Hallo Kai,
Diabetes ist leider eine relativ teure Krankheit. Es ist allerdings zwischen Typ II und Typ I zu unterscheiden. Typ II ist günstiger als Typ I. Allerdings ist die Lebensqualität des Hundes in beiden Fällen kaum beeinträchtigt, wenn man die Behandlung konsequent durchführt. Das Fressen muss ggf. zu bestimmten Tageszeiten immer in der gleichen Menge verabreicht werden -was bei Berufstätigkeit nicht unbedingt immer gewährleistet werden kann, den Hund aber kaum beeinträchtigt und die Medikamente müssen täglich und immer zur gleichen Zeit verabreicht werden- auch dies ist nicht unbedingt leicht einzuhalten, eine Ausnahme darf nicht gemacht werden auch nicht sonntags oder an silvester. Zusätzliche Bewegung, wie ein Wochenendwanderausflug, mal mit dem Fahrrad in die Stadt, wenn man dies nicht täglich macht, sind praktisch ausgeschlossen (bei insulinbehandlung, bei Tablettenbehandlung ist dies anders, diese ist aber nur bei Typ II möglich).
Auch wenn der Hund bislang pflegeleicht war, werden diese Regeln das Leben für den Halter sehr einschränken.
Anfangs wird sich der Hund eine ganze Weile an die Behandlung gewöhnen müssen, also an Spritzen,Messungen etc. was durchaus als beeinträchtigte Lebensqualität gelten könnte, allerdings ist diese Einschränkung vorübergehend. Man muss da aber konsequent bleiben und die Notwendigkeit klarmachen.
Die Übelkeit lässt dann schnell nach und der Hund wird wieder fast der Alte sein. Es kann bei hohen Werten allerdings vorkommen, dass man häufiger raus muss als bislang und bei schlechter Einstellung werden die derzeitigen Symptome wieder auftreten. Die Lebensqualität des Halters wird also auf jeden Fall eingeschränkt.
Ich habe keinen Hund, mein Kind hat Diabetes. Mein Kind würde ich natürlich niemals abgeben oder einschläfern lassen, die Lebensqualität ist zwar etwas eingeschränkt, aber es ist ein normales Kind. Der Schock der Diagnose ist anfangs aber sehr viel und für das eigene Kind geht man an seine Grenzen, für einen Hund würde ich den notwendigen Aufwand jedoch nicht betreiben wollen. Sollte die Diagnose bei dem 10 Jahre alten Hund Typ I lauten, würde ich ihn fortgeben an jemanden, der sich damit auskennt. Einschläfern käme für mich nur als letzten Ausweg in Frage, wenn das Geld nicht reicht oder es sehr schwer ist den Hund einzustellen. bei Typ II käme einschläfern gar nicht in Frage, denn daran sind immer die Halter mitschuld und der Aufwand und die zusätzlichen Kosten sind gering. Ich nehme an, bei ihrem Hund wurde ein Typ I diagnostiziert?
Einen richtigen Rat kann ich ihnen wie sie raushören nicht geben, aber vielleicht konnte ich ihnen die Entscheidung etwas erleichtern. Wenn es finanziell möglich ist, veruschen sie die Behandlung zu beginnen und suchen sie zeitgleich nach einem guten neuen Zuhause für ihren Hund. Falls sie keines finden, haben sie noch etwas Zeit sich zu entscheiden, ob die Erkrankung für sie auf Dauer bezahlbar ist und in ihrem Leben Platz findet, ob die neue Lebensfreude ihres Hundes Grund genug ist, die Behandlung fortzuführen oder ob der Aufwand ein Einschläfern rechtfertigt.
LG
Dina