Hund hat mich nach ermahnung blutig gebissen

Hallo,

ich habe einen 5 jahre alten akita/malinois mischlich. ich wollte ihn heut auf seine decke schicken weil er wieder mal beim essen gebettelt hat.nachdem er mich angeknurrt(gemeckert) hat habe ich wie es mir der hundetrainer gesagt hat den hund gepackt um ihm zu zeigein das er nicht der chef ist die ihn runter gedrückt. DAS SOLLTE ICH LAUT HUNDETRAINER SO MACHEN bis er sich entspannt und merkt das er nicht der ranghöchste im rudel ist.das ist zwar immer ein gamzschönes gerangel aber hat immer gut funktioniert.nur heut hat er halt scharf gebissen.ich muss dazu sagen das der hund sehr dominant ist und jeden fremden anbellt/gnurrt/„beist“. jetzt meine frage… was kann ich jetzt noch tun da es ja jetzt sicher nicht das letzte mal war.

Hi,

Dein Hund ist 5 Jahre alt und die Rangverhältnisse sind nicht geklärt? Hast Du ihn bereits seit er Welpe war oder erst später?

Er knurrt Fremde an und beißt auch zu?

Wie verhält er sich denn auf der Straße??

Also für meine Begriffe liegt da einiges im Argen und es ist für mich fraglich, ob das überhaupt noch was werden kann.

So wie Du es schilderst, ist der Hund eine echte Gefahr für seine Umwelt…
Wie konnte es dazu kommen?

Grüße,
Grünblatt

Das Problem ist vermutlich nicht der Hund …

was kann ich jetzt noch tun da es ja jetzt sicher nicht das
letzte mal war.

Dir einen neuen Hundetrainer suchen der „Gewaltfrei“ arbeitet!
Und das schnell!

Und hoffen dass Jule deinen Thread liest… ^^

n’abend!

Hallo,

ich habe einen 5 jahre alten akita/malinois mischlich.

das ist schon mal eine interessante mischung…

ich
wollte ihn heut auf seine decke schicken weil er wieder mal
beim essen gebettelt hat.

äh. nur mal als tip für die zukunft: nicht beachten bringt wesentlich mehr, als irgendwelche gewaltaktionen. meinen weibern wurde es irgendwann schlicht zu doof, bei tisch zu sitzen und nicht beachtet zu werden…

nachdem er mich angeknurrt(gemeckert)
hat habe ich wie es mir der hundetrainer gesagt hat den hund
gepackt um ihm zu zeigein das er nicht der chef ist die ihn
runter gedrückt. DAS SOLLTE ICH LAUT HUNDETRAINER SO MACHEN
bis er sich entspannt und merkt das er nicht der ranghöchste
im rudel ist.das ist zwar immer ein gamzschönes gerangel aber
hat immer gut funktioniert.

also. was soll ich sagen. als erstes: schmeiss den trainer raus. an dem tag, an ich als trainer einen halter auffordere, gegen seinen hund gewaltsam vorzugehen, trifft mich hoffentlich ein lkw.

das was der trainer (ich nutze die bezeichnung mal weiterhin) vermutlich sagen wollte, ist der sogenannte alfa-wurf. eine technik, die ich kaum einsetze, da extrem schwierig.

nur heut hat er halt scharf
gebissen.ich muss dazu sagen das der hund sehr dominant ist
und jeden fremden anbellt/gnurrt/„beist“. jetzt meine frage…
was kann ich jetzt noch tun da es ja jetzt sicher nicht das
letzte mal war.

erst einmal eine begriffsdefinition: dein hund hat nicht /gebissen/, sondern geschnappt. die unterscheidung ist einfach: du hast noch hände zum tippen. hätte er gebissen, müsstest du jetzt unter der sauerstoffmaske diktieren. das wie gesagt, nur zur definition und unterscheidung.

