Hund aus Animal Hording sehr unterwürfig :(

Hallo ihr,

mein Mann und ich haben uns vor einiger Zeit einen 4jährigen Hund angeschafft. Es ist ein 60cm großer Mix mit Jagdhund/Wolfhund drin.
Andere Rasse ist nicht bekannt.
Der Hund kommt ursprünglich aus Spanien, wo sie im Animal Hording lebte.
Mehr weiß man nicht. Ihr Zustand war in Ordnung.
Danach hat sie zwei Monate in einer Pflegefamilie gelebt.

Nun meine Frage: Die süße Maus ist sehr unterwürfig. Hebt immer das Bein wenn sie liegt und man sich nähert.
Möchten wir das Geschirr anlegen legt sie sich auf den Rücken. Mittlerweile steht sie aber dabei, weil sie irgendwie wohl verstanden hat was ich von ihr möchte bevor es Gassi geht. Dann kann ich das Geschirr auch viel leichter anlegen.
Die ‚Kleine‘ duckt sich allgemein sehr schnell. Das tut mir richtig in der Seele weh.
Wie kann ich die „Beziehung“ so verbessern, dass sich nicht dauernd vor uns duckt und hinlegt.
(gegenüber fremden Hunden unterwegs ist sie auch schnell unterwürfig)

Liebe Grüße

-Babsi-

Hallo du,

Hallo ihr,

mein Mann und ich haben uns vor einiger Zeit einen 4jährigen
Hund angeschafft. Es ist ein 60cm großer Mix mit
Jagdhund/Wolfhund drin.
Andere Rasse ist nicht bekannt.
Der Hund kommt ursprünglich aus Spanien, wo sie im Animal
Hording lebte.

Ich finds toll was ihr gemacht habt, muß leider aber auch gestehen das ich mich das mit Kindern nicht getraut habe.

Mehr weiß man nicht. Ihr Zustand war in Ordnung.
Danach hat sie zwei Monate in einer Pflegefamilie gelebt.

Nun meine Frage: Die süße Maus ist sehr unterwürfig. Hebt
immer das Bein wenn sie liegt und man sich nähert.

Macht meine auch. Sie will aber nur am Bauch gestreichelt werden. Sie glaubt das wenn sie mir den Bauch zeigt und das Bein hebt das ihre Chancen dann größer sind, was auch stimmt klappt sehr oft.

Möchten wir das Geschirr anlegen legt sie sich auf den Rücken.

macht meine auch, sie hat kein Bock drauf und will lieber ohne Leine laufen.

Mittlerweile steht sie aber dabei, weil sie irgendwie wohl
verstanden hat was ich von ihr möchte bevor es Gassi geht.
Dann kann ich das Geschirr auch viel leichter anlegen.
Die ‚Kleine‘ duckt sich allgemein sehr schnell. Das tut mir
richtig in der Seele weh.
Wie kann ich die „Beziehung“ so verbessern, dass sich nicht
dauernd vor uns duckt und hinlegt.

Wie ist sie denn sonst so vom Wesen?? Und wie geht ihr mit ihr um? Seit ihr konsequent oder laßt ihr ihr alles durchgehen? ( oder versucht sie es erst gar nicht)

(gegenüber fremden Hunden unterwegs ist sie auch schnell
unterwürfig)

Liebe Grüße

Gruß Sunny

-Babsi-

Hallo,

zunächst mal: Unterwürfiges Verhalten ist nichts Negatives. Es gehört zur hundlichen Kommunikation und Sozialisation und dient dem Selbstschutz und der Konfliktvermeidung. „Leid tun“ muss eure Hündin euch also nicht.

Sie hat in ihrer Vergangenheit gelernt, dass sie mit diesem Verhalten prima zurecht kommt und Stress vermeidet. Und auch wenn der Ursprung des Verhaltens darin liegt, sich vor Verletzung zu schützen, machen Hunde meist auch bald die Erfahrung, dass man sich auf diese Art und Weise auch um den Gehorsam drücken kann :smile:. Im Extremfall führt das zur sogenannten „submissiven Dominanz“, bei der der Hund über das Mittel der Unterwerfung verweigert, Kommandos oder andere vom Menschen erwünschte Handlungen auszuführen.

