Wir werden einen 10-jährigen Podenco-Mix übernehmen. Die Besitzer wandern aus und die Kinder wollen sich um den Hund nicht kümmern.
Er ist ein ganz lieber Kerl, nur manchmal etwas stur und er fiept sehr sehr viel.
Er muss nicht raus, er macht das auch dann, wenn wir vom Gassigehen kommen.
Auch wenn er Futter und Wasser hatte.
Die Besitzer sagen, das macht er bei Ihnen auch und das schon viele, viele Jahre.
Wie kann man mit ihm trainieren, dass er das nicht mehr macht?
Ignorieren?
Hat mir noch jemand einen anderen Rat?
Danke und viele Grüße
Petra
Hallo,
Wie kann man mit ihm trainieren, dass er das nicht mehr macht? Ignorieren?
Ja. Und zwar komplett. Bereits ein kurzer Blick zum Hund, ist dabei bereits schon wieder Verstärkung. Ansprechen (auch Schimpfen oder „Nein“ sagen) hat eine noch stärkere Wirkung. Richtiges Ignorieren gehört zu den schwierigsten Dingen überhaupt, da die meisten Hundebesitzer fast reflexartig auf Lautäußerungen ihres Hundes reagieren.
Hat mir noch jemand einen anderen Rat?
Nein, weil JEDE Form von Reaktion das Verhalten verstärkt.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Petra
Ich bin zwar kein Hundeexperte aber dieses Verhalten kenn ich auch von meinem Hund (Labrador-Mix). Interessanterweise, macht er das häufig nur bei mir (Frauen sind empfindlicher), bei meinem Mann weiss er ganz genau, dass nichts zu holen ist. Im Klartext heisst das, Dein Hund will Aufmerksamkeit, sei es nur, dass man ihn streichelt oder mit ihm spricht. Ich weiss aber auch, dass Podenco-Rassen sehr viel Abwechslung brauchen, dass heisst aber auch, genügend Auslauf, Spiel und Geistestätigkeiten. Raten kann ich Dir; mache Dir einen Tagesplan, das heisst versuche einen geregelten Tagesablauf festzusetzen: 3 Mal Auslauf am Tag möglichst zur gleichen Zeit (mit Berücksichtigung seines Alters), während dessen mit ihm beschäftigen also nicht nur mitlaufen. Zum Beispiel immer wieder herrufen, sich verstecken, wenn er mag Stöckchen bringen oder was auch lustig ist, sich einfach bücken und im Gras rumstochern als wäre etwas ganz wichtiges da, Dein Hund wird ganz aufgeregt und neugierig sein und danach eine Belohnung hervorzaubern. Nach dem Spaziergang zuhause nicht einfach Napf hinstellen, sondern mit dem Essen Spielchen machen, so dass er sie in der Wohnung finden muss. Klingt verrückt aber es funktioniert. Sobald er geistig ausgelastet ist oder viel Fährtensuche machen muss, wird er automatisch müde und schläft erst mal ne Runde. Wenn er nach 1-2 Stunden wieder fiept, ignorieren bis zur nächsten Spielstunde die man für ihn reserviert hat. Ich weiss, es wird sicherlich nervig und mühsam sein am Anfang aber wenn Du die Zeiten einhälst und er genug Aufmerksamkeit und Arbeit (evtl. Hundespielgruppe) bekommt, sollte es eigentlich klappen. Wenn das alles nichts wird, da frage ich mich ob er allenfalls körperliche Beschwerden hat. So, ich wünsche Dir viel viel Erfolg.
Sternchen für Jule 959
Für viele kompetente Ratschläge und vor allem nachvollziehbarer Begründungen von mir : ein Ehrensternchen.
Der Moderator möge löschen, aber veteilt ist verteilt.
Weiter so Jule.
Gruß
Hans
Hallo,
3 Mal Auslauf am Tag… während dessen mit ihm beschäftigen also nicht nur mitlaufen…Nach dem Spaziergang zuhause nicht einfach Napf hinstellen, sondern mit dem Essen Spielchen machen…
Ich würde befürchten, dass ich bei einem solchen Programm den Hund erst recht dazu bringe, dass er es nicht erträgt, zwischendurch nicht beachtet zu werden.
Natürlich ist Auslastung wichtig. Dennoch würde ich persönlich nicht jeden Spaziergang mit dem Hund zum Entertainmentprgramm machen. Er soll ruhig auch lernen, dass er einfach mal nur mitzulaufen hat, ohne dass ihm große Beachtung widerfährt. Bei einem Podenco bedeutet das vermutlich, dass er in dieser Zeit an der (Schlepp-)Leine zu sein hat, da er sich ansonsten möglicherweise durch ein bisschen Jagen selbst befriedigt.
Sobald er geistig ausgelastet ist oder viel Fährtensuche machen muss, wird er automatisch müde und schläft erst mal ne Runde.
Das löst aber doch das Problem nicht, sondern verschiebt es lediglich zeitmäßig.
Schöne Grüße,
Jule
Danke Jule,
hast mir Mut gemacht.
Petra