ich sehe, so aus der ferne, folgendes problem, jetzt mal bewusst auf die spitze getrieben: dein hund nimmt dich nicht ernst, nicht mal für fünf pfennig. allenfalls toleriert er dich. wäre er jetzt ein chihuahua, wäre das allenfalls ärgerlich. aber mit der kombination aus selbstbewussten und grossen rassen, ist es ein ziemliches problem.

da ich fern-training kategorisch ablehne, nur folgende tips: such dir einen neuen tranier, der -und das ist essentiell- gewaltfrei arbeitet. sobald begriffe wie „leinenruck“, „dominieren“ oder „stachelwürger“ fallen, lauf weg. versuch -am einfachsten über’s futter- eine bindung herzustellen und ihm damit ganz subtil klarzumachen, wer der chef ist.

ich hatte einen akita im traning, der auch mit seinem halter machte, was er wollte. das tranining wurde mit der bitte, den hund jemand anderem zu übergeben (er bleibt aber in der familie) beendet. nicht weil der hund nicht lernwillig ist, ganz im gegenteil. nur der halter hat keine lust. bei wildfremden menschen (mit denen der kleine auch gerne mitläuft, versucht das mal mit meiner lena) hört er nach ein paar eingewöhnungs-minuten wie eine eins. ich warte jetzt auf den anruf der neuen halter…

in diesem sinne: macht euch gedanken…

nils
du hast eine mischung aus zwei sehr willensstarken hunden, die sind schwer zu tranieren. überleg dir ganz genau, ob du dir das antun möchtest. wenn ja, wünsche ich dir viel glück und geduld.

Hallo,

jetzt meine frage…
was kann ich jetzt noch tun da es ja jetzt sicher nicht das
letzte mal war.

Ich würde mit diesem Hund zum Tierarzt fahren, und der Hund würde nicht mehr mit zurück kommen.

Wenn du dich selbst beißen lassen willst, ist das deine Sache. Aber vielleicht erwischt es auch einmal ein Kind, dann steht dein lieber Hund in der Bild-Zeitung.

Petra

Hallo,

Ich würde mit diesem Hund zum Tierarzt fahren, und der Hund würde nicht mehr mit zurück kommen.

Machst du das immer so, dass du bei eigenen Fehlern andere dafür bestrafst?

Wenn du dich selbst beißen lassen willst, ist das deine Sache. Aber vielleicht erwischt es auch einmal ein Kind, dann steht dein lieber Hund in der Bild-Zeitung.

Ich denke, es war Notwehr des Hunds auf einen körperlichen Angriff hin. Das sollte man ihm zugestehen.

Gruß
nasziv

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hi

Ich würde mit diesem Hund zum Tierarzt fahren, und der Hund
würde nicht mehr mit zurück kommen.

Das Problem liegt aber fast immer am zweibeinigen Ende der Leine.

Dein „Ratschlag“ würde also das falsche Ende der Leine bestrafen.

Gruß
Edith

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Hallo,

dein Hund hat ein Unterordnungproblem. Das hat dein Trainer richtig erkannt. Falsch und gefährlich ist allerdings seine Umgehensweise damit.

nachdem er mich angeknurrt(gemeckert) hat

Das zeigt, dass er ein korrektes Sozialverhalten hat. Er verwarnt deutlich und signalisiert, dass du gerade eine Grenze überschreitest und er nicht gewillt ist, dies zu tolerieren. Das Knurren bedeutet: „Hör’ auf damit oder ich werde mich zur Wehr setzen“.

habe ich wie es mir der hundetrainer gesagt hat den hund gepackt um ihm zu zeigein das er nicht der chef ist die ihn runter gedrückt…das ist zwar immer ein gamzschönes gerangel aber hat immer gut funktioniert.

Genau das hat es nicht getan. Dein Hund hat - weil er offensichtlich gut sozialisiert ist - bis zum jetzigen Zeitpunkt nur gute Miene zum bösen Spiel gemacht und - wie es für ranghohe und selbstbewusste Hunde typisch ist - mit großer Toleranz auf deine Angriffe reagiert.

nur heut hat er halt scharf gebissen

Nachdem du immer wieder seine Grenzen überschritten und jede Warnung missachtet hast, hat er dir nun gezeigt, wer der Stärkere ist.

