Hund hat mich nach ermahnung blutig gebissen

Hallo,

Für stabile „Rangordnung und Sozialisation zwischen Hund und :Mensch“ sind Augenkontakt-Gestik-Mimik bei Handlungen zur Erziehung für mich unerlässlich.

Ich stimme dir völlig zu. Die kriegt der Hund auch. Für die kommenden drei Wochen aber ausschließlich dann, wenn er sich wunschgemäß verhält. Auf diesem Weg lernt er, welches Verhalten erwünscht ist. Da gleichzeitig alle anderen Situationen, die bisher zu Verunsicherung und Aggression geführt haben, gemieden werden, kriegt der Hund eine Orientierung, an der er sich ausrichten kann…

Ich denke, es macht wenig Sinn, ein „willenloses gehorsames Spielzeug“ zu besitzen.

Darum geht es doch gar nicht. Ganz im Gegenteil: Der Hund erlebt auf diesem Weg erstmals seine Selbstwirksamkeit. Er macht die Erfahrung, dass er sich auf eine bestimmte Art verhalten kann, um sein Ziel zu erreichen. Aus der Sicht des Hundes ist das das genaue Gegenteil von „willenlos“. Nach seinem Verständnis manipuliert er den Menschen. Er zeigt eine Aktion - z.B. schnelles Herankommen - und bringt den Menschen dadurch zur Herausgabe von Futter und zur Kontaktaufnahme.

Anstatt - wie bisher - angegriffen zu werden, wenn er sich nicht erwartungsgemäß verhalten hat, lernt er nun, welches Verhalten erwünscht ist.

Blickkontakt ist bei einem dominanten Hund eine ziemlich kitzlige Sache, wenn bereits ein Punkt erreicht ist, an dem - wie in der aktuellen Situation - der Hund den Menschen bereits als Herausforderer/ Aggressor erlebt hat.

Unter Hunden ist das Aufnehmen von Blickkontakt in angespannten Situationen eine Herausforderung. Der Hund befindet sich derzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit in permanenter Anspannung. Durch das Ignorieren wird ihm erst mal die Möglichkeit genommen, in dieser Spannung zu verbleiben. Er wird verunsichert und ist dadurch gezwungen, nach alternativen Verhaltensweisen zu suchen.

Da er gleichzeitig genau diese Alternativen angeboten kriegt, kann er sich daran orientieren. Nimmt er das Angebot an - was wahrscheinlich ist - kann sich nach und nach eine spannungsfreie Beziehung entwickeln.

Der Hund ist derzeit aggressiv, weil er keine für ihn verständliche Verhaltensrichtlinie hat und durch die Maßnahmen des Besitzers immer weiter in die Enge getrieben wird. Er hat keine Möglichkeit, etwas zu tun, was ihm garantiert, dass er dann nicht mehr angegriffen wird.

Genau das wird ihm nun geboten.

Schöne Grüße,
Jule

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Habe einen seit drei Jahren einen hoch-dominanten Bordercollie-Mix von Bordercollie-in-Not, der in Frankreich wegen Dominanz eingeschläfert werden sollte. Mir hat erst das regelmäßige anschauen und anwenden der Tipps von Cesar Milan (Der Hundeflüsterer auf SIXX jeden Sonntag nachmittag anzuschauen geholfen) Muss man gesehen haben ! Hilft wirklich !

Hallo,

Cesar Milan ist gemeingefährlich. Jemand, der solchen Mist erzählt und zeigt, habe ich seit vielen Jahren auf dem Hundemarkt nicht gesehen. Die „Erklärungen“, die er liefert, sind völlig an dem vorbei, was ein kundiger Beobachter am Hund sehen kann.

Man lese:
http://lernen.tierberatung-bodensee.com/moodle/file…

Der Artikel braucht eine Weile, bis er lädt, es lohnt sich zu warten.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo brenna,

ok, dann schieß mal los, wie man kindern was genau beibringen
soll… hier in der umgebung hat sich nämlich keine einzige
hundeschule gefunden, die da hilfestellung gibt…

Ich sehe in der von dir beschriebenen Situation keinen Fehler auf deiner Seite. Ein Kind ist ein Kind und handelt spontan und unberechenbar. Du hast schnell reagiert - dass es trotzdem zu einer Verletzung kam, lag im Verschulden des Hundeführers, der seinen Hund ausreichend hätte sichern müssen.