Heißt: Was eure Hündin braucht, ist ruhige Konsequenz. Wenn sie sich hinlegt, obwohl ihr etwas anderes von ihr wollt, lasst sie mit ruhigen Worten (NICHT motivierend freudig oder streng) wieder aufstehen und wiederholt das, was ihr von ihr wollt. So oft, bis sie das tut, was ihr eigentlich von ihr wolltet. Dann wird sie (ebenfalls ruhig) gelobt.

So lernt sie zum einen, welches Verhalten erwünscht ist und entwickelt gleichzeitig eine gewisse Sicherheit im Umgang mit euch. Das Schlimmste, was ihr tun könnt ist, auf ihre Untewerfungsgesten einzugehen, indem ihr das ursprüngliche Ansinnen fallen lasst und sie womöglich durch Lachen, Trösten oder Streicheln in diesem Tun bestätigt. Damit lernt sie, dass submissives Verhalten auch weiterhin das Mittel der Wahl ist, um sich unangenehmen Situationen (und Gehorsam gehört dazu) zu entziehen.

In Bezug auf andere Hunde solltet ihr sie einfach gewähren lassen. Sie wird hier tatsächlich stressfreier leben, als wenn sie sich anlegen würde. Hunde leiden nicht unter diesem „Zustand“. Sie praktizieren nur erfolgreiches Verhalten.

Schöne Grüße,
Jule

Hi,

ich denke, dein Hund wurde früher geschlagen, verängstigt, darum ist er so. Was du machen kannst, ist ihm mit Liebe zu behandeln, und wenn du ihm streichelst und mit ihm spielst dann runter gehst auf der Höhe des Hundes. Damit der Hund sehen kann, dass es nicht untergeordnet, ist die ganze Zeit. Das könnte helfen.

LG,
Vanessa

Hallo Jule,

"Leid tun"muss eure Hündin euch also nicht.

Mir tut sie leid, weil wir merken, dass sie Stress hat (z.B. schluckt oder gähnt sie)

Sie hat in ihrer Vergangenheit gelernt, dass sie mit diesem
Verhalten prima zurecht kommt und Stress vermeidet.

Das hatten wir uns auch schon irgendwie gedacht

Im Extremfall führt das zur sogenannten „submissiven Dominanz“, bei der der Hund über das Mittel der Unterwerfung verweigert, Kommandos oder andere vom Menschen erwünschte Handlungen auszuführen.

Ja, Gedanke ist uns auch schon mal gekommen

Was eure Hündin braucht, ist ruhige Konsequenz. Wenn
sie sich hinlegt, obwohl ihr etwas anderes von ihr wollt,
lasst sie mit ruhigen Worten (NICHT motivierend freudig oder
streng) wieder aufstehen und wiederholt das, was ihr von ihr
wollt. So oft, bis sie das tut, was ihr eigentlich von ihr
wolltet. Dann wird sie (ebenfalls ruhig) gelobt.

Hier versagen wir irgendwie. Wie müssen wir uns das konkret vorstellen?
Was sollen wir zu ihr sagen, wenn sie sich hinlegt zum Leine anlegen( Kommandos wie Sitz Platz usw. kennt/kann sie nicht)
Für Leckerlis macht sie nichts :frowning: Die lässt sie liegen bzw. ignoriert sie, wenn sie an die Leine gelegt werden soll.

Sie kommt sonst auch nur sehr zaghaft wenn wir ihr das Leckerli direkt vor die Schnauze halten oder vor ihr hinlegen, dann frist sie es, bleibt aber dabei liegen. Höchstens streckt sie den Kopf aus.
Wenn wir es etwas weiter weg halten, dreht sie den Kopf weg und nimmt es nicht, obwohl sie darauf Appetit hat.

Wir haben die Kleine übrigens seit 3 Tagen und lieben sie sehr. Wollen aber nicht dass sie immer diese Unterwürfigkeitsgesten macht, weil sie Angst hat. Wir wollen ihr die Angst vor uns nehmen!