Wenn du mit diesen Methoden weitermachst, bringst du dich ernsthaft in weit größere Gefahr, denn auch die Tatsache, dass er dich nur einmal gebissen hat, anstatt über dich herzufallen, zeigt, dass dein Hund ein ausgezeichnetes Sozialverhalten hat. Dennoch wird er früher oder später zu stärkeren Mitteln greifen, wenn du ihn nicht respektierst.

Bleibt die Frage, was tun. Meine Empfehlung wäre folgende:

  • Wenn dein Hund auf Couch und Sessel liegt, muss er da runter. Für diesen Fall binde eine etwa 2,50 lange Wächeleine ans Halsband, die Tag und Nacht am Hund bleibt, wenn er in der Wohnung ist. Um ihn runterzuholen nimmst du nur das äußere Ende der Leine und ziehst ihn kommentarlos runter, ohne ihn dabei anzusehen. Danach lässt du die Leine fallen und gehst weg, ohne den Hund weiter zu beachten.
  • Der Hund kriegt über den Zeitraum von 3 Wochen keinerlei Zuwendung in Form von Streicheln oder Ansprache mehr. Fordert er diese ein - was er vermutlich nach einer Weile tun wird, indem er dir z.B. den Kopf auf die Beine legt - ignoriere ihn. Sprich ihn nicht an, schicke ihn nicht weg, schau ihn nicht an.
  • Wenn er sich draußen aufregt, gib ihm ein einziges Kommando, zu dir herzukommen und sich vor dich zus setzen. („Hier“). Reagiert er nicht sofort, gehe zügig weiter und ziehe ihn mit. Ansonsten reagiere nicht auf ihn.
  • Lass ihn draußen nicht schnüffeln. Er darf weder stehen bleiben und etwas ausgiebig untersuchen, noch alle paar Meter markieren. Du hältst lediglich an, um ihn pinkeln zu lassen, dazu reichen aber 3-5 Mal, die du bestimmst, indem du ihn für diesen Moment an den Baum lässt. Pinkelt er nicht sofort, geh’ weiter. Gehe so lange mit ihm, bis er sich löst, ohne dazu vorher ausgiebig schnüffeln zu müssen. Wenn du bei deinem Hund erkennen kannst, wann er sich lösen will, kannst du ihm zwei Minuten geben, um zu schnüffeln - aber nicht mehr.
  • Lass ihn nicht von der Leine. Leg’ dir eine Schleppleine zu und arbeite mit ihm. Auch hier gilt: Lass ihn nicht schnüffeln. Er kann in einem gewissen Radius (maximal 5 Meter) neben dir traben, aber er darf nicht selbstständig stehenbleiben. Deine Spaziergänge werden in den nächsten Wochen zügige „Märsche“ sein, die nur durch Arbeitseinheiten unterbrochen werden.
  • Gehe entweder immer vorwärts - dies tust du ohne Kommando und ohne Blickkontakt zum Hund, aber mit aufgerichtetem Oberkörper und energischem Schritt - oder gib ihm freundlich Unterordnungskommandos, wie „Sitz“, „Platz“ oder „Hier“. Stell dir beim Gehen vor, der Hund würde sterben, wenn er stehenbliebe. Das verschafft dir die nötige Energie.
  • Befolgt er ein Kommando sofort und ohne zu zögern - und nur dann - lobe ihn freundlich, schaue ihn kurz und freundlich an und gib ihm ein Leckerchen. Das ist für die nächsten 3 Wochen die einzige Art und Weise, auf die er sich deine Zuwendung verdienen kann. Du kannst das Ganze verstärken, indem du statt der Leckerchen die Tagesration Futter (klappt nur bei Trockenfutter) auf die Arbeitseinheiten verteilst und nichts mehr im Napf fütterst.
  • Ignoriert er ein Kommando, ignoriere ihn ebenfalls und gehe stattdessen zügig mit ihm weiter.

