meinen Hund habe ich vor 7 Jahren bekommen über eine Vermittlung. Angeblich, weil bei den Besitzern Allergie herrschte. Ich weiß über die ersten zwei Jahre des Hundes also nichts.
Von Anfang an war er nicht in der Lage, Treppen aufwärts zu laufen, stand davor, rannte hin und her, ich musste ihn tragen. Treppen abwärts waren kein Problem. Mein Verdacht: Als Welpe wird er wohl von einer offenen Treppe durch die Stufen gerutscht und heruntergefallen sein:
Vom Garten hoch sind es nur fünf geschlossene Stufen. Irgendwann hat es geklappt, mehr schlecht als recht. Hund springt eher hoch als dass er läuft, verfehlt Stufen und kommt in Hektik.
In den letzten Wochen tritt das Zögern wieder vermehrt auf. Ich habe ihn schon am Halsband langsam hochgeführt, Der schmeißt sich mit dem Bauch auf die Stufen, als hätte er keine Beine.
ich würde testweise mal die Stufen hinten zukleben (zum Beispiel mit Pappe) und zusätzlich die Stufen mit Teppich bekleben. Vor diesen glatten Stufen und dem unberechenbaren Durchgang weiter hinten hätte auch der Hund aus meiner Kindheit Angst gehabt, obwohl der sonst kein Schisser war.
Wenn es nur beim Raufgehen Probleme gibt, beim Runtergehen aber nicht, dann finde ich die Idee von @Pierre eine ziemlich gute!
Klebe doch mal die Zwischenräume ab, sodass er nicht nach unten blicken kann, oder roll einen Teppich über die Stiege aus.
Viele Hunde fürchten sich wenn sie über etwas laufen müssen wo es runter geht bzw. sie runter sehen. Bestes Beispiel hierfür ist ein Viehgitter. Das mögen auch nicht alle. Meine Hündin springt einfach drüber ^^
Auf keinen Fall darfst du deinen Hund anleinen und über die Stiege rauf zerren. Du musst es auf spielerische Art und Weise versuchen, und ihn für jeden kleinen Erfolg positiv verstärken!
Bei solchen Problemfällen ist es sehr schwer einen Rat zu geben, da man hier sein Verhalten genau beobachten müsste.
Ein kleiner Tipp:
Ruf bei der ATN an und erkundige dich, ob es einen derer Absolventen in deiner Nähe gibt. Ist ein Zusammenschluss aus Österreich, Schweiz und Deutschland. Die haben von Tierärzten angefangen bis hin zu Verhaltensforschern alles inkludiert. Wenn sich wer auskennt - dann die.
Die haben absolut gewaltfreie Trainingsmethoden und kennen sich wirklich aus. So eine „Treppenhürde“ dürfte für die kein Problem sein
Alles Gute!
Baumi
Ps.: gesundheitlich ist alles in Ordnung bei deinem Wauwau? Schmerzen beim Steigen (ohne Stiege, bergauf) sind dir nie aufgefallen?
Ich nicht (also nicht den Teil, auf den du dich beziehst), @PeterSilie hat doch nochmal geschrieben, dass es sich bei ihm um geschlossene Stufen handelt; das mit den offenen Stufen war die Vermutung, wo das Verhalten aus dem Welpenalter herrühren könnte. Man soll auch Texte lesen und nicht nur Bilder schauen.
Ein Gerücht, einmal in die Welt gesetzt, hält sich hartnäckig. Ich habe nur den Verdacht, dass eine offene Treppe der Grund sein könnte, habe aber keine solche Treppe.
Glatte Stufen habe ich allerdings, da will ich ansetzen und die belegen.
Nicht ganz. Die Krallen sind zu lang, einige im Halbkreis gebogen. Deswegen beim Tierarzt gewesen. Wauzi versucht, zu beißen und hat sich vor Panik zweimal auf dem Behandlungstisch „erleichtert“. Läuft im Garten und auf Asphalt ganz normal.
In letzter Zeit reiche ich Leckerlis mit der Krallenzange, um zumindest das Werkzeug in den Alltag einzubeziehen. Aber beim Versuch der Anwendung „muffte“ Wauzi den Raum wieder zu.
Na ja, ganz unschuldig bist du nicht, du hast auch im ersten Posting ein Monsterbild einer offenen Treppe eingebunden, um dann nach dem Monsterfoto geradezu einladend zum Überlesen „Vom Garten hoch sind es nur fünf geschlossene Stufen.“ zu erwähnen. Da kann man die geschlossenen Stufen schon mal überlesen.
Ich habe übrigens mal eine Sendung mit Martin Rütter gesehen, bei der es auch genau um die Angst eines Hundes ging, Treppen zu steigen. Der hat das ganz hart mit Leckerli Stufe für Stufe erarbeitet. Es war eine ganze Etage, bei dir sind’s nur 5 Stufen, vielleicht klappt es schneller. Ich bin mir nicht sicher, ob das dieser Fall war oder ein anderer, aber vielleicht hilft’s:
Das kannst du auch machen, aber ich meinte etwas anderes: dass er erst mehrfach eine Stufe hochging und dann wieder runter, dann zwei Stufen mehrfach rauf und wieder runter usw., bis er am Ende alle Stufen hochging.
Das ist kein Gerücht, sondern ein durchaus begründeter Verdacht. Viele Hunde haben vor „offenen Treppen“ oder Viehgitter Angst.
Medical Training schon mal versucht?
Das sind abgesprochene Tierarztbesuche, bei dem sich der Hund an den Tierarzt/Behandlungsraum gewöhnt OHNE dabei untersucht zu werden, damit er diese Örtlichkeit nicht ausschließlich negativ assoziiert.
Ich kann dir nur den beherzten Tipp geben bei der ATN anzurufen damit die dir einen Trainer empfehlen.
Die Ursachen für die Treppenphobie können sehr vielfältig sein und einen komplett anderen Ursprung haben. Ein guter Hundetrainer kann dies analysieren und dir Tipps geben wie du das bei deinem Wauzi langsam wieder raustrainieren kannst. So etwas kannst du online nicht in Erfahrung bringen; geschweige denn abtrainieren.
Und wie gesagt: auf keinen Fall mit der Leine rauf/runter zerren! Damit wird die Stiege noch mehr negativ assoziiert! Fange klein an und Lobe ihn für jeden Fortschritt! Wenn er nur eine Pfote auf die Treppe setzt, musst du ihn schon loben und Leckerlies geben. Sitzt er irgendwann einmal auf der ersten Stufe - ist er der beste Hund der Welt. Ist er einmal auf der zweiten Stufe ist er ein Wunder der Natur und ein Festmahl wird veranstaltet…
verstehst was ich meine? ist natürlich etwas übertrieben dargestellt, aber so läuft das Spiel. Ziel ist es, dass er die Treppe positiv verknüpft; und sich nicht denkt „oh mein Gott da werde ich jetzt wieder rauf/runter gezerrt“.
Und bis er es positiv verknüpft bedarf es vieler vieler Wiederholungen.