Hallo,
es ist nicht zwingend Stress, was den Hund zum Erbrechen bringt. Da finden sich eine Menge andere mögliche Ursachen, und ein bakterielles oder virales Geschehen gehört nach meiner Einschätzung erst mal zu den Hauptverdächtigungen.
Stress allein als Auslöser für dauerhaftes Erbrechen halte ich sogar eher für unwahrscheinlich. Denkbar wäre aber, dass der Stress als Katalysator für eine Infektion wirkt, die bislang vom Immunsystem ausreichend in Schach gehalten wurde und nun ausbricht.
Wenn sich die Abstände zwischen den Kotzattacken verringern und das Erbrechen nicht in den nächsten Stunden deutlich nachlässt oder besser noch ganz aufhört, ist Tierarzt angesagt. Wenn der Hund bei den Temperaturen nicht ausreichend trinkt, erst recht. Der TA kann ihm ein Mittel gegen das Erbrechen spritzen und ihn zur Not an eine Infusion hängen.
Eine grobe Einschätzung bringt der Hautfaltentest: Zieh eine Falte am Hund hoch und lass sie los. Sie sollte innerhalb einer Sekunde wieder glatt sein. Geht das langsamer, ist das ein Anzeichen für eine Dehydration.
Was du versuchen kannst ist, dem Hund lauwarmen schwarzen Tee oder Pfefferminztee zu trinken zu geben. Wenn du Nassfutter hast, kannst du ein paar kleine Bröckchen mit in die Schüssel geben, zur Not tuts auch Trockenfutter. Beim Versuch, das Futter zu fressen, nimmt der Hund die Flüssigkeit mit auf. Wenn er allerdings auch das Futter verschmäht, klappt das nicht. Manche Hunde mögen den Tee auch so.
Wenn sich das Erbrechen deutlich beruhigt und der Hund trinkt, solltest du ihn trotzdem auf jeden Fall bis morgen Mittag hungern lassen. Ein überreizter Magen verträgt kein Futter. Wenn der Hund Hunger hat, ist das aber ein gutes Zeichen und spricht z.B. in aller Regel gegen eine Vergiftung. Morgen sollte er dann erst mal nur esslöffelweise Futter bekommen, am besten in Form von Hüttenkäse.
Kriegt der Hund Trockenfutter, sollte man damit noch mindestens einen Tag länger warten und stattdessen lieber Hüttenkäse und Hühnerfleisch (oder z.B. Rinti Sensible mit Huhn und Reis) füttern. Immer nur in kleinen Portionen anbieten und abwarten, ob es drin bleibt. Erbricht der Hund wieder, ist erst Fasten und dann TA angesagt.
Schöne Grüße
Jule