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Sie spielt nur leider nichts. Der Ball aus dem Leckerlis beim Anstupsen fallen,wurde nicht angerührt:frowning:

Hallo Du auch :smile:

Wie ist sie denn sonst so vom Wesen?? Und wie geht ihr mit ihr um? Seit ihr konsequent oder laßt ihr ihr alles durchgehen? ( oder versucht sie es erst gar nicht)

Wir wollen sie, da sie ja erst do kurz bei uns ist nicht durch Kommandos einschüchtern. Sie liegt nur auf ihrer Decke im Fur, folgt uns aber in unser Arbeitszimmer und legt sich dort auf ihre 2. Decke. Mehr macht sie nicht, außer Trinken, Schlafen und Essen und natürlich spazierengehen :smile:
Dort animiert sie andere Hunde zum Spielen (manche nicht alle)und schaut, wo es was zu jagen geben könnte :smiley:

Aber ansonsten zuckt sie zurück wenn wir uns ihr im Haus nähern obwohl wir oft ein Leckerli geben aus der Hand.

Fels in der Brandung
Hallo Barbara,

Mir tut sie leid, weil wir merken, dass sie Stress hat (z.B. schluckt oder gähnt sie)

Das sind normale körpersprachliche Signale, die meist auf einen Konflikt hindeuten (Übersprungsverhalten): Wenn der Hund zwischen zwei Impulsen (z.B. gehorchen oder widersetzen) hin und her gerissen ist, reagiert er die Spannung durch Übersprungsverhalten ab.

Mitleid ist ein ganz schlechter Ratgeber. Euer Hund braucht nicht euer Mitgefühl, er braucht Sicherheit. Und zu dieser gehört, dass er möglichst schnell lernen kann, welche Regeln bei euch gelten und was erwünscht und was verboten ist. Je länger ihr ihn „schont“, desto länger bleibt die Unsicherheit bestehen.

Was sollen wir zu ihr sagen, wenn sie sich hinlegt zum Leine anlegen

Geh einen Schritt oder auch zwei von ihr weg, sag freundlich „Aufstehen“ oder „Hoch“ (oder was auch immer, hauptsache immer dasselbe) und klopf dabei auffordernd auf deine Beine oder klatsch in die Hände. Wichtig ist, dass du nicht über sie gebeugt stehst. Wenn sie aufsteht, kurz loben ("„Fein“), dann Leine anlegen. Hält sie still, wieder ein „Fein“. Versucht sie sich hinzulegen, möglichst im Ansatz gleich selbes Spiel wie vorher.

( Kommandos wie Sitz Platz usw. kennt/kann sie nicht)

Dann wird es Zeit, dass sie sie lernt :smile:.

Für Leckerlis macht sie nichts :frowning: Die lässt sie liegen bzw. ignoriert sie, wenn sie an die Leine gelegt werden soll.

Das ist typisch für Hunde, die schnell Stress kriegen. Das kannst du verändern, wenn sie nur dann Leckerchen kriegt, wenn dies auch erzieherisch angebracht ist: Wenn sie etwas wunschgemäß gemacht hat. Mit dem „Fein“ kommt auch das Futter, das wird sie schnell raushaben. Wichtig: Niemals vorher das Futter hinhalten. Das bleibt außer Sicht, bis zur Erledigung der Aufgabe. Der Hund soll nicht dem Futter nachlaufen, er soll sich bewusst werden, was er getan hat, damit er das Leckerchen kriegt. Das wird ihm bei den nächsten Wiederholungen helfen, wunschgemäß zu reagieren.

Sie kommt sonst auch nur sehr zaghaft wenn wir ihr das Leckerli direkt vor die Schnauze halten oder vor ihr hinlegen, dann frist sie es, bleibt aber dabei liegen. Höchstens streckt sie den Kopf aus. Wenn wir es etwas weiter weg halten, dreht sie den Kopf weg

Das kennzeichnet einen Hund, der in erster Linie auf Artgenossen sozialisiert wurde: Sie hat gelernt, dass sie keine Ansprüche an die Beute anderer Hunde zu stellen hat. Hunde spielen dieses Spiel von „meine Beute-deine Beute“ bis zum Abwinken.

Sie verhält sich also euch gegenüber so, wie sie es auch gegenüber anderen Hunden tut. Ich würde aus diesem Grund eher nicht davon ausgehen, dass sie Erfahrungen mit Gewalt durch Menschen gemacht hat. Sie hat eher zu wenig Erfahrung mit Menschen überhaupt gemacht und greift auf das zurück, was bei Artgenossen geklappt hat.

Wollen aber nicht dass sie immer diese Unterwürfigkeitsgesten macht, weil sie Angst hat.