Vermutlich wirst du am Anfang einen überraschten Hund erleben, der spontan folgt. Dann wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Phase der Erkenntnis und des Widerstandes folgen, wenn dein Hund begreift, dass du die Führung übernimmst. Das wird er nicht ohne Weiteres akzeptieren, deswegen ist es sehr wichtig, dass du ihm keinerlei Anlass zur Aggression gibst, indem du ihn nicht durch Sprache, Blick- und Körperkontakt provozierst. Dein Körper und seine Energie werden - auch wenn es merkwürdig klingen mag - in den folgenden Wochen den Hund erziehen.

Wenn du merkst, dass dein Hund auf jedes Kommando folgt - der Härtetest ist, dass er sich davon abrufen lässt, Hunde und Menschen zu verbellen - hast du gewonnen. Du wirst auch merken, dass der Hund draußen beginnt, dich immer häufiger anzuschauen. Dann kannst du nach und nach wieder Zuwendung und Freiheiten gewähren, aber tu das sehr dosiert. Beim ersten Anzeichen von Ungehorsam musst du wieder einen Schritt zurück gehen.

Wenn mehr Menschen in deinem Haushalt leben, müssen diese sich unbedingt an das Zuwendungsverbot halten, sonst wird das nicht funktionieren.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

Hallo,

Ich würde mit diesem Hund zum Tierarzt fahren, und der Hund würde nicht mehr mit zurück kommen.

Machst du das immer so, dass du bei eigenen Fehlern andere
dafür bestrafst?

Wenn du dich selbst beißen lassen willst, ist das deine Sache. Aber vielleicht erwischt es auch einmal ein Kind, dann steht dein lieber Hund in der Bild-Zeitung.

Ich denke, es war Notwehr des Hunds auf einen körperlichen
Angriff hin. Das sollte man ihm zugestehen.

Auch wenn es dann mal ein Kind trifft ? Versteh mich nicht falsch, ich finde auch, das das hier ein Fehler des Halters war, aaaber ich kann auch diese Antwort verstehen, denn ich persönlich hatte mal das Vergnügen, das ein Hund sich als „Notwehr“ gegen mein Kind wehrte. Ich fand das gar nicht berechtigt und mein blutendes, weinendes Kind auch nicht- Zumal jetzt jede Hundebegegnung schwierig ist.

Hintergrund war, das mein Kind auf den Hund zubewegte, ich es festhielt, die Halterin den Hund wegzog und der sich daraufhin umdrehte, nach ihr und meinem Kind schnappte und mein Kind auch erwischte.

Da war ich auch erstmal eher sauer und wütend.
Ich persönlich würde mir übrigens nie, nie , nie einen großen Hund ins Haus holen, warum das im moment so ein Trend ist, sich die außergewöhnlichsten Rassen ins Haus zu holen, ist mir echt ein Rätsel.

lg

Brenna

n’abend!

ich mach mal den advokatus diavoli:

Auch wenn es dann mal ein Kind trifft ? Versteh mich nicht
falsch, ich finde auch, das das hier ein Fehler des Halters
war, aaaber ich kann auch diese Antwort verstehen, denn ich
persönlich hatte mal das Vergnügen, das ein Hund sich als
„Notwehr“ gegen mein Kind wehrte. Ich fand das gar nicht
berechtigt und mein blutendes, weinendes Kind auch nicht-
Zumal jetzt jede Hundebegegnung schwierig ist.

wenn du es nicht schaffst, deinem kind die angst zu nehmen (und glaub’ mir, /ich/ weiss wie es ist, als kind mit ängsten leben zu müssen), wende dich an einen therapeuten. versteh das nicht falsch: hätten mich meine eltern als kind zu einer therapie gebracht, wäre ich nicht mit mitte 30 arbeitsunfähig und das leben wäre wesentlich leichter gewesen…

Hintergrund war, das mein Kind auf den Hund zubewegte, ich es
festhielt, die Halterin den Hund wegzog und der sich daraufhin
umdrehte, nach ihr und meinem Kind schnappte und mein Kind
auch erwischte.

