Hund aus spanien?

hallöle, ich habe über eine anzeige eine kleine chihuahua hündin entdeckt, deren besitzer aktuell in barcelona leben. bzw. waren sie vorher in deutschland - wurden aber jetzt versetzt…

nun möchten sie die hündin (10 wochen alt) nach deutschland abgeben, weil sie der meinung sind, dass in spanien die hunde zu schlecht behandelt werden -zitat, nicht meine meinung.-

sie schrieb mir nun, die kleine wird über eine haustieragentur zu uns an den nächsten flughafen kommen, die kosten werden ca. 100 euro betragen (kommt das überhaupt hin???) ich müsste erst bezahlen, wenn der hund hier ist. ich habe sie gebeten, mir die nr. von der agentur zu geben, damit ich selbst dort anrufen kann. hab ich aber leider noch nicht, die mail ist erst vor paar minuten raus :smile:

meine frage ist nun, hat jemand von euch damit schon erfahrung gemacht?
der hund muss ja um ausreisen zu können, gechipt und geimpft sein - und angeblich auch negativ auf leishmaniose getestet worden (hundekrankheit aus den südlicheren gegenden)

muss ich angst haben, oder kann ich mir bedenkenlos das kleine tierchen holen?
wär toll, wenn mir jemand helfen kann

Hallo,

einen Chihuahuawelpen solltest du ohne Probleme auch in Deutschland bekommen. Ohne fragwürdige Vergangenheit, ohne das Risiko von Mittelmeerkrankheiten und ohne den Tiertourismus zu unterstützen, der in keiner Weise zu einer Veränderung der Tierproblematik im Ausland führt.

Und: Ich finde es ziemlich dreist von den Besitzern, dass sie dir die Kosten für den Flug aufs Auge drücken bzw. den Hund auf dem Weg über eine Organisation billig entsorgen.

Willst du das tatsächlich unterstützen?

Die Tests auf Mittelmeerkrankheiten wie Leishmaniose sind durchaus nicht immer eindeutig. Und ein positiver Hund wird teuer und mühsam.

Schöne Grüße
Jule

Hallo Jule,

intuitiv habe ich auch kein gutes Gefühl dabei, Hunde und Katzen auch fremdländischen Tierheimen zu retten, um sie vor Vergasung pp. zu retten, obwohl letzteres natürlich ein gutes Argument ist.

Hast du nähere Informationen zu dem Thema? Ich habe auch schon gehört, dass solche Fälle dort bewusst produziert werden, aber heute gibt es so viele Verschwörungstheorien und man weiß manchmal nicht, welche wahr und welche nur erfunden sind, solange man sich nicht näher damit beschäftigt.

LG
sine

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Hallo,
auch ich habe kein gutes Gefühl bei dieser Aktion. Überlege bitte mal:
Diese Leute sind nach Spanien versetzt worden.Haben sie den Hund aus Deutschlad mitgenommen? Dann müsste es einen Impfpass geben.Ohne Pass keine Einreise.Sind diese Leute länger als 10 Wochen in Spanien,haben sie den Hund erst dort angeschafft.Warum? Um ihn zu verkaufen?
Ich wäre sehr sehr vorsichtig mit spanischen Impässen bei so jungen Hunden.
Du weisst auch nicht, ob sie dir den Hund schicken,dessen Foto du gesehen hast.
Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Entscheidung.Und schau doch einfach mal im Tierheim oder bei einem Züchter nach.Ungesehen würde ich kein Tier kaufen.
Alles Gute dir und deinem Vierbeiner
wünscht Lulu-Maria

