Hund entfernt sich zu weit

Liebe Experten,
bin mal wieder wegen meines Diggen hier.
Zum Verständnis: er ist ein inzwischen 6-jähriger Tshi-Zu/Dackel - (glaube ich)- Mischlingsrüde.
Ein rundum toller Hund, der aber auch diskussionsfreudig ist, nach dem Motto:
ist das jetzt wirklich Dein voller Ernst, das wir jetzt wieder reingehen??? (Hinsetzen, schiefgehaltener Kopf)…
Seit einiger Zeit entfernt er sich bei Spaziergängen ungebührlich weit von mir und auch von seinem Herrchen, wenn der mit ihm unterwegs ist. Das wird wahrscheinlich dadurch unterstützt, dass er alle Wege sehr gut kennt und weiß, dass er uns immer wieder findet. Leider nimmt uns das jede Kontrolle.
Da ich vorher immer wieder meinen Weg veränderte und ihn, den Vorauslaufenden, so zwang, auf mich zu achten und mir hinterher zu kommen, ging das bisher sehr gut. Inzwischen nicht mehr.
Ich nehme ihn nun wieder an die Schleppleine, möchte ihn aber auch sehr gerne frei laufen lassen. Wie kann ich den Schelm austricksen? Was kann ich tun, damit er in der Nähe bleibt? (bitte keine Stöckchen/Ballangebote, Tante Jule hats verboten- sag ich ihm immer, wenn er dann am Ende der Runde mit nem Kienappel kommt, um mich zu betören).
Also, wie verunsichere ich ihn am zweckmäßgsten?
Danke Euch für Antworten, Sylvia

Liebe Experten, tut mit leid, ich habe den Rassenamen schon wieder falsch geschrieben…Sylvia

Hallo, da ich selbst keinen Hund habe, also kein Experte bin, kann ich nur sagen was ich tun würde. Vielleicht reagiert er auf Ignoranz? Sie wenden mitten auf der Strecke und gehen wieder zurück, wenn er dann „angehechelt“ kommt, ignorieren Sie ihn einfach. Der Kleine tut Ihnen natürlich sehr leid, aber Sie sind der Chef, und das muss er lernen zu akzeptieren. Hunde sind bekanntlich bestechlich, Sie könnten ihn am Ende des Gassigehens mit einem Leckerli belohnen, aber nur dann, wenn er nicht zwischenzeitlich ausgebüchst ist. - Gibt es unterwegs Bäume, dann verstecken Sie sich dahinter, und wenn er sie findet, ignorieren Sie ihn, wie vorher beschrieben. Viel Glück mit dem Kleinen, es würde mich sehr interessieren wie Sie den Schelm austricksen konnten, da ich eventuell auch mit einem Hund leben möchte. Habe gerade Ihren Text nochmals durchgelesen, Sie müssen konsequenter sein, Ihr Hund testet seine Grenzen aus und das mit Erfolg, das geht gar nicht. Versuchen Sie meinen Tipp, Sie werden sehen, Ihr Hund liebt Sie immer noch, heiß und innig. Liebe Grüße Kirstie1947

Was kann ich tun, damit er in der Nähe bleibt? (bitte keine Stöckchen/Ballangebote, Tante Jule hats verboten-

Hallo Sylvia,

na, das nenn’ ich mal eine nachhaltige Wirkung :smile:. Und: Jetzt ist möglicherweise der Zeitpunkt gekommen, an dem du abwägen musst: Dem Junkie (dosiert) sein Suchtmittel zu verabreichen und dafür seine räumliche Nähe fördern oder über die Schleppleine zu arbeiten.

Zum Verstecken würde ich bei einem erwachsenen Hund nicht raten. Er lernt schnell, dass er dich jederzeit wiederfinden kann und betrachtet das Ganze bestenfalls als nette Beschäftigung.

Wie weit ist eigentlich ‚ungebührlich‘?
Hallo,

Seit einiger Zeit entfernt er sich bei Spaziergängen ungebührlich weit von mir

Rufweite? Sichtweite? Und in welcher Umgebung?

