Hallo Barbara,
Wie kann ich das den praktisch umsetzen? Genau daran hapert es ja.
Ich würde damit anfangen, dem Hund beizubringen, auf seiner Decke liegenzubleiben, wenn du ihm das sagst. Sinnvollerweise übst du das in ruhigen Situationen, wo es gerade nicht klingelt. Du bringst den Hund zu seiner Decke, lässt ihn abliegen und sagst „Decke“ (oder was auch immer). „Platz“ würde ich nicht verwenden, da das Kommando meist in anderen Situationen verwendet und anders konditioniert wird.
Liegt der Hund, sagst du ruhig „Feiiin DECKE“ und gibst ihm ein Leckerchen. Darauf achten, dass du nicht zu begeistert klingst, sonst motivierst du ihn zum Aufstehen. Auch darauf achten, dass du dich mit dem Futter schnell und weit genug runterbeugst, damit der Hund nicht aufsteht, um es zu kriegen.
Du bleibst ruhig neben dem Hund stehen, und solange er liegt, wiederholst du immer wieder „feiiin DECKE“ und gibst ihm Futter. Das machst du etwa zwei Minuten lang und mindestens 5x am Tag. Steht der Hund auf, sagst du streng „NEIN“ und gleich darauf wieder freundlich „DECKE“. Legt sich der Hund, gleiches Spiel wie beschrieben.
Anfangs stehst du direkt neben dem Hund, ab dem dritten Tag gehst du einen Schritt von ihm weg. Gut aufpassen: Macht er Anstalten aufzustehen, im Ansatz mit „NEIN“ korrigieren, wieder zu ihm hingehen und ihn mit „DECKE“ hinlegen. Ist der Hund von sich aus aufgestanden, gibt es beim erneuten Hinlegen kein Futter, sonst erziehst du ihn dazu, einfach aufzustehen, um schnell wieder an Futter zu kommen. Gefüttert wird erst wieder, wenn er ein Weilchen gelegen hat.
Du vergrößerst nach und nach den Abstand zum Hund (zum Hinlegen immer dicht bei ihm stehen) und auch die Zeiträume. Du kannst zwischendurch loben und auch mal hingehen, um ihm Futter zu geben, dann gehst du wieder von ihm weg.
Jede Übung endet damit, dass du das Kommando auflöst, z.B. mit „okay“. Dazu auf die Schenkel klopfen, damit der Hund versteht, dass er aufstehen darf. NIE beendet der Hund die Übung. Ist er von alleine aufgestanden, legst du ihn wieder hin. Nach einer Woche solltest du kurz aus dem Raum gehen und wiederkommen können, ohne dass der Hund aufsteht. Läuft er dir nach: Wieder hinlegen und immer ruhig dabei bleiben.
Du solltest die Ubung auch machen, wenn du im Zimmer bist und z.B. Fernsehen guckst: Hund auch Decke, ein Weilchen dort liegen lassen und auflösen. Das Auflösen ebenfalls ruhig und ohne Getue, sonst wird die Erwartungsspannung zu hoch.
Wenn das zuverlässig klappt, kannst du ihm ab und zu einen mit Leberwurst gefüllten Kong auf die Decke geben. Darauf achten, dass er ihn nicht woanders hinträgt und dass er nach dem Leerfressen nicht von selbst aufsteht.
Solange das nicht sitzt, probierst du es NIE beim Klingeln. Solange ignorierst du sein Getue beim Klingeln einfach. Erst wenn er mindestens 10 Minuten liegenbleibt, auch wenn du aus dem Zimmer gehst, kannst du den ersten Versuch starten: Klingel, Hund bellt, du holst mit Leberwurst gefüllten Kong und legst Hund auf Decke. Dann gehst du zur Tür. Folgt der Hund, zurückbringen und wieder hinlegen.
Es ist sinnvoll, für die ersten Versuche einen „Klingler“ zu bestellen, damit du das 4-6x hintereinander üben kannst. Das möglichst über einige Tage. Dann sollte die Sache gegessen sein. Das Bellen erledigt sich damit meist von selbst.
Warum? Sind das Rassen die sich schwer unterordnen?
Es sind passionierte Jäger. Und als solche neigen sie dazu, spätestens dann die Ohren auf Durchzug zu stellen, wenn Wild rennt oder eine Fährte lockt.
Schöne Grüße,
Jule