Hund beißt im Spiel zu

Hallo,

ich habe einen einjährigen Mischling, der wirklich ein ganz lieber Kerl ist. Er ist im Prinzip sehr friedlich und versteht sich super mit jedem Hund. Fremden Menschen gegenüber ist er ängstlich, da er ein Straßenhund aus Spanien ist, der seine ersten Lebensmonate ohne Menschenkontakt verbracht hat. Mich mag er sehr und er vertraut mir auch schon. Er spielt auch gern mit mir, jedoch leider genauso wie mit anderen Hunden. Sprich, er macht sich ganz flach, bellt, springt um mich herum und schnappt nach mir (Hunde versuchen sich ja oft im Spiel im Nacken zu fassen). Er knurrt nicht und er beißt auch nicht zu, aber ich hab die Zähne schon öfter am Arm oder am Bein gespürt. Ich bin mir sicher, dass es ein Spielverhalten ist- nichts bösartiges. Er hört auch auf, sobald ich laut „Nein“ sage. Dann macht er brav Sitz usw. Aber er soll lernen, dass er im Spiel mit mir gar nicht zu Schnappen hat. Wie bringe ich ihm das bei? Hat vielleicht jemand einen Tipp?

Hallo.
Das finde ich nicht unnormal. Manche spielen etwas sanfter und manche etwas unsanfter. Möglicherweise stammt die Verhaltensweise aus seinem Vorleben. Da musste er sich durchsetzen.
Solange er nicht bösartig zubeisst und auch wieder loslässt, würde ich mir da keine Gedanken machen.
Gruss Peter

Hallo,

ich sehe das Problem nicht ganz so locker wie mein Vorposter. Du hast einen Hund, der nicht auf Menschen sozialisiert ist und demzufolge während der Präge- und Sozialisationsphase auch keine Beißhemmung gegenüber dem Menschen gelernt hat.

Er behandelt dich wie einen Artgenossen, weil ihm bislang niemand beigebracht hat, dass gegenüber Menschen andere Verhaltensweisen erwünscht sind.

Und: Auch Artgenossen dulden eine bestimmte Art von „Spiel“ nicht, wenn sie ihre Position dadurch angegriffen fühlen. Heißt: Du tust gut daran, ihm das Schnappen zügig abzugewöhnen.

Wenn er auf ein scharfes „NEIN!“ reagiert, hast du dabei ganz gute Voraussetzungen. Das solltest du jedesmal sagen, wenn der Hund dich attackiert - und zwar möglichst dann, wenn er nur daran denkt. Unterbrich das Schnappen bereits im Ansatz durch das „NEIN!“ und brich gleichzeitig jeglichen Kontakt mit dem Hund ab.

Wenn der Hund sich wieder anderen Dingen als dir zuwendet, kannst du ihn erneut zum Spiel auffordern, um sofort wieder mit „NEIN!“ zu unterbrechen, sobald er versucht zu schnappen.

Zudem kannst du zu einer Entspannung der Situation beitragen, indem du den Hund erst gar nicht so hochfährst. Begrüße ihn z.B. freundlich, aber nicht überschwänglich und halte den Spiellevel auf einem Niveau, der beim Hund nicht allzu viel Energie freisetzt.

Hoffe nicht darauf, dass das von selbst aufhört. Das wird es nicht, sondern es wird sich verstärken, wenn du nicht dagegen steuerst.

Schöne Grüße,
Jule

Hi,

wie schaut denn dein Spiel mit dem Hund überhaupt aus?
Und braucht der Hund diese Art Spiel überhaupt?
Als Mensch mit dem Hund körperbetont zu „spielen“ kommt beim Hund oft als Rangeln/Raufen an und darauf reagiert er dann halt hundetypisch. Mit manchen Hunden mögen solche „Spiele“ funktionieren, andere verwirrt oder verunsichert das sonderbare Verhalten ihres Menschen. Ich würde derartige Spiele unterlassen, dafür sind die Artgenossen einfach besser geeignet.
Wir Menschen haben dafür anderes zu bieten:
Suchspiele, Apportier-Übungen, Tricks beibringen, machen dem Hund auch Spaß.