Hund bellt Postbote und Besucher an

Hi!

Unser Hund ist seit zwei Monaten bei uns, hat sich gut eingewöhnt, fängt aber jetzt damit an, Besucher die draußen vor der Tür stehen, anzubellen.

Zum Hintergrund unseres Hundes: Sie ist ein 60cm großer Mischlingshund (irischer Wolfshund+pointer oder breton espagnol), 4 Jahre alt ca. und kommt aus Spanien, lebte dort im Animal Hording, dann mehrere wochen in einer dt. Pflegefamilie bevor sie zu uns kam.

Meine Frage: Was kann man dagegen tun, dass sie Leute die an der Tür stehen, durchgehend anbellt?

Liebe Grüße

-BABSI-

Hallo auch,

hat sich gut eingewöhnt

Ja Super…

fängt aber jetzt damit an, Besucher die draußen
vor der Tür stehen, anzubellen.

Bei uns ist das sogar erwünscht…, mitunter habe ich deshalb auch einen Hund :wink:

Selbst unsere Nachbarn erfreuen sich darüber, dass unser Hund Laut gibt wenn „Fremde“ in die Gegend kommen…

Meine Frage: Was kann man dagegen tun, dass sie Leute die an
der Tür stehen, durchgehend anbellt?

Die Tür aufmachen und nachschaun wer da ist?

Nee, jetzt mal im Ernst…, wie ist denn Eure Wohnungssituation, ist der Hund vorwiegend im Garten? Oder an welcher Tür bellt er denn?

Wie lange ist der Hund alleine, bzw. ist er überhaupt alleine?

In welchen konkreten Situationen bellt er?

IMHO sollte „Hund“ auch mal bellen dürfen…

LG MoMi

Unser Hund ist seit zwei Monaten bei uns, hat sich gut
eingewöhnt, fängt aber jetzt damit an, Besucher die draußen
vor der Tür stehen, anzubellen.

Hallo Babsi,

prima, damit verdienen Hunde ihren Lebensunterhalt. Ich würde es nicht als Erziehungsziel sehen, dass er das ganz sein lässt, es wäre nur gut, wenn er aufhört, wenn du ihm sagst jetzt ist es gut.

Meine Hündin tut keinem Postboten was (das wissen nur nicht alle), aber wenn es leutet, bellt sie los dass die Wände wackeln. Erstens überhöre ich so nie mehr die Klingel, und zweitens ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass bei uns jemand einbricht. Da sie sonst fast nie bellt, stört das auch meine Nachbarn nicht, im Gegenteil, die haben auch schon gesagt, dass sie sich so sicherer fühlen.

Und wenn manchmal zwielichtige Vetreter längere Zeit an der Haustür herumlungern ohne ersichtlichen Grund, tut es mir fast schon leid, dass sie mit dem Schwanz wedelt, sobald sie sieht wer da ist. aber auf Komando bellen will sie nicht.

Gruss Reinhard

Hallo.
Dazu ist ein Hund ja da, damit er Fremde meldet und bellt. Er nimmt seine Pflichten ernst. Er verteidigt sein „Revier“.
Unser Hund, 100% Freigänger im Grundstück (3200 qm) mit Klappe hat im Grundstück einen deutlich im Rasen sichtbaren Postenweg / Trampelpfad rund ums ganze Grundstück.
Wenns klingelt, rastet er aus. Er ist immer der Erste an der Tür. An der Art, wie er bellt, kann man hören, ob er den Klingler kennt oder nicht.
Habe mal gehört, gelesen oder gesehen? das Briefträger die Berufsgruppe ist, die am meisten von Hunden gebissen wird.
Ich finde, das Verhalten Deines Hundes ist normal und nicht ungewöhnlich.
Gruss Peter

Hallo Barbara,

das Bellen an sich ist erst mal okay. Zu klären wird aber sein, ob der Hund als dein Helfer agiert oder ob er selbstständig in „seinem“ Revier den dicken Maxen markieren darf.

Letzteres ist immer problematisch, da Hunde, die das dürfen, gerne auch anderweitig frech werden und nur in Ausnahmefällen zuverlässig gehorchen.

