Hallo Leute.
Ich habe ein kleines problem. Unser Hund ist ein ganz lieber, spielt gerne, hört auch gut auf sitz und platz. Aber leider ist das nur zu Hause so, auch im Garten hört er aufs Wort.
Sobald wir Gassi gehen und es kommen Spaziergänger, mit oder ohne Hund, dann wird erstmal ordentlich gebellt. Er zieht dann auch sehr stark an der Leine, das ich ihn kaum noch halten kann. Ich merke dann auch, das die Passanten oft ängstlich sind. Das schlimmste ist, er macht auch nicht vor Kindern halt.
Ich muss alleine mit Ihm gehen, da mein Mann beruflich sehr oft die ganze Woche weg ist.
Er wedelt mit dem Schwanz wenn er loslegt, denke mal, es ist eine art Begrüßung und nicht bösartig von Ihm. Manchmal lassen ihn die leute schnuppern, dann ist er wieder friedlich. Klappt aber nicht immer. Durch seine bellerei schreckt eben viele zurück. Er ist jetzt 13 Monate alt und ist seit anfang des Jahres bei uns. Es ist ein Schäferhund (Stockhaar). Beim spielen merkt man sehr, das er jede Menge Tamrament hat.
Ich lasse ihn beim Gassigehen nur noch von der Leine, wenn wir im Feld sind oder wenn man weit schauen kann ob leute spazieren gehen.
Sobald sich jemand nähert legt er los und ich mache die Leine an.
Ich hoffe, das der ein oder andere einen Tip hat, wie man ihm beibringen kann, andere Menschen und Tiere wie verrückt anzubellen.
Wie schon gesagt, zu Hause ist er brav und hört sehr gut. Dann bellt er nur, wenn die Klingel geht und Fremde kommen rein, aber nach dem er geschnuppert hat, ist wieder ruhe.
vg anni-69
Hallo,
meine Hündin hatte auch eine Situation in der sie gern Leute anbellte. Ein klares hartes Nein kombiniert mit Sitz/Platz und dem Versperren der Sicht durch Dazwischentreten hat geholfen.
Ansonsten wären auch ein paar Stunden beim Hundetrainer zu empfehlen. Der zeigt wie es geht, damit man selbst anschließend üben kann.
Gruß Steffi
hallo,
bei euch kommen mehrere „probleme“ mit eurer vierpfote zusammen, wie mir scheint:
* mit 13 monaten ist er quasi mitten in seiner ersten „pubertätsphase“. da geht´s nicht mehr nur um spielen, sondern auch ums behaupten und um plätze in der rangordnung. ihr werdet das schnell merken, wenn er mit anderen rüden zusammenkommt - sein verhalten wird sich ändern
* ein schäfer braucht eine enorm gute erziehung. vor schäferhunden haben viele menschen angst (wart mal ab, bis eure fellnase wirklich ausgewachsen ist, dann wird das noch „schlimmer“), zudem sagt man schäferhunden ein „genetisches aggressionspotential“ nach, das man als halter absolut im griff haben muß. da hilft nur erziehung, erziehung, erziehung, konsequenz und klare ansprache (auch wenn sich das für menschen rüde anhört, aber die neigung des menschen, einen hund zu sehr zu vermenschlichen, ruft in allen fällen probleme hervor, die man vermeiden kann)
* mit dem „schwanz wedeln“ bedeutet nicht automatisch „freude“, sondern ist in erster linie ein zeichen von aufregung oder erregung. erst mit der deutung mehrerer weiterer körperzeichen kann man sagen, ob ein hund sich „freut“ oder ob was anderes hinter dem schwanzwedeln steckt
* die meisten hunde verhalten sich an der leine aggressiver als ohne. das ist in 95% aller fälle erziehungsbedingt, und die lösung ist am oberen ende der leine zu suchen.