Das bedeutet, dass ihr nicht bereit seid, den Hund zu akzeptieren, wie er ist: Unterwürfig und nicht auf Menschen sozialisiert. Sie hat keine Angst vor euch. Sie weiß schlichtweg nicht, wie sie mit euch umgehen soll. Deshalb tut sie das, was ihr von anderen Hunden vertraut ist: Sie beschwichtigt. Ihr Instinkt sagt ihr, dass das ihr Überleben sichert. Das ist kein Grund für Mitleid, sondern verdient Respekt für ihre Überlebensfähigkeit.

Dieses Verhalten wird ihr lebenslang bleiben. Es wird sich natürlich ein Stück weit abschwächen, aber die Prägung und Sozialisation, die sie erfahren hat, sind irreversibel. Damit müsst ihr umgehen lernen, es ist der Preis dafür, einen solchen Hund zu sich zu holen.

Je mehr ihr sie hätschelt, tröstet, auf sie einredet, desto unterwürfiger wird sie sich verhalten. Ihr Hundeverstand begreift das als Bestätigung dafür, dass das Verhalten angebracht ist. Den Sinn eurer Worte versteht sie ja nicht, sie ist auf eure Handlungen angewiesen, um zu lernen.

Die einzige Chance, die ihr habt, ihr Vertrauen zu gewinnen ist, ihr verständlich zu zeigen, was ihr von ihr wollt und was sie nicht tun darf. Ohne Gewalt, ohne laute Worte - aber mit unbedingter Konsequenz.

Wenn sie Angst zeigt, müsst ihr der Fels in der Brandung sein, an dem sie sich orientieren kann. Und dieser Fels tätschelt nicht den sich duckenden Hund und sagt ihm damit: „Fein so, wie du dich duckst“. Der Fels bleibt aufrecht und ruhig und tut entschlossen das, was er möchte: Mit dem Hund (der sich vielleicht angstvoll weigert) weitergehen oder darauf bestehen, dass er sich setzt oder hinlegt. Nicht auf den Rücken wohlgemerkt :smile:. In diesem Fall holt ihr sie an der Leine und mit zwei Schritten vom Hund weg wieder auf die Beine.

Wichtig ist, dass ihr JETZT damit beginnt. Hunde brauchen keine Eingewöhnungszeit. Die Hündin hat von der ersten Sekunde eurer Begegnung an damit begonnen, euch einschätzen zu lernen. Sie beobachtet euch auch weiterhin aufs Genaueste. Und je eher ihr ihr zeigt, wie ihr euch das Leben mit ihr vorstellt, desto leichter hat sie es.

Wenn ihr ihr jetzt alles durchgehen lasst, wird sie lernen, dass ihr das so wollt. Umso schwerer wird sie es haben, wenn ihr dann in ein paar Tagen oder Wochen plötzlich anfangt, etwas anderes von ihr zu wollen. Das wird zu starker Verunsicherung führen. Ihr helft ihr mehr, wenn ihr von Anfang an das von ihr verlangt, was ihr später haben möchtet.

Das wird sie lernen, wird dafür gelobt werden und daraus Sicherheit entwickeln. Je größer ihre Sicherheit im Umgang mit euch, desto weniger nötig wird sie haben, sich in Übersprung und Unterwürfigkeit zu flüchten.

Schöne Grüße,
Jule

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Wenn der Hund zwischen zwei Impulsen (z.B. gehorchen oder widersetzen) hin
und her gerissen ist, reagiert er die Spannung durch
Übersprungsverhalten ab.

danke, das erklärt einiges :smile:

Was sollen wir zu ihr sagen, wenn sie sich hinlegt zum Leine anlegen

Geh einen Schritt oder auch zwei von ihr weg, sag freundlich
„Aufstehen“ oder „Hoch“ (oder was auch immer, hauptsache immer
dasselbe) und klopf dabei auffordernd auf deine Beine oder
klatsch in die Hände. Wichtig ist, dass du nicht über sie
gebeugt stehst. Wenn sie aufsteht, kurz loben ("„Fein“), dann
Leine anlegen.

Der Hund reagiert leider gar nicht auf auffordernde Rufe, Klatschen u.ähnliche Animationsversuche. Haben wir schon probiert.
Ich glaube daran kann man auch gut sehen, dass sie nicht auf Menschen sozialisiert ist. Sie guckt uns nur aus der Wäsche an, nicht ängstlich oder so. Sondern guckt und macht sonst nichts als wenn sie sich fragt was das soll.