Die Idee wäre, das Bellen unter Signalkontrolle zu bringen, so dass du es auch problemlos beenden kannst. Grundsätzlich schadet es auch nicht, wenn der Hund auf Kommando nicht nur die Klappe hält, sondern sich auch auf einem ihm zugewiesenen Platz ablegt, bis du ihn da wieder wegholst. Das dient ungemein der Unterordnung - und die wirst du bei diesem Rassemix noch mehr als brauchen :smile:

Schöne Grüße,
Jule

Hi Jule!

das Bellen an sich ist erst mal okay. Zu klären wird aber
sein, ob der Hund als dein Helfer agiert oder ob er
selbstständig in „seinem“ Revier den dicken Maxen markieren
darf.

Da bin ich mir noch nicht sicher, welches von beidem zutrifft.

Die Idee wäre, das Bellen unter Signalkontrolle zu bringen, so
dass du es auch problemlos beenden kannst. Grundsätzlich
schadet es auch nicht, wenn der Hund auf Kommando nicht nur
die Klappe hält, sondern sich auch auf einem ihm zugewiesenen
Platz ablegt, bis du ihn da wieder wegholst.

Wie kann ich das den praktisch umsetzen? Genau daran hapert es ja.

Das dient ungemein der Unterordnung - und die wirst du bei diesem

Rassemix noch mehr als brauchen :smile:

Warum? Sind das Rassen die sich schwer unterordnen?

Liebe Grüße

-BABSI-

Hi,
mit unserem alten Hund haben wir das auch nicht in den Griff bekommen. Ich kaufte dann eine Funk-Klingel, um mit der üben zu können (selber klingeln, Hund in Ruhe auf seinen Platz schicken, dann an die Tür gehen (wo keiner steht) und ein großes Hallo machen etc…
Habe es aber dann doch nicht gemacht, weil unser Hund schon so alt war und es war mir dann egal. Die Klingel liegt noch irgendwo rum. Soll ich sie für dich suchen? :wink:

Mit unserem jetzigen Hund klappt es so: Ich sage DECKE - PLATZ - STILL - BLEIB! Das sind 4 Kommandos, die sie kennt, und in diesem Zusammenhang klappt es sehr gut: Sie geht auf ihre Decke, legt sich dort hin, hält die Klappe und bleibt dort, bis ich sie wieder raus hole. Ok, es klappt nicht immer hundertprozentig, aber doch ziemlich gut.

Julia

Hallo Barbara,

Wie kann ich das den praktisch umsetzen? Genau daran hapert es ja.

Ich würde damit anfangen, dem Hund beizubringen, auf seiner Decke liegenzubleiben, wenn du ihm das sagst. Sinnvollerweise übst du das in ruhigen Situationen, wo es gerade nicht klingelt. Du bringst den Hund zu seiner Decke, lässt ihn abliegen und sagst „Decke“ (oder was auch immer). „Platz“ würde ich nicht verwenden, da das Kommando meist in anderen Situationen verwendet und anders konditioniert wird.

Liegt der Hund, sagst du ruhig „Feiiin DECKE“ und gibst ihm ein Leckerchen. Darauf achten, dass du nicht zu begeistert klingst, sonst motivierst du ihn zum Aufstehen. Auch darauf achten, dass du dich mit dem Futter schnell und weit genug runterbeugst, damit der Hund nicht aufsteht, um es zu kriegen.

Du bleibst ruhig neben dem Hund stehen, und solange er liegt, wiederholst du immer wieder „feiiin DECKE“ und gibst ihm Futter. Das machst du etwa zwei Minuten lang und mindestens 5x am Tag. Steht der Hund auf, sagst du streng „NEIN“ und gleich darauf wieder freundlich „DECKE“. Legt sich der Hund, gleiches Spiel wie beschrieben.

Anfangs stehst du direkt neben dem Hund, ab dem dritten Tag gehst du einen Schritt von ihm weg. Gut aufpassen: Macht er Anstalten aufzustehen, im Ansatz mit „NEIN“ korrigieren, wieder zu ihm hingehen und ihn mit „DECKE“ hinlegen. Ist der Hund von sich aus aufgestanden, gibt es beim erneuten Hinlegen kein Futter, sonst erziehst du ihn dazu, einfach aufzustehen, um schnell wieder an Futter zu kommen. Gefüttert wird erst wieder, wenn er ein Weilchen gelegen hat.

