Hund hat Angst vor Treppen

Hallo, vor einiger Zeit rutschte unsere Hündin auf einer Treppenstufe aus, nicht schlimm, aber etwas schmerzhaft. Nun hat sie vor diesen Treppenstufen - und nur vor diesen, alle anderen läuft sie rauf und runter - fürchterliche Angst und ist durch nichts dazu zu bewegen auch nur eine Stufe zu gehen. Um von der Wohnung nach draußen zu gelangen, gibt es nur den Fahrstuhl, oder halt die 6 Treppen. Noch funktioniert der Fahrstuhl, wehe `mal nicht, bei 35kg. Hund? Ernstgemeinte Ratschläge nehme ich sehr gern entgegen. Herzl. Gruß, Manfred.

Hallo Manfred,

klingt ein wenig rabiat, ist es aber nur scheinbar: Hündin anleinen und zügig mit ihr die Treppen gehen - trotz Gegenwehr.

Am Besten zunächst von unten nach oben. Einfach mit einem (!) aufmunternden „Komm!“ loslaufen und NICHT stehenbleiben. Das bedeutet, dass du deine Hündin vermutlich ein ganzes Stück hinterher- und vielleicht auch hochzerren musst.

Da sie aber nicht dumm ist, wird sie es vorziehen, der unbequemen Lage zu entgehen und lieber ihre vier Beine benutzen. Dabei wird sie plötzlich feststellen, dass sich die Treppe durchaus überleben lässt. Das Ganze übst du an einem Stück so oft rauf und runter, bis sie angeleint wieder locker mitläuft.

Wenn du konsequent bist und dabei auch den Mund hältst, wird die Sache innerhalb einer Viertelstunde erledigt sein.

Was bisher passiert ist, ist Folgendes: Die Hündin hat eine unangenehme Erfahrung mit dieser Treppe gemacht und meidet diese erst mal. Dass sie das tut, spricht für ihre Lernfähigkeit. Nun kam aber der Moment, in dem ihr begonnen habt, die Hündin zu überzeugen, dass die Treppe ungefährlich ist: Leckerchen, jede Menge Lockrufe, ein bisschen schieben, aber dann wieder aufgeben, tätscheln, streicheln und das ganze Programm.

In eurem Empfinden war das Motivation, mit dem Ziel, der Hündin die Angst zu nehmen. In ihrem Empfinden musste es mit dieser Treppe etwas gehörig Gefährliches auf sich haben, wenn da plötzlich so ein Buhau darum gemacht wird. Fazit: Sie meidet noch stärker.

Ihr habt bislang noch Glück gehabt, dass sie (noch) nicht auf andere Treppen generalisiert hat. Die Gefahr ist diesbezüglich ziemlich groß.

Wenn du nun also selbst mutig und angstfrei (ich versuche hierbei einen Blick aus den Augen deiner Hündin) an die Sache rangehst und im wahrsten Sinne des Wortes die Führung übernimmst, hat sie eine Chance, die Erfahrung zu machen, dass ihr nichts passiert.

Am Anfang wirst du die Krallen noch kratzen hören, da sie diese instinktiv ausfährt, um sich festzuhalten. Je öfter du die Treppe mit ihr gehst, desto leiser wird es werden.

Geht sie an der Leine problemlos rauf und runter, leine sie ab und geh genauso zügig mit ihr hoch. Meist klappt das dann auf Anhieb.

Schöne Grüße,
Jule

Lock sie mit Fleischwurstückchen. Leg sie über der einen Stufe. Aber so das sie nur drankommt, wenn sie sich überwindet. So verbindet sie das es was gutes und leckeres ist wenn sie sich überwindet. Nach einigen Male wird sie von alleine hochgehen.

Hildegard