( Kommandos wie Sitz Platz usw. kennt/kann sie nicht)
Dann wird es Zeit, dass sie sie lernt :smile:.

Ihr Pflegepapi (Hundetrainer) hat das auch nicht hingekriegt. Dort war sie schon ab Juli.
Wie soll man Sitz mit ihr üben deiner Meinung nach?

Sie kommt sonst auch nur sehr zaghaft wenn wir ihr das Leckerli direkt vor die Schnauze halten oder vor ihr hinlegen, dann frist sie es, bleibt aber dabei liegen. Höchstens streckt sie den Kopf aus. Wenn wir es etwas weiter weg halten, dreht sie den Kopf weg

Das kennzeichnet einen Hund, der in erster Linie auf
Artgenossen sozialisiert wurde: Sie hat gelernt, dass sie
keine Ansprüche an die Beute anderer Hunde zu stellen hat.
Hunde spielen dieses Spiel von „meine Beute-deine Beute“ bis
zum Abwinken.

Aber sieht ja schon mehrfach festgestellt dass sie es nehmen darf ohne das etwas passiert, warum wagt sie sich dann keinen kleinen Schritt weiter und nimmt den Feini wenn man etwas weiter weg von ihr steht?

Sie verhält sich also euch gegenüber so, wie sie es auch
gegenüber anderen Hunden tut. Ich würde aus diesem Grund eher
nicht davon ausgehen, dass sie Erfahrungen mit Gewalt durch
Menschen gemacht hat. Sie hat eher zu wenig Erfahrung mit
Menschen überhaupt gemacht und greift auf das zurück, was bei
Artgenossen geklappt hat.

Ja, haben wir uns schon gedacht, nur an einer konkreten Herangehensweise hapert es :confused:

Wollen aber nicht dass sie immer diese Unterwürfigkeitsgesten macht, weil sie Angst hat.

Das bedeutet, dass ihr nicht bereit seid, den Hund zu
akzeptieren, wie er ist

Halt stopp, jetzt bist du einen Schritt zu schnell. Wir hatten gesagt, wir wollen nicht, dass sie Angst hat und sind davon ausgegangen, dass sie Angst vor uns hat.

Je mehr ihr sie hätschelt, tröstet, auf sie einredet, desto
unterwürfiger wird sie sich verhalten.

Das haben wir von Rütter gelernt, es bestärkt nur ihr Verhalten.

Die einzige Chance, die ihr habt, ihr Vertrauen zu gewinnen
ist, ihr verständlich zu zeigen, was ihr von ihr wollt und was
sie nicht tun darf. Ohne Gewalt, ohne laute Worte - aber mit
unbedingter Konsequenz.

Ok, und wie geht das? Wir haben dazu leider gar keine Tipps von dem vorherigen Erzieher bekommen.

Wenn sie Angst zeigt, müsst ihr der Fels in der Brandung sein,
an dem sie sich orientieren kann. Und dieser Fels tätschelt
nicht den sich duckenden Hund und sagt ihm damit: „Fein so,
wie du dich duckst“. Der Fels bleibt aufrecht und ruhig und
tut entschlossen das, was er möchte: Mit dem Hund (der sich
vielleicht angstvoll weigert) weitergehen oder darauf
bestehen, dass er sich setzt oder hinlegt. Nicht auf den
Rücken wohlgemerkt :smile:. In diesem Fall holt ihr sie an der
Leine und mit zwei Schritten vom Hund weg wieder auf die
Beine.

ich soll den Hund mit der Leine ziehen?

Longenarbeit
Hallo,

für einen Hund wie den euren ist die Leine das einzige Bindeglied zwischen ihm und dem Menschen. Darin liegt eure Chance, einen Zugang zu eurer Hündin zu finden. Das Stichwort heißt „Longenarbeit“ und ist leider zu komplex, um sie hier in einigen Sätzen zu erklären.

Die Funktion von Longenarbeit ist, einen Zugang über die Körpersprache zu schaffen - eure und die eures Hundes. Es gibt diverse Hundeschulen, die Seminare dazu anbieten, und ich kann dir nur raten, dir eines davon auszusuchen.

