Hund ist erblindet - wie kann man ihm helfen?

Hallo Leute,

unser Hund (Malteser, 11 Jahre) ist vor kurzem erblindet. Nach umfangreicher Untersuchung beim Tierarzt stand die Diagnose SARD (sudden acquired retinal degeneration), also eine plötzliche Degeneration der Netzhaut. Allgemein fühlt er sich trotzdem wohl und ist nach wie vor fröhlich, geht gerne raus, spielt und springt. Allerdings fällt ihm die Orientierung zu Hause noch etwas schwer, d.h. er stößt mit der Schnauze ab und zu an Möbel, Türen und Wände. Hat jemand Tipps wie wir ihm mit der Orientierung (z.B. mit Geräuschen oder Gerüchen) helfen können? Er ist nicht mehr der jüngste, aber tut alles für ein Stückchen Hundewurst, also vielleicht kann man ihm die Orientierung vielleicht irgendwie „antrainieren“?
Vielen Dank für eure Tipps! Repka

Hallo repka,

meine Erfahrung sagt, dass ein Hund um ein Vielfaches besser mit einer Erblindung zurechtkommt als man vielleicht vermuten, da nachvollziehen könnte.

Ihr braucht ihm nicht mit Gerüchen zu helfen, er kommt, da ohnehin exorbitant supernasig, von alleine schnell in seiner gewohnten Umgebung zurande.

Solange ihr die akuten Verletzungsfallen weitestgehend eliminiert, also dafür sorgt, dass ihm nicht der Zweizentnerkaktus oder der Brockhaus auf die Omme fällt, wenn er vors Regal raschelt, ist alles soweit an seinem gewohnten Platz zu lassen.

Bestenfalls gewöhnt ihm an, bei einem ruhigen „Vorsicht“ oder „Aufpassen“ eurerseits innezuhalten und ein wenig die Richtung zu wechseln.

Wenn er doch unversehens öfter mal mit dem Kopf vor ein Tischbein rummst, wird ihm das keine größeren seelischen Schäden zufügen. Da er ja kein junger Wildfang mehr ist, wird das meistens auch ohne größere Malässen beulentechnisch von STatten gehen.

In unvertrauter Umgebung aber besser zunächst an die Leine nehmen halt (klar, ne:smile:)

Alles Gute und noch ein paar schöne Jahre euch

Am meisten hilft man ihm wohl, wenn man zu Hause nichts verändert. Keine Möbel umstellen, am besten keine Bodenvasen o.ä. austellen. Einfach die Formen so klar wie möglich halten. Sessel und Stühle sollten immer an ihrem Platz stehen, bzw. wieder dorthin zurück gerückt werden.
Wenn er nach einer Weile immer noch gegen ein paar Stellen läuft, vielleicht könnt ihr die ja etwas ampolstern.

Hallo Leute,

unser Hund (Malteser, 11 Jahre) ist vor kurzem erblindet. …

Hallo,

es gibt viele ältere Hunde, die blind sind - sie kommen aber recht gut zurecht, weil sie sich sowieso eher nach Geruch orientieren. Ich bin jahrelang einer Schäferhündin begegnet, die steinalt war und seit vielen Jahren blind, ihr Herrchen sagte, man muss halt immer die bekannten Wege Gassi gehen, und bei Begegnungen muss man vorsichtig und langsam sein, weil sie einen anderen Hund ja nicht sehen kann, daher ängstlich ist und erst in nächster Nähe am Geruch feststellen kann, ob es ein Bekannter ist.

Ganz schlimm wäre es, wenn ihr umziehen müsstet, solche Veränderungen sollte man dem Hund soweit wie möglich ersparen.

Gruss Reinhard