Du vergrößerst nach und nach den Abstand zum Hund (zum Hinlegen immer dicht bei ihm stehen) und auch die Zeiträume. Du kannst zwischendurch loben und auch mal hingehen, um ihm Futter zu geben, dann gehst du wieder von ihm weg.

Jede Übung endet damit, dass du das Kommando auflöst, z.B. mit „okay“. Dazu auf die Schenkel klopfen, damit der Hund versteht, dass er aufstehen darf. NIE beendet der Hund die Übung. Ist er von alleine aufgestanden, legst du ihn wieder hin. Nach einer Woche solltest du kurz aus dem Raum gehen und wiederkommen können, ohne dass der Hund aufsteht. Läuft er dir nach: Wieder hinlegen und immer ruhig dabei bleiben.

Du solltest die Ubung auch machen, wenn du im Zimmer bist und z.B. Fernsehen guckst: Hund auch Decke, ein Weilchen dort liegen lassen und auflösen. Das Auflösen ebenfalls ruhig und ohne Getue, sonst wird die Erwartungsspannung zu hoch.

Wenn das zuverlässig klappt, kannst du ihm ab und zu einen mit Leberwurst gefüllten Kong auf die Decke geben. Darauf achten, dass er ihn nicht woanders hinträgt und dass er nach dem Leerfressen nicht von selbst aufsteht.

Solange das nicht sitzt, probierst du es NIE beim Klingeln. Solange ignorierst du sein Getue beim Klingeln einfach. Erst wenn er mindestens 10 Minuten liegenbleibt, auch wenn du aus dem Zimmer gehst, kannst du den ersten Versuch starten: Klingel, Hund bellt, du holst mit Leberwurst gefüllten Kong und legst Hund auf Decke. Dann gehst du zur Tür. Folgt der Hund, zurückbringen und wieder hinlegen.

Es ist sinnvoll, für die ersten Versuche einen „Klingler“ zu bestellen, damit du das 4-6x hintereinander üben kannst. Das möglichst über einige Tage. Dann sollte die Sache gegessen sein. Das Bellen erledigt sich damit meist von selbst.

Warum? Sind das Rassen die sich schwer unterordnen?

Es sind passionierte Jäger. Und als solche neigen sie dazu, spätestens dann die Ohren auf Durchzug zu stellen, wenn Wild rennt oder eine Fährte lockt.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo

Habe mal gehört, gelesen oder gesehen? das Briefträger die Berufsgruppe ist, die am meisten von Hunden gebissen wird.

Der Briefkasten sollte so angebracht werden, dass der Briefträger nicht aufs Grundstück muss, wenn da ein evtl. beißender Hund drauf rumläuft. Das geht doch.

Ansonsten halte ich es für normal, dass sich da beim Hund eine Aggression aufbaut gegen einen, der jeden Tag da am Grundstück aufkreuzt, sich mit keinem der Rudelmitglieder auseinandersetzt, sondern klammheimlich seinen Papiermüll im Revier endlagert, und schnell verschwindet, wenn man ihn lange genug anbellt (wenn man ihn nicht anbellt, frisst er vielleicht kleine Hunde, wer weiß, deswegen sollte man es nicht versuchen).

Viele Grüße

1 Like

Hallo Jule,

vielen Dank für die „Anleitung“ :smile:

Mittlerweile besuchen wir jetzt, nach einer Stunde Einzelunterricht, eine Hundeschule. Die Trainerin macht auf mich einen sehr kompetenten Eindruck. Sie hat uns auf unserem abendliche Spaziergang - auf dem seeeehr viel los war… - erstmal beobachtet und den Hund eingeschätzt und uns schon ein paar erst wichtige Hinweise gegeben
Bin gespannt wie es weitergeht. Jedenfalls hat sie gesagt, dass unser Hund nicht souverän ist, also unsicher.

Liebe Grüße

-BABSI-

Hallo Barbara,

die Art der Arbeit (Begleitung beim Spaziergang) und die Einschätzung eures Hundes als unsicher spricht in meinen Augen dafür, dass ihr trainertechnisch einen guten Griff getan habt :smile:.

Ich wünsch’ euch viel Erfolg beim Training - die Voraussetzungen scheinen prima :smile:.

Schöne Grüße,
Jule