tut mir leid, ihr habt beide versagt. sowohl der hundehalter, der seinem hund eine zu niedrige toleranzschwelle bei kindern beigebracht hat, als auch du, die ihrem kind nicht beigebracht hat, richtig mit hunden umzugehen.

es ist immer so schön leicht, den anderen (hier: dem hund) die schuld zu geben. aber genauso wie man einem stadt-kind das über-die-strasse-gehen und ähnliches beibringen /muss/, gehört der umgang mit den in der stadt lebenden tieren durchaus auch dazu…ich weiss, das sieht ausser mir keiner, aber wenn man mal die nackte logik einzug halten lässt, kann man sein kind entweder in watte packen oder ihm auch das rüstzeug für treffen mit tieren mitgeben.

Da war ich auch erstmal eher sauer und wütend.
Ich persönlich würde mir übrigens nie, nie , nie einen großen
Hund ins Haus holen, warum das im moment so ein Trend ist,
sich die außergewöhnlichsten Rassen ins Haus zu holen, ist mir
echt ein Rätsel.

ich muss dich hier korrigieren. der trend geht zum hosentaschen-hund. möglichst passend zur couchgarnitur.

oh, und wie ich heute erst einem nachbarn erklären durfte: auch kleine hunde haben 42 zähne und wissen diese durchaus einzusetzen. meine lena (39 cm, 18 kilo) wäre problemlos in der lage, mir grössere teile der extremitäten zu entfernen. und ein (un)normal kleiner chihuahua kann einem kleinen kind durchaus auch das eine oder andere loch verpassen.

überhaupt lena, mal wieder ein gutes beispiel. lenchen kam aus spanien und hatte panische angst vor kindern. zwar würde lenchen nicht schnappen (ja, da bin ich mir sicher), aber verbellen und schubsen war schon mal drin. bis ich sie schrittweise an die kleinen menschen gewöhnt und ihr die oben erwähnte toleranzschwelle verpasst
habe. heute kann ich sie bedenklos selbst zu den -sorry- verkommensten blagen lassen. wenn diese ihr zu sehr zusetzen, geht sie einfach weg.

aber es setzt eine beidseitige arbeit voraus, damit kinder und hunde gut zusammenleben können. und da leider viel zu viele hundehalter, genauso wie viele kinderhalter…scusi, eltern, diese arbeit scheuen bzw. auf schule/kindergarten etc schieben, wird’s weiter zu unfällen kommen. traurig, aber wohl wahr.

so[tm] diabolisch,

nils

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DAS IST KEINE OPTION!!! danke für den professionellen rat…

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überleg dir ganz genau, ob du dir

das antun möchtest. wenn ja, wünsche ich dir viel glück und
geduld.

abegeben o.ä. ist keine option!!! aber danke für die ratschläge! das mit dem ignorieren werden ich auf jeden fall durchziehen

vielen dank für die außführliche anleitung ich werde es genau so machen :smile:

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und eine frage hab ich noch:smile:

wie mach ich das am besten wenn er auf seine decke gehen soll und er nicht geht? bzw soll ich das überhaupt in der „ignorierzeit“ machen?
und was mach ich wenn er LAUT bellt und an die tür rennt wenn jemand klingelt oder die wohnung betritt?

lg

Hallo,

ich würde die Kommunikation auf ein Minimum herunterfahren und vor allem nichts tun, was zu einem Machtkampf - und damit einer Provokation des Hundes - führen kann.

Lass ihn betteln und ignoriere ihn einfach, egal, was er tut.

Was du versuchen kannst, wenn er bellt ist, das Wäscheleinen-Ende in die Hand zu nehmen und ihn einfach in einen Raum zu bringen, wo er bleiben kann, bis der Besuch weg ist. Auch hier gilt: Nicht ansprechen, nicht anschauen.

Auch der Besuch wird gebeten, den Hund nicht zu beachten (was leichter ist, wenn der Hund gar nicht erst im Zimmer ist. Ist der Besuch weg, warte noch 10 Minuten und öffne dann kommentarlos die Tür, um ihn wieder rauszulassen. Achtung: Nicht anschauen.