aber wenn schon an der leine, dann a) leine so kurz wie möglich halten. das erspart kraftaufwand, außerdem kann der hund nur bedingt seinem „drang“ nachgehen und ist besser zu „dirigieren“; und b) möglichst die fellnase auf der seite laufen lassen, auf der einem keine menschen entgegen kommen (nennt sich body block - man „steht“ also immer zwischen hund und „feind“)
* mit dem „wir lassen ihn nur noch auf dem freien feld laufen“ macht ihr nichts anderes als „vermeiden“, nämlich kritischen situationen aus dem weg gehen. das mag in der menschenlogik passen, für einen hund bedeutet das aber genau das gegenteil, nämlich "wenn auf dem weg, dann an der leine. wenn an der leine, dann nicht entspannt (sei sicher: dein hund merkt, wie angespannt du bist, wenn die menschen entgegen kommen!). wenn nicht entspannt, dann ist vorsicht angesagt. wenn vorsichtig sein, dann „verteidigen“ (=aggressives bellen)
bei der gelegenheit: sind die probleme auch da, wenn nicht du, sondern der „herr des hauses“ mit der vierpfote draußen ist? ich hege da so meine vermutung…
ich hätte eine menge tipps und kluger ratschläge parat, wie man mit solchen situationen umgehen könnte. ich würde euch aber empfehlen, einen hundetrainer zu suchen oder in eine hundeschule zu gehen, wo genau solche situationen geübt werden. der hund muß lernen, ohne leine bei fuß zu gehen. eine leine soll niemals etwas „negatives“ sein, sondern am besten immer mit freunde verbunden werden („frauchen schnappt die leine - endlich geht´s gassi!“). der hund muß aber ebenso lernen, wie er sich an der leine zu verhalten hat. das gewünschte verhalten gebt IHR vor, nicht der hund. wenn von euch nix kommt, wird er tun, was er für richtig hält.
ihr/du müßt lernen, dem hund deutlich UND eindeutig zu signalisieren, WER das sagen hat. mit 13 monaten besteht das hundeleben nicht mehr nur aus spielen und toben und herumtollen, sondern eben auch aus „folgsamkeit“ (gehorsam) und einordnung (unterordnung/rangfolge). es muß (ihm und euch) glasklar sein, wer das sagen hat und wer bestimmt, wie was zu passieren hat.
ein hund, der merkt, daß das „alphatier“ unsicher ist, wird die rolle des rudelverteidigers übernehmen. wie man diese sicherheit bekommt und dem hund vermittelt, lernt ihr z.b. in der hundeschule.
„hundeschule“ muß nichts ödes sein, im gegenteil - schaut euch mehrere an, nehmt „probestunden“, sucht euch die aus, die am besten gefällt, und dann geht regelmäßig hin und übt zwischen den trainingsstunden.
wir hatten mit unserem schäferhund mordsviel spaß im hundetraining, wir waren mehrere monate jede woche mind. 1x für 2-3 stunden und haben alles geübt von „bei fuß“ über „ab in die telefonzelle“ bis hin zu „erschrick nicht vor ratternden einkaufswagen“. es war und ist ein gewinn für alle gewesen (unser trainer sagte immer „95% des trainings ist für den halter, der rest für den hund“. und es stimmt!), und wir waren jedesmal „traurig“, wenn eine stunde ausfallen mußte.
tut euch und eurer vierpfote den gefallen - es lohnt sich wirklich und ist gut investierte zeit. mit einem gut erzogenen hund haben ALLE spaß und freude: halter, mitmenschen und vor allem auch der hund, weil er weiß, wo´s lang geht.
viel erfolg!
saludos, borito
Hallo,
ich würde ihn grundsätzlich ablenken, wenn Leute kommen. Lass ihn bei Fuß gehen, und wenn das allererste Mini-Anzeichen kommt (z.B. Ohren hochstellen), Hand in die Tasche, lass ihn dich anschauen und gib ein Leckerli. Und bis du vorbei an den Leuten bist, gruschtest du die ganze Zeit in der Tasche und rückst ein Leckerli nach dem Anderen raus.
Es gibt bei Hundezubehör auch extra Tuben, die du von hinten befüllen kannst und an denen der Hund die ganze Zeit nuckeln kann, bis du vorbei bist…
Mit der Zeit sollte er wissen, dass du interessanter und spannender bist als die Leute und freut sich wenn Leute kommen, weils dann wieder was von dir gibt.
Viel Erfolg,
Julia