Trotzdem ein paar Tipps: Bringe deiner Tochter bei, niemals zu fremden Hunden hinzugehen, sondern ein Stück von ihnen entfernt stehen zu bleiben und von dort aus zu fragen, ob sie den Hund streicheln darf.

Wenn du dabei bist (was wohl meist der Fall ist), beobachte den Hund: Macht er einen freundlichen Eindruck, ist aber sehr hibbelig, besteht die Gefahr, dass er ein kleines Kind einfach im Überschwang umwirft. Ist er freundlich und ruhig, kannst du dein Okay geben.

In jedem Fall solltest du mit hin gehen und dich auf Höhe des Kindes begeben. Dann kannst du immer noch den Arm dazwischen halten, wenn der Vierbeiner allzu stürmisch ist. Nicht jeder Hundebesitzer kann seinen Hund tatsächlich einschätzen.

Wirkt der Hund angespannt oder erstarrt er in seiner Körperhaltung, ist Vorsicht angesagt. In diesem Fall solltest du lieber Abstand halten, auch wenn der Besitzer sein Okay gibt.

Bringe deiner Tochter bei (geht prima an einem Stoffhund), wie man einen fremden Hund anfasst: Erst hält man ihm die Hand hin und lässt ihn daran riechen. Dann fängt man vorsichtig an, ihn unten am Kinn zu kraulen und arbeitet sich dann bis zum Hals, wo man seitlich weiterkrault. Niemals sollte man einem Hund von oben auf den Kopf fassen, das mögen die meisten Hunde nicht besonders. Für ungeübte Kinder ist das aber die bevorzugte Stelle. Auch am restlichen Körper sollte das Kind nicht streicheln, da der Hund sehen will, was passiert und sich solchen Berührungen gerne entzieht.

Und für den Fall, dass ein fremder Hund zu ihr hin läuft: Ganz ruhig stehenbleiben und die Arme einfach hängen lassen. Wenn sie was zu essen in der Hand hat (Eis) soll sie es fallen lassen. Mama kauft bestimmte ein Neues. Du kannst das üben, indem du Hund spielst und bellend auf allen Vieren um sie rumspringst und sie dabei anrempelst. Wenn sie hinfällt, soll sie die Arme vors Gesicht halten und versuchen, wieder aufzustehen.

Was man im Spaß immer wieder (wichtig) übt, wird schließlich ein Verhaltensmuster, auf das man im Fall des Falles zurückgreifen kann.

Du kannst freundliche Hundebesitzer auch durchaus bitten, mal mit euch zu üben, indem sie ihren freundlichen Hund loslassen, der dann zu euch hinläuft. Dann kannst du deine Tochter coachen, indem du sie an das erinnerst, was ihr geübt habt.

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Hallo,

deine Antwort ist im Grunde genommen sehr gut. Jedoch:

Das Zeitfenster von 3 Wochen
Die Tatsache, dass der Hund bereits ein gewisses Alter hat
Die Tatsache, dass er andere „beißt“
Und meine grundsätzliche „Philosophie“ hinsichtlich Umgang/Erziehung mit/von Hunden, auch in Bezug auf Dritte

scheinen in manchen Punkten von anderer Natur zu sein. Ist aber nicht schlimm :smile:

Gruß
nasziv

Was ist das für ein Hundetrainer? Einen Hund mit Gewalt auf den Boden drücken um ihn zu unterwerfen stellt für den Hund eine Todesdrohung dar, da musst Du dich nicht wundern das er sich wehrt.Was ist so schlimm daran wenn der Hund bettelt das musst Du igorieren dann gibt er es von alleine auf. Wenn Du weiter solche Trainingmethoden anwendest dann wird dein Hund nie vertrauen zu dir aufbauen. Diese Methoden sind aus dem MA und kein vernünftiger Trainer wendet sie mehr an.