwicklung weitergeht.

Schöne Grüße,
Jule

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