Das wäre mein Tipp für einen sinnvollen Einstieg in die Erziehungsarbeit. Ihr müsst einen Weg finden, miteinander zu kommunizieren - und das funktioniert bei einem Hund ohne positive Sozialisation auf den Menschen nur über Körpersprache.

Du hast selbst schon festgestellt, dass der Hund enge Grenzen in Bezug auf das Einlassen auf den Menschen und seine Beziehungsangebote hat. Anstatt unsinnige Fütteraktionen zu machen oder früher oder später genervt und ungeduldig auf die Verweigerung der Hundes zu reagieren, wäre es wichtig, euch möglichst frühzeitig einen Kommunikationsweg zu eröffnen, der funktioniert.

Natürlich könnte ich dir jetzt erklären, wie du „Sitz“ üben kannst - wirklich geholfen wäre euch damit nicht. Ihr müsst euren Hund verstehen lernen und ihm ermöglichen, euch zu verstehen. Alles andere wäre nur Flickwerk und von nur sehr mäßigem Erfolg gekrönt.

Da dein Hund anscheinend zudem Jagdambitionen hat, gibt es bereits zwei Dinge, die für ihn viel interessanter sind, als ihr: Andere Hunde und Beute. Dagegen habt ihr erst mal keine Chance. Wenn ihr einen Zugang wollt, müsst ihr den Hund überzeugen, dass es sich lohnt, sich für euch zu interessieren. Longenarbeit bietet einen möglichen Weg dazu - in meinen Augen den derzeit besten, den man mit Hunden ohne Interesse am Menschen beschreiten kann.

Schöne Grüße,
Jule

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Wir suchen jetzt auch schon intensiv nach einer passenden Hundeschule in der Gegend. Leider kommen wir nicht aus der Nähe einer der größeren Städte in Deutschland, die Auswahl ist somit etwas begrenzt.
Wir hoffen also sehr, dass wir jemanden finden, der sich mit solchen Hunden und deinem Tipp Longenarbeit (vielen Dank dafür :smile: ) auskennt.

Liebe Grüße

Babsi

Gruß auch von meinem Mann, der neben mir sitzt :smile:

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mein Mann und ich haben uns vor einiger Zeit einen 4jährigen
Hund angeschafft.

Hallo Babsi,

was heisst schon einige Zeit - ich kannte einige Problemhunde, z.B. von Obdachlosen oder aus Rumänien, die in liebe und hundeerfahrene Hände gekommen sind, aber es kann mehr als ein Jahr dauern, bis das Vetrauen aufgebaut ist. Dann kann immer noch ein selbstbewusster und lieber Hund draus werden. Also Geduld, Geduld…

Gruss Reinhard

Hallo Babsi,

mit Hunden aus dem Süden rate ich zur Vorsicht bei „normalen“ Hundeschulen. Was bei Hunden mit erfolgreicher Sozialisation auf den Menschen prima funktioniert, erweist sich bei Hunden ohne entsprechende Menschenbindung oft als kontraproduktiv.

Denn obwohl gerade diese Hunde sehr viel Konsequenz brauchen, kommen sie mit Druck meist nicht zurecht und fallen ins Meideverhalten oder machen dicht (z.B. indem sie eine Übersprungshandlung an die nächste reihen und nicht mehr ansprechbar sind).

Was die Longenarbeit betrifft: Die Wahrscheinlichkeit, dass du eine Hundeschule in deiner Näher findest, die damit Erfahrung hat, ist eher gering. Ich empfehle deshalb, einfach anderswo ein Wochenendseminar zu buchen. Was du dort lernst, sollte - wenn die Trainer ausreichend Erfahrung haben - genügen, um dir eine gute Basis zu verschaffen, um mit deinem Hund weiterzuarbeiten.

Idealerweise macht ihr ein solches Seminar gemeinsam, da es immer besser ist, Informationen aus erster Hand zu bekommen.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Barbara,

da der Hund warscheinlich noch nicht viele positive Erfahrung mit Menschen gemacht hat, empfehle ich dir viel, viel Geduld zu haben. Er muß erst lernen, daß es auch gute Menschen gibt.
Verwöhn ihn mit Hundeleckerlies und ganz viel Streicheleinheiten und viel menschlicher Wärme. Nimm ihn wenn es geht überall mit hin, dann wird er Vertrauen zu Dir aufbauen und mit der Zeit ausgeglichener. So habe ich es zumindest bei meinem vorherigen Hund geschafft. Er war auch 4 Jahre alt als ich ihn bekommen habe und ist im März im Alter von 16 Jahren gestorben. Mit der Zeit war er auch nicht mehr ängstlich, sondern ganz locker drauf.