Hallo,
lass bloss die Finger davon. Wir mussten warten, bis unser Hund drei Monate alt war, um ihn im Flugzeug mitnehmen zu können. Die Fluggesellschaften akzeptieren keine jüngeren Welpen. Er muss geimpft (Tollwut) u. gechipt sein und einen Europapass! besitzen
Für einen Rückflug innerhalb von Europa haben wir bei der ALITALIA 100 Euro bezahlt (Hund war im Transportkörbchen in der Kabine). Die Lufthansa nimmt pro Kilo einschl. Transportkörbchen 10 Euro - wird als „Übergepäck“ berechnet Bei einem Hund von 8 Kg einschl.Transporter kostet ein Rückflug (Europa)immerhin 160 Euro!!
Sodass das mit den 100 Euro Flugkosten stimmen könnte - nur ist er keine 3 Monate alt und die ganze Angelegenheit ist sehr undurchsichtig… ich bin 100%ig mit Jule959 einverstanden!
Mit herzlichem Gruss
Reginarita

Also ich nehme immer wieder pflegehunde aus dem Ausland hier in Pflege und behalte sie bis sie vermittelt sind.Ich nehme allerdings immer Welpen da meine eigene Hündin mit erwachsenen Hunden schonmal „Stunk“ anfängt.Das läuft über Orgas und die 100 Euro für den Flug kommen schon hin.Ich finde es aber eigentlich schon fair dass die Leute sagen du musst erst bezahlen wenn der Hund hier ist und für einen Chihuahua Welpen 100 Euro ist schon günstig.Die Tiere können ohne Impfpass und Mittelmeercheck gar nicht ausreisen da wird an den Airports streng drauf geachtet und wenn was nicht stimmt kommt das Tier nicht raus oder wird spätestens am deutschen Flughafen konvestiert.Die Leute werden das aber sicher wissen,daher würde ich mir darum keine Sorgen machen.Und dass die Tiere in den südlichen Ländern ganz schlimm behandelt werden stimmt auch,habe schon Tiere gesehen wo mir die Bilder nie mehr aus den Augen gehen…ganz schrecklich.liegt auch daran dass es dort so viele Strassenhunde gibt aber im Endeffekt können die Hunde nix dafür und haben so grausame behandlungen ganz sicher nicht verdient.Ich weiss dass die Hunde die aus dem Ausland kommen und hier vermittelt werden nicht so kostengünstig sind.Die neuen Besitzer müssen zwischen 250 und 320 Euro für einen Hund zahlen aber haben damit auch ein leben gerettet…Also wenn du Chihuahuas magst,ich würde es machen,denn wo soll denn da der Haken sein ??Viel Glück

Und dass die Tiere in
den südlichen Ländern ganz schlimm behandelt werden stimmt
auch,habe schon Tiere gesehen wo mir die Bilder nie mehr aus
den Augen gehen…

Mir geht die Katze nicht mehr aus dem Kopf, von der etwas weiter unten in diesem Brett berichtet wurde, dass sie seit mehreren Tagen allein sei. Wenn diese Katze in dieser geschützten Umgebung verdurstet finde ich das nicht weniger schlimm als das Schicksal eines Straßenhundes in Spanien oder der Türkei.

Hole ich mir ein Tier aus einem ausländischen Tierheim rette ich genau ein einziges Tier, das ändert nichts am Schicksal etlicher anderer. Geht es also tatsächlich um den Gedanken, Tieren zu helfen sollte man das Geld, das man in Flug & Pipapo investieren würde, mMn eher spenden, um damit zB Kastrationen zu finanzieren, die das Elend vieler Tiere von vornherein verhindern können.

im Endeffekt können die
Hunde nix dafür und haben so grausame behandlungen ganz sicher
nicht verdient.

Das ist völlig richtig, aber auch die Hunde im nächsten Tierheim haben ihr Schicksal nicht böswillig selbst verschuldet.

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Hallo sine,

das größte Problem der sämtlichen Tierverschickungen ist, dass sie nichts, aber auch gar nichts am Tierelend im jeweiligen Land ändern - im Gegenteil: Das Wissen um die Entsorgung der Tiere ins Ausland führt in vielen Ländern erst recht zu einer Überflutung der Tierheime und Auffangstationen.

Die Wegwerfmentalität wird dadurch gestützt, statt verändert. Zusätzlich zu den Leuten, denen einfach egal ist, was mit ihrem ausgesetzten Tier passiert, werfen nun auch die ihre überzähligen Vierbeiner über den Zaun, die vorher Skrupel hatten, sie dem Tod oder einem ungewissen Schicksal zu überlassen.

