hallo,
dem geschilderten verhalten nach hat er dann wohl schon „angst“ vor dem autofahren. zumindest verknüpft er unangenehmes damit, da er ja „bockt“, sowie es zum auto geht. diese verknüpfung müßt ihr erstmal „isolieren“ (d.h. herausbekommen, wovor genau er sich „fürchtet“) und dann versuchen, diese verknüpfung im hundespeicher zu „löschen“.
ob das erbrechen nun auf die situation oder auf unannehmlichkeiten beim fahren zurückzuführen ist, werdet ihr so erstmal nicht rausbekommen. daher müßt ihr euch der lösung wohl oder übel schrittweise nähern.
das wichtigste ist, dem hund die „angst“ vor dem auto an sich zu nehmen. den hund ins auto zu tragen und ihn damit zwangsläufig einer situation auszusetzen, die er vermeiden will (aus welchen gründen auch immer), wird den effekt eher verstärken als verringern (i.s.v „irgendwann wird er sich schon daran gewöhnen“ - nein, tut er nicht, das verhalten kann ein ganzes hundeleben andauern und sich sogar noch verstärken).
ich würde versuchen, in kleinen schritten vorzugehen und eure fellnase an einzelne situationen zu gewöhnen. auf diese weise habt ihr auch gute chancen, herauszubekommen, was genau euren hund so aversiv gegen das auto(fahren) macht (das auto selbst, die motorengeräusche, die fahrbewegungen, gerüche etc.pp. - unsere vierpfote z.b. reagiert „übernervös“, wenn sein geliebtes badehandtuch als unterlage auf der rücksitzbank gewaschen wurde [hat dann den hundetypischen muffgeruch verloren] oder gar gegen ein anderes ausgetauscht wurde - bah, geht gar nicht! kaum liegt „sein“ handtuch wieder auf der rücksitzbank, ist alles gut. sensibelchen, das…
)).
also: am anfang möglichst unbefangen und positiv auf das auto zugehen, nicht reinsetzen, nicht anfassen, einfach hinlaufen, drum herum laufen, stehen bleiben, wieder weggehen. nicht auf den hund eingehen i.s.v „hach, siehst du, ist doch gar nicht so schlimm“ (im menschlichen sprechen schwingen derlei streßsituationen immer mit, und hunde sind sensibel genug, diese wahrzunehmen, oft bevor mensch sie selbst registriert). das ganze procedere solange wiederholen, bis er seine scheu vor dem auto an sich verliert. die gesamte szenerie muß auf die vierpfote positiv wirken. fellnases verhalten, wenn er mal am auto vorbeigeht ohne angst zu zeigen, wenn er mal am reifen schnuppert etc., positiv verstärken (freundlich mit ihm reden, loben, aber nicht übermäßig, eher nebenbei).
nächste stufe: autotür aufmachen, hund muß aber nicht rein. sitze „zeigen“, drauf herumklopfen (für den hund „interessant“ machen), sich ggfs. halb hinsetzen (beine draußen) etc. - das mag für euch albern aussehen, hat aber für den hund einen schrittweisen gewöhnungseffekt, bei dem er sieht, daß ihm keine gefahr droht.
zeigt der hund keine aversionen, dann den nächsten schritt wagen - hund auffordern und positiv bestärken, mal am sitz zu schnuppern etc.
nächster schritt: mit positiven signalen versuchen, den hund ins auto zu „locken“ - alle türen offen, keine einengungen, alle fluchtwege offen, kein druck, viel geduld, keine genervten stimmen etc. gute möglichkeit bei einem vier-/fünftürer: einer steht locker mit der fellnase auf der einen seite, der anderen lockt mit gutem zureden, spielzeug oder leckerlis von der anderen seite. wenn die leckerlis wirklich aufregend-interessant sind, dann hüpft die fellnase hoffentlich irgendwann mal in den kofferraum oder auf die rücksitzbank. hat er das getan, loben, loben, loben. und wenn er will, sofort wieder rauslassen, nicht einengen etc. und das spiel solange wiederholen, bis er von selbst reinspringt (ideal ist: sich selbst in den kofferraum setzen oder legen, herumträllern, wie toll das da doch sei, den hund auffordern, mit in sauto zu kommen, wenn er drin ist (und bleibt), mit ihm da zu spielen etc. [unsere fellnase hatte riesig schiss vor bädern und badewannen - wir haben uns dann da reingesetzt und ihn mit leckerlis und albereien soweit gebracht, daß er heute ohne größere not in jeder badewanne nachschaut, ob was freßbares drin ist
).
nächster schritt: familie setzt sich ins auto, hund hoffentlich auch (und hoffentlich auch entspannt). türen zu. mal sehen, was passiert. dann türen wieder auf, familie und hund raus. familie und hund wieder rein etc.pp. fellnase versteht zwar nicht, was ihr da treibt, aber in erster linie ist das für ihn mal abwechslung und spiel (wenn alles gut läuft).
nächster schritt: familie und hund im auto, türen zu, hund (relativ entspannt), motor an. je nachdem, wie fellnase reagiert, motor ein paar sekunden laufen lassen, dann ausmachen, kurz sitzen bleiben, beruhigend mit dem hund dabei sprechen, aussteigen. und das ganze von vorne.
vorerst letzter schritt: familie ins auto, hund ins auto, türen zu, motor an, sanft anfahren, ein stück fahren, stehen bleiben, motor aus, familie raus, hund raus.
wenn ihr glück und geduld habt, habt ihr entweder bis dahin herausbekommen, wovor eurer vierpfote graut (dann könnt ihr genau diese sequenz so lange positiv verstärken („umwidmen“), bis die angst weg ist, oder ihr habt seine unsicherheit/angst soweit neutralisiert („ist zwar schrecklich, aber mir passiert nix“), daß er dann im auto mitfahren kann.
allerletzter schritt: das fahren in immer größeren distanzen üben (wie oben beschrieben).
aber habt dabei im kopf: es gibt hunde, für die sind autos bzw. autofahren immer ein greuel, dann kann man dergleichen nur mildern (manche schwören auch auf notfalltropfen o.ä.).
eure fellnase wird euch immer im auto begleiten - der verlust des rudels ist schrecklicher als die furcht vor dem auto/autofahren. aber das erbrechen würde bleiben, wenn er seine angst nicht verliert oder mindert.
vielleicht bekommt ihr noch einige andere tipps - das von mir beschrieben vorgehen ist ja nur eine von vielen möglichkeiten.
wünsche euch viel erfolg!
saludos, borito