Das kannst du auch sonst öfter mal am Tag machen: Kommentarlos die Leine nehmen, Hund in ein anderes Zimmer bringen und die Tür schließen. Oder die Tür hinter dir zumachen, wenn du den Raum verlässt. Indem du ihm seine Kontrollmöglichkeiten nimmst, nimmst du ihm auch ein Stück seiner Macht.

Ich vermute, deine bisherigen Versuche, das Bellen zu unterbinden, waren ohnehin nur von mäßigem Erfolg gekrönt, aber dafür für euch beide ziemlich stressig. Hund bellt, Mensch sagt „Ruhe“-Hund bellt weiter; Mensch wird lauter-Hund unterbricht kurz und bellt weiter…so in der Art?

Deine Waffe ist der Rudelausschluss. Bei einem dominanten, erwachsenen Hund bedarf das großer Konsequenz, weil er nicht so einfach zu beeindrucken ist. Er regelt ja schon seit längerem Dinge selbst.

Du solltest damit rechnen, dass sich erst mal nichts bessern wird. Sobald dir auffällt, dass er dich verstärkt anschaut oder von sich aus Körperkontakt sucht, beginnt das Ganze seine Wirkung zu zeigen.

Wenn du in Versuchung bist, ihn zu korrigieren, mach’ dir klar, dass du damit unterm Strich nur Rückschritte machst, weil er wieder Aufmerksamkeit kriegt, die er eingefordert hat. Manchmal hilft es, sich vor Augen zu führen, wie wenig Erfolg man mit dem bisherigen Vorgehen hatte :smile:.

Insgesamt wird das ein Prozess sein, in dem deine Konsequenz gegen seine steht. Hunde sind da unglaublich gut, also wappne dich mit Gelassenheit :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

2 Like

hallooo…

Hintergrund war, das mein Kind auf den Hund zubewegte, ich es
festhielt, die Halterin den Hund wegzog und der sich daraufhin
umdrehte, nach ihr und meinem Kind schnappte und mein Kind
auch erwischte.

tut mir leid, ihr habt beide versagt. sowohl der hundehalter,
der seinem hund eine zu niedrige toleranzschwelle bei kindern
beigebracht hat, als auch du, die ihrem kind nicht beigebracht
hat, richtig mit hunden umzugehen.

na, dann sag mir doch, wo genau da mein fehler war??? sie bewegte sich einen (!!) Schritt auf den hund zu. und ich hielt sie fest, weil ich eben nicht möchte, das sie fremde Hunde anfasst. Wir kennen einige Hundehalter, wo sie die auch anfassen darf, und auch hört, was sie darf und was nicht, bei fremden Tieren möchte ich das aber nicht.

es ist immer so schön leicht, den anderen (hier: dem hund) die
schuld zu geben. aber genauso wie man einem stadt-kind das
über-die-strasse-gehen und ähnliches beibringen /muss/, gehört
der umgang mit den in der stadt lebenden tieren durchaus auch
dazu…ich weiss, das sieht ausser mir keiner, aber wenn man
mal die nackte logik einzug halten lässt, kann man sein kind
entweder in watte packen oder ihm auch das rüstzeug für
treffen mit tieren mitgeben.

und das wäre dann… ???

aber es setzt eine beidseitige arbeit voraus, damit kinder und
hunde gut zusammenleben können. und da leider viel zu viele
hundehalter, genauso wie viele kinderhalter…scusi, eltern,
diese arbeit scheuen bzw. auf schule/kindergarten etc
schieben, wird’s weiter zu unfällen kommen. traurig, aber wohl
wahr.

ok, dann schieß mal los, wie man kindern was genau beibringen soll… hier in der umgebung hat sich nämlich keine einzige hundeschule gefunden, die da hilfestellung gibt…

lg

brenna

Hund ignorieren
Hallo

Lass ihn betteln und ignoriere ihn einfach, egal, was er tut.