Das Geld für die Rettung einzelner Hunde wäre weit besser in entsprechende Aufklärungsprogramme an Schulen und Versorgungsaktionen vor Ort investiert. Keine einzige Organisation, die Tierverschickungen betreibt, kann vermelden, dass sich durch diese irgendetwas Positives in Bezug auf die Tierhaltung im Land verändert hat.

Und auch mafiöse Machenschaften gibt es tatsächlich. Diese vorwiegend - wenn auch nicht ausschließlich - bei Importen aus Osteuropa. Dass mit der Tierliebe der Deutschen gute Geschäfte zu machen sind, hat sich schnell herumgesprochen. Unser hiesiges Tierheim hat erst vor wenigen Wochen (mal wieder) eine Kofferraumladung "Rasse"welpen "frei"gekauft, die an der tschechisch-deutschen Grenze zum Kauf angeboten wurden. Seit Jahren an den selben Stellen, damit die Tierschützer sie auch gut finden. Dass dank erfolgreichen Absatzes der nächste Wurf bereits im Keller liegt, dürfte auch dem naivsten Tierschützer klar sein.

Auch Organisationen, die Hunde übers Internet anbieten, denen sonst angeblich ein grausamer Tod droht, sind manchmal lediglich Verkaufszentralen, die ein Geschäft mit der Ware Hund machen. Meist fliegen sie früher oder später auf, was sie nicht daran hindert, eine Woche später unter neuem Namen und neuer Internetpräsenz wieder den Markt zu beleben.

Unterm Strich leistet aber auch die seriöseste Organisation letzten Endes nur weiterem Tierleid Vorschub. Natürlich kann man damit argumentieren, dass es für den einzelnen Hund einen Unterschied macht, ob er lebt oder stirbt. Aber letzten Endes schafft man - um es aus der Sichtweise der anderen Länder zu formulieren - nur den Müll weg, damit auf der örtlichen Müllkippe Platz für weiteren Abfall wird.

Und worüber in den Orgas kaum jemand spricht: Die Anzahl der Leute, die mit einem Importhund negative Erfahrungen machen, ist groß. Die wenigsten Hundebesitzer ahnen, was sie sich an Problemen - seien sie nun gesundheitlicher oder verhaltenstechnischer Natur - ins Haus holen. Therapierbar sind diese oft nur sehr begrenzt, was nicht selten dazu führt, dass die Hunde über kurz oder lang halt in einem deutschen Tierheim hocken.

Bei den Vermittlungen wird - auch bei etablierten Organisationen - oft nur das erzählt, was absatzfördernd ist. Mittelmeerkrankheiten werden als „leicht beherrschbar“ dargestellt, (angeblich) negativ getestete Hunde erweisen sich doch als infiziert, und die meisten Hunde sind „lieb“, „verschmust“ oder schlimmstenfalls ein wenig „vorsichtig“.

Dass Hunde im Tierheim ein völlig anderes Verhalten zeigen als im Verbund mit einzelnen Menschen, dass Hunde mit negativer Sozialisation auf den Menschen (oder ganz ohne eine solche) niemals Bindungsverhalten entwickeln und unter Umständen in Bezug auf aggressives Verhalten tickende Zeitbomben sind, wird gerne großzügig übersehen.

Es gibt nur sehr wenig Organisationen, die die Hunde als das beschreiben, was sie sind - und das oftmals eher aus eigenem Unwissen als aus bösem Willen. In meinen Kursen zu schwerwiegenden Verhaltensproblemen hatte ich im Schnitt zu zwei Dritteln Besitzer von Auslandshunden.

Schöne Grüße,
Jule

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Danke für deine ausführliche Anwort, Jule. So in der Art hatte ich das schon geahnt.

Insbesondere würde ich eher für Aufklärungskampagnen spenden, die diese Tiere den Menschen in den betreffenden Ländern näherbringen. Damit ist allen Beteiligten mehr geholfen.

LG
sine