Es sollte reichen, wenn er auf Dein Kommando hin stehen bleibt oder sich wieder in deine Richtung bewegt und zurückkommt. Dazu müsstest du ihn nur kurz vor diesem variablen (und für ihn daher schwierig bis nicht nachvollziehbaren) „ungebührlich“ rufen oder mittels Pfeifen auffordern. Sovielwenig solltest du ihm schon beibringen, bevor du ihn dauerhaft von der Leine lässt.

Weder

Wie kann ich den Schelm austricksen?

noch

Also, wie verunsichere ich ihn am zweckmäßgsten?

dürften hilfreich sein. Er sollte dir stattdessen (ver)trauen, dann gehorcht er auch auf dein Kommando.

Gruß
nasziv

PS: Was sollte an „Mischlingsrüde“ nicht richtig geschrieben sein? :wink:

Hallo Jule, schön, Dich zu lesen, Dein Name ist in unserer Hundefamilie fest verankert.

Ich habe, aber erst in der letzten Woche, angefangen, den Diggen bei mir zu halten, einen Ball zu werfen und ihn erst dann, wenn der Ball liegt, mit der Aufforderung „Hol“ freizulassen. Es könnte sein, dass ich mich damit interessant mache…
Das Verstecken hab ich längst aufgegeben, da steht man feixend hinter einem Baum und stellt ne Kiefer nach (also so gut wie unsichtbar), macht aber keinen Spaß, wenn man locker gefunden wird. Also kann ich das mit dem „Hol“ weitermachen?

Dankeschön, Sylvia

Liebe kirsti, danke für die Antwort.

Deinen Vorschlag habe ich schon lange durchprobiert. Geht alles, ist aber nicht im Sinne der Chefin. Ich gehe zurück oder einen anderen Weg, wenn ich sehe, dass er nicht auf mich achtet. Keine Frage, er kommt nach, aber erst dann, wenn er Zeit hat. Er hängt nicht an meine Fersen.
Kurz hochgeschaut…„ach schau mal, da geht sie lang, na dann treffe ich sie oben“… und macht sein Ding weiter. Inzwischen mache ich den gemeinsamen Waldspaziergang alleine. Und er kommt auch nicht sorgenvoll angehechelt, sondern ist sehr zufrieden mit dem Verlauf den Spazierganges, „sooooo…alles erledigt, jetzt schaue ich mal kurz vorbei, was bei Dir so los ist…“
Zur Klarstellung: er büxt nicht aus, er hat nur was Besseres zu tun. Grenze setzen, hieße Leine, bin aber auf der Suche nach was Schlauerem…

Zum Thema Verstecken: s. Antwort von Jule und meine Antwort darauf…

LG Sylvia

Liebe/r nasziv

Rufweite? Sichtweite? Und in welcher Umgebung?

irgendwann nicht mehr in Sichtweite, Wald.

Dazu müsstest du ihn nur

rufen oder mittels Pfeifen auffordern.

Tja, die Einen sagen so, die Anderen so.
Eine Betrachtungsweise war die, dass, wenn man den Hund beobachtet und ihn durch Pfeifen oder Kommandos korrigiert, er vor sich hintrottelt und sich sicher ist, dass andere auf ihn aufpassen. Er sollte aber besser selbst aufpassen, finde ich. Ich bin seine Meute, ohne die er sich unsicher fühlen müsste. Ich will ihm das nicht abnehmen. Er soll auf mich aufpassen!

Er sollte dir stattdessen (ver)trauen,
dann gehorcht er auch auf dein Kommando.

Kein Problem, alles schon durchgeübt, s. o… er hört auf mein Kommando, aber das ist nicht mein Thema.
Er vertraut ja, er weiß ganz genau, dass er mich wiedertrifft, bzw. findet.

PS: Was sollte an „Mischlingsrüde“ nicht richtig geschrieben
sein? :wink:

Hast recht

LG Sylvia

Hallo Sylvia,

Also kann ich das mit dem „Hol“ weitermachen?

Ja, kannst du.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo

Ich bin seine Meute, ohne die er sich unsicher fühlen müsste.
Ich will ihm das nicht abnehmen. Er soll auf mich aufpassen!

Vielleicht denkt der Hund genau dasselbe über dich …

Viele Grüße