Hund an Katze gewöhnen

Hallo, vor 8 Wochen haben wir einen 2 jährigen Bretonenmischling aus Mallorca aufgenommen, zusätzlich zu unseren zwei Katzen. Die eine kommt jetzt gar nicht mehr, nachdem er sie zweimal gejagt hat, die andere müssen wir ins Haus schleusen und in der Garage füttern. Ich kann ihn aber nicht den ganzen Tag im Auge behalten, nur wenn ich ihn festhalte, bleibt er ruhig, bis auf ein leichtes Zittern. Wenn er könnte wie er wollte…
Hat jemand eine Idee, was wir tun können, ich mache mir wirklich Sorgen um beide Katzen, gerade jetzt wo der winter naht.
Danke im Voraus!!!

Hallo und erstmal…

… ohje! Der Bretone ist ja im allgemeinen ein Jäger und das mit Katzen - das klingt für mich nach einer Lebensaufgabe.

Was mir spontan einfällt dazu ist: Beschneide Deinen Hund in seinen Möglichkeiten und nicht die Katzen. Hast Du die Möglichkeit den Hund in einem Zimmer mit einem Absperrgitter (Kinder-Sicherheitsgitter für Türen) zu halten, um Deinen Katzen erstmal wieder Sicherheit zu geben? Also so, dass auch er sich nicht ausgegrenzt fühlt und Dich sehen kann. Das würde ich als erstes tun. Den Hund so in seinem Freilauf beschneiden, dass Deine Katzen wieder gerne nach Hause kommen, weil sie sich sicher fühlen können. Und was sich dann ergibt … muss man dann halt schauen… Werden Deine Katzen neugierig auf den neuen Bewohner? Trauen sie sich was? Schwierig, da jetzt mehr zu sagen. Eine Patentlösung gibt es natürlich nicht.

Ich wünsche euch viel Erfolg…

Viele Grüße

Monika

Hallo,

Dein Hund hat entweder früher schon, oder nun bei Dir gelernt, daß Katzen was interessantes sind. Das kann von seiner Seite her beides sein, Spiel oder Jagd.

Wie ich verstehen kann haben die Katzen vorab keine Hundeerfahrung. Deine jetzige Situation ist die daß die Katzen Angst haben.

Katzen brauchen etwa 2 Wochen um sich an die Gesellschaft von Hunden zu gewöhnen wenn sie erwachsen sind. Hunde von 2 Stunden bis eine Woche. Beides unter der Bedingung daß man Erfahrung in der gegenseitigen Anpaßung hat. Wenn die Angst schon da ist, ist es schwierig zu sagen wie lange es geht, da spielen viele Umstände mit (alter aller beteiligten Tiere, Vorerfahrungen, Beobachtungsgabe und Erfahrung der Menschen, usw. um nur einige zu nennen).

Die beste Anpaßung wenn die Katzen erst als Familienmitglieder im Haushalt sind, und der Hund dazu kommt, sieht so aus:

  • Längste Dauer 2 Wochen.
  • Wenn die Katzen draußen sind soll der Hund das neue Heim kennenlernen und erschnüfeln. Danach weiß er auch schon viele Details über die Katzen (alter, geschlecht, gesundheit, anzahl, …)
  • Wenn der Hund entspannt ist, werden Katzen Transportkisten mit Katzendecken an einem sotial zentralen Ort reingestellt.
  • Nun soll der Hund in den Garten.
  • beide Katzen sollen nun das Haus durchschnüffeln.
  • etwas später die erfahrene und selbstsichere Katze in die Transportkiste, wenn sie sich beruhigt hat eine Decke drüber.
  • Wenn diese Katze ruhig ist komt die 2. in ihre Transportbox.
  • Sind Beide nun unter ihren Decken ruhig und entspannt, kann der Hund AN DER LEINE rein und NICHT in die nähe der Katzen (mehrere Meter).
  • Sind Hund und Katz entspannt kann der Abstand verringert werden, jedoch in 50cm Schritten. Wichtig ist daß keines der Tiere gestreßt wird.
  • Auf 2 Meter ist schluß.
  • Zurück auf die lange Distanz, jedoch nun ohne Decken über den Katzenkisten (gegenseitige sicht).
  • Wieder bis auf höckstens 2 Meter. Die entspanntheit und Gelaßenheit aller Tiere ist in jeder fase wichtig.
  • Erst wenn die Katzen freßen und sich reinigen, und auch der Hund sich nicht weiter um die Katzen kümmert (also alle 100 % entspannt sind) kann diese Distanz verkleinert werden.
  • Bis es soweit ist kann das im optimalen Falle einen Tag dauern, manchmal dauert das bis zu einer Woche. Vergiß nicht daß ich hier von einer optimalen Anpaßung spreche und Du die Vorgeschichten Deiner Tiere auch noch einberechnen mußt.
  • Aber weiter mit der Beschreibung so wie alles gut geht. Die zweite Woche sieht im optimalen Falle so aus. Wenn der Hund an den Katzenboxen schnüffeln kann ohne daß die Katzen nervös werden, so kann man erst bei der erfahreneren Katze, später bei der weniger Selbstsicheren, die Tür öffnen. Die Katzen sollen jedoch immer selbst wählen können ob und wann sie raus möchten. Wenn die Katze sich sicher fühlt ist auch keine Spannung mehr im Verhältnis zwischen den Tieren. Die Freundschaft finden sie später selbst, wenn‘s soweit kommen soll.