Was würdest du denn diesem Beitrag antworten (erster Beitrag):
http://www.hunde-aktuell.de/hundeerziehung-hundeausb…

Damit es ganz nicht so unübersichtlich wird, zitiere ich hier ein paar Zeilen daraus, ich finde aber den ganzen Beitrag lesenswert:

"Es gibt Hundeschulen und Verhaltenstherapeuten, sowie auch bekannte Zentren, die Studiengänge anbieten, die fast ausschließlich mit dieser Methode arbeiten.
Leider oftmals völlig kontraproduktiv, da der wahre Sinn des „Ignorierens“ gar nicht richtig weitergegeben wird.

Was bedeutet denn Ignorieren und welche Wirkung hat es auf den Hund ?
Ignorieren ist eine bewußte Form des nicht beachtens. Gezielt eingesetzt ist es mit das schlimmste, was man einem Hund antun kann. Gerade devote und sensible Tiere brechen psychisch schnell zusammen, wenn sie ohne ersichtlichen Grund oder Fehleinschätzungen ihres Verhaltens mit Ignorieren gestraft werden.

Ich denke jeder von uns weiß wie es ist, wenn man wie Luft behandelt wird. Gerade bei diesen unsicheren Tieren wird ein gegenteiliger Effekt eintreten. Sie werden noch mehr die Nähe ihres Menschen suchen, Calming Signals senden wie die Weltmeister um endlich wieder zu gefallen. Psychoterror vom Feinsten!

Physisch stärkere Tiere hingegen ziehen sich oftmals zurück und starten einen Ignorier-Gegenangriff, was oftmals als „jetzt ist er beleidigt“ ausgelegt wird."

Ich glaube irgendwie nicht, dass es gut ist, wenn einer seinen Hund aufgrund eines Forenbeitrages jetzt plötzlich komplett ignoriert.

Viele Grüße

2 Like

Hallo,

es gibt hier offensichtlich zwei Extreme:

habe ich wie es mir der hundetrainer gesagt hat den hund gepackt um ihm zu zeigen das er nicht der chef ist die ihn runter gedrückt…

Gewaltanwendung.

Und

Meine Empfehlung wäre folgende:…

Ignoranz, kommunikationsfrei.

Für stabile „Rangordnung und Sozialisation zwischen Hund und Mensch“ sind Augenkontakt-Gestik-Mimik bei Handlungen zur Erziehung für mich unerlässlich. Für den Zugewinn an gegenseitigem Zutrauen und Vertrauen, zwecks Abbau von Aggressionen und vorhandener Distanz. Für Nachhaltigkeit. Einzig die Konsequenz ist entscheidend.

Ich denke, es macht wenig Sinn, ein „willenloses gehorsames Spielzeug“ zu besitzen.

Gruß
nasziv

1 Like

Hallo,

Was würdest du denn diesem Beitrag antworten (erster Beitrag):
http://www.hunde-aktuell.de/hundeerziehung-hundeausb…

Der Beitrag bestätigt meine Aussage. Hier steht:

Die Strafe Ignorieren ist nur angebracht, wenn sich die Aktion des Hundes gegen den Halter richtet.

Und genau an diesem Punkt sind wir. Wir haben es mit einem Hund zu tun, der gegen seinen Halter aggressiv ist. Der Aggression zugrunde liegt die Tatsache, dass der Hund nicht eingeordnet ist und durch Fehlverhalten des Besitzers an einen Punkt gebracht wurde, dessen Verhalten als ungehörig zu bestrafen.

Leider oftmals völlig kontraproduktiv, da der wahre Sinn des
„Ignorierens“ gar nicht richtig weitergegeben wird.

Mir ist sehr wohl bewusst, welche Wirkung das Ignorieren hat. Nicht ohne Grund habe ich eine sehr ausführliche Anweisung dazu geschrieben.

Gerade devote und sensible Tiere brechen psychisch
schnell zusammen, wenn sie ohne ersichtlichen Grund oder
Fehleinschätzungen ihres Verhaltens
mit Ignorieren gestraft
werden.