Hallo Gudrun,

die Kleine Maus ist schon ganz verwöhnt glaub ich :wink:. Nach nur einem Tag von gestern auf heute ist sie total aufgetaut :smile:

Sie hatte besonders heute abend sehr viel Spaß beim Spaziergang an der Schleppleine - hat mich aber auch heute zum ersten Mal umgerissen so dass ich hinfiel und ein paar Meter mitgeschleift wurde.
Bei ihr ist Jagdhund mit drin, bisher hatte ich nur mit deutschen Schäferhunden zu tun. Mit Schleppleine hatte ich auch noch nicht zu tun.
Selbst mein Mann macht jedes Mal einen Satz und der wiegt 90 kg!
Jedenfalls lief die Maus plötzlich wie ein Blitz los, ich wollte die Leine auf keinen Fall loslassen, damit sie nicht wegrennt und bin durch den heftigen Ruck hingeflogen. Hose kaputt, Loch am Knie und Abschürfungen am Ellenbogen. Außerdem zwei Einschnitte an der Hand in der ich die Schleppleine hatte :confused:

Hmm, nächstes Mal halte ich nur den Fuß auf der Leine, ich aber solche Angst, dass der Hund mir entwischt und irgend einem Tier hinterher und auf die Straße rennt.

Grüße…

-Babsi-

Hallo Sunny,

die Kleine ist erst seit letzten Sonntag bei uns. Sie war die ersten Tage ganz schüchtern und traute sich kaum einen Leckerli zu nehmen.
Bisher gab es also eigentlich nichts was man ihr abgewöhnen musste, einzig das Ziehen an der kurzen Leine versuchen wir zu verhindern.

Sitz üben funktioniert noch nicht. Zunächst weil sie die Leckerlis nicht nehmen wollte. Wenn sie sich niederlässt, geht sie auch immer sofort in die Platzstellung indem sie erst die Vorderbeine durchstreckt und danach mit dem Hintern runter. Hält man einen Feini über ihren Kopf, streckt sie ihn etwas nach hinten aber geht nicht in die Sitzposition sondern guckt wieder geradeaus und verwirrt.

Lieber Gruß

-BABSI-

Die Geister, die ich rief
Hallo Babsi,

dein Hund bestätigt gerade, worauf ich bereits hingewiesen habe: Hunde brauchen keine Eingewöhnungszeit. Und das „Verwöhnen“ werdet ihr vermutlich ebenso ausbaden müssen.

Die Hündin beginnt, sich sicherer zu fühlen. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass es bislang bei euch keine oder kaum Grenzen gibt. Und nun wird sie beginnen, das Ganze auszutesten.

Wenn ihr nicht sehr schnell gegensteuert, habt ihr vermutlich bald nicht mehr so großen Spaß an eurem Hund. Zumindest dann, wenn ihr mit ihm das Haus verlasst.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Jule,

mehrere Tage war der Hund so verschüchtert und zurückhaltend, dass er nicht mal von der Stelle weggegangen ist, auf der er saß als er ankam. Inzwischen traut sie sich auch zu uns zu kommen, wenn wir sie im Haus rufen ohne sich hinzuwerfen. Ansonsten hat sie noch keine Grenzen überschritten, die man hätte korrigieren müssen.

Schleppleinen-Unfall: Hat nichts mit schon überschrittenen Grenzen zu tun, das ist schlichtweg ihr starker Jagdtrieb. War beim Pflegepapi auch nicht anders. Der hat dann meist jedoch den Fuß auf die Schleppleine gestellt wenn es nicht mehr anders ging und sonst den Hund rechtzeitig angerufen.l
Nächstes Mal müssen wir sie besser beobachten und sie früher zurückrufen. Das klappt wunderbar.

Liebe Grüße

-BABSI-

Re^2: Hund aus Animal Hording sehr unterwürfig :frowning:
Wirkliche Hilfe gibt es bei der Tierkommunikatorin Katinka Witte siehe www.animalwhisperer.de
Alles Liebe und viel Glück mit der Kleinen!