Wie gesagt zieht sich das normalerweise über 14 Tage hin. Natürlich sind die nicht ununterbrochen so zusammen, sondern sollen auch die Möglichkeit zum Sozialleben ausnutzen können (Toilette, Fressen, Komfortzeit, …). Deswegen sollen Hund und Katz in der Anpaßungs-Phase wechselweise in allen Räumen sein können, jedoch niemals zusammen. Die sollen so erfahren, daß alle schlußendlich in allen Räumen zuhause sind.

Und vergiß nicht, Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich weiß von Fällen, da war nach 2 Jahren noch keine Anpaßung zu sehen, und das waren erfahrene Leute. Andererseits ist es bei uns geschehen daß eine extrem reservierte 8 jährige Katze nach 4 Tagen voll integriert war (vorab waren da 2 Hunde und 3 Katzen im Hause). Daher gilt immer noch der alte Spruch: „Es gibt keine Regel. Aber Erfahrung.“

Wichtig ist auch daß ihr Menschen im Haushalt entspannt seid und den Tieren zeigt, daß es sich da um gar keine sonder Situation handelt, sondern daß das ganz schlicht und einfach der normale Verlauf eines Lebens ist.

Viel Erfolg
Christian

Hallo maybebaby,

Das Wichtigste in Kürze:

keinesfalls dürfen sich Katze und Hund vom ersten Moment an selbst überlassen werden!

eine räumliche Trennung für die ersten Tage ist unerlässlich!

besonders wichtig ist eine langsame und behutsame Gewöhnung aneinander!

der normale Tagesrhythmus muss beibehalten werden!

Besonders wichtig ist es den normalen Tagesablauf beizubehalten und das „ältere“ Tier nicht zu vernachlässigen! Die üblichen Streicheleinheiten, Spiel- und Fütterzeiten sollten unverändert bleiben, um dem alteingesessenen Tier (egal ob dies der Hund oder die Katze ist ) ein gewisses Maß an Normalität zu erhalten bis es sich an den Neuling gewöhnt hat.

Allerdings setzt dies voraus, dass beide Tiere keine negativen Erfahrungen bisher gemacht haben. Wenn der Hund in Mallorca ständig auf Katzenjagd war, wird es sehr schwierig werden, ihn davon zu überzeugen, dies nun nicht mehr zu tun.
Das Zittern bedeutet meis absolute innere Aufregung und Angst vor dem Neuen/Unbekannten. Aber mein Hund zittert auch wenn ich ihn etwas lauter und energischer zurecht weise.
Versuche es mit räumlicher Trennung aber mit Sichtkontakt. Und jedesmal wenn er an die Katze will ein deutliches NEIN. Dafür aber im Gegenzug überschwenglich loben wenn er ‚richtig‘ reagiert hat auch wenn es nur für einen kurzen Moment war. Wichtig dabei ist das Timing. Ansonsten kann ich nur sagen, Viel Geduld und üben und loben. Evtl. kann auch ein Verhaltenstrainer oder Tierpsychologe Rat geben.

Viel Erfolg.
Die Tante

Hallo!

Da kenne ich mich leider nicht so gut aus, da ich so eine Situation noch nicht selbst hatte.

Ich stelle es mir aber von vorneherein sehr schwierig vor, einen schon „so alten“ Hund an zwei „ältere“ Katzen zu gewöhnen. Man sagt ja nicht umsonst, die beiden Rassen sollen noch im Welpenalter zusammengeführt werden. Und in späteren Jahren passt es entweder auf Anhieb oder nie so richtig oder gar nicht.