Zum einen handelt es sich hier nicht um einen devoten Hund. Ein devoter Hund würde auf das unsägliche Rückenwerfen nicht mit Aggression reagieren, sondern sich bepinkeln und sich permanent im Meideverhalten befinden.

Ich denke jeder von uns weiß wie es ist, wenn man wie Luft behandelt wird.

Menschliche Maßstäbe und eigene Traumata haben hier nichts verloren.

Gerade bei diesen unsicheren Tieren wird ein gegenteiliger Effekt eintreten.

Mit einem solchen haben wir es nicht zu tun.

Sie werden noch mehr die Nähe
ihres Menschen suchen, Calming Signals senden wie die
Weltmeister um endlich wieder zu gefallen. Psychoterror vom
Feinsten!

Der Hund sucht bislang mitnichten die Nähe seines Menschen. Genau an diesen Punkt soll er aber kommen.

Physisch stärkere Tiere hingegen ziehen sich oftmals zurück und starten einen Ignorier-Gegenangriff,

Auf diesen habe ich hingewiesen. Er ist zu erwarten und muss ausgehalten werden.

Ich glaube irgendwie nicht, dass es gut ist, wenn einer seinen
Hund aufgrund eines Forenbeitrages jetzt plötzlich komplett
ignoriert.

Der Hund wird mitnichten komplett ignoriert. Er bekommt beim Spaziergang immer wieder die Gelegenheit, sich Zuwendung zu erarbeiten, indem er sich wunschgemäß verhält.

Der Hund weiß bisher nicht, was er darf und was nicht. Demzufolge hat er seine eigenen Entscheidungen getroffen und seinen Besitzer als denjenigen betrachtet, der sich diesen Entscheidungen zu fügen hat. Versuche des Besitzers, sich dagegen zu wehren, hat er als Ungehörigkeit aufgefasst und entsprechend reglementiert.

Im Augenblick befinden sich die beiden in einer Situation, in der der Hund erkannt hat, dass er wirksame Waffen hat. Wird weiterhin Druck auf den Hund ausgeübt, wird er sie zunehmend einsetzen. Über das (zeitlich begrenzte) Ignorieren liefert der Besitzer dem Hund erst mal keinen Anlass mehr, aggressiv zu werden. Das ist vorrangig, denn alles andere wäre gefährlich und würde über kurz oder lang vermutlich zum Tod des Hundes führen.

Gleichzeitig wird dem Hund bewusst, dass nicht er es es, der die Geschicke des „Rudels“ steuert, weil er plötzlich nicht mehr kontrollieren kann, wann Zuwendung erfolgt. Dem wird er aller Wahrscheinlichkeit mit Ignorieren seinerseits begegnen. Da er ein Hund ist, hat er keinen Zeitbegriff und wird nach einiger Zeit davon ausgehen, dass sich an den Verhältnissen nichts ändert. Demzufolge wird er nach Möglichkeiten suchen, diese zu verändern.

Da er parallel dazu die Erfahrung machen kann, dass er Möglichkeiten hat, Zuwendung zu bekommen, indem er sich unterordnet, wird er dazu übergehen, diese mehr und mehr zu nutzen. Erfolgreiches Verhalten wird beibehalten. Daraus entwickelt sich zunehmend eine Beziehung, deren Ranggefüge wieder ins Lot kommt, ohne dass der Hund zur Aggression provoziert wird.

Genau das ist übrigens ein entscheidender Punkt im Einsatz von Ignorieren als Korrekturmittel: Der Hund braucht unbedingt die Möglichkeit, selbstwirksam zu sein, indem er Gelegenheit bekommt, aktiv durch sein Verhalten zu einer Verbesserung der Situation beizutragen. Würde man ihm diese nehmen, wäre das kontraproduktiv, denn der Hund könnte keine Sicherheit gewinnen. Dies würde - wie in dem von dir zitierten Beitrag erwähnt - zu einer enormen Verunsicherung beitragen.

Selbstverständlich kannst du gerne mit einer Alternativlösung aufwarten :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

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