Leider kann ich keine gute Prognose stellen, Bretonen haben typischen Jagdtrieb (auch wenn der von Hund zu HUnd dann mehr oder weniger stark ausgeprägt ist). Man kann versuchen, jedem Tier den Platz zu lassen, den es braucht - dass sie sich immer aus dem Weg gehen können…und dem Hund anzuerziehen, dass Katzen tabu sind.
Allerdings haben deine Katzen ja schon für sich beschlossen, das Weite zu suchen…schwierige Situation.

Ich wünsche dir viel Erfolg und es würde mich interessieren, wie am Ende das Problem gelöst wurde.

lg
Christin

Ciao, ich kann Dir kein Geheimrezept geben aber erzählen wie ich es gemacht habe:
Unsere Katze war 2 jährig als unser Hund (Schäfer-Collimischling) mit 14 Monaten zu uns kam.
Unsere Katze ist sehr, sehr scheu und lässt sich nur von meinem Mann und mir anfassen und sie fühlte sich bei uns Zuhause sehr wohl bis der Hund dazu kam.
Auch sie verschwand als sie den Hund sah und er ging ihr auch erstmal hinterher. Sie schlich sich nur noch zum Fressen heimlich Nachhause, kam oft tagelang nicht.
Wir beschlossen den Hund nur im Erdgeschoss zu halten und die Katze bekam eine Katzentreppe in den ersten Stock. Es ging zwei Monate so, dann gewöhnte sich die Katze daran, dass im Erdgeschoss ein Hund wohnte.
Im Garten habe ich jedesmal wenn der Hund auch nur ansatzweise loslegte hinter der Katze herzujagen „nein“ gesagt. Später habe ich den Hund nachdem ich erst ausgibig mit ihm gelaufen und gespielt habe, mit in den ersten Stock genommen, ins gleiche Zimmer wo die Katze lag und er musste sich für 10 Min. ruhig hinlegen, ich habe ihn dabei gehalten. Dann wieder raus, und dass täglich immer wieder. Langsam haben sich die zwei aneinander gewöhnt (ca. 4 Monate) und heute spielen sie oft zusammen. Unser Hund jagt immer noch fremden Katzen hinterher, aber unsere Katze ist heute sein Liebling.
Es braucht also viel, viel Zeit, konsequentes Arbeiten und Geduld.
Viel Erfolg Jane

Hallo maybebaby,
dazu kann ich nichts sagen, unser Hund mag zwar auch keine Katzen, aber sie muss das zuhause auch nicht mit ener Katze teilen…

grüße von mdt50

Hallo maybebaby
Ich kann Dir meine aktuelle Erfahrung mit meiner 5 jährigen Katze und einer 7 Monatealten Collie Hündin, die ich aus Griechenland mitgebracht habe
erzählen. Auf Rat von wer weis was und einer Tierärztin habe ich verstanden, dass die zuerst dagewesenen Tiere absolutes Vorrecht haben und der Hund sich anpassen muß.Ich habe dann Hund und Katze erstmal getrennt in verschiedenen Räumen gelassen. Mit Hund draussen gespielt und mich an eine Hundeschule gewandt. Euer Hund muß lernen nicht die Katzen zu jagen.
Die ganze Zeit habe ich meine Katze , die total verängstigt unter dem Sofa sitzen geblieben ist und wenn sie raus in den Garten konnte, nicht mehr sofort gekommen ist, gelockt mit Leckerli (und mit viel Angst und Tränen, dass ich sie verlieren könnte) viel mit ihr geschmust und ihr wieder ohne Hund den vertrauten Raum gelassen. Meine Nerven lagen blank. Aber innerhalb einer Woche hat sich meine Katze wieder etwas entspannt und ich auch.
Also eure Katzen wieder in die Wohnung locken, den Hund möglichst erstmal fernhalten und viel mit ihm fdraußen spielen und Hundeschule besuchen, dass er lernt eure Katzen in der Wohnung nicht zu jagen.Geduld und Euch allen Zeit lassen und die Katzen wieder in die Wohnung locken…
Ich wünsche Euch Erfolg und alles Gute
Feederike

Sorry für die späte Antwort, mein PC war kaputt.
Ich denke, sie haben von anderen Mitgliedern schon Antwort bekommen. Doch ich würde es so machen:
Wenn der Hund im Begriff ist, die Katzen anzugreifen, festhalten und scharf „nein“ sagen. Ist er dann still, ganz ausgiebig loben. Den Abstand immer weiter verringern.
VG Bernadette

Hallo,

dazu kann ich wenig sagen, habe mit Katzen keine Erfahrung.
Schade dass du keine Zeit hattest Hund und Katzen miteinander bekannt zu machen bevor du den Hund aufgenommen hast.

Inge